8

»Stillhalten!« rief Gino. »Du brauchst doch nur stillzuhalten, und nicht einmal das kannst du!«

»Brauche einen Drink!« knurrte Ottar und schüttelte den Knecht, der für Slithey Probe stand. Der Mann brach beinahe zusammen.

Gino setzte fluchend die Kamera ab. »Barney, sprechen Sie mit diesen beiden Steinzeitklötzen! Das hier soll eine Liebesszene werden und kein Ringkampf. Das sind die gräßlichsten Doubles, mit denen ich je gearbeitet habe.«

»Richten Sie nur alles für die Aufnahme her, ich bin gleich bei Ihnen, Gino«, sagte Barney und wandte sich wieder seinen Stars zu. Ruf hatte die Arme überkreuzt und starrte leer in den Raum. Er sah mit seiner Wikingerausrüstung und dem blonden Bart sehr eindrucksvoll aus. Slithey lehnte sich in ihrem Safaristuhl zurück, während ihre Perücke gekämmt wurde, und sie sah mit ihrem großzügigen Dekolleté noch eindrucksvoller aus.

»Also noch einmal«, sagte Barney. »Du bist verliebt, und Ruf muß in den Krieg ziehen, und du siehst ihn vielleicht nie wieder. Also verabschiedest du dich leidenschaftlich von ihm — dort drüben auf dem Hügel.«

»Ich dachte, ich würde ihn hassen?« sagte Slithey.

»Das war gestern«, erklärte Barney. »Wir machen die Aufnahmen nicht der Reihe nach, das habe ich dir heute schon zweimal gesagt. Also, ich wiederhole noch einmal kurz, und es kann nicht schaden, wenn du auch aufpaßt, Ruf. Der Film beginnt damit, daß Thor, der von Ruf dargestellt wird, mit seinen Wikingerpiraten die Farm überfällt, auf der du wohnst, Slithey. Du bist Gudrid, die Tochter des Hauses. Bei dem Kampf werden alle außer dir von den Wikingern getötet, und Thor nimmt dich als Beute mit. Er will dich besitzen, aber du bekämpfst ihn, weil du ihn haßt. Doch langsam gewinnt er dein Herz, und du verliebst dich in ihn. Als das geschieht, muß er aber schon wieder auf einen Raubzug fort, und er läßt dich zurück. Das ist die Szene, die wir jetzt drehen. Er ist weggegangen, du läufst ihm nach und rufst ihn, er dreht sich um, und du kommst zu ihm auf den Hügel. Ist das klar?«

»Da!« sagte Ruf und deutete aufs Meer. »Da kommt ein Schiff.«

Sie drehten sich alle um, und tatsächlich kam ein Wikinger-Langboot um die Landzunge. Das Segel war aufgerollt, aber der Drachenkopf am Bug hob und senkte sich mit den Schlägen der Ruderer.

»Morgen!« schrie Barney. »Lyn, wo sind Sie? Hatten Sie und Ottar mit diesem Finnboggi nicht verabredet, daß er sein Schiff morgen bringen solle?«

»Sie haben einen sehr dehnbaren Zeitbegriff«, meinte Lyn.

Barney warf seinen Hut auf den Boden und rannte zur Kamera. »Was ist, Gino?« fragte er. »Können Sie davon Aufnahmen machen?«

Gino drehte das Teleskop herum und klemmte sich hinter das Okular. »Sieht gut aus«, sagte er. »Gibt ein paar tolle Bilder.«

»Gut, drehen wir, vielleicht läßt sich etwas gebrauchen.«

Ottar und die anderen Nordmänner rannten den Hügel hinunter auf das Haus zu, und sie hielten auch nicht an, als Barney ihnen nachrief, sie sollten nicht ins Bild laufen.

»Was machen sie?« fragte er, als sie mit Waffen in den Händen ausschwärmten.

»Keine Ahnung«, erklärte Lyn. »Vielleicht ein Begrüßungsritual, das ich nicht kenne.«

Ottar und seine Männer standen schreiend am Ufer, und die Männer im Wikingerschiff schrien zurück.

»Nehmen Sie das alles auf, Gino«, befahl Barney. »Wenn es gut wird, bauen wir es ins Drehbuch ein.«

Unter dem kräftigen Schlag der Ruder kam das Langboot auf den Strand. Der Drachenkopfbug überragte die wartenden Männer. Noch bevor das Schiff richtig stand, hatten die Leute an Bord ihre Schilde gepackt und waren ins Wasser gesprungen. Auch sie gestikulierten mit einem Sammelsurium an Waffen. Die beiden Gruppen trafen aufeinander.

»Wie macht sich das?« fragte Barney.

»Santa Maria!« keuchte Gino. »Die bringen sich um!«

Das Klirren von Metall vermischte sich mit heiseren Kampfrufen, als die Männer aneinandergerieten. Die Beobachter am Hügel konnten keine Einzelheiten erkennen, bis sich einer der Männer aus dem Gewirr löste und humpelnd zum Schiff lief. Er schien verletzt zu sein, und er kam nicht weit. Sein Gegner folgte ihm mit der Axt und streckte ihn nieder.

»Die meinen es ernst …«, sagte Barney mit erstickter Stimme.

»Ich glaube nicht, daß das das Finnboggi mit seinen Leuten ist«, sagte Lyn. »Vermutlich ist ein fremdes Schiff angekommen.«

Barney war ein Mann der Tat, aber diese Taten waren auch ihm ungewohnt. Die Kampfszenen übten eine lähmende Wirkung auf ihn aus. Was konnte er tun? Es war nicht seine Welt und nicht seine Lebensart. Tex oder Dallas wurden mit solchen Dingen fertig. Wo waren sie überhaupt?

»Das Funkgerät«, sagte er zu sich selbst und schaltete es, etwas verspätet, ein. Er rief nach den beiden Revolvermännern.

»Er hat uns gesehen — er dreht sich um — er kommt auf uns zu«, schrie Gino. »Ein großartiges Bild.«

Anstatt sich wieder dem Kampf zu widmen, kletterte der Wikinger axtschüttelnd den Hang hinauf und kam auf sie zu. Die Handvoll Filmleute sahen ihn, aber sie rührten sich nicht. Es war alles so fremdartig, daß sie sich wie Zuschauer vorkamen. Sie konnten sich nicht vorstellen, daß man sie in den mörderischen Kampf verwickeln würde. Der Angreifer kam immer näher, und man konnte auf seinem groben roten Wollkittel dunkle Wasserflecken erkennen. Seine Axt war blutverschmiert.

Er wandte sich schweratmend Gino zu. Offenbar hielt er die Kamera für eine Art Waffe. Gino harrte bis zum letzten Moment aus und filmte. Dann, als die Axt niedersauste, warf er sich zur Seite. Das Beil hackte in eine der Stativstützen, und die Kamera wackelte.

»He, aufpassen!« schrie Barney und bereute es sofort, denn der schwitzende, zornerfüllte Wikinger wandte sich ihm zu.

Gino kauerte sprungbereit da, in der Faust ein blitzendes Messer. Es sah so aus, als könnte er gut damit umgehen — sicher ein Überbleibsel seiner Erziehung in den Elendsvierteln von Neapel. Gino stieß zu, als der Wikinger von ihm abgelenkt war.

Normalerweise hätte er getroffen, aber der Wikinger war trotz seiner Größe flink wie eine Katze. Er wirbelte herum, und die Klinge traf nur den Hüftmuskel. Mit einem Schmerzensschrei riß er die Axt hoch und stieß Gino den Stiel gegen die Stirn. Der Kameramann sackte zusammen. Immer noch zornig, packte der Bulle Gino an den Haaren und zielte mit der Axt nach dem Hals.

Der Schuß peitschte scharf und klar durch die Luft, und der Wikinger taumelte zurück, als die Kugel ihn in die Brust traf. Er hatte den Mund in wortlosem Schmerz aufgerissen, und Tex — niemand hatte bemerkt, daß der Jeep herangefahren war — gab noch zwei Schüsse ab. Sie trafen den Wikinger in die Stirn, und er brach tot zusammen.

Gino erhob sich zitternd und ging sofort wieder an die Kamera. Tex setzte den Jeep in Gang. Die anderen waren so betäubt, daß sie sich nicht rühren konnten.

»Soll ich nach unten fahren und unseren Komparsen ein wenig helfen?« fragte Tex. Er lud seine Waffe nach.

»Ja«, sagte Barney. »Wir müssen etwas unternehmen, bevor es zu viele Tote gibt.«

»Tote kann es so natürlich auch geben«, meinte Tex düster und fuhr den Jeep zum Strand hinunter.

»Schnitt!« rief Barney dem Kameramann zu. »Wir können viel in diesem Film unterbringen. Aber den Jeep kauft uns keiner ab.«

Tex hatte irgend etwas über den Hupenknopf geklemmt, so daß die Hupe ununterbrochen tönte. Dazu fuhr er im niedrigsten Gang und ziemlich schnell, was das Getriebe zum Kreischen und den Motor zum Heulen brachte.

Ottar und seine Leute hatten den Jeep oft genug gesehen und waren ihn gewöhnt, aber das galt nicht für die Eindringlinge. Sie sahen nur ein kreischendes, heulendes Ungeheuer auf sich zukommen und weigerten sich begreiflicherweise, sich diesem Ding zum Kampf zu stellen. Sie verstreuten sich nach rechts und links, je näher Tex dem Strand kam. Ottar und seine Männer versammelten sich hinter dem Jeep und griffen die jetzt geteilten Feinde an. Die Eindringlinge ergriffen eilig die Flucht und kletterten in ihr Langboot.

Hier hätte der Kampf zu Ende sein können, wenn Tex nicht Spaß an der Sache gefunden hätte. Bevor das Boot ins Wasser geglitten war, rannte er um den Jeep herum und holte eine dicke Kabelrolle aus dem Kofferraum. Dann kletterte er auf die Motorhaube. An einem Ende des Kabels befand sich eine Schlinge. Tex wirbelte sie in immer weiteren Kreisen über seinem Kopf und schrie dazu wie ein wild gewordener Cowboy. Dann schnellte sein Lasso vor, und die Schlinge senkte sich ordentlich um den Drachenkopf des Langbootes. Er ruckte einmal daran, um sich zu vergewissern, daß das Kabel hielt, und sprang dann lässig zu Boden. Er klemmte sich wieder hinter das Steuerrad.

Langsam und elegant glitt das Langboot ins Wasser. Die Ruder wirbelten Schaum auf. Tex zündete sich eine Zigarette an und ließ das Kabel abrollen, bis es zwischen dem Schiff und dem Jeep fast straff gespannt war. Einer der Wikinger hackte mit dem Messer auf das Drahtseil ein, doch damit brachte er der Klinge nur ein paar Scharten bei. Tex legte den Rückwärtsgang ein und fuhr an. Das Kabel tauchte aus dem Wasser und spannte sich. Das Langboot bäumte sich auf und kam nicht mehr vom Fleck. Dann zog er es mit dem Jeep langsam, aber beständig an Land. Die Ruder wühlten vergeblich das Wasser auf.

Damit war bis auf das letzte Aufräumen alles vorbei. Die Begeisterung, mit der die Piraten an Land gekommen waren, schien ihnen vergangen zu sein. Waffen wurden an Land geworfen, und die Männer ergaben sich. Nur einer von ihnen besaß noch Kampfgeist. Es war der gleiche, der versucht hatte, das Kabel loszuhacken. Mit der Axt in der einen und dem Schild in der anderen Hand sprang er an Land und griff den Jeep an. Tex brachte den Revolver in Anschlag und wartete, aber Ottar griff in den Kampf ein. Die beiden Wikinger schrien einander Beleidigungen zu, während sie sich vorsichtig umkreisten. Tex steckte den Revolver ein, als er sah, daß alle anderen Kampfhandlungen eingestellt worden waren. Man beobachtete gespannt die beiden Gegner.

Ottar, schweißgetränkt und von den vorhergegangenen Kämpfen bereits in Fahrt, steigerte sich in eine Berserkerwut. Er brüllte und biß in den Rand des Schildes, dann rannte er vorwärts, bis ihm die Wellen bis an die Hüften gingen. Der Anführer der Eindringlinge stand nur ein paar Meter entfernt, sah zornig unter seinem Helm hervor und schrie seinerseits Beleidigungen. Ottar schlug mit der flachen Klinge gegen den Schild — und dann griff er plötzlich an. Die Axt zielte nach dem Kopf des Gegners. Der parierte den Schlag mit dem Schild, aber die Wucht des Angriffs zwang ihn in die Knie.

Ottars Gebrüll verwandelte sich in ein Freudengeheul, während er wie ein Holzfäller immer wieder die Axt schwang. Der Gegner konnte seine Waffe nicht einsetzen, da er sie als Stütze gegen die wilden Schläge brauchte.

Eine Sekunde lang änderte sich der Rhythmus der Hiebe, als Ottar die Axt langsam über dem Kopf schwang und dann mit Wucht niedersausen ließ. Der Schild des Feindes kam hoch, konnte den Schlag aber nicht ganz abfangen, und die Waffe fuhr dem Mann in die Hüfte. Er schwankte. Ottar brüllte triumphierend. Er warf Axt und Schild weg, packte den Verletzten am Kopf und drückte ihn unter Wasser, bis er sich nicht mehr regte.

Die Männer am Strand und im Schiff jubelten.

Auf dem Hügel herrschte schockierendes Schweigen. Dann rannte Ruf Hawk weg und übergab sich. Barney bemerkte zum erstenmal, daß Gino wieder an der Kamera stand. »Haben Sie den Kampf gefilmt?« fragte er mit brüchiger Stimme.

»Alles im Kasten«, sagte Gino und klopfte gegen den Filmbehälter. »Aber ich weiß nicht, ob bei der Entfernung alle Einzelheiten scharf genug hervortreten.«

»Hoffen wir es nicht«, sagte Barney. »Für heute machen wir Schluß. Das Licht läßt ohnehin nach, und ich glaube nicht, daß die Leute noch arbeiten wollen.« Er deutete vielsagend auf die scheußliche Szenerie am Strand.

»Macht mir gar nichts aus«, sagte Slithey. »Erinnert mich an den Schlachthof, in dem mein Vater arbeitete, als wir in Chikago wohnten. Ich brachte ihm immer seine Brote.«

»Den Vorteil haben wir anderen nicht«, meinte Barney. »Morgen um halb acht treffen wir uns hier wieder.« Er ging den Hügel hinunter auf die lärmenden Wikinger zu. Man hatte die Toten und Verwundeten beider Gruppen an den Strand gelegt, und die Sieger plünderten bereits das Schiff. Sie begannen mit dem Bier. Die Überlebenden der Besiegten hatte man zu einer Gruppe zusammengetrieben, und Ottar ging vor ihnen auf und ab und hielt eine flammende Rede. Was er sagte, schien den Leuten einzuleuchten, denn noch bevor Barney den Strand erreicht hatte, drehten sich Sieger und Besiegte vereint um und gingen auf das Haus zu. Nur ein Mann blieb zurück, und Ottar streckte ihn mit einem mächtigen Faustschlag nieder. Seine Knechte schleiften ihn ebenfalls zum Haus. Ottar suchte im Wasser nach seiner Axt, als Barney herankam.

»Kannst du mir vielleicht verraten, was das alles sollte?« fragte er.

»Hast du gesehen, wie ich Bein traf?« entgegnete Ottar und schwang die Axt über dem Kopf. »Peng! Gesessen! Bein beinahe abgeschlagen.«

»Das hast du fein gemacht. Herzlichen Glückwunsch. Aber wer war der Mann — und was wollte er mit seinen Leuten hier?«

»Heißt Torfi. Whisky?« Ein Freudenschrei entrang sich seinen Lippen, als Tex das Ende des Kabels in den Sand warf und eine Flasche unter dem Sitz hervorzog.

»Whisky«, sagte Tex. »Zwar nicht deine Lieblingsmarke, aber er wird dir schon schmecken. Deine Rückhand mit dieser Axt ist Klasse.«

Ottar rollte genüßlich die Augen und kniff sie dann fest zu, als er die Flasche an die Lippen setzte und leertrank.

»Ich wollte, ich würde das schaffen«, sagte Tex neidisch.

Barney wartete, bis Ottar die Flasche ins Meer geworfen hatte, dann fuhr er fort: »Was war nun mit diesem Torfi?«

Die Nachwirkungen des Kampfes und des Whiskys überfielen Ottar zugleich, und er setzte sich in den Kies. »Torfi, Sohn des Valbrand«, sagte er, als er wieder atmen konnte. »Sohn des Valthjof, Sohn des Orlyg kam zu Sviney … Torfi brachte die Männer von Kropp um, zwölf auf einmal. Er tötete auch die Holsmänner, und er war mit Illugi dem Schwarzen und Sturli dem Godi zusammen, als in Hellisfitar achtzehn Höhlenbewohner starben. Sie verbrannten Audun, den Sohn von Smidkel in Bergen, in seinem eigenen Haus.« Er schwieg und nickte weise vor sich hin, als habe er bedeutsame Mitteilungen von sich gegeben.

»Und?« fragte Barney verwirrt. »Was bedeutet das alles?«

Ottar sah ihn stirnrunzelnd an. »Smidkel freite Thorodda, meine Schwester.«

»Natürlich«, sagte Barney. »Wie konnte ich das vergessen. Dieser Torfi hat also Streit mit deinem Schwager bekommen, und das heißt, daß er auch mit dir streiten mußte. Nette Lebensweise. Wer waren die Leute, die er mitbrachte?«

Ottar zuckte mit den Schultern und stand mühsam auf. »Wikinger, Piraten. Wollen England überfallen. Mögen Torfi nicht, weil er erst herkommt, um zu plündern, anstatt gleich nach England zu fahren. Begleiten mich in meinem neuen Langboot.« Er deutete auf das Drachenboot und lachte schallend.

»Und der Mann, der nicht mitkommen wollte?«

»Haki, Bruder von Torfi. Ich mache ihn zum Sklaven. Verkaufe ihn an seine Familie.«

»Eines muß man den Burschen lassen«, sagte Tex. »Sie fackeln nicht lange.«

»Allerdings«, erwiderte Barney und sah staunend zu dem Wikinger hoch, der ihm in jeder Hinsicht wie ein Gigant vorkam. »Komm in den Jeep, Ottar, wir fahren dich heim.«

»Ottar fährt selbst«, sagte er begeistert und kletterte hinter das Steuerrad.

»Laß mich das machen«, meinte Tex und drängte ihn ab. »Ich bringe dir später bei, wie man damit umgeht.«

Unter den Vorräten des Langbootes waren ein Dutzend Fässer mit Bier gewesen. Man hatte sie vor das Haus gerollt, wo jetzt eine Siegesfeier stattfand. Man schien den Angreifern nichts nachzutragen, denn sie feierten tüchtig mit. Haki, den man gefesselt hatte, war der einzige, der kein Vergnügen an der Sache empfand. Ottars Erscheinen wurde mit Willkommensrufen quittiert, und er ging ans nächste Faß, tauchte die Hände in das Bier und schlürfte die Flüssigkeit. Als die Begeisterungsschreie leiser wurden, hörte Barney das dumpfe Grollen eines Lastwagens. Er blieb mit knirschenden Reifen vor dem Haus stehen, und Dallas stieg aus.

»Wir versuchen schon seit mehr als zehn Minuten, Sie durch den Sender zu erreichen«, sagte er.

Barney sah, daß er den Empfänger versehentlich ausgeschaltet hatte. »Was gibt es denn so Wichtiges?«

»Es geht um Ruf Hawk. Er kam ganz aufgeregt zurück und achtete gar nicht auf den Weg. Er stolperte über ein Schaf — Sie wissen schon, diese schmutzigen, grauen Dinger, die wie Felsblöcke aussehen. Jedenfalls stürzte Ruf und brach sich das Bein.«

»Du willst doch nicht sagen, daß — daß mein Hauptdarsteller nach dem dritten Drehtag ausfällt?«

Dallas sah ihm in die Augen, nicht ohne Mitgefühl, und nickte langsam.

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