Achmed untersuchte die Gurte von Waffen und Gepäck und spähte noch einmal aus dem Tunnel.
»Grunthor kommt«, berichtete er.
Rhapsody nickte. Nachdem sie die Tagessternfanfare ein letztes Mal sauber gewischt hatte, steckte sie das Schwert in die neue, mit schwarzem Elfenbein eingefasste Scheide, welche die Bolg-Handwerker in ihrer Abwesenheit für sie gefertigt hatten. Über dem Felsvorsprung ertönte ein Lied, und die volle Bassstimme hallte von den Tunnelwänden wider.
In der Liebe und im Krieg (Zwei Dinge, die mir lieb) So sagt man, ist alles genehm. Also wundert euch nicht, Wenn’s euch jetzt gleich sticht In das Fett, das sonst so bequem.
Eure Frauen und Kinder
Die quälen wir nicht minder,
Auch wenn uns der Hunger nicht drückt.
Und wenn ihr längst tot seid,
Haben die doch ’ne gute Zeit
Denn wir sind doch recht ordentlich bestückt.
Rhapsody lachte. »Wirklich bezaubernd«, sagte sie zu Achmed. »Ist das eine neue Errungenschaft?«
Der Firbolg-König zuckte die Achseln. »In all den Jahren, die ich ihn nun kenne, war er nie um ein Soldatenlied verlegen «, meinte er. »Bestimmt gibt es noch tausend, die ich nicht kenne.« Einen Augenblick später kam der Sergeant aus dem Geheimgang und betrat den Tunnel.
»Ist sie weg, Grunthor? Hat sie das Bolg-Land unversehrt verlassen?«
»Ja«, antwortete der Riese, während er sich den Schweiß von der Stirn wischte. »Wir sind ihr in der Brustwehr gefolgt, so weit es ging, in die Provinz Bethe Corbair rein und bis auf die Krevensfelder. Erst da sind wir umgekehrt. Sie ist nun ein ganzes Stück weit in Roland und hat den Gerichtshof viele Meilen hinter sich.«
Rhapsody seufzte erleichtert. »Danke«, sagte sie ernst. »Ich kann dir nicht sagen, wie grausig die Vision war. Jetzt ist sie wenigstens sicher auf dem Rückweg zu Tristan Steward, diesem Dummkopf. Ich kann nicht glauben, dass er sie ohne eine ordentliche Schutztruppe losgeschickt hat.«
»Offensichtlich ist sie entbehrlich. Oder das, was er wollte, ist zu wichtig, um auf die Postkarawane zu warten«, meinte Achmed und setzte seine Kapuze auf. Rhapsody lächelte. »Es ist Letzteres, obwohl ich nicht ganz verstehe, warum. Sie liebt ihn, daran besteht kein Zweifel. Es ist eine Schande.«
»Kann mich gar nich erinnern, davon was gehört zu haben«, wandte Grunthor ein.
»Sie hat es auch nicht gesagt, aber es ist offensichtlich.«
Achmed stand auf und schüttelte seinen Umhang aus; er wirkte irritiert. »Nun, vielleicht zeigt er sich ja angemessen erkenntlich, wenn sie zurückkehrt«, brummte er. »Können wir jetzt gehen? Mich könnte kaum etwas weniger interessieren, als ob Tristan Steward seine Dienstmagd vögelt.«
Auch Rhapsody erhob sich. »Ja. Zeigt mir das Loritorium. Ich denke schon daran, seit ich Elynsynos’ Höhle verlassen habe.«
Der Firbolg-König stellte sich an den Eingang des unterirdischen Gewölbes, um Rhapsodys Gesicht sehen zu können, Wenn sie das Loritorium zum ersten Mal betrat. Obgleich er mit ihrer Reaktion gerechnet hatte, durchströmte ihn ein Schauer, als sich das Staunen über ihre Züge breitete und ihr Gesicht zu strahlen anfing, als wollte es mit der Sonne in der Welt über ihnen wetteifern.
»Ihr Götter«, murmelte sie, während sie sich langsam drehte und zu der hohen Marmordecke hinauf starrte. »Welch ein wunderschöner Ort. Und wie schade, dass niemand ihn je in fertigem Zustand gesehen hat. Es wäre ein unvergleichliches Kunstwerk gewesen.«
»Freut mich, dass es dir gefällt«, meinte Achmed ungeduldig, verärgert darüber, dass er so gerührt war. Rhapsodys außergewöhnliche Schönheit war eine Kraftquelle, die er mit Vorliebe angezapfte, wenn es seinen Zwecken diente. Aber er wurde ungern daran erinnert, dass sie auch bei ihm gelegentlich eine Gefühlsregung auslöste. »Kannst du uns jetzt bitte helfen herauszufinden, was dieser ganze silberne Hrekin hier sein soll?« Damit wies er auf eine Lache der schimmernden Flüssigkeit; sie leuchtete zwischen den Ritzen in den Marmorblöcken, aber die Pfütze war kleiner als das letzte Mal. Rhapsody beugte sich über die schillernde Substanz und streckte die Hand aus. Sofort spürte sie eine starke Schwingung, die über ihre ausgestreckten Fingerspitzen tanzte und sie erst zum Prickeln und dann zum Brennen brachte. Rasch schloss sie die Augen, summte ihren Benennungston und versuchte, den Ursprung der Schwingung zu ergründen. Plötzlich füllte sich ihr Kopf mit einer Vielzahl chaotischer Bilder, einige davon spannend, andere schauderhaft. Die Bilderflut traf sie ganz unerwartet, und sie trat unwillkürlich einen Schritt zurück.
»Was ist los?«, fragte Achmed, während er ihren Arm ergriff und ihr half, das Gleichgewicht wieder zu finden.
»Es sind Erinnerungen«, antwortete Rhapsody und rieb sich die Augen. »Reine, flüssige Erinnerungen.« Sie sah sich auf dem Platz um, blickte hinüber zu den Altären, die an den Richtungspunkten standen, und ging, zitternd vor Erregung, auf sie zu. Sie deutete auf die Truhe, die aufgestellt worden war, um eine der erlauchten Reliquien aufzunehmen, und einem Vogelbad nicht unähnlich war.
»Hört doch«, sagte sie und bemühte sich, ruhig zu bleiben. »Könnt ihr das Lied hören?«
»Bleib weg davon, Fräuleinchen«, warnte Grunthor. »Es ist von einer Falle geschützt.«
»Ich weiß«, erwiderte Rhapsody. »Das erzählt es mir auch.«
»Was erzählt?«, wollte Achmed wissen.
Rhapsodys Gesicht strahlte noch heller. »In diesem Becken ist ein einziger Wassertropfen könnt ihr ihn sehen?« Der Bolg kniff die Augen zusammen und nickte dann. »Das ist eine von den Ozeantränen, ein seltenes und unschätzbar wertvolles Stück lebendes Wasser, das Element in seiner reinsten Form.« Sie wirbelte herum und deutete auf ein anderes Behältnis, einen langen, flachen Altar aus Marmor in gedämpften Zinnober und Grüntönen, Braun und Purpur.
»Und das hier ist ein Block aus Lebendigem Gestein«, fuhr sie fort, »lebendig seit der Zeit, als die Erde geboren wurde.«
»Das Erdenkind wurde aus der gleichen Substanz geformt«, erinnerte Achmed sie. »Sieht aus, als wäre der Schrein für den Wind leer«, stellte Rhapsody fest. Dann deutete sie auf das Loch in der gewölbten Decke über ihnen. »Ich denke, Gwylliam wollte an dieser Stelle den Splitter des Sterns anbringen, den Seren Äther, den er von der Insel mitgebracht hatte. Das Schriftstück, das du mir zeigtest, schien darauf hinzuweisen.
Das erklärt auch, wie die Erinnerungspfützen sich gebildet haben. Taten verursachen Schwingungen, die Schwingung bleibt zurück und verschwindet erst, wenn sie sich mit anderen Schwingungen vermischt oder von Wind oder Meer verschluckt wird, welche die meisten Schwingungen aufnehmen können. Dieser Ort hier war luftdicht versiegelt und mit reinen und mächtigen Formen des uralten Wissens gefüllt, zum Beispiel dem Altar aus Lebendigem Gestein und der Ozeanträne. All diese Magie vermischte sich mit den Schwingungen dessen, was hier geschah, und dadurch haben die Erinnerungen eine feste Form angenommen.« Sie bückte sich neben einer kleinen Silberpfütze. »Ich vermute, sie fing an zu verdunsten, nachdem ihr den Tunnel geöffnet und etwas von der Luft aus der Welt dort oben hereingelassen hattet. Doch Jahrhunderte eingefangener Schwingungen haben an diesem Ort deutliche Zeichen hinterlassen.«
Achmed nickte. »Und kannst du an dieser flüssigen Erinnerung erkennen, ob der Feuerbrunnen aus Versehen oder absichtlich verstopft wurde?«
Rhapsody ging zu dem Brunnen im Herzen des Loritoriums hinüber und schritt langsam um ihn herum. Auf einmal nahm die Hitze, die aus der Öffnung kam, merklich zu, als reagierte das Feuer darunter auf Rhapsodys Gegenwart. Sie schloss die Augen, streckte die Hand aus und legte sie dann vorsichtig auf das verstopfte Rohr. Als ihr Kopf wieder klar wurde, summte sie einen Erkennungston.
Staunend beobachteten Grunthor und Achmed, wie von dem Becken ein silberner Nebel in die Luft stieg und undeutlich eine menschliche Gestalt formte. So verschwommen sie auch war, konnte man erkennen, dass sie über die Schulter blickte. Dann drehte sie sich um, bewegte sich in Richtung Brunnen und löste sich auf.
Rhapsody öffnete die Augen, und im Fackelschein sahen die beiden Männer das smaragdgrüne Leuchten.
»Die Antwort auf deine Frage lautet: Ja, es ist absichtlich geschehen«, sagte sie leise. »Die Quelle wurde verstopft, und mit ihr noch andere Schächte, durch die der Qualm von Gwylliams Schmieden abzog. So wurde der ganze beißende Rauch in die Kolonie geleitet.«
Sie verfiel in nachdenkliches Schweigen. Achmed wartete gespannt, bis sie wieder zu sich kam, denn er brannte darauf, mehr Einzelheiten zu erfahren und ihr weitere Fragen zu stellen. Nach ein paar Minuten sah er, dass ihre Augen wieder klar wurden.
»Jetzt erinnere ich mich«, sagte sie leise, fast zu sich selbst. Sie wandte sich an die beiden Bolg. »Der Mann, der die Quelle verstopfte, tat es absichtlich, vor langer Zeit. Ich habe ihn schon einmal gesehen, aber zuerst habe ich ihn nicht erkannt.«
»Und dann hast du dich doch an ihn erinnert?«, fragte Achmed.
»Nun, in gewisser Weise. Als wir hierher kamen, als wir die königlichen Schlafzimmer von Canrif erforscht haben, hatte ich eine Vision von Gwylliam, der verdrießlich auf seiner Bettkante saß, neben sich eine Leiche mit gebrochenem Hals.« Achmed nickte. »Es war die Leiche des Mannes, der den Abzug blockiert hat.«
»Kannst du ihn beschreiben?«
Rhapsody zuckte die Achseln. »Unauffällige Erscheinung, blondes Haar mit grauen Strähnen, blaugrüne Augen. Ich glaube nicht, dass er in den Schriften oder auf den Fresken zu sehen war, die wir gefunden haben. Aber das macht nichts. Wenn er der Wirt des F’dor war und irgendwie vermute ich das, hat der Dämon sich inzwischen längst einen anderen Wirt gesucht, denn dieser Mann ist ja tot.«
Achmed atmete langsam aus. »Dann wusste der F’dor also von der Existenz der Kolonie.«
»Anscheinend.«
»Dann muss er auch wissen, dass das Erdenkind hier ist. Das bedeutet, er wird zurückkommen.«
»Sind die Rückstände in den Kanälen weg?«
Achmed wickelte die öligen Lappen zu einem Knoten zusammen und warf sie auf einen Haufen in einer Ecke des Loritorium-Platzes. Dann fuhr er mit dem Finger durch die Rinne unter der nächsten Straßenlaterne.
»Ja, wenigstens so, dass nichts brennen wird, wenn du die Quelle aufmachst.« Rhapsody schaute ihn misstrauisch an, und er wandte sich ärgerlich an Grunthor. »Was glaubst du, Sergeant?«
Doch der riesige Bolg war anderweitig beschäftigt. Er stand vor dem Altar aus Lebendigem Gestein und blickte auf ihn hinab, als lauschte er einer fernen Musik. Schließlich schüttelte er den Kopf, als wollte er den Schlaf vertreiben, drehte sich um und sah den fragenden Ausdruck auf den Gesichtern seiner beiden Freunde.
»Hmmm? Oh, tut mir Leid, Herr. Is doch ziemlich klar, nich?«
»Was ist mit den Abzügen, Grunthor?«, fragte Rhapsody. »Kannst du uns sagen, ob es irgendeinen unliebsamen Effekt auf die Kolonie hat, wenn dieser hier geöffnet wird?«
Grunthor schloss die Augen, streckte seine massige Hand aus und legte sie sanft auf den Altar, zitternd, als berührte er zum ersten Mal das Gesicht einer Geliebten. Die Schwingung raubte ihm fast das Gleichgewicht. Sie schoss durch seine Fingerspitzen und seinen Arm hinauf, bis seine Schulter vor Hitze und Leben brannte.
Im Geiste konnte er die Adern der Erde sehen, die Schluchten und Ritzen in Stein und Lehmschichten, die Felsformationen über ihnen und um sie herum. Er ließ seine Gedanken dem Abzug der Feuerquelle folgen, wobei er zufrieden zur Kenntnis nahm, dass keiner der alten Aus und Eingänge verstopft war. Es war ein Gefühl, als folgte er einem guten Freund durch die Korridore eines Familienanwesens, wobei jeder Winkel und jede Nische einer liebevollen Betrachtung unterzogen wurde. Nur mir großer Mühe riss er sich los, ehe er sich gänzlich in seinen Betrachtungen verlor.
»Nein, Fräuleinchen, es ist alles frei hier«, sagte er. »Die wenigen Gänge, die noch zum Abzugssystem gehören, sind schon lange geleert worden. Außerdem hat die Großmutter seither selbst ein paar Lüftungsschächte ausgehoben.«
Rhapsody nickte zufrieden. Vorsichtig ließ sie ihre kleinen Hände in das Rohr zu beiden Seiten des Steins gleiten, der hier eingequetscht worden war. Basalt war es, wie Grunthor gesagt hatte. Und er kannte den wahren Namen des Felsens; die Erde hatte ihn ihm gesagt. Sie sammelte ihre Fähigkeiten als Benennerin und sprach das Wort aus, sang das Lied des Basalts.
Der seit Jahrhunderten eingekeilte Fels begann zu summen, als sein Name erklang. Rhapsody atmete tief ein und veränderte das Lied. Magma, sang sie, gerade erst abgekühlt, noch immer geschmolzen. Dann zog sie heftig an dem Stein, entfernte ihn aus dem Quellrohr und hob ihn herunter, ehe er sich in ihren Händen wieder verfestigte.
Mit einem lauten Zischen sprang ein kleiner Feuerblitz aus dem Zentrum der Erde durch die Brunnenfassung und spritzte flüssige Hitze und Licht bis an die Decke des Loritoriums. Die Flamme war blendend hell, das Licht so intensiv, dass die drei wie aus einem Munde aufschrieen. Rhapsody wich zurück, die Hand schützend über die Augen gelegt. In dem neuen Licht sah das Loritorium vollkommen verändert aus. Die halb fertigen Fresken an der Wand zeigten sich in all ihren wundervollen Einzelheiten, und zum ersten Mal wurden auch die kunstvollen Schnitzereien an den Steinbänken sichtbar. Die Kristallkuppeln der Straßenlaternen glitzerten im Feuerschein wie Sterne. In einem einzigen Augenblick hatte das neue, reine Licht die Dunkelheit der ganzen schimpflichen Vergangenheit dieses Ortes vertrieben. Der Blitzstrahl beruhigte sich zu einer blubbernden Flamme, die ruhig innerhalb der Wände ihres Gefäßes brannte.
Als ihre Augen sich den neuen Lichtverhältnissen angepasst hatten, betrachtete Rhapsody zufrieden den Feuerbrunnen und sah sich das System der Lampen und Kanäle an, das alles mit dem großen Lampenöl-Reservoir verband. »Dieser Ort wird prächtig sein, wenn du ihn fertig stellst«, sagte sie aufgeregt zu Achmed. »Bestens geeignet für Forschung und Studium, genau wie Gwylliam es beabsichtigte.«
»Vorausgesetzt, wir leben so lange«, entgegnete Achmed ungeduldig. »Nun, da wir durch den Silberschlamm wissen, dass der F’dor den Ort gekannt hat, müssen wir uns auf einen Angriff gefasst machen. Es ist nur mehr eine Frage der Zeit.«
»Aber warum ist er nicht schon längst erfolgt, bevor die Bolg sich organisiert haben?«, fragte Rhapsody.
»Um das herauszufinden, bringen wir dich hinunter zu der Kolonie«, antwortete Achmed und gestikulierte zu der Öffnung hinüber. »Die Großmutter wird uns die Prophezeiung nicht sagen, wenn wir nicht alle drei zu ihr kommen. Ich hoffe, dass wir in dem, was der dhrakische Weise vorhergesagt hat, Antworten finden werden.«
Rhapsody nahm ihren Tornister und warf ihn sich über die Schulter. »Aha«, meinte sie scherzend. »Was immer das sein mag, wir werden es tun, denn schließlich hat ein dhrakischer Seher es gesagt.« Sie unterdrückte ein Lachen, als sie die wütende Grimasse auf dem Gesicht des Firbolg-König s sah, und folgte den beiden in den Tunnel, den Grunthor ausgehoben hatte, hin zur untergegangenen Kolonie.
An den Furchen in Rhapsodys Stirn konnte Grunthor sogar im Licht der Fackeln erkennen, wie ihr Ärger wuchs. Sie und Achmed hatten pausenlos gestritten, seit sie das Loritorium verlassen und den Abstieg in den Tunnel begonnen hatten, der zur Kolonie führte.
»Damit wird es sogar noch wahrscheinlicher, dass Llauron der F’dor ist«, sagte Achmed gerade, ohne auf die Gewitterwolken zu achten, die sich hinter Rhapsodys Augen zusammenbrauten. »Vor dem Krieg hat er hier in Canrif gelebt. Es kann gut sein, dass er damals Zugang zum Loritorium hatte. Ohne Zweifel plant er, den cymrischen Staat zu reformieren du hast ja sogar zugegeben, dass er dich um deine Hilfe gebeten hat, die Cymrer zu vereinen und Ashe zum Herrscher zu machen.«
»Das ist vollkommen unlogisch«, knurrte Rhapsody. »Wenn Llauron der F’dor wäre und Ashe zum König machen wollte, warum würde er ihm dann die Brust aufreißen und ihn um ein Haar töten?«
»Das reicht jetzt!«, fauchte Grunthor. »Sie spürt, dass ihr euch streitet, und das regt sie auf.«
Die beiden anderen starrten ihn verwundert an. Rhapsody fand die Sprache als Erste wieder.
»Wer denn, Grunthor?«
»Das Schlafende Kind natürlich. Sei jetzt still, Gnädigste. Sie weiß, dass du kommst.«
Die Sängerin blickte in das ernste Gesicht ihres riesigen Freundes empor. »In Ordnung, Grunthor. Und vielleicht kannst du mir auf dem Weg in die Kolonie erklären, woher du das weißt.«