Der Tomanische Kalender (von Toma dur Ahmid entworfen) wurde ungefähr zwei Jahrhunderte nach dem Tod des letzten männlichen Aes Sedai eingeführt. Er zählte die Jahre nach der Zerstörung der Welt (NZ). Da aber in den Jahren der Zerstörung und in den darauf folgenden Jahren fast totales Chaos herrschte und dieser Kalender erst gut hundert Jahre nach dem Ende der Zerstörung eingeführt wurde, hat man seinen Beginn völlig willkürlich gewählt. Am Ende der Trolloc-Kriege waren so viele Aufzeichnungen vernichtet worden, dass man sich stritt, in welchem Jahr der alten Zeitrechnung man sich überhaupt befand. Tiam von Gazar schlug die Einführung eines neuen Kalenders vor, der am Ende dieser Kriege einsetzte und die (scheinbare) Erlösung der Welt von der Bedrohung durch Trollocs feierte. In diesem zweiten Kalender erschien jedes Jahr als so genanntes Freies Jahr (FJ). Innerhalb der zwanzig auf das Kriegsende folgenden Jahre fand der Gazareische Kalender weitgehend Anerkennung. Artur Falkenflügel bemühte sich, einen neuen Kalender durchzusetzen, der auf seiner Reichsgründung basierte (VG = Von der Gründung an), aber dieser Versuch ist heute nur noch den Historikern bekannt. Nach weitreichender Zerstörung, Tod und Aufruhr während des Hundertjährigen Krieges entstand ein vierter Kalender durch Uren din Jubai Fliegende Möwe, einem Gelehrten der Meerleute, und wurde von dem Panarchen Farede von Tarabon weiterverbreitet. Dieser Farede-Kalender zählt die Jahre der Neuen Ära (NÄ) von dem willkürlich angenommenen Ende des Hundertjährigen Krieges an und ist während der geschilderten Ereignisse in Gebrauch.
A'dam: Ein Gerät, mit dessen Hilfe man Frauen kontrollieren kann, die die Macht lenken, und das nur von Frauen benützt werden kann, die entweder selbst die Fähigkeit besitzen, mit der Macht umzugehen, oder die das zumindest erlernen können. Er verknüpft die beiden Frauen. Der von den Seanchanern verwendete Typus besteht aus einem Halsband und einem Armreif, die durch eine Leine miteinander verbunden sind; sämtliche Teile sind aus einem silbrigen Metall gefertigt. Falls ein Mann, der die Macht lenken kann, mit Hilfe eines A'dam mit einer Frau verknüpft wird, führt das wahrscheinlich zu beider Tod. Selbst die bloße Berührung eines A'dam durch einen Mann mit dieser Fähigkeit verursacht ihm große Schmerzen, falls dieser A'dam von einer Frau mit Zugang zur Wahren Quelle getragen wird (siehe auch: Damane, Sul'dam).
Aes Sedai: Träger der Einen Macht. Seit der Zeit des Wahnsinns sind alle überlebenden Aes Sedai Frauen. Von vielen respektiert und verehrt, misstraut man ihnen und fürchtet, ja, hasst sie weitgehend. Viele geben ihnen die Schuld an der Zerstörung der Welt, und allgemein glaubt man, sie würden sich in die Angelegenheiten ganzer Staaten einmischen. Gleichzeitig aber findet man nur wenige Herrscher ohne Aes Sedai-Berater, selbst in Ländern, wo schon die Existenz einer solchen Verbindung geheim gehalten werden muss. Nach einigen Jahren, in denen sie die Macht gebrauchen, beginnen die Aes Sedai alterslos zu wirken, sodass auch eine Aes Sedai, die bereits Großmutter sein könnte, keine Alterserscheinungen zeigt, außer vielleicht ein paar grauen Haaren.
Arad Doman: Eine Nation am Aryth-Meer, die zurzeit vom Bürgerkrieg und den Kämpfen gegen die Anhänger des Wiedergeborenen Drachen zerrissen wird. Die Hauptstadt ist Bandar Eban. In Arad Doman wird der Herrscher (ein König oder eine Königin) von einem Rat der Kaufleute erwählt, der sich aus den Vorsitzenden der Kaufmannsgilden — in der Hauptsache nur Frauen — zusammensetzt. Der Herrscher muss von adligem Blut und darf kein Kaufmann sein, er wird auf Lebenszeit gewählt. Der König oder die Königin verfügt über die absolute Autorität, kann aber durch eine Abstimmung des Rates abgesetzt werden; dazu ist eine Dreiviertel-Mehrheit erforderlich. Der derzeitige Herrscher ist König Alsalam Saeed Almadar, Lord von Almadar, der Hohe Herrscher von Haus Almadar. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist unbekannt und geheimnisumwittert.
Asha'man: (1) In der Alten Sprache »Wächter«, immer ein Wächter von Gerechtigkeit und Wahrheit. (2) Die Bezeichnung der Männer — sowohl allgemein als auch im Sinne eines Ranges —, die zur Schwarzen Burg in der Nähe von Caemlyn in Andor gezogen sind, um dort den Gebrauch der Einen Macht zu erlernen. Ihre Ausbildung konzentriert sich auf die Möglichkeiten, die Eine Macht als Waffe zu benutzen. Sobald sie gelernt haben, Saidin, die männliche Hälfte der Macht, zu ergreifen, wird von ihnen verlangt — eine weitere Abweichung von den Gepflogenheiten der Weißen Burg —, alle mühevollen Arbeiten mit Hilfe der Macht zu erledigen. Ein neu aufgenommener Rekrut wird Soldat genannt; er trägt einen schlichten schwarzen Mantel mit einem hohen Kragen nach der andoranischen Mode. Mit der Beförderung zum Geweihten erhält er das Recht, eine als Schwert bezeichnete silberne Anstecknadel am Mantelkragen zu tragen. Die Beförderung zum Asha'man beinhaltet das Recht, auf der dem Schwert gegenüberliegenden Kragenseite die aus Gold und rotem Emaille bestehende Anstecknadel in Form eines Drachen zu tragen. Obwohl viele Frauen — einschließlich der Ehefrauen — die Flucht ergreifen, wenn sie erfahren, dass ihr Mann die Macht lenken kann, sind eine stattliche Anzahl der Männer aus der Schwarzen Burg verheiratet, und sie benutzen eine Abart des Behüterbundes, um eine Verbindung zu ihren Frauen herzustellen. Dieser Bund wurde kürzlich so modifiziert, dass er Gehorsam erzwingt, und dazu benutzt, gefangene Aes Sedai gefügig zu machen.
Balwer, Sebban: Ehemals Pedron Nialls (der Kommandierende Lordhauptmann der Kinder des Lichts) offizieller Sekretär und insgeheim sein Meister der Spione. Nach Nialls Tod half er aus ureigenen Beweggründen in Amador Morgase (die ehemalige Königin von Andor) bei ihrer Flucht vor den Seanchanern und ist jetzt der Sekretär von Perrin t'Bashere Aybara und Faile ni Bashere t'Aybara. Perrin beschleicht langsam der Verdacht, dass mehr hinter Balwer steckt, als es den Anschein hat.
Bande der Roten Hand: siehe: Shen an Calhar.
Blut, das: Bezeichnung der Seanchaner für ihren Adel. Es gibt verschiedene Adelsränge. Das Hohe Blut rasiert sich die Seiten des Schädels und bemalt mehrere Fingernägel — je höher der Rang, desto mehr Nägel sind bemalt —, aber die Angehörigen des Niederen Bluts bemalen größtenteils nur die Nägel der kleinen Finger. Man wird ins Blut hineingeboren, kann aber auch zu diesem Rang erhoben werden. Das ist eine häufige Belohnung für außergewöhnliche Leistungen oder Verdienste für das Kaiserreich.
Cha Faile: (1) In der Alten Sprache die »Krallen des Falken«. (2) Von jungen Cairhienern und Tairenern angenommener Name, die versuchen, dem Ji'e'toh zu folgen. Sie haben Faile ni Bashere t'Aybara den Treueid geschworen und handeln im Geheimen als ihre persönlichen Späher und Spione.
Corenne: In der Alten Sprache »Die Wiederkehr«. Die Seanchaner bezeichnen damit sowohl die Flotte aus Tausenden von Schiffen wie auch die Hunderttausende von Soldaten, Handwerkern und anderen Menschen, die Schiffe transportieren und den Vorläufern folgen, um das Land zu beanspruchen, das Artur Falkenflügels Nachfahren gestohlen wurde (siehe auch: Hailene).
Cuendillar: Eine unzerstörbare Substanz, die während des Zeitalters der Legenden erschaffen wurde. Jede bekannte Kraft, die dazu benutzt wird, Cuendillar zu zerstören, wird davon absorbiert und macht sie stärker. Die Kunst der Herstellung galt als verloren, aber Gerüchten zufolge wurden wieder neue Gegenstände daraus hergestellt. Auch als Herzstein bekannt.
Da'covale: (1) In der Alten Sprache bezeichnet man damit eine Person, die einer anderen gehört oder ihr »Besitz« ist. (2) Bei den Seanchanern wird dieser Begriff häufig für Besitztümer und Sklaven verwendet. In Seanchan hat die Sklaverei eine lange und ungewöhnliche Geschichte, da Sklaven die Möglichkeit haben, zu Positionen mit großer Macht und öffentlicher Autorität aufzusteigen, darunter auch solche, in denen sie über freie Bürger bestimmen (siehe auch: So'jhin).
Damane: In der alten Sprache: ›die Gefesselten‹. Frauen, die die eine Macht lenken können, werden mit Hilfe eines A'dam unter Kontrolle gehalten und dienen den Seanchanern zu verschiedenen Zwecken, vor allem als Wunderwaffen im Krieg. Im ganzen Reich von Seanchan werden jedes Jahr junge Frauen geprüft, bis hin zu dem Alter, in dem sich die Gabe, die Macht gebrauchen zu können, in jedem Fall bereits gezeigt hätte. Genauso wie die jungen Männer mit diesem Talent (die hingerichtet werden), werden die Damane aus den Familienbüchern und allen Bürgerlisten des Reichs gestrichen. Sie hören auf, als eigenständige Menschen zu existieren. Frauen, die dieses Talent besitzen, aber noch nicht zu Damane gemacht wurden, nennt man Marath'damane, ›die gefesselt werden müssen‹ (siehe auch: Sul'dam).
Depositorium: Eine Abteilung der Burgbibliothek. Es gibt zwölf allgemein bekannte Depositorien, in denen Bücher und Aufzeichnungen über bestimmte Sachgebiete und artverwandte Themen aufbewahrt werden. Ein dreizehntes Depositorium, das allein für Aes Sedai zugänglich ist, enthält geheime Dokumente, Aufzeichnungen und historische Unterlagen, die nur vom Amyrlin-Sitz, der Behüterin der Chroniken und den Sitzenden vom Saal der Burg eingesehen werden dürfen. Und natürlich von der Hand voll Bibliothekare, die das Depositorium leiten.
Der'morat: (1) In der Alten Sprache »Meisterbezwinger«. (2) Bezeichnung der Seanchaner für einen Tierbändiger und Ausbilder von Exoten beziehungsweise für jeden Ausbilder, wobei das Suffix einen langjährigen und fähigen Meister bezeichnet, so wie beispielsweise in Der'morat'raken. Der'morat können eine ziemlich hohe soziale Stellung erreichen; der höchste ist der Der'sul'dam, die Ausbilder der Sul'dam, die mit hohen Armeeoffizieren gleichzusetzen sind (siehe auch: Morat).
Erith: Tochter von Iva Tochter von Alar. Eine attraktive junge Ogierfrau, die Loial heiraten will, auch wenn er im Augenblick vor ihr auf der Flucht ist.
Erste Denkerin: Titel der Anführerin der Weißen Ajah. Diese Position wird in der Weißen Burg zurzeit von Ferane Neheran bekleidet. Ferane Sedai ist eine von derzeit nur zwei Ajah-Anführerinnen, die gleichzeitig im Saal der Burg das Amt einer Sitzenden innehalten.
Erste Schreiberin: Titel der Anführerin der Grauen Ajah. Diese Position wird in der Weißen Burg zurzeit von Serancha Colvine bekleidet, einer Frau von tadellosem Ruf.
Erste Weberin: Titel der Anführerin der Gelben Ajah. Diese Position wird in der Weißen Burg zurzeit von Suana Dragand bekleidet. Suana Sedai ist eine von derzeit nur zwei Ajah-Anführerinnen, die gleichzeitig im Saal der Burg das Amt einer Sitzenden innehalten.
Fain, Padan: Ehemaliger Schattenfreund, der mittlerweile etwas viel Schlimmeres als ein Schattenfreund ist. Er ist genauso sehr ein Feind der Verlorenen wie Rand al'Thors, den er leidenschaftlich hasst. Zuletzt wurde er zusammen mit Toram Riatin in Far Madding gesehen.
Fäuste des Himmels: Leicht bewaffnete und gepanzerte seanchanische Infanterie, die auf den Rücken der geflügelten Kreaturen namens To'raken in die Schlacht ziehen. Es handelt sich ausschließlich um kleinwüchsige Männer und Frauen, was größtenteils an dem geringen Gewicht liegt, das ein To'raken tragen kann. Sie gelten allgemein als die zähesten verfügbaren Soldaten und werden hauptsächlich für Sturmangriffe eingesetzt, zum Beispiel auf die Nachhut des Feindes, sowie in solchen Fällen, in denen es darauf ankommt, Soldaten in kürzester Zeit an ihre Positionen zu bringen.
Feuerwerker, Gilde der: Eine Gemeinschaft, die das Geheimnis zur Herstellung von Feuerwerk bewahrt. Sie hütet dieses Geheimnis sehr gewissenhaft, bis hin zum Mord. Die Gilde leitet ihren Namen von ihren großartigen Feuerwerken ab, die man auch als Illuminationen bezeichnet — man nennt sie auch die Gilde der Illuminatoren —, und die sie für Herrscher und gelegentlich einflussreiche Lords veranstaltet. Einfaches Feuerwerk wurde auch im freien Handel verkauft, aber stets mit strengen Warnungen vor den schlimmen Folgen, die aus dem Versuch resultieren könnten, etwas über das Innere der Feuerwerkskörper in Erfahrung zu bringen. Einst hatte die Gilde in Cairhien und Tanchico Stiftungshäuser, aber sie sind nun zerstört. Die Gildenangehörigen in Tanchico haben sich gegen die Invasion der Seanchaner zur Wehr gesetzt; die Überlebenden wurden zu Da'covale gemacht, die Gilde als solche existiert nicht länger. Allerdings konnten einzelne Illuminatoren den Seanchanern entkommen, und vielleicht wird man in nicht allzu ferner Zukunft wieder großartige Feuerwerke sehen.
Gefährten: Die Militärelite von Illian, die derzeit von dem Ersten Hauptmann Demetre Marcolin befehligt wird. Die Gefährten stellen die Leibwache für den König von Illian und bewachen Schlüsselstellungen des Landes. Darüber hinaus hat man die Gefährten in der Schlacht traditionellerweise dazu eingesetzt, die stärkste Position des Feindes anzugreifen, seine Schwäche auszunutzen und, falls nötig, den Rückzug des Königs zu decken. Im Gegensatz zu den meisten vergleichbaren Eliteeinheiten sind Ausländer nicht nur willkommen (mit Ausnahme von Tairenern, Altaranern und Murandianern), sie können sogar — genau wie normale Untertanen — in die höchsten Positionen aufsteigen, was ebenfalls sehr ungewöhnlich ist. Die Uniform der Gefährten besteht aus einem grünen Mantel, einem Brustharnisch, auf dem die Neun Bienen von Illian eingraviert sind, sowie einem konischen Helm mit einem Stangenvisier. Der Erste Hauptmann trägt an den Manschetten vier aufgestickte goldene Ringe und drei schmale goldene Federn auf dem Helm. Der Zweite Hauptmann trägt an den Manschetten drei aufgestickte goldene Ringe und am Helm drei goldene Federn mit grünen Spitzen. Leutnants tragen an den Manschetten zwei gelbe Ringe und zwei grüne Federn auf dem Helm, Unterleutnants einen gelben Ring und eine grüne Feder. Bannerträger tragen zwei unterbrochene gelbe Ringe an der Manschette und eine gelbe Feder, Fußsoldaten einen einzigen unterbrochenen gelben Ring.
Generalhauptmann: (1) Der militärische Rang des Befehlshabers der Königlichen Garde von Andor. Diese Position wird zurzeit von Lady Birgitte Trahelion eingenommen. (2) Der Titel der Anführerin der Grünen Ajah, die allerdings allein den Mitgliedern der Grünen namentlich bekannt ist. In der Weißen Burg wird diese Position zurzeit von Adelorna Bastine ausgefüllt, bei den von Egwene al'Vere angeführten Aes Sedai-Rebellen hält sie Myrelle Berengari inne.
Geflügelten Wachen, die: Die Leibwache der Ersten von Mayene und gleichzeitig die Eliteeinheit des Mayenischen Militärs. Soldaten der Geflügelten Wache tragen rotlackierte Brustharnische und rote Topfhelme mit Nackenschutz, ihre Bewaffnung besteht aus mit Wimpeln versehenen Lanzen. An den Helmen der Offiziere sind an den Seiten Flügel aus dem Eisen gehämmert, der Rang wird durch dünne Federn angezeigt.
Gewichtseinheiten: 10 Unzen = 1 Pfund, 10 Pfund = 1 Stein, 10 Steine = 1 Zentner, 10 Zentner = 1 Tonne.
Gregorin: Gregorin Panar de Lushenos. Mitglied vom Konzil der Neun in Illian, der zurzeit dem Wiedergeborenen Drachen als Verwalter von Illian dient.
Hailene: In der Alten Sprache »Vorläufer« oder »Jene, die vorher kommen«. Bezeichnung der Seanchaner für die gewaltige Expeditionsstreitmacht, die über das Aryth-Meer geschickt wurde, um die Länder auszuspionieren, die einst von Artur Falkenflügel beherrscht wurden. Seitdem sie unter dem Befehl der Hochlady Suroth steht und ihre Größe durch in den eroberten Ländern eingezogene Rekruten stark angeschwollen ist, hat die Hailene ihre ursprünglichen Ziele weit hinter sich gelassen und ist von der Wiederkehr übertrumpft worden.
Hanlon, David: Schattenfreund und ehemaliger Befehlshaber der Weißen Löwen, der in den Diensten des Verlorenen Rahvin stand, während dieser als Lord Gaebril Caemlyn beherrschte. Später führte Hanlon befehlsgemäß die Weißen Löwen nach Cairhien, um dort die Rebellion gegen den Wiedergeborenen Drachen voranzutreiben. Die Weißen Löwen wurden von einer »Blase des Bösen« vernichtet und Hanlon nach Caemlyn zurückbeordert, wo er sich unter dem Namen Doilin Mellar bei der Tochter-Erbin Elayne eingeschmeichelt hat. Gerüchten zufolge hat er beträchtlich mehr, als sich nur eingeschmeichelt.
Herz: Basiseinheit in der Organisation der Schwarzen Ajah. Im Grunde genommen eine Zelle. Ein Herz besteht aus drei Schwestern, die einander kennen; jede Angehörige eines Herzens kennt wiederum eine weitere Schwarze Schwester.
Hierarchie des Meervolks: Die Atha'an Miere, das Meervolk, werden von der Herrin der Schiffe der Atha'an Miere beherrscht. Ihr zur Seite steht die Windsucherin der Herrin der Schiffe sowie der Meister der Klingen. Den nächsten untergeordneten Rang bekleiden die Herrinnen der Wogen der einzelnen Clans, von denen jede ebenfalls über eine Windsucherin und einen Schwertmeister verfügen. Die Herrin der Wogen eines Clans herrscht über die Herrinnen der Segel (die Schiffskapitäne), die den Befehl über die Schiffe haben und von ihren eigenen Windsucherinnen und Zahlmeistern unterstützt werden. Die Windsucherin der Herrin der Schiffe hat die Autorität über alle Windsucherinnen des Meervolks, aber natürlich hat die jeweilige Herrin der Wogen zugleich die Autorität über alle Windsucherinnen ihres Clans. Das Gleiche gilt für den Meister der Klingen, der die Autorität über alle Schwertmeister hat, denen wiederum die Zahlmeister ihres Clans unterstehen. Beim Meervolk ist Rang nicht erblich. Die Herrin der Schiffe wird auf Lebenszeit von den Ersten Zwölf der Atha'an Miere gewählt, den zwölf ältesten Herrinnen der Wogen. Die Herrin der Wogen eines Clans wird wiederum von den zwölf ältesten Herrinnen der Segel ihres Clans gewählt, die man schlicht die Ersten Zwölf nennt — ein Begriff, der ebenfalls dazu benutzt wird, um die älteste Herrin der Segel vor Ort zu benennen. Sie kann von denselben Ersten Zwölf durch eine Abstimmung wieder abgesetzt werden. In der Tat kann bis auf die Herrin der Schiffe jeder wegen Gesetzesübertretungen, Feigheit oder anderen Verbrechen bis hinunter zum einfachen Deckmatrosen degradiert werden. Beim Tod einer Herrin der Wogen oder der Herrin der Schiffe muss ihre Windsucherin notwendigerweise einer Frau mit niederem Rang dienen, und ihr eigener Rang verringert sich deswegen ebenfalls.
Ishara: Die erste Königin von Andor (zirka 994-1020 FJ). Nach dem Tod Artur Falkenflügels überzeugte Ishara ihren Gemahl, einen von Falkenflügels wichtigsten Generälen, die Belagerung von Tar Valon abzubrechen und sie mit so vielen Soldaten, wie er von dem Heer auf seine Seite ziehen konnte, nach Caemlyn zu begleiten. Wo viele andere versuchten, Falkenflügels ganzes Reich für sich zu erobern und scheiterten, nahm Ishara erfolgreich von einem kleinen Teil Besitz. Heutzutage weist fast jedes Adelshaus Anders etwas von Isharas Blut auf und der rechtmäßige Anspruch auf den Löwenthron hängt sowohl von der direkten Abstammung von ihr als auch von der nachgewiesenen Anzahl an Verbindungen zu ihr ab.
Jünglinge, die: Die ersten Jünglinge waren junge Männer, die in der Weißen Burg von Behütern ausgebildet wurden. Sie stellten sich gegen ihre Lehrer, die Siuan Sanche befreien wollten, nachdem man sie mit Gewalt vom Amyrlin-Sitz entfernt hatte. Angeführt von Gawyn Trakand blieben die Jünglinge der Weißen Burg gegenüber loyal und kämpften in Scharmützeln gegen die Weißmäntel unter Eamon Valda. Sie stellten den Begleitschutz für Elaidas Botschafter bei ihrem Besuch beim Wiedergeborenen Drachen in Cairhien und kämpften bei den Quellen von Dumai gegen Aiel und Asha'man. Bei der Rückkehr nach Tar Valon erfuhren sie, dass man sie aus der Stadt ausgesperrt hatte. Die Jünglinge tragen grüne Umhänge mit Gawyns Weißem Eber; diejenigen von ihnen, die in Tar Valon gegen ihre Lehrmeister gekämpft haben, tragen einen kleinen silbernen Turm am Kragen. Sie nehmen überall Rekruten auf, aber keine Veteranen oder alte Männer. Eine der Grundvoraussetzungen besteht darin, dass der Rekrut zugunsten der Jünglinge sämtlichen früheren Bindungen entsagen muss. Die älteren Mitglieder lehren die Rekruten Behütertechniken und geben ihr Wissen auf diese Weise weiter; mehrere haben das Angebot von Aes Sedai abgelehnt, einen Bund einzugehen. Die Jünglinge scheinen in vielerlei Hinsicht nur noch wenig mit der Weißen Burg oder den Aes Sedai zu tun zu haben. Das liegt zum Teil in ihrem Verdacht begründet, dass sie die Expedition nach Cairhien nicht überleben sollten.
Kaensada: Ein Gebiet in Seanchan, das von unzivilisierten Bergstämmen bevölkert wird. Diese Stämme kämpfen oft untereinander, das Gleiche gilt für einzelne Familien innerhalb der Stämme. Jeder Stamm hat seine eigenen Bräuche und Vorschriften, die für Außenstehende oft wenig Sinn machen. Die meisten Stammesleute meiden die zivilisierten Bewohner Seanchans.
Kalender: Die Woche hat zehn Tage, der Monat 28, und es gibt 13 Monate im Jahr. Mehrere Festtage gehören keinem bestimmten Monat an: der Sonntag oder Sonnentag (der längste Tag des Jahres), das Erntedankfest (einmal alle vier Jahre zur Frühlingssonnenwende) und das Fest der Rettung aller Seelen, auch Allerseelen genannt (einmal alle zehn Jahre zur Herbstsonnenwende). Obwohl die Monate Namen haben — Taisham, Jumara, Saban, Aine, Adar, Saven, Amadaine, Tammaz, Maigdhal, Choren, Shaldine, Nesan und Danu — benutzt man sie nur selten und dann auch nur in offiziellen Dokumenten. Den einfachen Leuten reicht die Jahreszeit.
Katar: Eine Stadt in Arad Doman, die für ihre Minen und Schmieden bekannt ist. Katar ist so wohlhabend, dass seine Lords gelegentlich daran erinnert werden müssen, dass sie ein Teil von Arad Doman sind.
Kinder des Lichts: Eine Gemeinschaft von Asketen, die sich den Sieg über den dunklen König und die Vernichtung aller Schattenfreunde zum Ziel gesetzt hat. Die Gemeinschaft wurde während des Hundertjährigen Krieges von Lothair Mantelar gegründet, um als Prediger gegen die ansteigende Zahl der Schattenfreunde anzugehen. Während des Krieges entwickelte sich daraus eine militärische Organisation, streng ideologisch ausgerichtet und fest im Glauben, allein sie würden der absoluten Wahrheit und dem Recht dienen. Sie hassen die Aes Sedai und halten sie sowie alle, die sie unterstützen oder sich mit ihnen befreunden, für Schattenfreunde. Sie werden geringschätzig Weißmäntel genannt. Ihr Hauptquartier befand sich in Amador in Amadicia, aber sie wurden vertrieben, als die Seanchaner die Stadt eroberten. Im Wappen führen sie eine goldene Sonne mit Strahlen auf weißem Feld (siehe auch: Zweifler).
Königliche Garde: Eliteeinheit des Militärs von Andor. In Friedenszeiten vollstreckt die Garde die Gesetze der Königin und hält den Frieden aufrecht. Die Uniform der Königlichen Garde setzt sich aus rotem Mantel, funkelndem Harnisch, einem roten Umhang und einem konischen Helm mit Gittervisier zusammen. Hochrangige Offiziere tragen auf den Schultern Knoten als Rangabzeichen, sie dürfen auch Sporen mit goldenen Löwenköpfen benutzen. Kürzlich ist die Königliche Garde um die persönliche Leibwache der Tochter-Erbin erweitert worden, die abgesehen von ihrem Hauptmann Doilin Mellar nur aus Frauen besteht.
Kusinen: Selbst während der Trolloc-Kriege vor mehr als zweitausend Jahren (zirka 1000-1350 NZ) hielt die Weiße Burg ihren Standard aufrecht und schickte Frauen fort, die nicht die nötigen Vorraussetzungen erfüllten. Eine Gruppe solcher Frauen, die sich davor fürchteten, während der Kriege nach Hause zurückzukehren, floh nach Barashta (in der Nähe des heutigen Ebou Dar), so weit von den Kämpfen entfernt, wie es nur möglich war. Sie bezeichneten sich als Kusinen, blieben im Untergrund und boten einen sicheren Hafen für all jene, die aus der Burg fortgeschickt wurden. Im Laufe der Zeit führte die Verbindung mit Frauen, denen man befohlen hatte, die Burg zu verlassen, zu Kontakten mit Ausreißerinnen, und obwohl man die wahren Gründe vermutlich nie erfahren wird, fingen die Kusinen an, auch Ausreißerinnen bei sich aufzunehmen. Sie unternahmen große Anstrengungen, dass diese Mädchen nichts über die Kusinen erfuhren, bis sie sicher sein konnten, dass die Aes Sedai sich nicht auf sie stürzen und sie zurückholen würden. Schließlich war allgemein bekannt, dass Ausreißerinnen früher oder später immer eingefangen wurden, und die Kusinen wussten ganz genau, dass man auch sie streng bestrafen würde, falls sie ihre Existenz nicht geheim hielten. Allerdings wussten die Aes Sedai der Weißen Burg fast von Anfang an über sie Bescheid, doch die Kriege ließen keine Zeit übrig, sich um sie zu kümmern. Nach Beendigung der Kriege kam die Burg zu der Einsicht, dass es möglicherweise nicht in ihrem besten Interesse lag, die Kusinen zu vernichten. Im Gegensatz zu den Verlautbarungen der Burg war vielen Ausreißerinnen die Flucht gelungen, aber sobald die Kusinen ihnen halfen, wusste die Burg genau, in welche Richtung sie flohen, und nun holte sie neun von zehn zurück. Da die Kusinen in dem Bemühen, ihre Existenz und ihre Anzahl zu verbergen, Barashta (und später Ebou Dar) immer wieder verließen, um später wieder dorthin zurückzukehren, und nie länger als zehn Jahre an einem Ort blieben, damit niemand bemerkte, dass sie nicht wie andere Menschen alterten, kam die Burg zu dem Glauben, dass es nur wenige von ihnen gab, die niemals großes Aufsehen erregten. Um die Kusinen als Falle für Ausreißerinnen zu benutzen, entschied sich die Burg, sie im Gegensatz zu jeder ähnlichen Verbindung im Verlauf der Geschichte in Ruhe zu lassen. Tatsächlich ist sogar die Existenz der Kusinen ein Geheimnis, das allein den anerkannten Aes Sedai bekannt ist. Die Kusinen haben keine Gesetze, sondern nur Regeln, die teilweise auf dem Regelwerk der Weißen Burg für Novizinnen und Aufgenommene basieren und teilweise auf der Notwendigkeit zur Geheimhaltung. Wie bei der Entstehungsgeschichte der Kusinen vielleicht zu erwarten ist, werden die Regeln bei allen Mitgliedern sehr streng eingehalten. Kürzlich erfolgte offene Kontakte zwischen Aes Sedai und Kusinen sind zwar nur einer Hand voll Schwestern bekannt, haben jedoch zu schockierenden Erkenntnissen geführt, einschließlich der Tatsache, dass es doppelt so viele Kusinen wie Aes Sedai gibt. Darüber hinaus sind einige von ihnen mehr als hundert Jahre älter, als jede Aes Sedai seit Beginn der Trolloc-Kriege und auch schon zuvor geworden ist. Die Auswirkungen dieser Enthüllungen sowohl auf die Kusinen wie auf die Aes Sedai sind jedoch noch eine Sache der Spekulation (siehe auch: Töchter des Schweigens; Nähkränzchen).
Lady der Schatten: Ein seanchanischer Begriff für den Tod.
Längenmaße: 10 Finger = 1 Fuß, 3 Fuß = 1 Schritt, 2 Schritte = 1 Spanne, 1000 Spannen = 1 Meile.
Lanzenhauptmann: In den meisten Ländern führen Adelsfrauen ihre Waffenmänner nicht persönlich in den Kampf. Stattdessen nehmen sie professionelle Soldaten in Dienst, meistens einen Mann von niederer Geburt, der für die Ausbildung und das Kommando über die Waffenmänner verantwortlich ist. Je nach Land nennt man diesen Mann Lanzenhauptmann, Schwerthauptmann, Meister der Pferde oder Meister der Lanzen. Unweigerlich entstehen oft Gerüchte über eine engere Beziehung als zwischen Lady und Diener. Manchmal entsprechen sie sogar der Wahrheit.
Legion des Drachen: Eine große Militärformation, die nur aus Infanterie besteht und dem Wiedergeborenen Drachen die Treue geschworen hat. Ihre Ausbildung liegt in den Händen von Davram Bashere, und zwar nach Vorschriften, die er selbst zusammen mit Mat Cauthon erarbeitet hat und die sich rigoros vom üblichen Einsatz der Fußsoldaten unterscheiden. Viele Männer melden sich als Freiwillige, aber ein großer Teil der Legion wird von Rekrutierungskommandos der Schwarzen Burg herangeschafft, die zuerst alle Männer, die bereit sind, dem Wiedergeborenen Drachen zu folgen, an einer Sammelstelle zusammenholen, und auch das erst, nachdem sie sie durch Wegetore in die Nähe von Caemlyn schaffen, um diejenigen herauszusieben, die man im Gebrauch der Einen Macht unterweisen kann. Der Rest — bei weitem der größere Teil — wird in Basheres Ausbildungslager geschickt.
Marath'damane: In der Alten Sprache »jene, die an die Leine gelegt werden müssen« und »eine, die man anleinen muss«. So bezeichnen die Seanchaner jede Frau, die die Macht lenken kann und nicht den Kragen einer Damane trägt.
Meister der Lanzen: siehe auch: Lanzenhauptmann.
Meister der Pferde: siehe auch: Lanzenhauptmann.
Mera'din: In der Alten Sprache »die Bruderlosen«. Der Name wurde von jenen Aiel angenommen, die Clan und Septime verließen und sich den Shaido anschlössen, weil sie Rand al'Thor, einen Feuchtländer, nicht als den Car'a'carn akzeptieren konnten oder sich weigerten, seine Enthüllungen über die Geschichte der Aiel zu glauben. Clan und Septime zu verlassen — aus welchem Grund auch immer — ist unter den Aiel eine unvorstellbare Tat, weswegen die Kriegergemeinschaften der Shaido sie nicht aufnehmen wollten. Darum gründeten sie ihre eigene Gemeinschaft, die Bruderlosen.
Morat-: In der Alten Sprache »Tierbändiger«. Die Seanchaner bezeichnen damit die Männer und Frauen, die die Exoten abrichten; es gibt Morat'raken, Rakenbändiger oder Reiter, die zwanglos auch Flieger genannt werden (siehe auch: Der'morat).
Nähkränzchen: Die Anführerinnen der Kusinen. Da keine Angehörige der Kusinen jemals erfahren hat, wie die Hierarchie der Aes Sedai funktioniert — das Wissen darüber wird erst dann weitergegeben, wenn eine Aufgenommene die Prüfung für die Stola bestanden hat —, legten sie keinen Wert auf die Stärke in der Macht, sondern maßen dem Alter ein größeres Gewicht zu; so nimmt die ältere Frau immer einen höheren Rang als die jüngere ein. Das Nähkränzchen (die Bezeichnung wurde gewählt, weil sie — wie der Begriff Kusine — unverfänglich ist) setzt sich daher aus den dreizehn ältesten in Ebou Dar wohnenden Kusinen zusammen und die Frau mit dem höchsten Alter und damit die Vorsitzende trägt den Titel Älteste. Nach den Regeln müssen alle zurücktreten, wenn die Zeit zum Weiterziehen gekommen ist, aber so lange sie in Ebou Dar beheimatet sind, haben sie die absolute Autorität über die Kusinen, und zwar in einem Maß, um das sie jeder Amyrlin-Sitz beneiden würde (siehe auch: Kusinen).
Prophet: Die formelle Bezeichnung lautet Prophet des Lord Drachen. Einst war Masema Dagar ein schienarischer Soldat, der eine Offenbarung erlebte und entschied, dass er dazu auserwählt wurde, die Worte des Wiedergeborenen Drachen auf der Welt zu verbreiten. Er glaubt, dass es nichts Wichtigeres gibt, als die Tatsache anzuerkennen, dass der Wiedergeborene Drache das Gestalt gewordene Licht ist und man Willens ist, seinem irgendwann erschallenden Ruf zu folgen. Er und seine Anhänger sind zu jeder Gewalttat bereit, um andere zu zwingen, die glorreichen Taten des Wiedergeborenen Drachen zu preisen. Er hat seinem Namen entsagt, lässt sich nur noch als »der Prophet« ansprechen und hat große Teile von Ghealdan und Amadicia, die nun unter seiner Herrschaft stehen, ins Chaos gestürzt. Er hat sich Perrin Aybara angeschlossen, der ausgesandt wurde, ihn zu Rand zu bringen; aus unbekannten Gründen ist er bei ihm geblieben, obwohl das sein Zusammentreffen mit dem Wiedergeborenen Drachen verzögert.
Rotwaffen: Soldaten der Bande der Roten Hand, die zum zeitweiligen Polizeidienst ausgesucht wurden und dafür sorgen, dass die anderen Mitglieder der Bande in Städten oder Dörfern keinen Ärger machen oder Schaden anrichten. Der Name geht auf die breiten roten Armbänder zurück, die sie im Dienst tragen und die fast den ganzen Ärmel bedecken. Für gewöhnlich werden sie aus den erfahrensten und verlässlichsten Männern ausgewählt. Da mögliche Schäden von den Männern bezahlt werden müssen, die als Rotwaffen dienen, arbeiten sie mit dem vollen Einsatz ihrer Kräfte, um dafür zu sorgen, dass alles ruhig und friedlich bleibt. Eine Hand voll ehemaliger Rotwaffen wurden auserwählt, um Mat Cauthon nach Ebou Dar zu begleiten (siehe auch: Shen an Calhar).
Schattenhunde: Aus vom Dunklen König verdorbenen Hunden erschaffenes Schattengezücht. Sie ähneln grundsätzlich Wölfen, sind aber schwärzer als die Nacht, haben die Größe von Ponys und wiegen mehrere hundert Pfund. Für gewöhnlich bilden sie Rudel von zehn oder zwölf Tieren, allerdings hat man schon die Spuren von größeren Rudeln gesichtet. Auf weichem Boden hinterlassen sie keine Spuren, doch finden sich ihre Abdrücke auf Stein, die häufig von dem Geruch nach verbranntem Schwefel begleitet werden. Sie gehen nur ungern im Regen hinaus, aber sobald sie einmal unterwegs sind, kann auch der Regen sie nicht aufhalten. Sobald sie die Witterung aufgenommen haben, muss man sich ihnen stellen und sie besiegen, oder der Tod des Opfers ist nicht zu verhindern. Es sei denn, es gelingt ihm, das andere Ufer eines Flusses zu erreichen, da Schattenhunde kein fließendes Wasser überqueren können. Jedenfalls wird das behauptet. Ihr Blut und ihr Geifer sind giftig; kommt die Haut des Opfers damit in Berührung, wird es langsam und qualvoll sterben (siehe auch: Die Wilde Jagd).
Seandar: Die Kaiserliche Hauptstadt von Seanchan, die sich im Nordosten des seanchanischen Kontinents befindet. Seandar ist gleichzeitig die größte Stadt im Kaiserreich.
sei'mosiev: In der Alten Sprache »gesenkter Blick«. Ist bei den Seanchanern die Rede davon, dass jemand sei'mosiev wurde, bedeutet das, dass er das »Gesicht verloren« hat (siehe auch: sei'taer).
sei'taer: In der Alten Sprache »offener Blick«. Die Seanchaner bezeichnen damit Ehre oder »Gesicht«, die Fähigkeit, jemandem ohne Scham in die Augen sehen zu können. Es ist möglich, sei'taer »zu haben«, was so viel bedeutet, dass man eine ehrenhafte Person ist, die einem anderen offen ins Gesicht sehen kann, so wie es möglich ist, sei'taer zu »gewinnen« oder zu »verlieren« (siehe auch: sei'mosiev).
Shara: Ein geheimnisvolles Land östlich der Aiel-Wüste. Das Land wird von natürlichen Barrieren und von Menschen erbauten Mauern beschützt. Über Shara ist nur wenig bekannt, da die Bewohner ihre Kultur anscheinend geheim halten wollen. Die Sharaner bestreiten, von den Trolloc-Kriegen in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein, obwohl die Aiel das Gegenteil behaupten. Sie stellen auch Artur Falkenflügels Invasionsversuche in Abrede, obwohl es darüber Augenzeugenberichte vom Meervolk gibt. Den wenigen Informationen nach zu urteilen, die durchgesickert sind, werden die Sharaner von unumschränkten Monarchen beherrscht: der Sh'boan, wenn es eine Frau ist, und dem Sh'botay, wenn es ein Mann ist. Dieser Monarch herrscht genau sieben Jahre lang und stirbt dann. Die Herrschaft geht auf den jeweiligen Gemahl über, der sieben Jahre lang herrscht und stirbt. Dieses Muster wiederholt sich seit der Zerstörung der Welt. Die Sharaner glauben, diese Todesfälle seien der »Wille des Musters«. Es gibt in Shara Machtlenker, die dort als Ayyad bekannt sind; sie erhalten bei ihrer Geburt Gesichtstätowierungen. Die Frauen unter den Ayyad vollstrecken strikt die Gesetze, die sie betreffen. Auf eine sexuelle Beziehung zwischen einem Ayyad und einem Nicht-Ayyad steht die Todesstrafe für den Nicht-Ayyad, der Ayyad wird ebenfalls hingerichtet, wenn ihm nachgewiesen werden kann, dass er dabei die Macht benutzt hat. Ein Kind aus solch einer Verbindung wird ausgesetzt und stirbt. Männliche Ayyad werden wie Zuchtvieh benutzt. Erreichen sie ihr einundzwanzigstes Lebensjahr oder fangen an, die Macht zu lenken — was auch immer zuerst eintrifft —, werden sie von den Ayyad-Frauen hingerichtet, und die Leiche wird eingeäschert. Angeblich lenken die Ayyad die Macht nur auf direkten Befehl der Sh'boan oder des Sh'botay, die ständig von Ayyad-Frauen umgeben sind. Selbst der Name des Landes ist umstritten. Von den Bewohnern ist bekannt, dass sie viele verschiedene Namen verwenden, einschließlich Shamara, Co'dansin, Tomaka, Kigali und Shibouya.
Shen an Calhar: In der Alten Sprache »die Bande der Roten Hand«. (1) Eine legendäre Gruppe von Helden, die viele Abenteuer bestand und schließlich bei der Verteidigung von Manetheren starb, als das Land während der Trolloc-Kriege vernichtet wurde. (2) Eine Truppenformation, die eher zufällig von Mat Cauthon begründet wurde; sie ist ähnlich den Streitkräften organisiert, die es auf dem Höhepunkt der militärischen Kunst gab, den Tagen von Artur Falkenflügel und den unmittelbar darauf folgenden Jahrhunderten.
Sisnera, Darlin: Ein Hochlord in Tear, der eine Rebellion gegen den Wiedergeborenen Drachen anführte, nun aber in seinem Namen das Amt des Verwalters von Tear ausübt.
So'jhin: Die treffendste Übersetzung aus der Alten Sprache dürfte die Umschreibung »Erhabenheit unter Niederen« sein, obwohl es einige auch als »sowohl Himmel wie auch Tal« übersetzen. Mit So'jhin bezeichnen Seanchaner die Höheren Diener, deren Rang erblich ist. Sie sind Da'covale, Besitz, bekleiden jedoch Positionen von beträchtlicher Autorität und Macht. Selbst Angehörige des Blutes behandeln die So'jhin der Kaiserfamilie mit Vorsicht und sprechen die persönlichen So'jhin der Kaiserin als Gleichgestellte an (siehe auch: Blut, Da'covale).
Sul'dam: wörtlich: ›Trägerin der Leine‹. Bezeichnung der Seanchaner für eine Frau mit der Fähigkeit, Damane — Frauen, die die Eine Macht lenken können — zu beherrschen und mit Hilfe eines A'dam unter Kontrolle zu halten. Junge Frauen werden von den Seanchanern im gleichen Alter und zur gleichen Zeit auf diese Fähigkeit hin überprüft wie die Damane selbst. Eine relativ ehrenvolle Position in der seanchanischen Gesellschaft. Nur wenigen ist die Tatsache bekannt, dass Sul'dam Frauen sind, die den Gebrauch der Macht selbst erlernen können (siehe auch: A'dam, Damane).
Stumpf: Ein öffentlicher Versammlungsort der Ogier. Die Versammlung kann in oder auch unter den Stedding abgehalten werden. Sie wird vom Rat der Älteren eines Stedding geleitet, aber jeder erwachsene Ogier hat das Recht zu sprechen oder darf einen Fürsprecher erwählen, der für ihn spricht. Ein Stumpf wird oft beim größten Baumstumpf eines Stedding abgehalten und kann mehrere Jahre dauern. Bedarf eine Angelegenheit der Klärung, die alle Ogier betrifft, wird ein Großer Stumpf abgehalten, und Ogier aller Stedding versammeln sich, um die Frage zu besprechen. Die verschiedenen Stedding wechseln sich darin ab, einen Großen Stumpf auszurichten.
Sucher, die: Auch als die Sucher der Wahrheit bekannt. Hierbei handelt es sich um eine Polizei- und Spitzelorganisation des Kaiserlichen Throns von Seanchan. Obwohl es sich bei den meisten Suchern um Da'covale und somit Besitz der Kaiserfamilie handelt, verfügen sie über weitreichende Befugnisse. Jedes Mitglied des Blutes kann verhaftet werden, wenn es die Frage eines Suchers nicht beantwortet oder die vollständige Kooperation verweigert, wobei Letzteres allein von der Definition des Suchers abhängt; nur die Kaiserin kann entscheiden, ob der Sucher richtig gehandelt hat. Die Sucher, die Da'covale sind, tragen auf einer Schulter eine Tätowierung mit Rabe und Turm. Im Gegensatz zu den Totenwächtern sind Sucher nur selten bereit, ihre Raben zu zeigen, weil sie dadurch ihre Identität enthüllen würden.
Taborwin, Breane: Eine gelangweilte Adlige in Cairhien, die Reichtum und Status verlor und jetzt nur noch Dienerin ist, aber eine romantische Beziehung mit einem Mann eingegangen ist, den sie einst verachtet hätte.
Taborwin, Dobraine: Ein Lord in Cairhien. Zurzeit dient er als Verwalter des Wiedergeborenen Drachen in Cairhien.
Tarabon: Eine Nation am Aryth-Meer. Einst eine große Handelsnation, die für ihre Teppiche, Farben und die Gilde der Feuerwerker berühmt war. Nun sind in Tarabon schwere Zeiten angebrochen. Von Anarchie und Bürgerkrieg geplagt, die zusätzlich von Kriegen gegen Arad Doman und die Drachenverschworenen erschwert wurden, war das Land der Invasion der Seanchaner hilflos ausgesetzt. Es steht nun unter der Kontrolle der Seanchaner; das Stiftungshaus der Gilde der Feuerwerker wurde zerstört und die meisten Feuerwerker zu Da'covale gemacht. Die meisten Taraboner scheinen dankbar zu sein, dass die Seanchaner die Ordnung wiederhergestellt haben, und da ihnen die Besatzer erlauben, ihr Leben wie gewohnt fortzuführen, verspüren sie nicht den geringsten Wunsch, weiteren Krieg ins Land zu holen, um die Seanchaner wieder zu vertreiben. Allerdings gibt es einige Lords und Soldaten, die sich außerhalb der seanchanischen Einflusssphäre befinden und hoffen, ihr Land zurückerobern zu können.
Tiefenschau: (1) Die Fähigkeit, mit Hilfe der Einen Macht Krankheiten zu diagnostizieren. (2) Die Fähigkeit, mit Hilfe der Einen Macht Erzvorkommen aufzuspüren. Dies ist eine seit langem in Vergessenheit geratene Fähigkeit der Aes Sedai, was womöglich auch der Grund dafür ist, dass der Name heute eine andere Fähigkeit bezeichnet.
Töchter des Schweigens: Während der dreitausend Jahre umfassenden Geschichte der Weißen Burg wurden immer wieder Frauen fortgeschickt, die sich nicht mit ihrem Schicksal abfinden wollten und den Versuch unternahmen, sich zu einer Gruppe zusammenzuschließen. Solche Gruppen wurden stets von der Weißen Burg aufgelöst, sobald sie bekannt wurden, und ihre Mitglieder in aller Öffentlichkeit streng bestraft, um sicherzugehen, dass auch jeder die Botschaft verstand. Die letzte aufgelöste Gruppe nannte sich selbst Töchter des Schweigens (794-798 NÄ). Die Töchter bestanden aus zwei Aufgenommenen, die man aus der Burg fortgeschickt hatte, und dreiundzwanzig Frauen, die sie aufgespürt und ausgebildet hatten. Sie wurden nach Tar Valon geschafft und bestraft, die dreiundzwanzig wurden in das Novizinnenbuch aufgenommen. Nur eine davon errang die Stola (siehe auch: Kusinen).
Totenwache: Eliteeinheit des seanchanischen Kaiserreichs, in der sowohl Menschen wie auch Ogier dienen. Die menschlichen Mitglieder der Totenwache sind alle Da'covale, die als Sklaven geboren und in frühester Jugend ausgewählt wurden, um der Kaiserin, zu deren Besitz sie zählen, zu dienen. Bis zum Fanatismus loyal und von wildem Stolz erfüllt, haben sie oftmals Raben auf die Schultern tätowiert, das Zeichen eines Da'covale der Kaiserin. Die Ogier in der Wache sind auch als die Gärtner bekannt, und sie sind keine Da'covale. Die Gärtner sind genauso fanatisch ergeben wie die menschlichen Totenwächter und werden noch mehr gefürchtet. Ob Mensch oder Ogier, die Totenwächter sind nicht nur bereit, für die Kaiserin und das Kaiserhaus zu sterben, sondern vertreten die Überzeugung, dass ihr Leben der Kaiserin gehört und sie damit nach Belieben verfahren kann. Helme und Rüstung sind dunkelgrün und blutrot lackiert, die Schilde sind schwarz lackiert, und Speere und Schwerter haben schwarze Quasten (siehe auch: Da'covale).
Vereinigung: Als die von Artur Falkenflügel ausgesandten Heere unter dem Kommando seines Sohnes Luthair in Seanchan landeten, entdeckten sie einen sich in ständiger Veränderung befindlichen Flickenteppich aus Nationen, die permanent miteinander Krieg führten und die häufig von Aes Sedai beherrscht wurden. Ohne ein Gegenstück zur Weißen Burg kämpften die Aes Sedai mit Hilfe der Einen Macht um die Vergrößerung ihrer persönlichen Reiche. Sie bildeten kleine Gruppen und intrigierten ständig gegeneinander. Diese Intrigen drehten sich größtenteils um den Gewinn persönlicher Vorteile. Die daraus entstandenen Kriege unter den zahllosen Nationen ermöglichten den aus dem Osten über das Aryth-Meer eingedrungenen Heeren überhaupt erst, mit der Eroberung eines ganzen Kontinents zu beginnen, die später von ihren Nachkommen vollendet wurde. Diese Eroberung, in deren Verlauf die Nachkommen der ursprünglichen Soldaten nicht nur ihre Herrschaft auf ganz Seanchan ausdehnten, sondern zu Seanchanern wurden, dauerte länger als neunhundert Jahre und wird als die Vereinigung bezeichnet.
Verlorene: Name von dreizehn mächtigen Aes Sedai, sowohl Männer als auch Frauen, die während des Zeitalters der Legenden zum Schatten überliefen und in der Versiegelung des Stollens zum Gefängnis des Dunklen Königs gefangen wurden. Obwohl lange Zeit angenommen wurde, dass während des Schattenkrieges allein sie das Licht aufgaben, gab es in Wahrheit noch andere; diese dreizehn nahmen lediglich die höchsten Ränge ein. Die Verlorenen (die sich selbst die Auserwählten nennen) sind seit ihrem Erwachen in der neuen Zeit dezimiert worden. Die bekannten Überlebenden sind Demandred, Semirhage, Graendal, Mesaana, Moghedien sowie zwei andere, die in neuen Körpern wiedergeboren wurden und die neuen Namen Osan'gar und Aran'gar erhielten. Kürzlich erschien ein Mann, der sich Moridin nennt und bei dem es sich möglicherweise um einen weiteren toten Verlorenen handelt, der vom Dunklen König von jenseits des Grabes zurückgeholt wurde. Das Gleiche trifft vielleicht auf die Frau namens Cyndane zu, aber da Aran'gar ein Mann war, der als Frau zurückgebracht wurde, könnten sich die Spekulationen über Moridin und Cyndane als sinnlos erweisen, bevor man mehr erfahren hat.
Verteidiger des Steins: Militärische Eliteeinheit von Tear. Der derzeitige Hauptmann des Steins (und Befehlshaber der Verteidiger) ist Rodrivar Tihera. Nur Tairener werden als Verteidiger akzeptiert und die Offiziere sind für gewöhnlich von adliger Geburt, obwohl sie oftmals unbedeutenden Häusern oder niederen Seitenzweigen mächtiger Häuser entstammen. Die Aufgabe der Verteidiger besteht darin, die gewaltige Festung namens Stein von Tear in der Stadt Tear zu beschützen und die Stadt zu verteidigen. Außerdem übernehmen sie die Aufgaben einer Stadtwache. Außer in Kriegszeiten führen sie ihre Pflichten nur selten weit von der Stadt fort. Dann bilden sie allerdings genau wie vergleichbare Eliteeinheiten den Kern der aufzustellenden Armee. Die Uniform der Verteidiger besteht aus einem schwarzen Mantel mit wattierten Ärmeln, die mit schwarzen und goldenen Streifen versehen sind, sowie einem polierten Brustharnisch und einem Helm mit Stahlkrempe und Stangenvisier. Der Hauptmann der Verteidiger trägt drei kurze weiße Federn auf dem Helm und auf den Manschetten seines Mantels drei ineinander verschlungene goldene Tressen auf einem weißen Band. Die anderen Hauptmänner tragen zwei weiße Federn und eine goldene Tresse auf den weißen Manschetten, Leutnants eine weiße Feder und eine schwarze Tresse auf der weißen Manschette und Unterleutnants eine kurze schwarze Feder und eine unbestickte Manschette. Bannerträger tragen goldfarbene Manschetten an ihren Mänteln und einfache Soldaten haben schwarz- und goldgestreifte Manschetten.
Vorläufer: siehe auch: Hailene.
Währung: Nach vielen Jahrhunderten des Handels gelten in jedem Land die gleichen Standards für Münzen: Kronen (die größte Münze), Mark und Pfennige. Krone und Mark können aus Gold oder Silber geprägt sein, während Pfennige aus Silber oder Kupfer sind. Letztere werden auch als Kupferstücke bezeichnet. In verschiedenen Ländern können diese Münzen jedoch von verschiedener Größe und Gewicht sein. Selbst in einer Nation haben verschiedene Herrscher Münzen von verschiedener Größe und Gewicht prägen lassen. Darum benutzen Bankiers, Geldverleiher und Kaufleute grundsätzlich Waagen, um den Metallwert zu bestimmen. Aus diesem Grund werden selbst große Summen gewogen. Papiergeld existiert lediglich in der Form von Kreditbriefen, die von Bankiers ausgestellt werden. Für sie bekommt man eine bestimmte Menge Gold oder Silber ausgezahlt. Aufgrund der großen Entfernungen zwischen den Städten, der benötigten Reisezeit und der Schwierigkeiten, die derartige Transaktionen mit sich bringen, kann es vorkommen, dass man für Kreditbriefe in Städten, die sich in der Nähe der Bank befinden, den vollen Wert erhält, während man sich in weiter entfernten Städten mit einem geringeren Wert zufrieden geben muss. Im Allgemeinen wird sich eine bedeutende Persönlichkeit, die sich auf eine lange Reise begibt, mit einem oder mehreren Kreditbriefen ausrüsten, um zu Bargeld zu kommen. Für gewöhnlich werden Kreditbriefe nur von Bankiers oder Kaufleuten akzeptiert.
Waffenmänner: Soldaten, die einem bestimmten Lord oder einer Lady die Lehnstreue schulden.
Weise Frau: Bei den Aiel wählen die Weisen Frauen unter allen Frauen diejenigen aus, die zu dieser Tätigkeit berufen sind. Sie erlernen die Heilkunst, Kräuterkunde und anderes, ähnlich wie die Seherinnen. Sie besitzen große Autorität und Verantwortung sowie großen Einfluss auf die Septimen und die Clanhäuptlinge, obwohl diese Männer sie oft beschuldigen, dass sie sich ständig einmischen. Eine beträchtliche Anzahl von Weisen Frauen können — in unterschiedlicher Stärke — die Eine Macht lenken; sie spüren jede Aielfrau auf, die mit dem Funken geboren wurde oder lernen kann, die Macht zu benutzen. Allerdings herrscht unter den Aiel der Brauch, nicht über dieses Thema zu sprechen. So wie es ebenfalls Brauch ist, dass Weise Frauen jeden Kontakt mit Aes Sedai meiden, und zwar wesentlich konsequenter als die anderen Aiel. Weise Frauen stehen über allen Fehden und kriegerischen Auseinandersetzungen und dürfen dem Ji'e'toh zufolge weder verletzt noch auf sonstige Weise behindert werden. Würde eine Weise Frau an einem Kampf teilnehmen, wäre das ein grober Verstoß gegen jegliche Sitten und Traditionen. Drei zurzeit lebende Weise Frauen sind Traumgängerinnen und verfügen über die Fähigkeit, Tel'aran'rhiod zu betreten und mit anderen Menschen in ihren Träumen zu reden.
Wilde Jagd, die: Viele Menschen glauben, dass der Dunkle König (oft auch der alte Grimme genannt, wie in Tear, Illian, Murandy, Altara und Ghealdan) in der Nacht mit seinen Schattenhunden ausreitet, um Jagd auf Seelen zu machen. Das ist die Wilde Jagd. Viele glauben, dass allein schon der Anblick der vorbeihetzenden Jagd den sofortigen Tod bringt, entweder für den Betrachter oder für jemandem, der ihm nahe steht. Besonders gefährlich ist es, wenn einem die Wilde Jagd an einem Kreuzweg begegnet, kurz vor Sonnenaufgang oder unmittelbar nach Sonnenuntergang (siehe auch: Schattenhunde).
Zweifler, die: ein Orden innerhalb der Gemeinschaft der Kinder des Lichts. Sie bezeichnen sich als die Hand des Lichts und sehen ihre Aufgabe darin, die Wahrheit im Wortstreit zu erkennen und Schattenfreunde zu entlarven. Ihre Suche nach der Wahrheit und dem Licht erfolgt in der Regel durch Folter; sie sind der Auffassung, dass sie die Wahrheit bereits kennen und ihre Opfer nur dazu bringen müssen, sie zu gestehen. Gelegentlich verhalten sie sich, als würden sie völlig unabhängig von den Kindern und dem Rat der Gesalbten agieren, der die Kinder befehligt. Das Oberhaupt der Zweifler ist der Hochinquisitor, zurzeit Rhadam Asunawa, der dem Rat der Gesalbten angehört. Ihr Wappen ist ein blutroter Hirtenstab.