Hawks und Barker wachten in dem Empfänger auf dem Mond auf und erhoben sich mühsam. Die Männer außerhalb der Kammer öffneten jetzt die Tür und traten beiseite, um sie herausklettern zu lassen. Die große Halle der Mondstation machte einen düsteren Eindruck. In dem Gewirr von Deckenträgern hingen in regelmäßigen Abständen riesige Leuchtstoffröhren, die von unten aus gesehen weißen Stalaktiten glichen. Der Boden der Halle war mit Isoliermaterial ausgelegt, die Wände mit Platten aus dem gleichen Material verkleidet. Als Hawks sich neugierig umsah und einige Schritte ging, gab sein Anzug ein klirrendes Geräusch von sich, das als Echo von der Decke und den Wänden der Halle zurückgeworfen wurde. Innerhalb des Gebäudes herrschte nie völlige Stille. Die Halle zitterte und ächzte beständig, so daß die Leuchten in ihren Aufhängungen pendelten. Die Männer — vier Navy-Offiziere, Hawks und Barker — befanden sich abwechselnd in Licht und Schatten, als ob sie sich auf dem Meeresgrund aufhielten, während über ihnen ein Sturm wütete. Wenige Minuten später hatten sie die Luftschleuse erreicht, die Offiziere legten ihre Schutzanzüge an, dann betraten sie nacheinander die Mondoberfläche.
Hawks holte tief Luft. »Schön, ich danke Ihnen, meine Herren«, sagte er dann. Seine Stimme klang dünn und blechern in den Kopfhörern der anderen. »Ist das Beobachterteam bereits an Ort und Stelle?«
Einer der Männer nickte und zeigte nach links. Hawks wandte zögernd den Kopf und sah zu dem Bunker hinüber, der sich hundert Meter von dem Gebilde entfernt erhob.
»Der Tunnel ist dort drüben«, erklärte ihm Barker. Er berührte Hawks' Arm mit den Greifwerkzeugen seines rechten Ärmels. »Los, kommen Sie — unsere Luft reicht nicht ewig. Hier können Sie nicht erst vorsichtig die große Zehe ins Wasser stecken, hier müssen Sie es gleich mit einem Kopfsprung versuchen, Doktor.«
»In Ordnung.« Hawks folgte Barker durch den engen Gang, der mit Tarnmaterial überdacht war. In dem staubbedeckten Boden waren zahlreiche Stiefelabdrücke zu erkennen.
»Alle Mann an Deck?« fragte Barker, als sie den Eingang des Gebildes erreicht hatten. »Schwenken Sie Ihre Lampe, damit die Beobachter wissen, daß wir hineingehen.«
Hawks hob den Arm und tat wie ihm geheißen. Über dem Beobachtungsbunker blinkte ein grünes Licht auf.
»Mehr ist nicht nötig, Hawks. Worauf warten Sie denn noch? Folgen Sie mir und machen Sie mir jede Bewegung genau nach. Hoffentlich hat das Ding nichts dagegen, daß ich diesmal nicht allein bin.«
»Das ist ein durchaus annehmbares Risiko«, meinte Hawks ruhig.
»Wenn Sie meinen, Doktor …« Barker streckte die Arme aus und berührte die glänzende Wand, die sich am Ende des Tunnels erhob. Er trat einen Schritt vor, dann erzitterte der Boden unter Hawks' Füßen, als die Mauer Barker in sich aufnahm.
Hawks senkte den Kopf und warf einen nachdenklichen Blick auf die unzähligen Fußstapfen, die seine Vorgänger an dieser Stelle hinterlassen hatten — als ob hier eine Armee vorbeimarschiert sei. Dann trat er an die Barriere heran und hob die Arme. Der Schweiß lief ihm in Strömen über das Gesicht.