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Hawks brach als erster das lähmende Schweigen. Er griff nach der Flasche, riß sie Connington aus der Hand und holte weit aus. Die Flasche segelte durch die Luft und verschwand über den Rand der Klippe. Dann wandte er sich an Barker. »Bevor Sie endgültig zusagen, möchte ich zunächst noch einige Details mit Ihnen besprechen.«

Barkers Gesicht nahm einen verbissenen Ausdruck an, er ließ Connington immer noch nicht aus den Augen. Dann warf er sich plötzlich herum. »Wie oft wollen Sie eigentlich noch hören, daß ich Ihren verdammten Job annehme?«

Claire ergriff Als Hand und zog ihn zu sich herunter, gab ihm einen zärtlichen Kuß und strich ihm über die Haare. Sie lehnte den Kopf an seine Schulter und lächelte Hawks von dort aus beruhigend zu. »Keine Sorge, Ed, er wird es tun«, sagte sie leise. »Besser als jeder andere.«

»Was ist denn mit euch los? Macht euch das gar nichts aus?« stotterte Connington ungläubig und schüttelte heftig den Kopf. »Habt ihr mich nicht verstanden?«

»Wir haben gehört, was Sie gesagt haben«, antwortete Hawks kühl.

»Na, und?« fragte Connington herausfordernd.

»Ich möchte Sie etwas fragen, Connington«, sagte Hawks. »Sollte Ihre hübsche kleine Rede dazu dienen, Barker und mich wieder auseinanderzubringen? Obwohl Sie doch genau wissen, daß wir jetzt unzertrennlich sind, wie Sie es gehofft haben?«

»Nicht gehofft«, widersprach Connington. »Geplant.«

Hawks nickte. »Na, schön«, meinte er müde. »Das dachte ich. Sie wollten also nur eine Ansprache halten. Dagegen ist nichts einzuwenden, aber Sie hätten sich einen anderen Zeitpunkt aussuchen sollen.«

Claire lachte strahlend. »Pech gehabt, Connie, was? Du warst so überzeugt, daß wir umfallen würden. Aber jetzt ist immer noch alles wie früher. Und du stehst wieder draußen, ohne zu wissen warum.«

Connington wich einige Schritte zurück und breitete die Arme aus, als wolle er die anderen mit den Köpfen gegeneinanderstoßen. »Seid ihr denn verrückt geworden? Bildet ihr euch etwa ein, ich hätte euch ein Märchen erzählt? Denkt doch selbst nach! Ihr könnt nicht anders handeln, als euer Charakter es euch vorschreibt; ihr könnt nicht über euren Schatten springen; ihr müßt einfach dorthin, wo eure Füße euch hintragen, selbst wenn er euch nicht packt — und trotzdem lacht ihr mich aus? Ihr lacht mich aus?«

Er warf sich plötzlich herum. »Geht doch alle zum Teufel!« rief er verzweifelt. »Los, rennt schon.« Er stolperte unbeholfen auf seinen Wagen zu.

Hawks sah ihm nach. »In diesem Zustand kann er unmöglich fahren.«

Barker winkte ab. »Das hat er auch gar nicht vor. Er will sich nur in seinem Wagen in den Schlaf weinen. Und ein paar Stunden später kommt er zu Claire gerannt, um sich trösten zu lassen.« Er sah auf Claire hinunter. »Stimmt's? Jedenfalls hat er es bisher immer so gemacht.«

Claire preßte die Lippen zusammen. »Ich kann ihn nicht daran hindern.«

Claires Augen blitzten, als sie sich empört aufrichtete. »Vielleicht hätte er bei dir mehr Erfolg. Bei mir hat er jedenfalls noch keinen gehabt.«

Barker holte aus. Claire ließ sich zurückfallen und rieb sich die Backe. Dann lachte sie. »Das hast du schon besser gekonnt. Früher warst du wesentlich schneller. Aber eben war es auch nicht schlecht«, gab sie dann zu.

»Barker«, sagte Hawks, »ich muß Ihnen endlich erklären, was Sie erwartet.«

»Erzählen Sie es mir, wenn ich dort angekommen bin!« schnauzte Barker. »Ich habe angenommen — genügt Ihnen das nicht?«

»Vielleicht wollte er dich nur dazu bringen, daß du es noch einmal wiederholst, Al?« warf Claire ein. Sie lächelte zu Hawks auf. »Wer sagt denn, daß Connington der einzige ist, der sich auf das Plänemachen versteht?«

»Wie komme ich von hier aus am einfachsten in die Stadt zurück?« fragte Hawks.

»Ich fahre Sie hin«, antwortete Barker kalt. Er warf Hawks einen neugierigen Blick zu. »Wenn Sie es mit mir versuchen wollen …«

Claire sah bewundernd zu Barker auf und schlang ihre Arme um seine Taille. Sie rieb den Kopf an seiner Brust, ihre Augen weiteten sich und wurden vor Erregung feucht. »Ist er nicht einfach großartig?« fragte sie mit heiserer Stimme. »Ist er nicht ein echter Mann?«

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