Epilog

Nachdem sie das Eisvolk verlassen hatten, flogen die Rieseneulen mit Tanis, Kitiara und Dreena nach Norden. Die Zauberin hatte wieder ihre Gestalt aus dem Düsterwald angenommen und hörte nur noch auf den Namen Kai-lid, denn sie bestand darauf, daß Dreena nunmehr wirklich tot war. Die Vögel setzten Kitiara und Tanis vor Solace auf der Straße ab. Kai-lid und die Rieseneulen flogen nach Süden in den Düsterwald, während der Halbelf und die Kriegerin nach Solace gingen.

Nach einer Weile gab Tanis es auf, Kitiara über ihre Schwangerschaft und über ihre Rolle beim Angriff auf das Eisvolk zu befragen. Sie beharrte störrisch darauf, daß sie nur so getan hatte, als würde sie den Valdan beraten, um Zeit zu gewinnen, bis Tanis und Caven auftauchten. Was ihre Schwangerschaft anging, war sie eisern.

»Xanthar hat sich geirrt«, fauchte sie. »Das einzige, wozu diese Eule taugte, war das Reiten. Auch wenn die Vorstellung einer berittenen Armee, die hoch über dem Feind fliegt, mich wirklich begeistert, Halbelf. Vielleicht könnten die Eulen am Söldnerleben Gefallen finden.«

»Du weichst aus.«

Kitiara fuhr fluchend herum. »Laß es, Halbelf. Wenn ich ein Kind bekommen würde, dann würde ich es wissen, oder? Und warum sollte ich das ausgerechnet vor dir verbergen?«

Tanis sah sie nur an. Schweigend gingen sie weiter. Bald blieben sie vor dem gepflasterten Weg zum Haus von Flint Feuerschmied in Solace stehen. Gleich würde Tanis den Zwerg wiedersehen, und Kitiara würde ihre Zwillingsbrüder aufsuchen.

»Kitiara«, sagte Tanis. Er sammelte sich, hielt dann aber inne und runzelte die Stirn. »Ich…«

»Nicht, Halbelf. Du würdest zuviel von mir erwarten. Ich würde dich enttäuschen, und am Ende würdest du mich hassen, weil ich die Frau bin, die ich bin.« Sie blickte auf ihre Hand hinunter, die auf dem Schwertgriff ruhte.


Einige Monate darauf verschwand die Kriegerin. Monate später tauchte sie wieder auf, angeblich enttäuscht, daß sie den Purpurstein nicht wiedergefunden hatte, der in den Staubebenen verlorengegangen war. Doch zum ersten Mal seit Monaten schien Kitiara merkwürdig mit sich im reinen zu sein. Tanis blieb die Ungewißheit.

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