Robins Entschluss, zu fliehen oder bei dem gescheiterten Versuch zu sterben, wurde im Verlaufe des Tages fast zur Besessenheit. Die Sklavenauktion dauerte bis zum Einbruch der Dämmerung an. Nachdem Harun und Aisha gegangen waren, kostete es Robin all ihre Kraft und Überwindung, wieder ans Fenster zu treten und dem entsetzlichen Schauspiel weiter zuzusehen. Doch nachdem sie es einmal getan hatte, konnte sie sich von dem entwürdigenden Anblick auch ebenso wenig wieder losreißen. Sie stand den ganzen Tag am Fenster, wandte sich weder um, als die Sklavinnen später kamen, um ihr zu essen zu bringen, noch als Omar irgendwann einmal unter dem Sonnendach hervortrat und ihr einen langen, eisigen Blick zuwarf. Sie beobachtete, wie gut die Hälfte der Männer und Frauen aus dem Fischerdorf verkauft wurden. Vermutlich war das weit mehr als die Hälfte der Sklaven, die sich noch in Omars Kellern befanden, denn zweifellos waren mittlerweile etliche von ihnen gestorben oder zu schwach, um hier und heute verkauft zu werden. Robin musste mit ansehen, wie Familien auseinander gerissen, Männer von Frauen und Söhne von Vätern getrennt wurden. Auch Saila und Nemeth wurden irgendwann im Laufe des Nachmittags auf das Podest gezerrt, aber zu Robins Erleichterung wollte niemand das Mädchen oder seine Mutter kaufen.
Schließlich brach die Dämmerung herein und die letzten Kaufinteressenten verließen mit ihren neu erworbenen Sklaven den Hof. Eine schwere Kette wurde vor das große Tor gelegt und Omars Krieger entzündeten ein gutes Dutzend. Fackeln, die sie in geschmiedete Halterungen an den Wänden aufhängten, sodass es dort unten die nächsten Stunden über hell bleiben würde. Das war ungewöhnlich, und Robins Mut sank weiter - nicht jedoch ihre Entschlossenheit. Ihr war klar, dass die Versteigerung am nächsten Morgen weitergehen würde, und möglicherweise würde auch sie - trotz all der Beteuerungen Haruns sowie Omars - schon am nächsten Morgen selbst dort unten stehen. Nein, sie hatte keine Wahl. Sie musste noch in dieser Nacht ausbrechen.
Auch nachdem es dunkel geworden war, blieb sie weiter am Fenster stehen und starrte die Schwärze an, in der sich die Stadt jenseits des von rotem Fackellicht erfüllten Rechtecks des Hofes verbarg. Selbst wenn es ihr gelang, aus dem Haus auszubrechen, woran sie im Grunde nicht zweifelte, so wartete die größte Herausforderung in dieser lichtlosen Schwärze dort hinten auf sie. Wohl hatte sie sich den Anblick der Stadt von ihrem Fenster aus eingeprägt, so gut sie konnte. Doch war es nur ein winziger Ausschnitt einer Stadt, die objektiv gesehen vielleicht nicht einmal besonders groß sein mochte, für eine Fremde jedoch ein schier endloses Labyrinth voller unbekannter Straßen, Menschen und Gefahren darstellte. Das Quäntchen Vernunft, das sich dann und wann noch in Robins Gedanken zu Wort meldete, machte ihr mit brutaler Deutlichkeit klar, dass sie im Begriff stand, Selbstmord zu begehen. Selbst wenn sie wider alle Logik das Kunststück fertig bringen sollte, nicht nur aus diesem Haus, sondern sogar aus der Stadt zu entkommen, besserten sich ihre Aussichten dadurch nicht wirklich. Sie war eine Christin in einem muslimischen Land, eine Frau auf einem Kontinent, wo Frauen kaum allein in der Öffentlichkeit zu sehen waren. Sie wusste nichts über diese Menschen hier, nichts über die nächste Stadt, ja, nicht einmal, in welche Richtung die nächste Straße führte. Der Weg hier heraus war mit ziemlicher Sicherheit der Weg in den Tod.
Aber vielleicht war es ja gerade das, was sie insgeheim wollte. Robin fragte sich, ob die zwei Jahre, die sie in Bruder Abbés Komturei verbracht hatte, vielleicht nicht doch mehr Wirkung zeigten, als sie zugeben wollte. Sie hatte sich an diesem Tage mindestens hundertmal gesagt, dass sie den Freitod einem Leben wie das, was sie am morgigen Tag erwartete, vorziehen würde. Und dennoch schreckte etwas in ihr vor diesem Gedanken zurück.
Sie fragte sich, was Salim ihr in einer Situation wie dieser geraten hätte, und für einen Moment glaubte sie sein Gesicht vor sich zu sehen, seine Augen, in denen immer ein verständnisvolles, zärtliches Lächeln glomm, ganz gleich, wie schlimm die Situation auch war oder wie sehr sie ihn herausgefordert hatte. Was würde er sagen?
Sie wusste es nicht. Sie wusste, dass Salim ohne auch nur einen Sekundenbruchteil zu zögern sein eigenes Leben geopfert hätte, um das ihre zu retten. Aber würde er mit dem Gedanken leben können, sie in Sklaverei zu wissen? Im Besitz eines anderen, auf Gedeih und Verderb seiner Willkür, den schlimmsten Demütigungen ausgeliefert, in der ständigen Bedrohung, vielleicht verkauft zu werden wie ein abgetragenes Kleidungsstück, wenn sie ihrem neuen Herrn nicht mehr gefiel, oder eines Tages auf die gleiche Weise bestraft zu werden wie Aisha?
Nein, sie konnte diese Frage nicht beantworten. Robin hob die linke Hand und ließ den schmalen Goldring an ihrem Mittelfinger im roten Licht aufblitzen, das vom Hof heraufdrang. Der Anblick gab ihr wie immer Kraft. Salim hatte ihr nicht nur ein Schmuckstück vermacht, nicht nur ein simples Erinnerungsstück, damit sie ihn nie vergaß. Neben allen anderen Bedeutungen, die dieser Ring haben mochte, war er für Robin vor allem ein Quell unerschöpflicher Kraft und Zuversicht. Naida hatte Recht gehabt, als sie ihr vorgehalten hatte, sich ihr Opfer nicht gut genug überlegt zu haben. Solange sie diesen Ring hatte, war ein Teil von Salim immer bei ihr, und damit auch ein Teil seiner Kraft.
Noch lange nach Sonnenuntergang stand Robin am Fenster und blickte in die Nacht hinaus. Irgendwann rief der Muezzin vom Minarett der nahen Moschee das Abendgebet, und im Haus wurde es still. Robin sparte sich die Mühe, zur Tür zu gehen. Die beiden Sklavinnen, die ihr das Abendmahl gebracht hatten, hatten sie hinter sich wieder verriegelt, und draußen stand nun auch wieder ein Wächter.
Die Rufe des Muezzins verstummten, und ringsum erwachte nicht nur die Stadt, sondern auch das Haus wieder zum Leben. Aber die Geräusche waren gedämpft. Hinter den meisten Fenstern, die sie von ihrem Zimmer aus sehen konnte, brannte kein Licht mehr. Der Tag war für alle hier anstrengend gewesen, zweifellos würde man sich an diesem Abend früher als gewöhnlich zur Ruhe legen. Jeder im Haus wusste, dass die Versteigerung noch nicht zu Ende war und der kommende Tag ebenso anstrengend werden würde wie der zurückliegende.
Aus der Nacht drang der Schrei eines Raubvogels an ihr Ohr, ein dünner, schriller Ruf voller Wildheit und Zorn, und Robin fragte sich, ob es derselbe Falke war, den Harun ihr gezeigt hatte, und ob dieser Schrei vielleicht bedeutete, dass er in eben diesem Moment die beiden freigelassenen Vögel entdeckt hatte. Ihr Blick glitt über den zerbrochenen Käfig, der noch immer auf dem Boden lag, und sie gestand sich ein, dass sie die beiden kleinen Tiere vermutlich dem sicheren Tod ausgeliefert hatte. Aber vielleicht, dachte sie, waren sie ja glücklich gestorben. Vielleicht hatten sie zum ersten Mal seit Monaten ihre Flügel ausbreiten können, und wenn es so war, dann war dieses Opfer den Preis wert gewesen, denn ein einziger Tag der Freiheit zählte hundertmal mehr als ein ganzes Leben in Ketten.
Der Gedanke war naiv, romantisch und dumm, aber er gab ihr Kraft. Robin atmete noch einmal tief ein, ging zur Tür und schlug zweimal mit der flachen Hand dagegen. Einen Moment lang geschah nichts, dann aber hörte sie ein unwilliges Rumoren, und Schritte, die sich der Tür näherten. Das Geräusch des Riegels, der zurückgeschoben wurde, blieb jedoch aus.
Robin schlug noch einmal, heftiger jetzt, mit der flachen Hand gegen die Tür und wich einen halben Schritt zurück. »Öffne!«, rief sie mit lauter, befehlender Stimme. »Ich habe eine Nachricht für Omar! Es ist wichtig!«
Ihr Herz klopfte. Ihre Hände und Knie begannen leicht zu zittern, aber zugleich machte sich eine sonderbare, grimmige Entschlossenheit in ihr breit. Sie hatte noch keinen wirklichen Plan, ja, sie wusste nicht einmal genau, was sie tun würde, wenn die Tür jetzt aufging. Aber der Gedanke an die Vögel hatte ihr für diesen Augenblick Kraft gegeben. Wenn sie heute nicht floh, würde sie es nie mehr tun.
Wieder vergingen endlose Momente, und Robin fragte sich, ob sie nicht bereits den ersten und womöglich auch schon entscheidenden Fehler gemacht hatte. Was, wenn der Mann nicht die Tür öffnete, sondern gleich zu Omar ging, um ihn zu rufen? Dann aber hörte sie das Scharren von Metall auf Holz, und die Tür wurde mit einer unwilligen Bewegung aufgestoßen. Das düsterrote Glühen einer Fackel drang ins Zimmer und schien die Dunkelheit mehr zu unterstreichen, als zu vertreiben.
»Was willst du?«, fragte der Wächter grob.
Robin antwortete nicht. Stattdessen machte sie einen Schritt rückwärts, um ihn ganz zu sich hereinzulocken, und der Mann tat ihr auch den Gefallen. Vor dem dunkelroten Hintergrund hob er sich wie ein schwarzer Scherenschnitt ab, aber Robin konnte zumindest erkennen, dass seine Hände, abgesehen von der Fackel, leer waren. Anscheinend hatte er Schild und Speer draußen gegen die Wand gelehnt. Er ging ja nur zu einer Sklavin, einem halben Kind dazu, das für ihn keine Gefahr darstellte.
Robin wartete, bis er einen weiteren Schritt auf sie zutrat. Und dann geschah alles erschreckend schnell. Sie hatte noch immer keinen Plan, keine Idee, wie sie diesen Mann überwältigen sollte, der zwei Köpfe größer als sie und mindestens fünfmal so stark war, aber sie brauchte auch nicht zu denken. Sie handelte genauso, wie Salim es ihr unzählige Male gezeigt hatte. Als der Krieger den letzten Schritt in ihre Richtung tat, riss sie das Knie hoch und rammte es ihm mit aller Gewalt in die empfindliche Stelle zwischen seinen Beinen. Mit einem gurgelnden Laut krümmte er sich. Sie krallte beide Hände in seinen Turban, zerrte seinen Kopf nach oben und riss das Knie abermals und mit noch größerer Kraft hoch. Robin konnte hören, wie der Kiefer des Wächters brach, als seine Zähne krachend aufeinander schlugen.
Blitzschnell sprang sie zurück, spreizte die Beine ein wenig, um festen Stand zu haben, und hob abwehrbereit die Hände. Aber ihre Angriffshaltung war nun nicht mehr nötig. Der Krieger sank mit einem erstickten Laut auf die Knie. Ein Schwall Blut rann ihm über die Lippen. Und dann sah er zu ihr auf...
Vielleicht war das das Schrecklichste überhaupt. Sie hatte noch nie einen Menschen getötet - nicht auf diese Weise! - und sie hätte sich in ihren schlimmsten Träumen nicht vorstellen können, wie entsetzlich es war, wie grausam. Der Mann hockte auf den Knien da, beide Hände auf den Mund gepresst, aus dem unaufhörlich Blut quoll, und die Augen, die von einer Mischung aus Todesangst und purer Fassungslosigkeit erfüllt waren, weit aufgerissen. Robin konnte sehen, wie das Leben in seinen Augen erlosch. Es dauerte nicht sehr lange, aber ihr erschien es wie eine Ewigkeit. Ganz egal, was sie zuvor miterlebt hatte und später noch erleben sollte, sie würde den Ausdruck im Blick des sterbenden Mannes gewiss nie mehr vergessen.
Wie lange sie so dastand und den reglosen Körper auf dem Boden vor sich anstarrte, vermochte sie hinterher nicht zu sagen. Seine Fackel war in der Blutlache auf dem Boden verloschen. Er war endlich nach vorne gestürzt und barmherzige Dunkelheit verbarg den Anblick seines in Todesqual verzerrten Gesichtes.
Endlich erwachte Robin aus ihrer Erstarrung, trat ans Bett und legte den Schleier und anschließend den schwarzen Umhang an. Sie ging so weit um den Toten herum, wie es in der Enge des Zimmers überhaupt möglich war, und sie blickte überall hin, nur nicht in seine Richtung. Bevor sie den Raum verließ, nahm sie einen der Wasserkrüge, die Harun wie üblich am Morgen mitgebracht hatte.
Im Gang draußen war es so still, wie sie es erhofft hatte. Aus dem Haus drangen gedämpfte Geräusche zu ihr: Stimmen, ein Klirren und Scheppern aus der Küche, etwas, das sich wie Gelächter anhörte. All diese Laute waren weit entfernt und bedeuteten keine Gefahr. Wie ein Schatten glitt Robin zur Treppe, hielt mit angehaltenem Atem noch einmal inne, um zu lauschen, und schlich dann die Stufen zum Erdgeschoss hinab. Auf dem letzten Absatz verharrte sie kurz, schloss die Augen und lauschte erneut und mit höchster Konzentration. Aber außer den gedämpften Stimmen und dem leisen Plätschern des Brunnens hinten auf dem kleinen Hof war auch hier nichts Verdächtiges zu hören. Robin bedauerte es plötzlich, den toten Wächter nicht durchsucht und seinen Säbel oder wenigstens einen Dolch mitgenommen zu haben, aber nun war es zu spät. Möglicherweise wäre ihr sogar die Zeit geblieben, noch einmal zurückzugehen und ihren Fehler zu korrigieren, aber sie wollte nicht zurück. Der Weg, den sie mit dem Kniestoß gegen das Kinn des Kriegers begonnen hatte, führte nur in eine Richtung.
Ebenso lautlos wie bisher schlich sie zu der Tür, hinter der die Kellertreppe lag. Als sie sie öffnete, gaben die Angeln ein quietschendes Geräusch von sich, das Robin so laut erschien, als müsste das ganze Haus davon aufwachen, dennoch blieb weiter alles ruhig. Den Wasserkrug unter dem linken Arm, schlich sie auf Zehenspitzen die Kellertreppe hinab. An der Wand brannte eine einzelne Fackel, die den Keller in ein Labyrinth aus tanzenden Schatten und unsteter Bewegung verwandelte. Robin hörte die gleichmäßigen Atemzüge der Sklaven, die dort unten in ihren Zellen lagen und schliefen, aber auch ein gedämpftes Wehklagen und Stöhnen. Der Gestank, der ihr entgegenschlug, raubte ihr den Atem, obwohl er längst nicht mehr mit dem zu vergleichen war, der hier unten geherrscht hatte, als sie Nemeth das erste Mal besucht hatte.
Robin blieb stehen, setzte sich den gefüllten Wasserkrug vorsichtig mit beiden Händen auf den Kopf und schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass sie diesmal ihre Last nicht fallen lassen möge. Auf den letzten Stufen bemühte sie sich nicht mehr, leise zu sein, sondern trat bewusst laut auf und rief schließlich nach den Wachen. Es dauerte einen Moment, dann sah sie, wie sich eine verschlafene Gestalt in einer Wandnische erhob und einen unsicher tapsenden Schritt in ihre Richtung machte. Als das Gesicht des Mannes ins Licht der Fackel geriet, fuhr Robin leicht zusammen. Es war der grobschlächtige Kerl, der am Nachmittag die Sklaven auf die Holzbühne hinaufgezerrt hatte. Warum hatte nicht dieser Mann oben vor ihrer Tür Wache gehalten?
»Was willst du?«, murmelte er verschlafen. Er versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken, und fuhr sich mit dem Handrücken der Linken über die Augen. Die andere Hand lag auf dem Griff der Peitsche, die aus seinem Gürtel ragte.
»Ich bringe dir Wein«, sagte Robin. »Omar schickt mich. Er sagt, du hättest heute gute Arbeit geleistet und dir eine besondere Belohnung verdient.«
Noch bevor sie die Worte ganz ausgesprochen hatte, merkte Robin, dass sie im Begriff war, einen großen Fehler zu machen. Der Wächter blieb nicht nur misstrauisch, sein Misstrauen verstärkte sich sichtlich. Er blinzelte ein paar Mal und wirkte von einem Moment zum anderen hellwach. Wie konnte sie nur diese törichten Worte aussprechen? Wie dumm von ihr: Moslems war der Verzehr von Alkohol strengstens verboten, was sie nicht daran hinderte, ihm trotzdem hin und wieder zuzusprechen. Doch Omar war gewiss kein Herr, der für seine Großzügigkeit bekannt war, und ein Geschenk von ihm musste den Verdacht eines jeden Wachpostens wecken. Robin verfluchte sich in Gedanken für ihre Unachtsamkeit. Sie erinnerte sich an Haruns Worte, dass jeder eine besondere Gabe besaß. Ihre besondere Gabe war es, sich in Schwierigkeiten zu bringen.
Aber noch war nicht alles verloren. Während der Krieger näher kam, schloss sich seine linke Hand fester um den Griff der Peitsche. Wie sein Kamerad oben auch hielt er es nicht für nötig, Schild und Speer aufzunehmen. Sicherlich sah er in ihr keine Gefahr.
»Setz deinen Krug ab!«, verlangte er.
Robin nickte gehorsam und nahm den Krug mit einer Eleganz und Selbstverständlichkeit vom Kopf, die sie fast selbst überraschte. Sie hatte vorgehabt, dem Krieger schlichtweg den Tonkrug über den Schädel zu schlagen, was ihn mit einiger Wahrscheinlichkeit betäuben, wenn nicht sogar töten würde. Einen kurzen Moment lang überlegte sie, einen ähnlichen Angriff wie im Flur vor ihrem Zimmer zu versuchen, entschied sich aber dann dagegen. Sie hatte nicht mehr den Vorteil vollkommener Überraschung auf ihrer Seite. Und nachdem, was gerade geschehen war, konnte sie keinen zweiten Angriff auf die gleiche unerbittliche Art führen. Nicht jetzt. Vielleicht nie wieder.
Als der Krieger heran war, senkte sie demütig den Blick und trat einen halben Schritt zur Seite, wie um ihm Platz zu machen, damit er sich nach dem Krug bücken konnte. Der Mann beäugte sie misstrauisch, beugte sich dann aber neugierig vor und runzelte die Stirn. »Das ist kein...«
Bevor er das Wort Wein aussprechen konnte, machte Robin einen halben Schritt an ihm vorbei, vollführte eine blitzartige halbe Drehung und trat ihm mit aller Gewalt in die Kniekehle.
Der Krieger stieß ein überraschtes Keuchen aus, fiel auf das Knie und zerschlug dabei den Krug. Statt gänzlich zu Boden zu gehen, wie sie es eigentlich erwartet hatte, stemmte er sich mit einer unerwartet raschen Bewegung wieder in die Höhe und fuhr herum. Und genau in Robins Hieb hinein.
Noch während der Krieger herumgefahren war, hatte sie begriffen, dass Rücksicht hier fehl am Platze war. Dieser Mann war ein Koloss, doppelt so schwer wie sie, vermutlich fünfmal so stark, und wie sie mit eigenen Augen gesehen hatte, ohne die geringsten Skrupel, einer Frau Schmerzen zuzufügen. So hatte sie diesen Hieb mit aller Kraft ausgeführt: Blitzschnell stieß sie mit dem Handballen nach oben gegen sein Kinn und normalerweise hätte sie damit auch einen sehr viel stärkeren Gegner zu Fall gebracht.
Normalerweise. Nicht jetzt. Der Krieger torkelte mit einem wütenden Aufschrei zurück und kämpfte einen Moment mit wild rudernden Armen um sein Gleichgewicht. Aber er war nur zornig, nicht wirklich angeschlagen, und Robin wurde voller kaltem Entsetzen klar, dass alle Tricks und Finten, die Salim ihr beigebracht hatte, nicht ausreichen würden, um diesen Gegner zu überwinden. Und das Funkeln in seinen Augen war die reine Mordlust. Er würde es nicht dabei bewenden lassen, sie zu packen und festzuhalten, um sie vor Omar zu schleifen, sondern sie vermutlich umbringen. Sie raffte noch einmal alle Kraft zusammen, ging federnd in die Knie und sprang wie ein Pfeil in die Höhe, um ihm beide Füße vor die Brust zu stoßen. Salim wäre stolz auf sie gewesen, hätte er mit ansehen können, wie perfekt sie die Technik, die er sie gelehrt hatte, in die Tat umsetzte.
Aber Salim hatte wohl niemals damit gerechnet, dass sie gegen Goliaths großen Bruder antreten würde.
Der Krieger wurde ein zweites Mal aus dem Gleichgewicht gerissen, aber er fiel auch jetzt nicht. Mit heftig fuhrwerkenden Armen trat er einen Schritt rückwärts, um seine Balance wiederzufinden, während Robin vom Schwung ihrer eigenen Bewegung zu Boden geschleudert worden war und so hart aufschlug, dass ihr die Luft wegblieb. Für die Dauer eines Herzschlages musste sie gegen eine schwarze Woge ankämpfen, die im Gefolge der Schmerzexplosion in ihrem Hinterkopf und Rücken über ihre Gedanken hinwegrollte.
Ihr war klar, dass der Wächter im nächsten Moment über sie herfallen und mit ihr anstellen würde, was immer ihm gerade in den Sinn kam, aber sie hatte nicht einmal Angst. Sie war nur maßlos enttäuscht und wütend auf sich selbst, sich derart überschätzt und damit alles verdorben zu haben.
Doch der brutale Angriff, den sie erwartete, kam nicht. Robin blieb zwei, drei weitere Sekunden mit geschlossenen Augen und angehaltenem Atem auf dem Rücken liegen und versuchte, sich gegen den Schmerz zu wappnen, der unweigerlich kommen musste, dann öffnete sie vorsichtig die Augen und fuhr überrascht und ungläubig zugleich hoch.
Der Wächter hatte sich nicht auf sie gestürzt, weil er es nicht konnte. Er stand mit ausgebreiteten Armen und in sonderbar verrenkter Haltung vor dem Gitter auf der anderen Seite des schmalen Ganges. Dutzende von Händen hatten sich zwischen den Stäben hindurchgeschoben, krallten sich in seine Kleider, hielten seine Arme und Handgelenke fest. Schmutzige Fingernägel zerkratzten seine Haut, tasteten nach seinem Gesicht, seinen Augen, und zerrten an seinen Haaren. Der Wächter bäumte sich auf. Robin konnte sehen, wie er seine gewaltigen Muskeln anstrengte, um den Griff der Gefangenen zu sprengen, aber nicht einmal seine Kraft reichte dazu. Schließlich gab er es auf und setzte dazu an, einen Hilferuf auszustoßen.
Er kam nicht dazu. Robin war mit einem einzigen Satz auf den Beinen und bei ihm, presste ihm die linke Hand auf den Mund und erstickte seinen Schrei. Mit der anderen riss sie den schweren Schlüsselbund von seinem Gürtel. Der Krieger bäumte sich auf, versuchte sie abzuschütteln und stieß mit den Knien nach ihr. Robin wich dem Stoß mit einer geschickten Drehung des Körpers aus, konnte aber nicht verhindern, dass sein hochgerissenes Knie mit solcher Wucht ihren Oberschenkel traf, dass ihr die Tränen in die Augen schossen. Außerdem versuchte der Kerl nach ihren Fingern zu beißen.
Mit einer hastigen Bewegung sprang sie zurück, prallte gegen das Gitter auf der anderen Seite des Ganges und fand nur mühsam ihr Gleichgewicht wieder. »Haltet ihn fest!«, rief sie. »Und sorgt dafür, dass er nicht schreit!«
Sie ließ den Schlüsselbund fallen, hastete zu der Nische, in der der Krieger seine Waffen zurückgelassen hatte, und riss den fast metergroßen Schild in die Höhe, um den Mann damit zu bezwingen.
Robin blieb nach zwei Schritten wieder stehen und stöhnte entsetzt auf. Sie musste nicht mehr kämpfen. Der Mann würde nicht um Hilfe rufen, weder jetzt noch irgendwann. Er stand noch immer aufrecht und mit fast grotesk verrenkten Gliedern vor dem Gitter, aber in seinen weit aufgerissenen Augen war kein Leben mehr. Einer der Gefangenen hatte einen ledernen Gürtel zwischen den Gitterstäben hindurch gezogen und ihn damit erwürgt.
»Nein«, murmelte Robin. »Warum... warum habt ihr das getan?« Niemand antwortete. Der kurze Tumult, der während des Kampfes entstanden war, war wieder verstummt, und eine fast unheimliche, atemlose Stille herrschte jetzt im Keller. Robin konnte spüren, wie sich aller Aufmerksamkeit auf sie konzentrierte, und es war auch wirklich keine Zeit zu verlieren, aber sie stand trotzdem endlose Sekunden einfach da, starrte den Toten an und versuchte, die Hysterie niederzukämpfen, die sich ihrer bemächtigen wollte.
Schließlich gelang es ihr, ihre Gedanken wieder in einigermaßen geregelte Bahnen zu zwingen. Rasch hob sie den Schlüsselbund auf, drehte sich herum und hielt nach Nemeth Ausschau. In den engen, überfüllten Zellen, die ihr plötzlich noch viel düsterer und erbärmlicher vorkamen als bisher, konnte sie im ersten Moment nichts ausmachen. Wieder drohte sich Panik ihrer Gedanken zu bemächtigen. Was, wenn Nemeth und ihre Mutter gar nicht mehr hier waren? Wenn man sie in einen anderen Kerker gebracht oder Omar am Ende doch noch einen Käufer für sie gefunden hatte?
Dann aber entdeckte sie sie doch. Nicht in der Zelle, in der sie sie das letzte Mal gesehen hatte, sondern hinter den Gitterstäben auf der anderen Seite des Ganges: Saila starrte sie wie alle anderen Gefangenen aus ungläubig aufgerissenen Augen an. Ihre Tochter hatte sich gegen sie gepresst und das Gesicht an der Brust ihrer Mutter vergraben. Robin war mit zwei Schritten bei der Tür ihres Verlieses, probierte ungeduldig und mit immer heftiger zitternden Fingern die Schlüssel durch, bis sie endlich den richtigen gefunden hatte, und riss die Zellentür auf. Mit einem einzigen Satz war sie bei Saila und ließ sich vor ihr auf die Knie fallen.
»Nemeth!«
Das Mädchen sah nur kurz in ihre Richtung, fuhr entsetzt zusammen und presste sich noch heftiger an seine Mutter und auch Saila wich ein kleines Stück vor ihr zurück und begann zu zittern.
»Nemeth, ich...« Und endlich begriff Robin. Hastig streifte sie sich die Abeiya von den Schultern und riss sich den Schleier vom Gesicht. Sailas Augen weiteten sich ungläubig und auch Nemeth drehte den Kopf. Ein Ausdruck vollkommener Fassungslosigkeit erschien in ihrem Blick.
»Ich habe dir doch gesagt, dass ich dich hier heraushole«, sagte Robin. »Siehst du, ich halte mein Versprechen. Aber jetzt komm. Wir haben keine Zeit!«
Sie sah flüchtig zur Treppe hin. Die Gefangenen hatten nicht viel Lärm gemacht, als sie den Wächter überwältigten, aber oben im Haus war es so still, dass der Tumult durchaus hätte gehört werden können. An der Treppe blieb alles ruhig. Wie es schien, war das Glück ausnahmsweise einmal auf ihrer Seite. Dennoch war keine Zeit zu verlieren.
»Komm schon!«, sagte Robin ungeduldig. »Wir müssen weg! Sie werden sicher bald merken, dass ich nicht mehr in meinem Zimmer bin!« Als Nemeth immer noch keine Anstalten machte, sich zu bewegen, griff sie ungeduldig nach ihrer Schulter und rüttelte daran, aber das Mädchen klammerte sich umso fester an die Brust seiner Mutter.
»Also gut«, seufzte Robin. »Dann kommst du eben auch mit.«
Saila hatte die Worte zweifellos verstanden - und blickte Robin noch immer mit einem Ausdruck völliger Fassungslosigkeit an auch sie rührte sich nicht.
»Worauf wartet ihr?«, fragte Robin fast verzweifelt. »Wir haben nicht viel Zeit!«
»Fliehen?«, murmelte Saila. »Aber... aber wohin denn?«
»Du kannst auch gerne bleiben und versuchen, Omar das da zu erklären«, knurrte Robin mit einer zornigen Geste auf den toten Krieger. »Aber dann gib mir deine Tochter mit, damit er seinen Zorn nicht auch noch an ihr auslässt!«
»Ich... ich gehe nicht ohne die anderen«, murmelte Saila.
Robin riss ungläubig die Augen auf. »Was?«
»Die anderen«, antwortete Saila. »Das sind... meine Brüder und Schwestern, meine Familie. Ich gehe nicht ohne sie.«
Robin war nicht ganz sicher, ob sie laut auflachen oder Saila einfach ins Gesicht schlagen sollte. Das konnte nur ein Scherz sein. »Aber wir können doch nicht...«
»Wir gehen alle, oder wir bleiben alle«, beharrte Saila.
Robin starrte sie an. Die Araberin und ihre Tochter waren allein in der kleinen Zelle. Robin zweifelte nicht daran, dass sie Saila nötigenfalls mit Gewalt zwingen konnte, ihr zu folgen. Aber hatte sie das Recht dazu? Sie musste plötzlich an die beiden Vögel denken, die ihren Käfig nicht hatten verlassen wollen, obwohl die Tür weit offen stand, und an den Schrei des Falken. Vielleicht hatte sie an diesem Tag schon zu viel auf ihr Gewissen geladen, um einen weiteren Vogel dazu zu zwingen, seine Flügel zu entfalten.
»Also gut«, sagte sie. »Das macht alles viel schwerer, aber vielleicht soll es so sein.« Sie stand auf, verließ die Zelle und öffnete nacheinander die Türen der übrigen Gitterverschläge. Etliche Gefangene stürmten an ihr vorbei und ein paar Schritte weit auf den Gang hinaus, die meisten aber blieben einfach stehen oder sitzen, wo sie waren, und sahen sie verwirrt und ungläubig an. Möglicherweise waren Menschen, die bereits mit dem Leben abgeschlossen hatten, nicht so ohne weiteres in der Lage zu begreifen, dass sich ihnen eine zweite Chance bot.
Bei der letzten Zelle angekommen, zögerte Robin. Es war der größte Verschlag, in dem sich mehr als ein Dutzend Gefangener aufhielt, und ausnahmslos Männer. Der Krieger hatte einfach Pech gehabt, ausgerechnet gegen dieses Gitter gestolpert zu sein. Um die Tür zu öffnen, hätte sie den Leichnam anfassen und zur Seite schieben müssen, und dazu fehlte ihr plötzlich die Kraft. Sie schob den Schlüssel ins Schloss und wich zwei Schritte zurück, sie überließ es den Gefangenen, ihn herumzudrehen und sich selbst zu befreien.
Der Letzte, der den Verschlag verließ, war Mustafa, Sailas Mann. Verstört und immer noch halb in Panik, wie Robin war, erkannte sie ihn im ersten Moment nicht einmal; der bärtige Fischer jedoch erkannte sie dafür umso genauer. »Du!«, zischte er.
Robin sah nur flüchtig in sein Gesicht und schüttelte dann müde den Kopf. »Bitte nicht jetzt, Mustafa«, murmelte sie. »Was passiert ist, tut mir Leid, aber...«
Der Araber machte einen Schritt auf sie zu und hob die Hand, als wollte er sie schlagen, doch dann verließ ihn offensichtlich der Mut, die Bewegung zu Ende zu führen. »Hat Sheitan dich geschickt, um uns alle ins Verderben zu führen?«, keuchte er.
Robin blinzelte verständnislos. Sie begriff nicht, wovon der Fischer sprach. »Ihr dürft ihr nicht glauben!«, rief er weiter. »Sie ist eine Abgesandte des Teufels, ein Dschinn, ein böser Geist aus der Wüste, der hier hergeschickt wurde, um uns in Versuchung zu führen!«
»Bist du verrückt geworden?«, fragte Robin leise. »Geht nicht mit ihr!«, rief Mustafa. Um seine Worte zu unterstreichen, wich er tatsächlich einen Schritt weit in die Zelle zurück, aus der er gerade befreit worden war. »Seid ihr denn blind? Habt ihr nicht mit eigenen Augen gesehen, was sie getan hat?«
»Sie hat uns befreit, Mustafa«, sagte Saila. »Und dabei ihr eigenes Leben riskiert.«
»Oh, du gutgläubiges dummes Weib!«, antwortete Mustafa erregt. »Keine normale Frau könnte einen bewaffneten Krieger mit bloßen Händen zur Strecke bringen. Bleibt hier! Sie führt euch nicht in die Freiheit, sondern in den Tod! Jeder, der mit ihr geht, wird sich für immer vor dem Angesicht Allahs versündigen!«
Obwohl seine Worte Robin beinahe lächerlich vorkamen, musste sie feststellen, dass sie ihre Wirkung bei den Gefangenen nicht verfehlten. Sailas Gesicht verdüsterte sich, aber die meisten anderen starrten sie erschrocken oder furchtsam an. Robin war schier verzweifelt. Konnte das Schicksal wirklich so grausam sein, sie so weit kommen zu lassen, nur damit sie im buchstäblich allerletzten Moment doch noch scheiterte?
»Bitte, seid doch vernünftig«, sagte sie. »Habt ihr wirklich schon vergessen, was heute Nachmittag passiert ist? Wollt ihr wirklich zusehen, wie eure Söhne und Töchter, eure Frauen und Männer von eurer Seite gerissen werden?« Sie lachte bitter. »Glaubt ihr denn, dass eine solche Ungerechtigkeit Allahs Wille sein könnte?«
»Worte!« Mustafa stieß das Wort wie etwas Obszönes aus. »Du bist wirklich ein Dschinn! Jeder weiß, dass sie mit Engelszungen zu reden verstehen!«
»Und jeder weiß, dass du ein Narr und Dummkopf bist, Mustafa!« Saila schob sich mit einer energischen Bewegung an Robins Seite und maß ihren Mann mit einem langen, eisigen Blick, der ihn verstummen ließ.
»Dieses Christenmädchen ist kein Dschinn«, fuhr Saila in sanfterem Ton fort. »Ihr alle habt doch gesehen, was geschehen ist. Sie ist nichts als eine Ungläubige, die ihr selbst halb ertrunken aus dem Meer gezogen habt. Robin ist so wenig ein böser Geist wie Omar Khalid, der all dieses Unglück über unser Dorf gebracht hat. Wenn es jemanden unter uns gibt, den die Schuld daran trifft, dann wohl eher den, der Omars Aufmerksamkeit, und damit seine Gier, erst auf uns gelenkt hat!« Sie drehte sich zu Robin um. »Bring uns hier raus!«
»Ihr Narren!«, sagte Mustafa. »Sie wird uns alle in den sicheren Tod führen!«
»Vielleicht«, sagte Saila. »Aber wenn nur die geringste Aussicht besteht, das Leben meiner Tochter damit zu retten, dann bin ich bereit, die Flucht zu wagen. Führe uns, Robin!«
Damit war das Eis gebrochen. Zögernd gaben die Gefangenen einer nach dem anderen ihren Widerstand auf und gesellten sich zu Robin und Saila. Nur Mustafa und zwei weitere Männer wichen in ihre Zellen zurück. Vielleicht bauten sie ja darauf, dass Omar sie verschonen würde, wenn sie blieben. Wenn es so war, dachte Robin, würden sie vermutlich eine grausame Überraschung erleben.
Sie verscheuchte den Gedanken. Sie hatte im Moment andere Sorgen. Es hatte bereits einer ganzen Anzahl kleiner Wunder bedurft, um sie so weit kommen zu lassen. Damit sie aus dem Haus und möglicherweise sogar aus der Stadt herauskamen, brauchte sie noch eine ganze Menge mehr davon.
»Folgt mir!«, befahl sie. »Aber seid um Gottes willen leise! Ganz egal, was passiert.« Irgendwie brachte sie das Kunststück fertig, Nemeth aufmunternd zuzulächeln, dann wandte sie sich endgültig um und schlich als Erste die Treppe hinauf.