An Bord des Frachters ›Stehekin‹

Nathan Brazil lag im Kommandosessel auf der Brücke und blickte auf das nachgeahmte Sternenfeld auf den beiden Fensterschirmen. Er schaute hinüber zum Tisch auf den alten Computer.

Derselbe pornographische Roman lag dort, aufgeschlagen, wo er zuletzt darin gelesen hatte. Brazil konnte sich nicht mehr an alles erinnern, aber darauf kam es nicht an. Sie waren ohnehin alle gleich, und es blieb Zeit genug, ihn wieder zu lesen.

Er seufzte und griff nach den Frachtpapieren.

›Ladung Korn nach Coriolanus‹, stand dort. ›Keine Passagiere.‹

Keine Passagiere.

Sie waren jetzt anderswo — die Verrotteten in ihren eigenen Privathöllen, die Guten — und die potentiell Guten — mit ihren Chancen. Er fragte sich, ob ihre Träume so süß waren, wie sie es sich vorgestellt hatten. Würden sie die Lektionen der Schacht-Welt vergessen oder Veränderung suchen?

Am Ende kam es natürlich nicht darauf an.

Außer für sie.

Er warf den Frachtbrief in eine Ecke. Er seufzte, tief und traurig; je ein Seufzer für die Zeiten zuvor und danach.

Die Erinnerungen würden verblassen, aber die Schmerzen würden bleiben.

Denn was immer aus den anderen oder aus diesem kleinen Winkel des Universums wird, dachte er, ich bin Nathan Brazil, seit fünfzehn Tagen unterwegs, mit einer Ladung Korn nach Coriolanus.

Warte immer noch.

Fühle immer noch mit.

Bin immer noch allein.


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