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»Zurück!« sagte der Pirat.

Zwei Klingen, die seine und das Schwert eines Gefährten, waren auf meine Brust gerichtet.

»Beverly!« rief ich. Meine schwitzende Hand schwebte über meinem Waffengriff.

»Keine unbedachte Bewegung!« sagte der Pirat, der als erster gesprochen hatte.

»Wer ist dieser Bursche?« fragte Beverly hochmütig. Sie kniete in der Haltung einer freien Frau hinter dem kleinen Tisch.

»Komm sofort mit mir nach Hause«, sagte ich. »Ich habe dich lange gesucht.«

Vom Hafen nach Hause zurückkehrend, hatte ich das Haus leer vorgefunden. Spuren eines gewaltsamen Eindringens oder eines Kampfes gab es nicht. Besorgt hatte ich Victorias Lokale abgesucht. Nach zwei Ahn hatte ich sie nun hier allein in der Piratenkette gefunden, einer sehr miesen Kaschemme, die einem gewissen Hibron gehörte.

»Ich möchte nicht mit dir nach Hause kommen«, sagte sie schnippisch, und ein Schwall Ka-la-na schwappte aus dem Silberkelch, den sie in der Hand hielt. Auf Befehl Kliomenes’, der im Schneidersitz neben ihr hockte, füllte eine Paga-Sklavin Miß Hendersons Trinkgefäß nach.

»Du kleine Närrin – komm mit nach Hause!« forderte ich, obwohl ich die beiden Schwertspitzen durch meine Tunika auf der Haut spürte.

»Wenn du dein Vergnügen in Tavernen suchen kannst«, sagte sie, »kann ich das schon lange!«

»Freie Frauen kommen nicht hierher. Die Schänke liegt zu dicht am Haufen. Wir sind hier auf Gor!«

»Ich habe keine Angst!« rief sie lachend.

»Du hast keine Ahnung von der Gefahr, in der du dich befindest«, sagte ich.

»Darf ich dir meinen neuen Freund vorstellen?« fragte sie. »Kliomenes, ein Flußkapitän.»

»Du erinnerst dich sicher gut an ihn«, sagte ich. »Er und seine Männer waren es, die dich Oneander entführten und verkauften.«

»Vielleicht war das ein Fehler«, bemerkte Kliomenes und grinste die Frau an.

»Mich zu entführen?« fragte sie verwirrt.

»Nein, dich dann zu verkaufen!«

Sie lachte schrill und versetzte ihm spielerisch einen leichten Stoß. »Beleidige mir keine freie Frau, Sleen!« rief sie lachend.

Daraufhin wurde in der Runde brüllend gelacht, doch in dem Lachen lag etwas Drohendes, das von dem Mädchen wohl nicht wahrgenommen wurde.

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»Aber das liegt etzt alles hinter mir«, sagte sie zu mir und trank einen großen Schluck. »Kliomenes ist Kaufmann«, fuhr sie fort. »Ich bin eine freie Frau. Wir begegnen uns als Gleichgestellte. Er ist wirklich ein netter Mann, mein Freund.«

»Komm sofort mit«, forderte ich. »Begleite mich nach Hause.«

»Das möchte ich aber nicht. Kliomenes gibt mir etwas zu trinken aus – er ist wirklich ein Ehrenmann, ein echter Mann!«

»Ich wußte gar nicht, daß sie dir gehört«, bemerkte Kliomenes amüsiert. »Das ist prächtig!«

»Ich gehöre nicht ihm!« widersprach das Mädchen. »Ich bin eine freie Frau!«

»Bist du seine Gefährtin?« wollte Kliomenes wissen.

»Nein! Ich teile nur sein Quartier. Wir sind nicht einmal Freunde.«

»Machst du dir Sorgen um sie?« fragte Kliomenes amüsiert.

»Ich möchte, daß sie mich nach Hause begleitet!«

»Aber sie selbst wünscht das nicht«, sagte er lächelnd.

»Ich will nicht!« bestätigte sie.

»Dann verschwinde, du Tölpel!« sagte Kliomenes. »Und denk an unsere erste Begegnung!«

»Verschwinde, du Tölpel!« lachte das Mädchen.

»Sei unbesorgt«, grinste Kliomenes, »ich sorge dafür, daß man sich ihrer annimmt.« Männer lachten. »Es sei denn, du willst die Sache mit der Klinge ausfechten.«

Meine schweißfeuchte Hand öffnete und schloß sich nervös über dem Schwertgriff an meiner Hüfte.

Grinsend musterte mich Kliomenes.

»Bitte, Herr«, sagte Hibron, der Wirt der heuntergekommenen Schänke. »Ich möchte keinen Ärger.«

Zornig wandte ich mich ab und verließ mit großen Schritten das Lokal. Tränen hilflosen Zorns stachen mir in den Augen. Ich wußte, daß ich Kliomenes und den anderen nicht gewachsen war. Mit dem Schwert, das ich trug, konnte ich nicht umgehen. Beim Verlassen der Schänke hörte ich das Lachen Kliomenes’ und seiner Männer. Das Mädchen lachte ebenfalls.

Draußen blieb ich mit geballten Fäusten stehen. Ich hörte Kliomenes rufen: »Mehr Wein für Lady Beverly, die freie Frau!« Gelächter brandete auf.

Ich kehrte nach Hause zurück. Lange wartete ich auf die Rückkehr Beverlys. Am Morgen ging ich wie üblich zum Hafen, um Arbeit zu suchen. Als ich am Abend nach Hause zurückkehrte, war sie noch immer nicht da, und auch nicht am folgenden Morgen.

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