Die Menschen der Erde kamen auf den Mars.
Sie kamen, weil sie Angst hatten oder keine Angst hatten, weil sie glücklich oder unglücklich waren, weil sie sich wie Pilger oder nicht wie Pilger vorkamen. Jeder hatte seinen Grund. Sie ließen böse Frauen oder unschöne Arbeitsbedingungen oder unangenehme Städte zurück; sie kamen, um etwas zu finden oder einer Sache zu entkommen oder etwas zu gewinnen, um etwas auszugraben oder etwas zu vergraben oder um an nichts mehr denken zu müssen. Sie kamen mit kleinen Träumen oder großen Träumen oder überhaupt ohne Illusionen. Doch in vielen Städten deutete der Finger der Regierung von vierfarbigen Plakaten: ES GIBT ARBEIT FÜR DICH IM HIMMEL: KOMM AUF DEN MARS! Und die Männer kamen, zuerst nur wenige, eine Handvoll, denn die meisten spürten bereits die große Krankheit in sich, ehe die Rakete überhaupt ins All gestartet war. Und diese Krankheit hieß Einsamkeit, denn wenn man seine Heimatstadt zur Faust und dann zur Zitrone schwinden sieht, wenn sie dann nur noch stecknadelgroß ist und schließlich im feurigen Rückstoß untergeht, dann hat man das Gefühl, überhaupt niemals geboren zu sein. Man ist im Nirgendwo, ringsherum Weltall, nichts Vertrautes umgibt einen, nur andere fremde Menschen. Und wenn Illinois, Iowa, Missouri oder Montana in Wolkenmeeren versinken und wenn dann auch die Vereinigten Staaten zu einer nebelhaften Insel zusammenschrumpfen und der gesamte Planet Erde zu einem schmutzigen und ausgedienten Baseball wird, dann ist man wirklich allein, allein in den Gefilden des Alls, auf dem Weg zu einer Welt, die man sich einfach nicht vorstellen kann.
Es war also kaum verwunderlich, daß sich zuerst nur wenige meldeten. Die Zahl wuchs jedoch ständig im Verhältnis zu der Zahl der Menschen, die bereits auf dem Mars waren. Und je mehr heraufkamen, desto sicherer fühlte man sich. Die ersten Einsamen jedoch waren noch auf sich allein gestellt.