15. Flucht und Verfolgung

Ich mußte ohnmächtig gewesen sein, wenn auch nur einige Sekunden, denn als nächstes wurde ich mir bewußt, daß es um mich herum zusehends heller wurde und die Augen verschwunden waren.

Ich war unversehrt, mit Ausnahme einer kleinen Schramme auf der Stirn, die ich mir beim Sturz auf den Steinfußboden zugezogen hatte.

Sofort sprang ich auf, um die Herkunft des Lichtes festzustellen. Es stammte von einer Fackel in der Hand von einem von vier grünen Männern, die schnellen Schrittes den Gang hinunter auf mich zukamen. Sie hatten mich noch nicht gesehen, und so verlor ich keine Zeit und schlüpfte in den ersten Gang, der in meiner Nähe abzweigte. Diesmal jedoch entfernte ich mich nicht weiter vom Hauptkorridor, da ich auf diese Weise schon Tars Tarkas und seine Wachposten verloren hatte.

Die Männer kamen bald an die Kreuzung, in deren Nähe ich mich an die Wand preßte. Als sie vorbei waren, atmete ich erleichtert auf. Sie hatten mich nicht bemerkt, und das Beste von allem war, daß es eben jene Krieger waren, denen ich in die Kellergewölbe gefolgt war. Es waren Tars Tarkas und seine drei Bewacher.

Ich schloß mich der Gruppe an, und kurz darauf gelangten wir zu der Zelle, in der der große Thark zuvor angekettet gewesen war. Zwei der Wachposten blieben draußen stehen, während der Mann mit den Schlüsseln den Thark hineinbrachte, um ihn erneut in Ketten zu legen. Die beiden anderen begannen langsam den Gang in Richtung der Wendeltreppe entlangzuschlendern, die zu den Obergeschossen führte, und im nächsten Augenblick waren sie hinter einer Wegbiegung verschwunden.

Die Fackel steckte in einer Halterung neben der Tür, so daß sie sowohl den Gang als auch die Zelle erhellte. Als ich die beiden Krieger verschwinden sah, trat ich mit einem klar umrissenen Plan im Kopf auf den Zelleneingang zu.

Während ich den Gedanken verabscheute, meine Absicht in die Tat umzusetzen, schien es keine Alternative zu geben, wenn der Thark und ich zusammen zu unserem kleinen Lager in den Bergen zurückkehren wollten.

Ich drückte mich an die Wand und näherte mich dem Eingang der Zelle, wo ich, das lange Schwert mit beiden Händen hoch erhoben, stehenblieb, um es mit einem schnellen Schlag auf dem Schädel des Wächters niedergehen zu lassen, sobald er auftauchte.

Ich möchte nicht weiter darauf eingehen, was folgte, als ich die Schritte des Mannes im Eingang vernahm. Es genügt, zu sagen, daß nach ein bis zwei Minuten Tars Tarkas im Metall eines Anführers der Warhoon den Gang zur Wendeltreppe entlangeilte, sich den Weg mit der Fackel der Warhoon leuchtend. Ein dutzend Schritte hinter ihm folgte John Carter, der Prinz von Helium.

Die beiden Begleiter des Mannes, der nun neben der Tür der einstigen Zelle von Tars Tarkas lag, waren gerade dabei, die Treppe hochzusteigen, als der Thark in Sicht kam.

»Warum kommst du jetzt erst, Tan Gama?« rief einer der Männer.

»Ich hatte Schwierigkeiten mit dem Schloß«, entgegnete Tars Tarkas. »Und jetzt sehe ich gerade, daß ich mein Kurzschwert in des Tharks Zelle vergessen habe. Geht weiter, ich kehre um und hole es.«

»Wie du willst, Tan Gama«, erwiderte derjenige, der zuvor gesprochen hatte. »Wir sehen uns ja gleich oben.«

»Natürlich«, antwortete Tars Tarkas, wandte sich um, als wolle er sich zurück zur Zelle begeben, wartete jedoch nur, bis die beiden eine Etage weiter oben verschwunden waren. Dann gesellte ich mich zu ihm, wir löschten die Fackel und schlichen die Wendeltreppe hinauf.

Im untersten Stockwerk stellten wir fest, daß der Flur nicht direkt bis zum Innenhof durchging, sondern daß wir, um zu diesem zu gelangen, einen Raum voll mit grünen Menschen durchqueren mußten. Uns blieb nur eines übrig, und zwar uns eine Etage weiter nach oben zu begeben und durch den Saal zu gehen, den ich zuvor durchquert hatte.

Vorsichtig stiegen wir die Treppe hinauf. Von weiter oben drang Gesprächslärm zu uns, doch der Saal war noch immer unbeleuchtet, und niemand war zu sehen, als wir schließlich oben angekommen waren. Wir schlichen durch die lange Halle und erreichten schließlich unentdeckt den Balkon, von dem man den Innenhof überblicken konnte.

Zu unserer Rechten befand sich das Fenster, durch das ich Tan Gama und die anderen Krieger beobachtet hatte, als sie früher am Abend zu Tars Tarkas Zelle aufgebrochen waren. Tan Gamas Gefährten waren eingetroffen, und wir konnten nun einen Teil ihres Gespräches mitverfolgen.

»Weswegen braucht Tan Gama so lange?« fragte einer.

»Er braucht doch sicher nicht die ganze Zeit dafür, sein Kurzschwert aus der Zelle des Thark zu holen«, sagte ein anderer.

»Sein Kurzschwert?« fragte eine Frau. »Was meinst du damit?«

»Tan Gama vergaß sein Kurzschwert in der Zelle des Thark und verließ uns an der Treppe, um noch einmal zurückzugehen und es zu holen.«

»Tan Gama hat heute abend gar kein Kurzschwert getragen, es wurde heute beim Kampf mit dem Thark zerbrochen. Tan Gama hat es mir gegeben, damit ich es repariere. Seht, hier ist es«, sagte die Frau und zog Tan Gamas Kurzschwert unter ihren seidenen Bettüchern und Fellen hervor.

Die Krieger sprangen auf.

»Hier stimmt etwas nicht!« rief einer.

»Das habe ich mir schon gedacht, als er uns an der Treppe verließ«, sagte ein anderer. »Mir schien, als klänge seine Stimme merkwürdig.«

»Kommt, schnell in die Gewölbe!«

Mehr mußten wir nicht hören. Ich knüpfte meine Ausrüstung zu einer langen Schlinge zusammen, ließ Tars Tarkas daran in den Hof hinunter und stand einen Moment später neben ihm.

Wir hatten nur wenige Worte gewechselt, seit ich Tan Gama an der Zellentür niedergeschlagen und im Fackelschein den Ausdruck äußerster Verblüffung auf dem Gesicht des großen Thark gesehen hatte.

»Bis jetzt sollte ich eigentlich gelernt haben, mich bei John Carter über nichts mehr zu wundern«, waren seine Worte gewesen. Das war alles. Er brauchte mir nicht zu sagen, wie sehr er die Freundschaft schätzte, wegen der ich mein Leben für seine Befreiung aufs Spiel setzte, auch mußte er mir nicht mitteilen, daß er sich freute, mich zu sehen.

Dieser grimmige, grüne Krieger hatte mich als erster begrüßt, an jenem Tag, der nun zwanzig Jahre zurückliegt, als er Zeuge meiner Ankunft auf dem Mars wurde. Er war, sich von seinem Thoat tief herabbeugend, mit gesenktem Speer und finsterem Haß im Herzen auf mich zugestürmt, als ich auf dem ausgetrockneten Meeresgrund hinter Korad neben der Brutstation seiner Horde stand. Und nun hatte ich unter den Bewohnern der beiden Welten keinen besseren Freund als Tars Tarkas, Jeddak der Thark.

Im Hof wichen wir für einen Augenblick in den Schatten unterhalb der Balkone, um unser weiteres Vorgehen zu besprechen.

»Jetzt sind wir fünf in der Gruppe, Tars Tarkas«, sagte ich. »Thuvia, Xodar, Carthoris und wir beide. Folglich brauchen wir fünf Thoats.«

»Carthoris! Dein Sohn?« rief er.

»Ja, ich habe ihn im Gefängnis auf Shador getroffen, im Meer Omean, im Land der Erstgeborenen.«

»Ich kenne keine dieser Orte, John Carter. Sind sie auf Barsoom?«

»Darauf und darunter, mein Freund. Doch warte, bis wir von hier weg sind, und du wirst die merkwürdigste Geschichte hören, die einem Barsoomier der Außenwelt jemals zu Ohren gekommen ist. Aber erst brauchen wir einige Thoats, damit wir uns schon ein gutes Stück im Norden befinden, ehe diese Gesellen entdecken, wie wir sie an der Nase herumgeführt haben.«

Unentdeckt erreichten wir das große Tor auf der anderen Hofseite, durch das wir die Thoats führen mußten, um zur Straße zu kommen. Es ist keine einfache Sache, fünf dieser großen Raubtiere in den Griff zu bekommen, die vom Wesen her ebenso wild und unbändig sind wie ihre Herren und die allein durch Grausamkeit und brutale Gewalt bezwungen werden können.

Als wir uns ihnen näherten, witterten sie unseren unbekannten Geruch und umkreisten uns mit wütendem Gekreisch. Die langen, kräftigen Hälse nach oben gereckt, befanden sich ihre großen, klaffenden Mäuler weit über unseren Köpfen. Sie sehen bereits furchteinflößend aus, doch wenn sie aufgebracht sind, werden sie diesem gefährlichen Aussehen gerecht. Das Thoat mißt bis zur Schulter reichlich zehn Fuß. Seine glänzende, unbehaarte Haut besitzt an den Flanken und auf dem Rücken die Farbe dunklen Schiefers. Die Haut wird entlang der acht Beine immer heller, bis sie bei den riesigen, gepolsterten und nagellosen Füßen in ein strahlendes Gelb übergeht. Der Bauch ist reinweiß. Ein breiter, flacher Schwanz, der an der Spitze dicker ist als am Ansatz, vervollständigt das Bild dieses unbändigen Reittieres der wilden grünen Marsmenschen – ein Kriegsroß, das zu diesem Kriegsvolk paßt.

Da die Thoats ausschließlich durch Telepathie geführt werden, braucht man weder Zaum noch Zügel. Unser Ziel war nun, zwei ausfindig zu machen, die unseren stummen Befehlen Folge leisteten. Als die Tiere sich um uns scharten, gelang es uns, sie soweit zu bändigen, daß sie nicht vereint gegen uns anstürmten, doch wenn ihr Gekreisch noch länger anhielt, würde es mit Sicherheit Krieger in den Hof holen, die die Ursache des Lärmes herausfinden wollten.

Schließlich gelang es mir, mich einem der großen Tiere von der Seite zu nähern, und bevor es wußte, was ich im Schilde führte, saß ich sicher auf seinem glänzenden Rücken. Kurz darauf hatte auch Tars Tarkas eines der Tiere eingefangen und war aufgesessen. Wir nahmen noch drei oder vier von ihnen zwischen uns und trieben sie auf das große Tor zu.

Tars Tarkas ritt voran, stützte sich auf die Klinke und stieß die Torflügel auf, während ich die unberittenen Thoats davon abhielt, zurück zur Herde durchzubrechen. Dann ritten wir auf den gestohlenen Reittieren hinaus auf die Straße und stoben, ohne das Tor hinter uns zu verschließen, in Richtung der südlichen Stadtgrenze davon.

Bis dahin war unsere Flucht beinahe wundervoll verlaufen, und unser Glück verließ uns auch nicht, denn wir passierten die Randgebiete der verlassenen Stadt und erreichten unser Lager, ohne etwas zu hören, das auf Verfolger hinwies.

Hier unterrichtete wie abgesprochen ein leises Pfeifen den übrigen Teil unserer Gruppe von unserer Rückkehr. Die drei ließen keine Freudenbekundung aus.

Wir hielten uns nur wenig damit auf, über unsere Abenteuer zu berichten. Tars Tarkas und Carthoris tauschten die würdevollen Begrüßungen aus, wie sie auf Barsoom üblich sind, doch mein Gefühl sagte mir, daß der Thark meinen Jungen liebte und daß Carthoris seine Zuneigung erwiderte.

Xodar und der grüne Jeddak wurden einander auf die herkömmliche Weise vorgestellt. Dann hoben wir Thuvia auf das am wenigsten widerspenstige Thoat, Xodar und Carthoris schwangen sich auf die anderen, und im schnellen Schritt brachen wir nach Osten auf. Wir streiften den äußeren Zipfel der Stadt, bogen anschließend nach Norden und stürmten unter den prächtigen Strahlen der beiden Monde lautlos über den Grund des toten Meeres, fort von den Warhoon und den Erstgeborenen, doch welche neuen Gefahren und Abenteuer unserer harrten, wußten wir nicht.

Gegen Mittag des nächsten Tages machten wir halt, damit wir und die Tiere sich ausruhen konnten. Wir fesselten die Thoats so an den Füßen, daß sie sich langsam umherbewegen und von den ockerfarbenen, moosartigen Pflanzen fressen konnten, die ihnen unterwegs sowohl als Nahrung als auch als Flüssigkeit dient. Thuvia erklärte sich freiwillig bereit, Wache zu halten, während der Rest von uns eine Stunde lang schlief.

Mir schien, ich hätte die Augen kaum zugetan, als ich ihre Hand auf der Schulter spürte und ihre sanfte Stimme vernahm, die vor einer neuen Gefahr warnte.

»Steh auf, mein Prinz«, flüsterte sie. »Hinter uns ist etwas, das so aussieht wie eine große Gruppe von Verfolgern.«

Das Mädchen stand auf und wies in die Richtung, aus der wir gekommen waren. Als ich mich erhob und hinblickte, glaubte auch ich fern am Horizont eine dünne, schwarze Linie zu erkennen. Ich weckte die anderen. Tars Tarkas, der uns alle mit seiner riesigen Gestalt überragte, konnte am weitesten sehen.

»Es ist eine große Reiterarmee«, sagte er. »Sie bewegen sich in sehr schnellem Tempo.«

Wir hatten keine Zeit zu verlieren, sprangen zu den Thoats, banden sie los und saßen auf. Dann wandten wir uns ein weiteres Mal gen Norden und nahmen die Flucht wieder auf, so schnell es unser langsamstes Tier vermochte.

Den Rest des Tages und die ganze Nacht hindurch stürmten wir über das ockerfarbene Ödland, wobei unsere Verfolger zusehends aufholten. Langsam, aber sicher wurde der Abstand zwischen uns immer kleiner. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit waren sie nahe genug herangekommen, daß wir eindeutig grüne Marsmenschen erkennen konnten, und die ganze Nacht war das Klirren ihrer Ausrüstung deutlich zu vernehmen.

Als am zweiten Tag unserer Flucht die Sonne aufging, eröffnete sie uns keine halbe Meile hinter uns den Blick auf unsere Verfolger. Als sie uns sahen, wurde ein teuflisches Triumphgeschrei in ihren Reihen laut.

Einige Meilen vor uns erhob sich eine Gebirgskette – das andere Ufer des ausgetrockneten Meeres, das wir durchquert hatten. Gelang es uns, diese Berge zu erreichen, vergrößerten sich unsere Chancen zu entkommen deutlich. Doch Thuvias Tier zeigte bereits Anzeichen von Erschöpfung, obwohl es die leichteste Last getragen hatte. Ich ritt gerade neben ihr, als mit einemmal ihr Tier stolperte und gegen meines taumelte. Mir war klar, daß es zu Boden gehen würde, und so riß ich das Mädchen von dem Rücken des Thoats und setzte es hinter mich, wo es sich an mir festhielt.

Diese doppelte Last war für mein bereits überfordertes Tier zu viel, und unser Vorankommen wurde äußerst beeinträchtigt, denn die anderen wollten nicht schneller reiten, als es den langsamsten von uns möglich war. In unserer kleinen Gruppe gab es nicht einen, der den anderen im Stich lassen würde, und doch waren wir von verschiedenen Ländern, Farben, Rassen und Religionen – und einer sogar von einer anderen Welt.

Wir hatten die Berge schon vor uns, doch die Warhoon holten derart zügig auf, daß wir alle Hoffnung aufgegeben hatten, die Anhöhen rechtzeitig zu erreichen. Thuvia und ich ritten als letzte, denn unser Tier blieb immer weiter zurück. Plötzlich spürte ich die warmen Lippen des Mädchens auf meiner Schulter. »Um deinetwillen, o mein Prinz«, murmelte sie, löste die Arme von meiner Taille und war verschwunden.

Ich wandte mich um und sah, daß sie absichtlich vom Thoat gesprungen war, eben jenen grausamen Teufeln in den Weg, die uns auf den Fersen waren, da sie glaubte, daß das Tier mich, um ihre Last erleichtert, in Sicherheit bringen könnte. Das arme Kind! Sie sollte John Carter besser kennen.

Ich wandte mein Thoat, drängte es in ihre Richtung, in der Hoffnung, sie rechtzeitig zu erreichen, um sie wieder zur Flucht zu bewegen. Carthoris mußte zur selben Zeit hinter sich geblickt und die Situation erfaßt haben, denn als ich bei Thuvia anlangte, war er ebenfalls zur Stelle, sprang von seinem Tier, warf sie darüber, wandte den Kopf des Thoats erneut in Richtung der Hügel und versetzte ihm mit der flachen Seite des Schwertes einen scharfen Hieb gegen die Flanke. Dann versuchte er dasselbe mit meinem Tier zu tun.

Das ritterliche, aufopferungsvolle Vorgehen des mutigen Jungen erfüllte mich mit Stolz, und es kümmerte mich nicht, daß wir dadurch die letzte winzigste Chance auf ein Entkommen verspiel hatten. Die Warhoon waren nun fast bei uns. Tars Tarkas und Xodar hatten unsere Abwesenheit bemerkt und sprengten zu unserer Unterstützung herbei. Alles wies darauf hin, daß meine zweite Reise nach Barsoom ein glänzendes Ende nehmen würde. Ich haßte es, zu sterben, ohne meine göttliche Prinzessin gesehen und sie noch einmal in den Armen gehalten zu haben. Doch wenn das das Schicksal nicht wollte, würde ich zumindest alles hinnehmen, was da kommen sollte. So konnte ich in den wenigen Minuten, die mir noch zustanden, bevor ich den letzten unbekannten Weg antrat, zumindest in dem von mir gewählten Beruf ein solches Zeugnis von mir ablegen, daß es den Warhoon des Südens in den nächsten zwanzig Generationen nicht an Stoff zur Diskussion mangeln würde.

Da Carthoris nicht wieder aufgesessen war, glitt ich von meinem eigenen Tier und nahm meinen Platz neben ihm ein, um dem Angriff der heulenden Teufel entgegenzutreten. Einen Augenblick später gesellten sich Tars Tarkas und Xodar zu beiden Seiten zu uns, ließen ihre Thoats ebenfalls laufen, damit wir alle auf demselben Boden standen.

Die Warhoon waren auf etwa einhundert Yards an uns herangekommen, als oben und hinter uns ein laute Detonation ertönte und im selben Moment eine Granate in den voranstürmenden Reihen explodierte. Augenblicklich herrschte Chaos. Hunderte sanken zu Boden. Reiterlose Thoats sprengten zwischen den Toten und Verwundeten umher. Abgeworfene Krieger wurden in dem vorherrschenden Durcheinander niedergetrampelt. Alles, was in den Reihen der grünen Marsmenschen an eine Marschordnung erinnerte, war vergessen, und als sie nach oben blickten, um festzustellen, wer der unerwartete Angreifer war, wurde die Unordnung zum Rückzug und der Rückzug zur wilden Panik. Im nächsten Augenblick stürmten sie davon, ebenso unbändig, wie sie zuvor auf uns zugerast waren.

Wir wandten uns in die Richtung, aus der der erste Schuß gekommen war und sahen ein großes Kriegsschiff, das gerade die Gipfel der nächsten Anhöhen passierte und majestätisch durch die Luft schwebte. In diesem Moment ließ sich das Geschütz am Bug wieder vernehmen, und eine weitere Granate explodierte in den Reihen der fliehenden Warhoon.

Als das Schiff näherkam, konnte ich einen wilden Schrei des Stolzes nicht unterdrücken, denn auf dem Bug erblickte ich das Zeichen von Helium.

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