XI

Aber sie brauchten noch lange, annähernd sechs Tage, um Gorywynn zu erreichen - und sie verloren eine weitere Nacht. Denn als die gläserne Burg am Abend des sechsten Tages wie ein regenbogenfarbiges Funkeln am Horizont in Sicht kam, ließ Priwinn vorher Rangarig landen; diesmal zwar nicht auf einem abweisenden Berg, wohl aber inmitten eines fast undurchdringlichen Waldstückes, in das die gewaltigen Schwingen des Drachen erst einmal eine Bresche schlagen mußten, damit er überhaupt niedergehen konnte.

Kim hatte sich fest vorgenommen, dem Steppenprinzen keine Fragen mehr zu stellen, auf die er ohnehin nur unklare Antworten bekommen würde. - Sie hatten während der vergangenen sechs Tage zwar viel miteinander geredet, aber Kim hatte begriffen, daß Priwinn gewissen Fragen gegenüber einfach taub zu sein schien. Doch jetzt platzte ihm doch der Kragen.

»Was soll das?« fuhr er Priwinn an, kaum daß sie von Rangarigs Rücken heruntergeklettert waren. »Wir könnten in einer halben Stunde da sein!«

»Wir verbringen die Nacht hier«, antwortete Priwinn bestimmt. »Rangarig ist müde. Und ich auch.«

»Unsinn!« protestierte Kim. Auch er fühlte sich erschöpft nach der langen Reise, und er glaubte Priwinn gerne, daß der Golddrache noch viel erschöpfter war, hatte er doch ihr aller Gewicht tragen müssen. Trotzdem - die restliche Strecke bis Gorywynn bedeuteten für Rangarig nur noch ein paar Flügelschläge mehr, auf die es gewiß nicht ankam. »Ich muß wissen, was hier vorgeht, ehe ich Gorywynn betrete«, erklärte Priwinn. »Es ist lange her, daß Gorg und ich dort waren. Mehrere Monate, um genau zu sein. Wer weiß, wie es dort jetzt aussieht.« Er schnitt Kim mit einer Handbewegung das Wort ab, als dieser ihn unterbrechen wollte. »Wir sind für heute abend mit einem Freund verabredet«, fuhr er fort. »Ein Mann aus Gorywynn. Er wird uns sagen, wie die Lage dort ist. Danach werden wir entscheiden, was weiter geschieht.«

»So lange will ich aber nicht mehr warten«, entgegnete Kim. »Ich muß mit Themistokles sprechen.«

Der Prinz zuckte mit den Schultern. »Dann geh doch«, sagte er. »Ich halte dich nicht zurück. Lauf ruhig los. Gorg und ich schlafen uns derweil gründlich aus. Sobald die Sonne aufgegangen ist, kommen wir nach und nehmen dich unterwegs auf.«

Plötzlich mußte Kim sich beherrschen, um nicht die Fäuste zu ballen und sich auf Priwinn zu stürzen. Und vielleicht hätte er es tatsächlich getan, wäre ihm nicht im gleichen Augenblick eingefallen, daß auch dies ein Teil der furchtbaren Veränderung war, die in Märchenmond vonstatten ging. Nicht nur seine Bewohner - auch er, Kim, begann sich zu verändern. Er war reizbar und ungeduldig geworden, und das lag nicht nur an der Anstrengung, die die Reise bedeutet hatte.

So starrte er Priwinn nur mit mühsam verhaltenem Zorn an, dann drehte er sich herum und überquerte die Lichtung, um zu Rangarig zu gehen, der am jenseitigen Waldrand eingerollt dalag. Anders als mit Priwinn und Gorg hatte Kim mit dem Drachen in den letzten Tagen sehr wenig gesprochen. Er war sehr schnell und ausdauernd geflogen, und die Reise hatte ihn am meisten von allen angestrengt. Sie hatten abends kaum festen Boden unter den Füßen, da ringelte er sich schon zusammen und schlief ein. Auch jetzt waren seine Augen geschlossen, so daß Kim schon befürchtete, er schliefe wieder. Aber als er näher kam, da hoben sich die großen Lider des Golddrachen, und in seinen Augen erschien ein mattes Lächeln.

»Hallo, kleiner Held«, sagte er. »Jetzt sind wir bald zu Hause.«

»Wir könnten es jetzt schon sein«, begann Kim zögernd. Rangarig schielte mit einem Auge über die Lichtung, und Kim begriff, daß er jedes Wort verstanden hatte, obwohl sie sehr weit entfernt gewesen waren. »Sicher«, befand Rangarig seufzend. »Aber er hat recht, weißt du? Besser, wir bringen erst in Erfahrung, wie es in Gorywynn aussieht. Und noch besser, wir ruhen uns aus und sammeln unsere Kräfte. Es könnte sein, daß wir sie brauchen.«

»Wieso?«

»Zum Beispiel, um uns schnell wieder aus dem Staub zu machen.«

»Du meinst - fliehen?« vergewisserte sich Kim zweifelnd. »Aber Gorywynn ist deine Heimat.«

Rangarigs Blick wurde traurig. »Das ist wohl wahr«, murmelte er. »Ich war einmal dort zu Hause, aber jetzt...« Er zögerte einen Moment. »Ich bin nicht mehr sicher, ob ich noch dorthin gehöre«, meinte er schließlich.

»Wie kannst du so etwas sagen!« fuhr Kim auf, aber Rangarig schüttelte den Kopf.

»Warum glaubst du Priwinn nicht?« fragte er. »Die Gläserne ist nicht mehr das, was sie einst war. Und auch ich bin es nicht mehr.« Er seufzte abermals, diesmal sehr tief. Es hörte sich fast ein bißchen wie ein Schluchzen an, fand Kim. »Manchmal sehne ich mich nach einem Ort, den ich gar nicht kenne, weißt du, kleiner Held.«

Kim schwieg, und Rangarig fuhr nach einer Weile mit gesenkter Stimme fort: »Manchmal spüre ich etwas in mir, das mich erschreckt. Dann sehne ich mich nach der Wildnis, nach der Einsamkeit. Nach den schroffen Bergen, in denen meine Verwandten leben. Vielleicht gehöre ich dorthin und nicht hierher.«

»Ich kenne deine Verwandten nicht«, antwortete Kim ernst. »Aber soviel ich weiß, sind Drachen sonst wilde Ungeheuer, die man fürchtet.«

»Eben«, murmelte Rangarig.

Kim wollte widersprechen, aber genau in diesem Moment glaubte er wieder Kelhims Gesicht vor sich zu sehen, das Antlitz der mordgierigen Bestie, in das sich der Bär verwandelt hatte.

Kim schauderte. Kelhim war ein sprechendes Wesen gewesen, so wie Bröckchen, wie Sheera - und wie Rangarig auch. Ist es das? dachte er entsetzt. Ist es das, was Priwinn meint und was wir alle spüren? Ist es der Zauber, der erlischt?

»Vielleicht«, erwiderte Rangarig, und Kim erkannte voller Schrecken, daß er den Gedanken laut ausgesprochen hatte. »Manchmal glaube ich, daß es so ist. Vielleicht erlischt der Zauber des Märchenlands. Doch wenn es so ist, kleiner Held, dann versprich mir eines.«

»Ja?«

»Sei nicht in meiner Nähe, wenn es geschieht«, sagte Rangarig. »Versuche nicht, mir zu helfen, denn du kannst es nicht.«

Plötzlich mußte Kim mit aller Kraft gegen die Tränen ankämpfen, die ihm in die Augen schießen wollten. »Ich verspreche es«, antwortete er. Aber er hatte Mühe, die Worte überhaupt herauszubringen. Und als er sich endlich wieder in der Gewalt hatte und der Drache nicht mehr vor seinen Augen zu verschwimmen schien, da war Rangarig bereits eingeschlafen. Kim wußte nicht einmal, ob Rangarig seine Worte überhaupt noch gehört hatte.

Niedergeschlagen kehrte Kim zu Priwinn und dem Riesen zurück. Sie aßen schweigend, und nicht einmal Bröckchens und Sheeras derbe Scherze vermochten Kim aufzuheitern. Für einige Augenblicke erwog er sogar ganz ernsthaft, Priwinns Angebot anzunehmen und sich allein auf den Weg nach Gorywynn zu machen - nicht etwa, weil er sich einbildete, zu Fuß schneller dort zu sein als am nächsten Morgen auf Rangarigs Rücken, sondern einfach, um allein zu sein. Natürlich tat er es doch nicht. Und Kim brachte sogar irgendwie das Kunststück fertig, sich kurz nach Einbruch der Dämmerung auf dem weichen Moos des Waldbodens auszustrecken und einzuschlafen.

Allerdings nicht für lange. Der Stand des Mondes verriet ihm, daß die Nacht noch nicht sehr weit fortgeschritten war, als er wieder hochfuhr; nicht von selbst, sondern geweckt durch Geräusche, die nicht zu ihnen gehörten. Und er hörte Gorgs und Priwinns Stimmen. Verschlafen setzte sich Kim auf, blinzelte ein paarmal - und wurde schlagartig hellwach, als er sah, daß die Freunde nicht allein waren.

Prinz Priwinn und Gorg, der Riese, hatten sich ein Dutzend Schritte von Kim entfernt und unterhielten sich mit gedämpften Stimmen mit zwei hochgewachsenen Männern. Einer von ihnen gestikulierte unentwegt, während er sprach. Der andere stand stumm da und betrachtete abwechselnd seine Stiefelspitzen und den schlafenden Drachen, der wie ein Berg aus schuppigem Gold auf der anderen Seite der Lichtung lag. Eines von beiden schien ihn sehr nervös zu machen.

Kim stand auf und näherte sich der kleinen Gruppe. Da unterbrachen Priwinn und der Fremde ihre Unterhaltung, und der Prinz stellte Kim als ›einen Freund‹ vor, ohne seinen Namen zu nennen. Der Mann musterte den Jungen kurz mit unverhohlenem Mißtrauen, aber dann schien er mit Priwinns Erklärung einverstanden, denn er wandte sich wieder dem Steppenprinzen zu und knüpfte an seine unterbrochene Rede an: »... auch nicht mehr. Aber etwas geschieht in der Burg, mein Prinz. Seit Wochen hat niemand mehr Themistokles gesehen. Dafür wimmelt es von Zwergen. Nicht mehr lange, und ihnen gehört die ganze Burg und auch noch die gläserne Stadt drumherum.«

»Zwerge?« Gorg zog eine Grimasse, und Kim fuhr zusammen. »Und der Zauberer unternimmt nichts dagegen?«

»Ich sagte doch - niemand hat ihn gesehen. Außerdem - was sollte er tun? Sie sind nicht mit Gewalt eingebrochen.«

»Wie sonst?« fragte Kim.

Der Mann blickte ihn abermals mißtrauisch an und antwortete erst, als Priwinn ihn mit einer Handbewegung dazu aufforderte: »Sie wurden gerufen.«

»Von wem?«

»Von diesen Narren in Gorywynn!« rief der Mann heftig. »Eisenmänner hier, Eisenmänner da, Zwerge hier, Zwerge da!« ereiferte er sich. »Sie bauen und graben und drehen alles um, wohin man auch blickt. Das ist nicht die Art, in der ich leben will!« Er wandte sich mit einem zornigen Blick an Priwinn. »Es ist an der Zeit, endlich loszuschlagen, mein Prinz!« Priwinn warf ihm einen fast beschwörenden Blick zu, aber es war zu spät.

»Loszuschlagen?« fragte Kim. »Was meint er damit, Priwinn?«

»Ach, nichts«, wich Priwinn aus.

»Rede keinen Unsinn«, sagte Kim wütend. »Ich bin lange nicht hier gewesen, Priwinn - aber ich bin nicht dumm. Ihr zertrümmert Eisenmänner, wo ihr sie seht. Ihr meidet alle Lebewesen, und ihr habt Angst, euch in Gorywynn sehen zu lassen. Jetzt spricht dieser Mann von Losschlagen. Was hat das alles zu bedeuten?«

Priwinn antwortete nicht, aber der Fremde deutete mit einer Geste auf Kim und fragte: »Wer ist dieser Knabe, mein Prinz? Wieso laßt Ihr es zu, daß er so mit Euch redet?«

»Mein Name ist Kim.«

Die Augen des Mannes wurden rund. »Kim?« wiederholte er. »Du bist...« Und plötzlich stieß er überrascht die Luft zwischen den Zähnen aus - und fiel zu Kims unsagbarer Verblüffung auf die Knie.

»Natürlich!« keuchte der Fremde. »Verzeiht mir, daß ich Euch nicht gleich erkannt habe! Ihr seid es! Ihr seid zurückgekehrt! Jetzt wird alles gut! Mit Euch an unserer Spitze werden wir siegen!« Er wandte sich an Prinz Priwinn. »Warum habt Ihr uns nicht gesagt, daß er zurück ist?«

»Dazu war noch keine Gelegenheit«, sagte der Prinz hastig. »Er ist erst seit kurzem hier.«

Kim sah Priwinn erstaunt an. Aber weder Priwinn noch Gorg noch einer der beiden Fremden sagte etwas. Bröckchen knurrte übellaunig: »Begreifst du immer noch nicht, du kleiner Narr? Wenn mich nicht alles täuscht, dann wetzen deine sauberen Freunde schon eine ganze Weile die Messerchen, um ein paar Köpfe einzuschlagen - stimmt's?« Priwinn bedachte es mit einem wütenden Blick - aber zu Kims Überraschung antwortete er: »Keine Köpfe. Höchstens ein paar leere Eisenschädel.«

»Ihr wollt - einen Aufstand?« murmelte Kim fassungslos.

»Quatsch!« sagte Priwinn. »Wir wollen nur die Dinge ein wenig geraderücken, das ist alles. Die Zwerge und ihre Eisenmänner sind gefährlich. Und wenn die Leute dies nicht begreifen, dann müssen wir sie eben -«

»Zu ihrem Glück zwingen, wie?« unterbrach ihn Kim bitter.

»Wenn du es so ausdrücken willst.« Priwinn ballte zornig die Faust. »Ich werde jedenfalls nicht tatenlos zusehen, wie Märchenmond zugrunde geht!«

»Und du glaubst, ich würde euch dabei helfen?«

»Tu, was du willst«, Priwinn wandte sich mit einem Ruck um und stapfte wütend davon.

Kim blickte ihm mit einem wachsenden Gefühl von Hilflosigkeit nach. Er wollte ihm folgen, aber irgend etwas hielt ihn zurück. Zum zweitenmal an diesem Abend kämpfte er mit Macht gegen die Tränen, die ihm in die Augen schießen wollten. Aber diesmal waren es Tränen des Zorns und der Ohnmacht. Alles war so anders als bei seinem ersten Besuch hier in Märchenmond. Auch damals hatte die Existenz dieses Landes auf dem Spiel gestanden - aber da hatten sie wenigstens gewußt, wer ihre Feinde waren. Diesmal schien es tatsächlich, als ... als würden sie alle allmählich zu ihren eigenen Feinden.

»Ich ... ich verstehe das nicht, Herr«, sagte der Unbekannte, mit dem Priwinn gesprochen hatte. Der andere stand noch immer wortlos da und blickte Kim aus großen Augen an. »Seid Ihr denn nicht zurückgekommen, um ... um uns zu helfen?«

»Doch«, antwortete Kim. »Aber ich weiß noch zuwenig.« Der Mann wollte antworten, aber Gorg machte eine befehlende Handbewegung und sagte: »Geht jetzt. Wir werden uns beraten. Morgen, eine Stunde nach Sonnenaufgang, treffen wir uns in Gorywynn. Geht!«

Das letzte Wort hatte er fast geschrien. Hastig wandten sich die beiden Männer um und verschwanden im Wald. Rangarig hob flüchtig ein Augenlid, blinzelte und schnarchte dann weiter.

Für eine Weile breitete sich grimmiges Schweigen aus, als die beiden Besucher verschwunden waren. Gorg seufzte tief und schaute Kim an. Und Kim kam sich mit einem Male klein und mies vor. Der Riese - und auch Prinz Priwinn -, sie waren seine Freunde. Wenn sie ihm irgend etwas nicht gesagt hatten, dann ganz bestimmt nicht, um ihn zu hintergehen. Gorg starrte ihn indessen weiter an - dann fuhr er herum, packte Kim einfach am Arm und schleifte ihn auf den schnarchenden Drachen zu.

»Rangarig!« brüllte Gorg so laut, daß der ganze Wald widerzuhallen schien. »Wach auf! Wir machen einen kleinen Spazierflug!«

Gorywynn lag wirklich nicht weit entfernt vom Wald, als Rangarigs mächtige Schwingen die Luft zerteilten. Aber der geflügelte Drache setzte noch vor der Flußbiegung zur Landung an. Dort lag ein befestigtes Städtchen, so daß sie noch ein gutes Stück zu Fuß gehen mußten - und dann wäre Kim um ein Haar gegen die Wehrmauer gerannt, die den Flecken an drei Seiten umgab. Sie war von einer so dunklen Farbe, daß sie sich kaum von der Nacht unterschied. Gorg hielt Kim im letzten Augenblick mit einer Handbewegung zurück und legte gleichzeitig den Zeigefinger der anderen Hand über die Lippen: »Pst!«

»Was ist das hier?« flüsterte Kim.

Gorg zuckte hoch über ihm mit den Schultern. »Etwas, dessen Anblick ich dir gerne erspart hätte. Doch ich denke, es muß sein. Du tust Priwinn bitter unrecht, weißt du das?«

»Dann soll er mir doch endlich sagen, was hier eigentlich vorgeht«, flüsterte Kim, der schon wieder ärgerlich wurde. Aber Gorg lächelte nur. »Meinst du nicht, daß er das täte, wenn er es könnte?«

Er machte eine Handbewegung, als Kim antworten wollte, und fuhr fort: »Still jetzt. Komm - ich hebe dich auf die Schultern, damit du über die Mauer sehen kannst.«

Das tat er dann auch. Und noch bevor Kims Kopf über die Mauerkrone kam, erlebte er die erste Überraschung - seine Hände glitten haltsuchend über die Wand, und er spürte, wie kalt und glatt sie war. Viel zu kalt für Holz, und viel zu glatt für Stein.

»Das ist Eisen!« entfuhr es Kim.

»Sicher«, grollte Gorg. »Diese ganze Stadt hier ist aus Eisen erbaut. Aber sei leise - bitte. Wenn sie uns sehen, ist alles aus.«

Kim überlegte vergeblich, welche Gefahr das sein mochte, daß selbst der Riese sie fürchtete. Aber er schwieg gehorsam. Und was er sah, als Gorg ihn mit ausgestreckten Armen weiter in die Höhe hob, so daß er auf die andere Seite der eisernen Wand blicken konnte, das verschlug Kim ohnehin die Sprache.

Wie Gorg gesagt hatte, bestand nicht nur die Wehrmauer, sondern die ganze Stadt, die Kim mehr an eine große Festung erinnerte, aus Eisen. Rotes Licht fiel aus zahlreichen Fenstern ins Freie und ließ den unregelmäßig geformten Platz, der vor Kim lag, aussehen, als wäre er in geronnenes Blut getaucht. Zwischen den Gebäuden bewegten sich schattenhafte Gestalten, und einige darunter waren groß und kantig. Aber es gab auch kleine, wieselflinke Schatten, nicht größer als Kinder, deren Stimmen schrill und mißtönend zu Kim heraufwehten.

»Zwerge!« wisperte er.

Gorgs hochgestreckte Arme begannen zu zittern, als er mit seinem großen Kopf nickte. »Ja. Sie haben diese Stadt gebaut. Und sie befehligen sie auch.«

Kim sah sich aufmerksam um. Aus einigen der offenstehenden Türen drang nicht nur rotes Licht, sondern auch das helle Klingen und Schlagen von Hämmern. Manchmal stoben Funken auf, und der Wind brachte den Geruch von brennendem Eisen und glühender Kohle mit sich.

»Schmieden!« stellte Kim überrascht fest. »Aber was bauen sie hier?«

Der Riese hielt ihn noch einige Augenblicke in die Höhe, ehe er Kim behutsam wieder absetzte und dann antwortete: »Alles, was die Leute von ihnen wollen. Wagen. Werkzeuge. Waffen ...«

»Aber ich dachte, ihre Werkstätten liegen in den östlichen Bergen?«

»Die meisten, ja«, bestätigte Gorg. »Vielleicht entstehen dort auch die Eisenmänner, aber das ist ihr Geheimnis. Jedenfalls arbeiten sie öfter schon in Märchenmond selbst. Seit die Bewohner von Märchenmond immer mehr und mehr Waren von ihnen kaufen, ist es zu mühsam geworden, alles den weiten Weg von den östlichen Bergen hierher zu transportieren. Niemand hatte etwas dagegen, als die Zwerge vorschlugen, hier Schmieden zu bauen.«

Kims Blick wanderte an der unheimlichen, schwarzen Wand empor. Er schauderte. Das Eisen sah in der Nacht gar nicht aus wie Eisen, sondern glich etwas, das Licht und Wärme schluckte wie ein Schwamm einen Wassertropfen. »Du solltest sie erst einmal tagsüber sehen«, murmelte Gorg. »Aber komm - das ist noch nicht alles, was ich dir zeigen wollte. Und sei bloß leise.«

Bedrückt folgte Kim dem Riesen. Sie entfernten sich ein gutes Stück von der eisernen Stadt, ehe sie wieder die Richtung zum Fluß hin einschlugen. Aber schon auf halbem Wege dorthin hob der Riese abermals die Hand und ließ sich auf Hände und Knie herabsinken. Kim blieb stehen und spähte aufmerksam in die Dunkelheit hinein.

Nach einer Weile sah er, war Gorg meinte: Die Dunkelheit vor ihnen war nicht vollkommen. Ein düsteres, rotes Glühen schien direkt aus der Erde heraufzudringen, man hörte gedämpfte Stimmen und ein gleichmäßiges, schweres Hämmern und Schlagen, das ebenfalls aus dem Boden zu kommen schien.

Vorsichtig bewegten sie sich weiter. Und als Kim nach einer Weile erkannte, worauf sie zugingen, da mußte er mit aller Macht einen Schrei unterdrücken.

Vor ihnen lag eine gewaltige, pechschwarze Grube. Sie war so tief, daß Kim das Gefühl harte, in den Schlund eines Vulkans zu blicken, und die Gestalten, die sich am Grund bewegten, hatten nur noch die Größe von Spielzeugen. Gorg gebot ihm noch einmal, still zu sein. Kim ließ sich auf den Bauch sinken und schob leise den Kopf und die Schultern über den Rand der Grube. Es dauerte eine geraume Zeit, bis er überhaupt begriff, was da unten vorging. Männer schlugen mit schweren Hämmern und Hacken auf die Wände und den Boden der Grube ein. Andere luden das herausgebrochene Gestein auf eiserne Wagen, die mühsam in die Höhe gezogen wurden, wobei immer ein Dutzend Männer sich mit einer der vollbeladenen Loren abmühten. Zwischen diesen Gestalten bewegten sich Eisenmänner und Zwerge. Sie schienen die Arbeiter zu beaufsichtigen. Manchmal hörte Kim ein Knallen wie von einer Peitsche. Was er sah, schien nichts anderes zu sein als ein Bergwerk. Aber falls die Männer dort unten freiwillig arbeiteten - wieso benahmen sich die Zwergenaufseher dann wie Sklaventreiber?

»Weil sie es sind«, zischte Gorg zornig, als Kim ihn im Flüsterton danach gefragt hatte.

»Sklaven?« wiederholte Kim ungläubig. »Das glaube ich nicht. Themistokles würde das niemals zulassen!«

»Nun«, antwortete Gorg leise, »es läuft darauf hinaus. Du hast von Brobing erzählt - erinnerst du dich? Er hat einen Eisenmann gekauft, und ein Zwerg kam, um das Geld zu holen. Weißt du noch, daß du sagtest, er schien fast enttäuscht, daß Brobing ohne Schwierigkeiten zahlen konnte?« Kim nickte.

»Er schien nicht nur so, glaub mir«, grollte der Riese. »Das da unten waren einmal Männer wie Brobing, die Eisenmänner und anderen Unfug kauften. Die Zwerge machen es den Leuten leicht. Hat einer kein Geld, so kann er später zahlen und in mehreren Raten. Manchen gelingt es, wie unserem Freund. Den meisten sogar, um ehrlich zu sein. Aber nicht allen. Und die, die ihren Verpflichtungen nicht nachkommen ... nun, sie müssen eben für die Zwerge arbeiten, bis ihre Schulden abbezahlt sind. Um noch mehr Eisen zu schürfen, damit sich noch mehr Dummköpfe beim Zwergenvolk verschulden können.«

»Das ist unglaublich«, murmelte Kim. »Und Themistokles unternimmt nichts dagegen?«

»Nein«, brummte Gorg. »Und es ist nicht nur hier so. Bald wird ganz Märchenmond den Zwergen gehören.« Er kroch vorsichtig ein Stück zurück und richtete sich auf. »Jetzt zeige ich dir noch etwas«, flüsterte er.

Kim war nicht sicher, ob er überhaupt noch mehr sehen wollte. Sein Bedarf an schlechten Nachrichten war im Augenblick mehr als gedeckt. Aber Gorg stapfte einfach weiter, so daß Kim ihm folgen mußte, ob er nun wollte oder nicht.

Sie umgingen die Grube in einem weiten Bogen und näherten sich wieder dem Fluß, bis sie auf eine breite, schnurgerade Straße stießen. Kim dachte, daß sie nun darauf weitergehen würden, aber der Riese blieb an ihrem Rand stehen und ging in die Hocke. Wortlos deutete er nach unten. Kims Herz machte einen erschrockenen Sprung, als seine Finger den Boden berührten. Auch die Straße bestand aus Eisen.

»Siehst du, was sie uns antun?« sagte Gorg. Seine Stimme klang haßerfüllt. »Sie töten die Erde! Hier wird nie wieder etwas wachsen, Kim. Gleich, wieviel Zeit auch vergeht. Dieses Stück Erde ist tot, und sehr viel mehr wird sterben, wenn wir sie nicht aufhalten. Das ist es, was Limb gemeint hat. Sie bauen eiserne Straßen quer durch das Land. Sie bauen eiserne Städte, und sie beginnen die Flüsse zu stauen, um Wasserkraft für ihre Schmieden zu haben. Willst du den Fluß sehen? Sie haben eine Wand aus Eisen hindurchgebaut! Ihre Hämmer arbeiten jetzt zehnmal so schnell wie zuvor, aber das Land auf der anderen Seite der Wand verdorrt. Wo vor kurzem noch fruchtbarer Ackerboden war, da wird in einem Jahr Wüste sein. Willst du es sehen?«

Kim schüttelte stumm den Kopf. Er glaubte seinem Freund auch so. Er spürte einen hilflosen, fast körperlich schmerzenden Zorn.

»Laß uns zurückgehen«, bat er. »Ich glaube, ich verstehe Priwinn jetzt.«

Wortlos wandten sie sich um und gingen den Weg zurück, den sie gekommen waren.

Sie hatten die Grube gerade zur Hälfte umkreist, als Gorg stockte. Kim sah, wie sich seine mächtigen Schultern strafften.

Aber der Riese kam nicht einmal dazu, ihm eine Warnung zuzurufen, da tauchten plötzlich wie hingezaubert drei Gestalten aus der Nacht auf - ein Zwerg und zwei kantige Eisenmänner.

Im allerersten Moment schien der Zwerg nicht minder überrascht zu sein als Kim selbst. Aber er fing sich rasch wieder und begann auf der Stelle zu keifen.

»Was tut ihr hier?« rief er mit einer unangenehmen, gellenden Stimme. »Wieso seid ihr nicht bei der Arbeit, und...« Er brach mitten im Satz ab, als sein Blick auf den Riesen fiel. Dann ächzte er.

»Ihr seid es! Ihr ... ihr seid die Aufständischen! Packt sie!« Die beiden letzten Worte, die er geschrien hatte, galten den Eiserumännern, die unverzüglich vorstürmten, um Gorg zu ergreifen. Der Kleine selbst zerrte ein nur dolchgroßes Schwert unter dem Gürtel hervor und stürzte sich auf Kim. Kim wich einem heftig, aber nicht sehr genau geführten Streich der Klinge aus, packte den Zwerg mit der Linken am Kragen und versetzte ihm mit der Rechten eine solche Backpfeife, daß der Knirps mit einem schon fast komischen Quietschen seine Waffe fallen ließ, sich auf den Hosenboden setzte und beide Hände vor das Gesicht schlug. Er begann mit schriller Stimme zu heulen.

Währenddessen hatte der Riese einen der beiden Eisenmänner gepackt und wirbelte ihn immer wieder im Kreis vor sich herum. Gorg hatte seine Keule nicht mitgenommen, so daß er nur mit bloßen Händen gegen die beiden eisernen Kolosse stand - selbst für einen Giganten wie ihn sicherlich kein leichter Kampf. Aber er wußte sich zu wehren, indem er den einen Eisenmann immer wieder gegen seinen Kameraden schleuderte, wenn dieser ihn packen wollte. Schließlich war die Belastung selbst für den Eisenmann zuviel - mit einem Knirschen brach einer seiner Arme ab -, und damit hatte Gorg jetzt eine Keule.

Und er wußte sie zu nutzen. Einige Male krachte es dumpf, und dann lagen zwei reglose Eisenmänner mit eingebeulten Schädeln vor dem wimmernden Zwerg im Staub. Kim grinste fröhlich, als er sah, wie die Augen des Kleinen vor Erstaunen fast aus den Höhlen quollen. Offensichtlich hatte er seine beiden eisernen Leibwachen bisher für unbesiegbar gehalten. »Na?« fragte Kim. »Beantwortet das deine Frage, was wir hier tun?«

»Dreckiges Pack!« keuchte der Zwerg. »Diebsgesindel! Das habt ihr nicht umsonst getan!«

»Doch«, sagte Gorg ernst. »Ich verlange keinen Pfennig dafür. Keine Sorge.«

Kim beugte sich vor und deutete mit dem Zeigefinger auf den Zwerg. »So, und jetzt bist du es, der uns ein paar Fragen beantworten wird«, sagte er. »Und ich rate dir, nicht zu lügen, sonst wird mein Freund hier der Wahrheit nachhelfen.« Der Riese grunzte zustimmend und machte ein so grimmiges Gesicht, daß selbst Kim einen Moment lang vor ihm erschrak.

»Also«, begann Kim ohne Umschweife. »Was habt ihr mit den verschwundenen Kindern zu tun?«

»Kindern?« murmelte der Zwerg. Sein Blick wanderte unstet zwischen Kims Gesicht und dem des Riesen hin und her. Er schluckte so heftig, daß Kim den Adamsapfel in seinem dürren Hals auf und ab hüpfen sehen konnte. »Wir hassen Kinder«, sagte er. »Wir haben bestimmt nichts mit ihnen im- äks!!«

Der Riese hatte ihn mit zwei Fingern am rechten Fuß gepackt, hob ihn hoch und tat so, als wolle er ihn aus drei Metern Höhe fallen lassen.

»Das war nicht die Antwort, die ich hören wollte«, sagte Kim. Er bedeutete Gorg mit Blicken, dem Zwerg nicht wirklich weh zu tun, und Gorg nickte. Er ließ den Knirps auch nicht fallen - aber er begann ihn grinsend zu schütteln, daß dessen Zähne hörbar aufeinanderschlugen.

»Laß mich los!« keifte der Zwerg.

»Gern«, sagte Gorg - und ließ ihn los.

Der Zwerg brüllte, und dann brüllte er noch einmal und noch lauter, als Gorg ihn im allerletzten Moment wieder auffing.

»Also?« fragte Kim noch einmal.

»Die Höhlen!« wimmerte der Zwerg. »Sie sind in den Höhlen. Sie -«

Und plötzlich erwachte die Nacht überall rings um sie herum zu schwarzem, eisenhartem Leben!

Gorg keuchte vor Schmerz und Schrecken, als ihn die Baggerhand eines Eisenmannes plötzlich im Nacken traf. Er taumelte, ließ den Zwerg nun wirklich los und fiel auf die Knie herab. Ein zweiter Eisenmann erschien aus der Dunkelheit und versetzte dem Riesen einen Tritt, der ihn vollends zu Boden schleuderte.

Auch Kim sah sich plötzlich von gleich zwei der gewaltigen eisernen Gestalten angegriffen. Es gelang ihm, den zuschnappenden Klauen auszuweichen, aber er büßte dabei einen Hemdsärmel und ein Stück der darunterliegenden Haut ein. Mit einem Schmerzensschrei stürzte er, fühlte etwas Hartes und griff instinktiv zu. Es war ein Schwert, daß der Zwerg fallen gelassen hatte.

Als sich der Eisenmann bückte, um ihm endgültig den Garaus zu machen, stieß er die Klinge schräg nach oben. Der Eisenmann prallte zurück, riß die Arme in die Höhe und stürzte nach hinten, wobei er einen zweiten Eisenmann mit sich riß. Keuchend kam Kim wieder auf die Füße. Auch Gorg hatte sich seiner Gegner entledigt und war wieder in die Höhe gekommen. Aber der Kampf war keineswegs vorüber - ganz im Gegenteil. Immer mehr und mehr Eisenmänner tauchten aus der Nacht auf, und es fiel Gorg und Kim immer schwerer, ihren zupackenden Klauen auszuweichen. Gorg schlug vier oder fünf von ihnen nieder, aber für jeden, den er zerstörte, schien die Nacht drei neue auszuspeien. Schritt für Schritt wurden Kim und Gorg zurückgedrängt, bis hinter ihnen nur noch die Grube lag.

Der Zwerg feuerte seine eisernen Mannen mit schrillen Rufen an. »Packt sie!« brüllte er unentwegt. »Macht ihn nieder! Aber nur den Riesen - den Jungen will ich unversehrt!«

»Lebend kriegt ihr mich ohnedies nicht!« dröhnte Gorg, packte plötzlich einen der Eisenmänner mit beiden Händen und riß ihn mit einer gewaltigen Kraftanstrengung in die Höhe. Wie ein lebendes Geschoß warf er ihn unter die anderen drohenden Gestalten, von denen fünf oder sechs unter dem Anprall ihres zweckentfremdeten Genossen in Stücke zerbrachen.

Und trotzdem hätten Kim und Gorg den Kampf verloren, denn immer mehr und mehr Eiserne tauchten aus der Dunkelheit auf - dann kamen auch Zwerge, drei oder vier, die der Kampflärm angelockt hatte und die mit spitzen Schreien ihre kleinen Schwerter schwangen.

Plötzlich hob ein gewaltiges Rauschen an, und noch ehe Kim auch nur begriff, was geschah, erschien ein riesiger goldener Scharten in der Luft. Ein markerschütterndes Brüllen ließ die Zwerge herumfahren. Selbst die Eisenmänner schienen eine Sekunde zu zögern.

Rangarig schoß wie ein angreifender Falke aus der Nacht herab. Seine titanischen Schwingen peitschten die Luft und entfachten einen Orkan, der nicht nur Kim und die Zwerge, sondern selbst Gorg von den Füßen riß. Die Eisenmänner waren zu schwer dafür - und genau das wurde ihnen zum Verhängnis.

Dem Sturm folgten Rangarigs goldene Schwingen. Die mächtigen Drachenflügel trafen die Eisenmänner, schleuderten sie wie welkes Laub davon und zermalmten sie gleichzeitig. Und wer den ersten Angriff überlebte, der fiel Rangarigs zupackenden Klauen zum Opfer oder seinem wild peitschenden Schweif.

Der Drache wütete wie ein goldener Dämon unter den Eisengestalten. Seine starken Kiefer zermalmten Eisenplatten, seine Klauen fetzten und rissen, und sein Schweif fegte mit einer einzigen Bewegung gleich ein halbes Dutzend Eisenmänner über den Rand der Grube in die Tiefe. Nicht einmal eine halbe Minute, nachdem der Drache erschienen war, war der Kampf auch schon beendet. Kein einziger Eisenmann hatte ihn überstanden.

Kim rappelte sich mühsam hoch. Sofort wollte er herumfahren und sich den Zwerg greifen, der wie seine Kameraden ebenfalls zu Boden gestürzt war, aber Gorg hielt ihn zurück. »Laß das«, sagte der Riese hastig. »Sie werden Verstärkung schicken! Rangarig kann es nicht mit Hunderten von ihnen aufnehmen! Schnell!«

Kim war da nicht so sicher. Nachdem, was er gerade gesehen hatte, glaubte er nicht mehr, daß es überhaupt etwas gab, mit dem der Drache nicht fertig wurde. Aber er sah in Gorgs Augen, daß das nicht der einzige Grund für seine Eile war, und so beließ er es bei einem finsteren Blick auf den Zwerg und eilte hinter Gorg her auf den Drachen zu. Rangarig tobte noch immer. Seine Krallen zerfetzten den Boden, und sein Schwanz und die riesigen Flügel peitschten durch die Luft.

»Mehr!« grollte er. »Wo sind sie?! Ich will sie zerreißen!« Kim schauderte. Was er in Rangarigs Stimme hörte, das war ...

Er fand keine Worte dafür. Aber es erschreckte ihn zutiefst. Rangarig kam ihm plötzlich vor wie ein ungezähmtes Raubtier, das Blut geschmeckt hatte. Fast fürchtete er sich vor ihm, als er hinter dem Riesen hinaufkletterte und sich an Rangarigs Schuppen festkrallte, während der Drache abhob und schnell wie ein Pfeil in der Nacht verschwand.

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