Bob Kinnaird erwachte und spürte, daß die Schwäche im Moment abgeklungen war, er aber jetzt einem neuen Problem gegenüberstand. Er hatte seit dem Frühstück nichts gegessen, da die Suche ihn nicht in die Nähe seines Hauses geführt hatte, und sein Magen war völlig leer, was der Jäger jederzeit bezeugen konnte. Trotzdem verspürte er ein würgendes Übelkeitsgefühl. Sogar der Gedanke an Essen krampfte seinen Magen zusammen, und um ein Haar hätte er sich übergeben. Er wagte nicht, in diesem Zustand aufs Rad zu steigen, da er befürchtete, irgendwann doch an Essen zu denken, also gingen sie zu Fuß zum Dorf, und er schob das Rad.
Nach einer Meile etwa ließ die Übelkeit nach, aber da keiner von ihnen den Grund dafür kannte und sicher sein konnte, daß sie nicht wiederkehren würde, beschlossen sie, nicht zu fahren, sondern weiter zu Fuß zu gehen.
Die Straße war hier breiter, und immer häufiger sahen sie Häuser zu beiden Seiten. Der Jäger entdeckte das Gebäude, das bei dem flammenden Finale ihres sieben Jahre zurückliegenden Abenteuers eine Rolle gespielt hatte. Als sie sich ihm näherten, trat ein Kind von zehn oder elf Jahren hinter ihm hervor, blickte ihnen entgegen, bis sie es erreicht hatten und ging dann schweigend neben ihnen her.
Der Jäger war neugierig, konnte den Jungen jedoch nicht genauer ansehen, da Bob den Blick zu Boden gerichtet hielt.
Sie legten hundert Yards zurück, bevor der Junge sprach.
„Was ist mit deinem Fahrrad?“ fragte er plötzlich.
„Nichts“, antwortete Bob und sah ihn zum erstenmal direkt an.
„Warum fährst du dann nicht?“
„Was geht dich das an?“
Der Junge blickte zu Bob auf, erst verblüfft, dann resigniert. Er zuckte nicht die Schultern, sah jedoch so aus, als ob er es täte. „Nur Neugier. Wenn du es mir nicht sagen willst, darin läßt du es eben.“
Bob löste sich aus seiner negativen Stimmung und sagte: „Entschuldige. Ich hatte vorhin Magenkrämpfe und fühle mich noch immer scheußlich, aber ich sollte es nicht an dir auslassen.“
„Schon in Ordnung. Gehst du zum Arzt?“
„Das ist wohl das einzig Richtige, findest du nicht auch?“
Das Gespräch schlief wieder ein. Der Jäger hatte den Jungen inzwischen genau ansehen können, doch es hatte ihm nicht viel gebracht. Das einzig Ungewöhnliche an ihm war sein Körperumfang.
Die Kinder auf Ell waren durchweg schlank, fast mager, da sie sich viel bewegten. Dieser Junge war nicht wirklich dick, doch nach dem Standard von Ell entschieden zu schwer für seine Größe. Sein Gesichtsschnitt und die Hautfarbe entsprachen dem Standard der Insel, deren Bevölkerung eine Mischung von Polynesien! und Europäern war: seine Haut war braun, das Haar schwarz, die Augen blau, Nase und Kinn schmal. Er trug die üblichen Shorts, die sowohl an Land als auch im Wasser brauchbar waren.
Es war wirklich nichts Besonderes an ihm, und weder Bob noch der Jäger machten sich irgendwelche Gedanken um ihn. Ihre Aufmerksamkeit wurde ganz von ihm abgelenkt, als ein Radfahrer auftauchte, abstieg und neben Bob trat. Kenneth Malmstrom war aufgetaucht.
„Hallo, Bob. Gehst du zum Lunch nach Hause?
Ich habe heute auch erst spät essen können.“
„Ich habe gar nicht ans Essen gedacht“, antwortete Bob. „Bin den ganzen Vormittag über kreuz und quer gefahren, um mich wieder einzugewöhnen.
Ich will dasselbe auch auf dem Wasser tun, vielleicht schon morgen. Schade, daß die anderen nicht mehr hier sind — und das alte Boot.“
„Ich würde gerne mitmachen, aber ich bin an diesem Wochenende nicht frei — ich muß nicht wirklich arbeiten, aber in Reichweite eines Telefons bleiben. Du willst wohl die freien Tage ausnutzen, bevor du mit der Arbeit anfängst? Weißt du schon, wann du antreten mußt?“
„Der Doc hat mich heute morgen untersucht.
Wenn die Labortests okay sind, geht es sicher am Montag los. Ich habe keine Ahnung, wo ich arbeiten werde und was ich tun soll. Wenn du morgen und am Sonntag nicht frei bist, muß ich eben allein losziehen, falls ich ein Boot finde.“
„Boote gibt’s doch jede Me nge“, versicherte ihm Malmstrom. „Ich hätte dir gern meins geliehen, aber ich habe es vor über einem Jahr verkauft — hatte nicht genug Zeit, als daß sich die Instandhaltung gelohnt hätte. Aber da wir gerade von Booten und Spaß sprechen: Sag mal, André, bist du wieder bei dem Flugzeug gewesen?“
„Wann?“ Der Junge, der schweigend neben ihnen gestanden hatte, schien von der Frage weder überrascht noch gekränkt zu sein.
„Irgendwann, seit es gestern hier eingetroffen ist, aber besonders heute Vormittag. Du weißt doch noch, was ich dir gesagt habe, als du die Maschine mit einem Seil festgebunden hast — unter Wasser, wo niemand es sehen konnte?“
„Ja, ich weiß.“ Bob, der sich daran erinnerte, daß sein Vater sich gestern Abend verletzt hatte, sah das Kind aufmerksam an; doch weder er noch der Jäger konnten aus dem Gesichtsausdruck irgendwelche Schlüsse ziehen. Es lag auf jeden Fall keine Angst darin, und nicht einmal erkennbares Amüsement. Malmstrom machte nicht den geringsten Versuch einer Analyse. Er hatte den Jungen im Verdacht und machte kein Hehl daraus.
„Irgend jemand hat es wieder getan“, sagte er.
„Ich kann nur hoffen, daß niemand dich mit einem Tau in der Gegend gesehen hat, sonst kriegst du eine Menge Ärger.“
„Niemand hat mich gesehen, also kriege ich auch keinen Ärger.“ Das Kindergesicht blieb ausdruckslos.
Malmstrom blickte den Jungen eine Weile mit finsterem Gesicht an, doch erzielte er nicht die geringste Wirkung. Er kam zum früheren Thema zurück.
„Manchmal fehlt mir das alte Boot, aber es gibt ja andere — man kann immer eins ausleihen.“
„Damit habe ich auch gerechnet“, sagte Bob.
„Der Doc sagte mir, seine Tochter hätte eins, das sie mir sicher leihen würde; heute Nachmittag werde ich sie fragen… Was ist denn daran so komisch?“ Malmstrom grinste breit.
„Doc ist ein netter Kerl“, sagte er, „aber er hängt zu sehr an Jenny. Sie kann niemals etwas falsch machen. Warte ab, bis du das Boot gesehen hast.
Sie hat es selbst gebastelt.“
„So? Tun das nicht die meisten hier? Was stimmt denn nicht mit dem Boot?“
„Sie hat es aus Teilen zusammengesetzt, die sie sich hat schicken lassen; so ein Bastelkarton, verstehst du. Es besteht zum größten Teil aus Leinwand. Ich würde nicht für viel Geld damit auf die See hinausfahren.“
„Hat sie dir das angeboten?“
„Bestimmt nicht. Ich ziehe sie doch mit dem Ding auf, seit sie begann, es zusammenzukleben.“
„Verstehe. Jedenfalls danke für die Warnung. Ich werde mir Jennys Boot sehr genau ansehen, bevor ich sie bitte, es mir zu leihen. Auf später; ich bin hungrig.“
„Ich auch. Bis später.“ Der blonde junge Mann schwang sich auf sein Rad und fuhr eilig in die Richtung, aus der die anderen gekommen waren, und alle drei blickten ihm gedankenvoll nach.
„Er ist ziemlich dumm“, sagte das Kind plötzlich.
„Warum?“ fragte Bob. „Er hat schließlich herausgefunden, daß du damals das Flugzeug festgezurrt hast.“
„Nein, das hat er nicht. Der könnte nicht einmal seine eigene Nase finden, wenn es dunkel ist. Irgend jemand hat ihm erzählt, daß ich es war, und jetzt hängt er mir alles an.“
„Und er hat niemals recht?“
„Manchmal. Eine kaputte Uhr hat ja auch zweimal pro Tag recht.“ Sowohl sein Gesicht als auch seine Stimme waren ohne jeden Ausdruck.
„Hat er recht wegen Jenny Seevers Boot?“
„Du hast doch gesagt, du würdest es dir selbst ansehen.“
Diesmal lag ein Anflug von Vorwurf in der Stimme. Bob war amüsiert, und der Jäger begann sich jetzt wirklich für André zu interessieren. Auch er hatte an den Zwischenfall mit dem Blechkoffer gedacht.
Bob ging weiter und schob sein Rad. André begleitete ihn bis zu der Straße, die zur Pier führte.
Dort ging er nach links weiter, während Bob und der Jäger in die entgegengesetzte Richtung abbogen und schließlich das Haus der Kinnairds erreichten.
Bobs Mutter hatte ihn viel früher erwartet und sich offensichtlich Sorgen gemacht; ihr Sohn erfand ein paar Ausreden und Entschuldigungen, um ihr nicht von dem Schwächeanfall erzählen zu müssen. Während er aß, gab er ihr einen kurzen und leicht redigierten Bericht von seinem Gespräch mit Seever, erwähnte, daß er und der Jäger auf der Insel umhergeradelt seien und sprach schließlich von der Möglichkeit, sich Jennys Kanu auszuleihen.
„Weißt du etwas davon, Mom?“ fragte er. „Wir haben Shorty Malmstrom getroffen, und als ich etwas von Jennys Boot erwähnte, hat er sich vor Lachen gebogen. Er sagte, er würde nicht einmal für viel Geld damit fahren. Ich hatte eigentlich nicht den Eindruck, daß sie nicht weiß, was sie tut.
Was denkst du, Mom?“
„Das glaube ich auch nicht“, antwortete seine Mutter. „Ich kenne alle Seevers recht gut; Ben und Ev sind unsere besten Freunde hier. Jenny hat sich häufig um Daphne gekümmert, als sie noch ein Baby war. Ich habe nichts von ihrem Boot gehört, oder von einer Differenz zwischen ihr und Shorty.
Natürlich könnte in dem Teenage-Set auf der Insel irgend etwas im Gange sein, von dem ich nichts erfahren habe; das kannst du besser von einem der jüngeren Leute erfahren. Sogar Daphne ist da vielleicht besser unterrichtet als ich.“
Aber es ergab sich keine Gelegenheit, mit seiner Schwester zu sprechen; sie schien nach Schulschluß mit Freunden fortgegangen zu sein, und ihre Mutter erwartete sie nicht vor dem Abendessen zurück. Bob ruhte sich bis kurz vor vier Uhr aus und fuhr dann zu Seevers Haus zurück. Er hatte sich erst nach einigem Zögern und einer Beratung mit dem Jäger dazu entschlossen, das Rad zu benutzen. Einerseits würde es ihm den Weg erleichtern und den nächsten Ermüdungsanfall hinausschieben, andererseits wäre es eine zusätzliche Belastung, wenn ihm wieder übel werden sollte.
Auch der Jäger konnte ihm nicht sagen, welche der beiden Möglichkeiten wahrscheinlicher war, da er für beides die Ursache nicht feststellen konnte, also riet er zum Fahrrad.
Es waren noch immer Patienten im Wartezimmer, als sie das Haus des Arztes betraten, und Jenny saß noch an ihrem Schreibtisch. Als sie Bob sah, schob sie Papiere, die vor ihr lagen, jedoch sofort in einen Ordner, stand auf und trat auf ihn zu.
„Gehen wir“, sagte sie. „Ich werde dir das Boot zeigen, wenn du noch immer daran interessiert sein solltest.“
„Und was ist mit den Leuten hier?“ fragte Bob ein wenig überrascht.
„Die brauchen mich nicht. Sie wollen zu Dad, nicht zu mir. Glaubst du, er ist so förmlich geworden, daß jeder vom Wartezimmer ins Sprechzi mmer eskortiert werden muß?“
„Heute Vormittag sah es fast so aus.“
„Unsinn. Er erwartet nur, daß ich mich nützlich mache und taktvoll bin.“
„Und auch dekorativ?“ Ihre Augen, etwas mehr als zwei Zoll unterhalb den seinen, musterten eine Sekunde lang sein Gesicht, sonst zeigte sie keine Reaktion auf seine Bemerkung.
„Davon war nicht die Rede. Solange die Unterlagen in Ordnung sind und er finden kann, was er braucht, verdiene ich mein Brot.“
Sie traten vor die Tür, und Bob deutete auf den Fahrradständer. „Fahren oder laufen?“ fragte er.
„Laufen. Der Weg führt zum großen Teil durch lockeren Sand.“ Sie übernahm die Führung, und sie gingen nicht zu der Straße, sondern direkt zum Ufer hinab, auf engen, gewundenen Sandwegen, die zwischen Häusern und Vorgärten hindurchführten. Das Mädchen schien keine Notwendigkeit zur Konversation zu sehen, und der Jäger zog es vor nachzudenken. Bob jedoch glaubte, daß Zeit zu kostbar sei, um sie verschwenden zu können.
„Ich habe kurz vor dem Essen Shorty getroffen.
Was hat er eigentlich gegen dich?“
Das Mädchen blieb stehen und blickte ihn an. Sie wirkte irgendwie größer. „Willst du das Boot oder nicht?“ fragte sie.
„Das kann ich dir erst sagen, wenn ich es gesehen habe, oder, besser, nachdem ich es ausprobiert habe“, antwortete Bob. Sein Ton verriet Verärgerung; der Jäger wußte, daß sie nur gespielt war, doch Jenny merkte es glücklicherweise nicht. „Glaubst du, ich lasse meine Entscheidungen von Shorty treffen? Ich habe gefragt, was er gegen dich hat, nicht gegen dein Boot.“
Jenny ging weiter. „Ich weiß auch nicht, warum er so ist. Ich habe mir die Pläne und Bestandteile per Post schicken lassen, und als ich mit dem Zusammenbau begann, bot er mir seine Hilfe an — er sagte sogar, er würde es für mich fertig bauen. Ich sagte, ich wollte versuchen, ob ich es nicht auch ohne Hilfe schaffen würde, und von dem Tag an habe ich nicht mehr ein einziges höfliches Wort von ihm gehört. Er fragt mich ständig, ob schon Motten hineingekommen seien, oder ob es eine Laufmasche habe, oder was er sonst noch für komisch hält. Ich mache dir keinen Vorwurf daraus, daß du mit ihm befreundet bist, aber mein Freund ist er nicht.“
„Vielleicht empfand er es als eine Kränkung, als du seine Hilfe ablehntest.“
„Vielleicht. Ich jedenfalls empfand die Art, wie er mir seine Hilfe anbot, als Kränkung; es klang, als ob ich nicht die geringste Chance hätte, es allein zu schaffen. Ich weiß nicht, warum er das glaubte, weil ich eine Frau bin, oder nur, weil ich nicht Kenneth Malmstrom heiße und weniger als sechseinviertel Fuß groß bin.“
„Wie ich Shorty kenne, war es wahrscheinlich das letztere“, sagte Bob beruhigend. „Er hat auch uns früher so behandelt, aber wir haben das nie ernst genommen. Wenn er zu arrogant wurde, brauchte man ihn nur etwas zusamme nzustauchen, dann gab er für ein paar Wochen Ruhe. Als ich zum letzten Mal hier war, hatte ich den Eindruck, daß er dieser Kinderkrankheit entwachsen sei.“
„Vielleicht, so weit es dich betrifft. Zusammenstauchen hilft nichts, jedenfalls nicht, wenn ich es versuche. Er weiß, daß das Kajak eine saubere Arbeit ist. Er hat es gesehen, und er hat auch gesehen, daß andere damit gefahren sind, aber jedes Mal, wenn er mich trifft, macht er irgendwelche Bemerkungen darüber. Ich wette, er hat auch dir gege nüber gelästert.“
„Er hat ein paar vage Bemerkungen gemacht. Wie gesagt, ich werde mir selbst meine Meinung bilden, wenn ich das Boot sehe. Wenn du und andere es häufig benutzt haben, mache ich mir keine Gedanken um das Boot selbst, aber ich muß mich überzeugen, daß es für das, was ich vorhabe, groß genug ist.“
„Und was hast du vor? Oder glaubst du, ich bin zu dumm, es zu begreifen?“
„Warum sollst du es nicht wissen? Ich muß nach bestimmten Dingen suchen. Eins davon liegt — oder lag jedenfalls — bei einer der Riff-Inseln, Apu. Jeder Untersatz, der mich dorthin bringt, ist mir recht.
Ein anderes liegt mit Sicherheit außerhalb des Riffs, und deshalb brauche ich ein Boot, von dem aus ich tauchen kann, wenn meine Ausrüstung eingetroffen ist.“
„Du meinst Pumpen und so was? Dazu ist mein Kajak zu klein.“
„Nein. Ich meine eine Ausrüstung zum Freitauchen, mit Maske und Lufttank. Vielleicht hast du schon davon gehört.“
„Gelesen. Und du bekommst so etwas?“
„Sowie ich das Geld dazu habe. Es sei denn, Dad kann eine für mich ausleihen. Ich habe noch keinen Zahltag gehabt.“
„Das muß Spaß machen. Seit ich darüber gelesen habe, wünsche ich mir, auch einmal damit zu ta uchen. Kann ich mitkommen?“
Bob hatte diese Frage natürlich erwartet, doch war ihm keine plausible Ausrede eingefallen.
„Du meinst, abwechselnd tauchen? Ich kann mir nur eine Ausrüstung leisten.“
Jenny blieb wieder stehen und blickte ihn an, diesmal mit vorgeschobener Unterlippe und einem belehrenden Gesichtsausdruck.
„Ich weiß, daß Shorty diesen Spitznamen seinem Gehirn verdankt, nicht seiner Größe, aber ich bin sicher, nicht einmal er würde auf den Gedanken kommen, allein zu tauchen. Hast du mehr Leben als Geld, oder was? Vielleicht sollte ich dir mein Boot lieber doch nicht anvertrauen.“
Selbst der Jäger war überrascht. Bob verschlug es die Sprache. So unvorstellbar es war, keiner von ihnen hatte an diese Sicherheits maßnahme gedacht, trotz der Erfahrung des Jägers, daß die Menschen dazu neigten, bis zur äußersten Grenze ihrer Belastbarkeit zu gehen, und trotz seiner Angst, in welche Gefahren diese Neigung seinen Gastgeber bringen mochte — und trotz seines Wissens, wozu sie, zum Glück für den Jäger, Bobs Vater verleitet hatte.
Der Leichtsinn ihres Vorhabens, Bob allein unter Wasser arbeiten zu lassen, war ihnen nie zu Bewußtsein gekommen; und auch nicht die Tatsache, daß der Jäger nichts tun konnte, wenn Bob ertrank.
Er könnte zwar ein recht effektives Kiemensystem aus seiner Substanz formen, doch hatte er davon nur vier Pfund, und ein Mensch braucht eine Menge Sauerstoff. Wahrscheinlich würde es ihm gelingen, Bob für eine Weile unter Wasser am Leben zu erhalten, aber sicher nicht bei Bewußtsein und ganz gewiß nicht aktiv, besonders in warmem Wasser.
Die Löslichkeit von Gasen, also auch von Sauerstoff, nimmt bei steigenden Temperaturen ab.
„Du hast recht!“ sagte Bob entgeistert. „Das haben wir völlig vergessen… zumindest“ — er versuchte, eine Erklärung für den Versprecher zu finden und brauchte eine Weile dazu — „zumindest ich habe nicht daran gedacht; vielleicht hat mein Vater es für so selbstverständlich gehalten, daß jemand bei mir sein wird; daß er kein Wort darüber verloren hat. Wir müssen zwei Ausrüstungen haben — mindestens zwei; aber wir können die Suche nicht aufschieben, bis ich mir weitere leisten kann.“
„Dann muß sie für dich wichtig sein.“
„Ja. Eine Frage von Leben und Tod, um ein Schlagwort zu gebrauchen.“ Der Jäger war jetzt fast sicher, daß sein Gastgeber die Notwendigkeit erkannt hatte, mehr Helfer hinzuziehen zu müssen, obwohl seit ihrer Diskussion am späten Vormittag nicht mehr über dieses Thema gesprochen worden war. Der Jäger hatte sich inzwischen davon überzeugt, daß Jenny als Helfer sehr geeignet war. An sich hatte er sich vorgenommen, seinen Partner nicht zu drängen, doch jetzt sah er sich gezwungen, seinen Vorsatz zu brechen.
„Du wirst es ihr sagen müssen“, vibrierte er in Bobs Ohr.
„Sie wird glauben, daß ich genauso verrückt bin wie Shorty. Wir werden es noch ein bißchen aufschieben.“ Bobs Stimmbänder vibrierten kaum, doch der Jäger war auf die Antwort vorbereitet und verstand sie.
Laut sagte Bob zu Jenny: „Ich denke, daß ich dir später mehr erzählen kann. Das Geheimnis gehört mir nicht allein.“ Das entsprach zwar im Prinzip der Wahrheit, war jedoch so zweideutig, daß es den Jäger ein wenig störte. „Ich werde dir jetzt nur etwas davon erzählen — meinen Anteil daran. Ich habe ein Problem, das mich töten wird, wenn es nicht bald gelöst wird. Dein Vater weiß davon, da es teilweise medizinisch ist, doch ich will dir Genaueres erst sagen, wenn ich mit ihm und mit einem anderen gesprochen habe. Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel.“
„Ein wenig schon, aber das braucht dich, nicht zu stören. Weiß deine Familie davon?“
„Nur meine Eltern, Silly nicht.“
„Okay. Ich bin so neugierig, daß ich dir brennende Streichhölzer zwischen die Zehen stecken könnte, aber ich werde warten. Ich warne dich: ich werde alles aus Dad herausquetschen, was ich kann.
Natürlich spricht er sonst nicht über Patienten, aber ich habe da meine besonderen Methoden.“
„Gib dir Mühe.“ Bob war fast glücklich über ihre Antwort. Ihm wäre es lieber, wenn sie die ganze Geschichte von jemand anderem hörte und nicht von ihm; in. dem Fall, ob sie daran glaubte oder nicht, würde sie wenigstens nicht an seinem Verstand zweifeln. Der Jäger hatte an diese Facette des Problems nicht gedacht, war jedoch mit dem bisherigen Verlauf des Gesprächs recht zufrieden.
Bob überlegte, ob er sich mit dem Arzt in Verbindung setzen sollte, bevor seine Tochter mit ihm sprechen konnte, sah jedoch ein, daß er dadurch nichts gewinnen konnte. Die ärztliche Schweigepflicht würde Seever natürlich am Reden hindern; aber wenn seine Tochter clever genug war, diese Barriere zu durchbrechen, war sie sicher auch clever genug, um ihm und dem Jäger nützlich zu sein.
Das Boot sah recht gut aus. Es war jedoch so anders als die auf der Insel sonst üblichen Boote, daß der Jäger und sein Gastgeber begriffen, warum Malmstrom, der nicht die Angewohnheit hatte, über seine Umwelt nachzudenken und sie zu analysieren, es für komisch hielt. Es war klein, sein Heck lief genauso spitz zu wie sein Bug und bestand aus einem mit Leinwand bespannten Holzskelett. Folglich war es sehr leicht.
„Man nennt es ein Kajak, falls du so etwas noch nicht gesehen haben solltest“, sagte Jenny ein wenig nervös, als Bob es eingehend betrachtete. Sie befürchtete offensichtlich, daß er genauso reagieren würde wie Malmstrom. „Ic h habe es aus einer Art Baukasten zusammengesetzt, den ich mir per Post aus den Staaten schicken ließ. Es ist sicher und liegt gut auf dem Wasser, und ich bin mit ihm mehrmals außerhalb des Riffs gewesen, ohne irgendwelche Probleme zu haben.“
„Sieht sehr gut aus“, stimmte Bob zu. „Vor allem — es ist leicht und muß wie ein Kork auf dem Wasser liegen, wenn es nur mit einer Person besetzt ist.
Aber kann ein Taucher auch wieder an Bord klettern, ohne es umzuwerfen?“
„Klar. Ich bin oft vom Boot aus ins Wasser gesprungen und hatte niemals Schwierigkeiten. Es ist schon ein kleiner Trick dabei, aber den werde ich dir beibringen.“
„Okay. Wenn du mir das Boot leihst, sehe ich mich morgen in Apu um. Ich würde am liebsten gleich losfahren, aber wir haben nur noch eine Stunde bis zum Sonnenuntergang.“
„Darf ich mitkommen? Oder willst du nicht, daß ich sehe, was du suchst?“
„Was wetten wir, daß sie es bis dahin ohnehin weiß“, murmelte der Jäger. Bob zögerte und blickte das Mädchen nachdenklich an. Sie gab seinen Blick ruhig zurück; ihre defensive Nervosität war verschwunden.
„Ist das eine Bedingung für das Ausleihen des Bootes?“ fragte Bob schließlich. Sie schüttelte den Kopf und bewies damit, daß sie so intelligent war, wie der Jäger es vermutete. Als Bob wieder ins Schweigen verfiel, nahm sie den breitkrempigen Hut ab, mit dem sie ihre etwas blasse Haut vor der Sonne schützte, und ließ ihr mahagonifarbenes Haar im Wind wehen. Um gerecht zu sein, sie setzte ihr gutes Aussehen, dessen sie sich natürlich bewußt war, nicht ein, um die Entscheidung des jungen Mannes zu beeinflussen. Und das war gut so, da weder Bob noch der Jäger auch nur den geringsten Sinn dafür hatten. Ihr Körper von fünf Fuß, acht Zoll Größe und hundertzwanzig Pfund Gewicht hatten wahrscheinlich noch niemals so wenig Wirkung auf einen männlichen Betrachter ausgeübt.
„Okay“, sagte Bob schließlich. „Sonnenaufgang ist gegen Viertel vor Sieben. Kannst du dann hier sein?“
„Sicher. Willst du das Boot jetzt ausprobieren?“
„Warum nicht? Das Doppelpaddel sieht aus, als ob es einige Übung erfordert.“
„Kann ich auch mitkommen?“ sagte eine andere Stimme. Bob wandte sich um und sah den kleinen Jungen, der ihn kurz nach Mittag angesprochen hatte. Jenny zeigte keinerlei Überraschung, da sie ihn hatte kommen sehen. Sie beantwortete seine Frage, ohne Bob durch ein Wort oder einen Blick um seine Meinung zu fragen.
„Okay, André. Du sitzt vorn.“
„Darf ich auch paddeln?“
„Eine Weile. Bob muß üben.“
Jenny warf ihren Hut auf den Sand, schwang das Kajak über ihren Kopf und wies Bobs Angebot, ihr zu helfen, mit einer Handbewegung ab. Der Junge machte so ein Angebot nicht, er hob nicht einmal den Hut auf.
Bob schlenkerte seine Mokassins von den Füßen, rollte die Hosenbeine bis zu den Knien, hob den Hut auf und reichte ihn Jenny, als sie das Kajak in das flache Uferwasser gesetzt hatte. Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, ihre Jeans und Sandalen trocken zu halten; sie setzte sich in die Mitte des Bootes, forderte Bob mit einer Kopfbewegung auf, sich hinter sie zu setzen, wartete, bis André auf den vorderen Platz geklettert war und begann zu paddeln.
Ohne sich umzuwenden, sagte sie: „Morgen solltest du etwas mehr anziehen, Bob. Deine Haut ist wahrscheinlich nicht so empfindlich wie die meine, aber ohne Hut und nur mit einem T-Shirt würde es dir ziemlich schlecht gehen, bevor der Tag vorbei ist. Du bist lange nicht in der Sonne gewesen.“
„Du hast recht“, gab Bob zu. Sie schwiegen me hrere Minuten lang, während das Mädchen das kleine Boot vorwärts und rückwärts manövrierte und Wenden nach beiden Seiten fuhr. Schließlich reichte sie das Paddel über ihren Kopf.
„Nichts dabei“, sagte sie zu Bob. Er hatte keine Schwierigkeiten, das kleine Boot zu beherrschen, wobei ihm seine lange Erfahrung mit Ruderbooten natürlich eine Hilfe war — das dritte Newtonsche Gesetz ist eben überall gültig. Hin und wieder gab ihm das Mädchen einen Tipp, aber er hatte keinerlei Schwierigkeiten mit dem Kajak.
„Ich weiß nicht, was Shorty gegen dein Boot hat“, sagte er schließlich. Der Junge, der vor Jenny saß, beantwortete die Frage, ohne sich umzuwenden.
„Ich habe dir doch gesagt, daß er dumm ist.“ Bob gelang es nur mit Mühe, das Lachen zu unterdrücken.
„Du und Jenny müßt gute Freunde sein“, sagte er.
„Ich kenne André fast seit seiner Geburt“, sagte das Mädchen. „Ich habe bei ihm und seinen Schwestern oft Babysitter gespielt. Meistens sind wir recht gute Freunde.“
„Jedenfalls mag er dein Boot.“
„Du nicht?“
„Doch. Es reicht auch zum Tauchen, wenn es nur mit zwei Menschen besetzt ist.“
„Wenn zwei tauchen, brauchen wir einen dritten, der im Boot bleibt“, erklärte Jenny. Bob nickte nachdenklich und schwieg ein paar Sekunden lang.
„Wir werden irgendeine Lösung finden“, sagte er schließlich. „Es wird ohnehin eine Weile dauern, bis die Tauchausrüstungen eintreffen, fürchte ich.“
„Ihr wollt tauchen?“ fragte André aufgeregt. „Ich werde mit dem Kajak fertig. Laßt mich mitko mmen!“
„Vielleicht“, sagte Jenny. „Das muß Bob entscheiden. Du mußt ihn davon überzeugen, daß er dich dabei haben will. Ich werde ihm gerne bestätigen, daß du recht gut mit dem Kajak zurechtkommst, aber du mußt dir Mühe geben, deine Chancen nicht zu verderben.“ Sowohl Bob wie auch der Jäger hatten das Gefühl, daß sich ein bestimmter Sinn hinter dieser sehr umständlichen Bemerkung verbarg. Beide waren der Meinung, daß er in irgendeiner Verbindung zu den kindischen Streichen stand, deren Malmstrom den Jungen beschuldigt ha tte. Es sollte eine ganze Weile dauern, bis sie erfuhren, wie falsch und gleichzeitig wie richtig diese Ansicht war.
„Jetzt kann André paddeln, wenn er will“, sagte Bob plötzlich und reichte das Paddel zu Jenny vor, die es an den Jungen weitergab. „Die Sonne ist schon fast untergegangen. Bring uns zu der Stelle zurück, wo das Boot gelegen hat, falls Jenny es nicht anderswo lassen will.“
Der Junge gehorchte schweigend. Der Jäger wußte, warum Bob ihm das Paddel überlassen hatte; er war plötzlich total erschöpft. Er hatte Schwierigkeiten gehabt, das Paddel zu halten, gar nicht davon zu reden, das Boot mit ihm voranzubringen. Sie befanden sich etwa eine halbe Meile vor der Küste; der Jäger hoffte, daß sein Partner sich während der wenigen Minuten, die sie brauchten, um das Ufer zu erreichen, genügend erholen konnte, um es bis zum Haus des Doktors zu schaffen.
André verließ sie, sobald sie das Ufer erreicht hatten, ohne zu helfen, das Kajak an Land zu bringen.
Jenny tat es allein; Bob hatte zwei Gründe, ihr seine Hilfe nicht anzubieten; der zweite war, daß sie seine Hilfe vorher zurückgewiesen hatte. Den Weg zum Haus der Seevers legten sie langsam und schweigend zurück. Bob hatte sich ein wenig erholt und hoffte, daß das Mädchen nichts von seiner Schwäche merkte. Falls sie es aber doch tat, so verlor sie auf jeden Fall kein Wort darüber.
Es war inzwischen dunkel geworden, und so brauchte er keine Entschuldigung dafür, daß er sein Rad schob, als er sich vor dem Seevers-Haus von Jenny verabschiedet hatte und das letzte Stück des Heimweges antrat.
Der erste Teil des Abends, als Daphne noch auf war, verlief ohne bemerkenswerte Ereignisse. Das Kind bemerkte die Erschöpfung seines Bruders, doch er konnte seinen Zustand damit begründen, daß er außer Kondition sei und sich für diesen ersten Tag auf der Insel zu viel vorgenommen habe.
Selbst der Jäger hatte keine moralischen Einwände dagegen. Daphne hatte nicht sehr viel Mitgefühl für ihren Bruder, und Bob und der Jäger sahen einige Schwierigkeiten voraus, falls das Medikament, das Seever erwähnt hatte, nicht bald eintreffen und sich als wirksam erweisen würde.
Als das Kind in seinem Zimmer verschwunden war, gab Bob seinen Eltern einen detaillierten Bericht über seine Erlebnisse dieses Tages, wobei er die Erschöpfungszustände erheblich herunterspielte. Sein Entschluß, der sich im Lauf der letzten Stunden erhärtet hatte, Jenny zum Mitglied des Teams zu machen, wurde von beiden Eltern gutgeheißen — sie hatten nichts für oder gegen das Mädchen, waren jedoch mit allem einverstanden, das geeignet war, Bobs Projekt zu fördern.
Mrs. Kinnaird fragte, ob ihre Freundin Evelyn Seever nicht auch eingeschlossen werden sollte, und Bob gab zu, daß der Arzt auch Bemerkungen in dieser Richtung gemacht habe. Es wäre gut, meinte er, wenn alle Mitglieder der beiden Familien eingeweiht wären und alle Probleme besprechen könnten, ohne Entschuldigungen erfinden zu müssen, um einige ihrer Mitglieder auszuschließen.
„Es ist schade, daß Silly nicht etwas älter ist“, gab er sogar zu. „Aber zumi ndest ist ihr Alter ein Grund, sie abends abschieben zu können.“
„Also wirst du Ben erlauben, Ev einzuweihen?“
fragte seine Mutter.
„Ich denke, es ist besser so.“ Bobs Zurückhaltung, nach über sieben Jahren fast zu einem Reflex geworden, gab nur widerstrebend nach.
„Ich habe zwei von diesen neuen Tauchausrüstungen bestellt“, sagte Bobs Vater und wechselte damit das Thema. „Wir werden irgend etwas improvisieren müssen, um die Lufttanks zu füllen, denke ich. Wir haben zwar einen Kompressor für die, pneumatischen Hämmer und Bohrer, aber die Anschlußstücke müssen sicher verändert werden.“
„Du hast zwei bestellt?“ fragte Bob so unbeteiligt, wie es ihm möglich war.
„Natürlich. Du hast doch nicht etwa vor, allein zu tauchen, hoffe ich.“ Es war reines Entgegenko mmen, daß der Jäger die Kapillargefäße in Bobs Gesicht so regulierte, daß er nicht errötete. Der junge Mann wechselte — unauffällig, hoffte er — das Thema.
„Wann können sie hier eintreffen?“
„Das kann eine Weile dauern. Selbst mit dem Flugzeug ist es eine lange Strecke. Wir können da vorläufig nichts weiter tun. Du sagtest gestern, daß du versuchen wolltest, ein Minensuchgerät oder so etwas aufzutreiben, nicht wahr?“
„Ja. Es könnte uns eine Menge Zeit sparen, falls es unter Wasser funktioniert.“
„Ich glaube, das brauchen wir nicht zu bestellen“, sagte Arthur Kinnaird lächelnd. „Taro Tavaké von der Radiostation kann uns bestimmt so ein Ding basteln. Er hat schließlich während des Krieges in den Salomonen damit gearbeitet. Ich bin sicher, er weiß, wie so ein Gerät funktioniert. Ich werde gleich morgen mit ihm darüber sprechen.“
Bob nickte dankbar. „Gut“, sagte er. „Das scheint uns ein Stück weiterzubringen. Wenn die Tauc hausrüstung kommt, werden wir genauere Pläne machen, aber im Augenblick können wir wohl nichts weiter tun.“
„Noch eine Frage“, sagte seine Mutter. „Du wirst bald mit der Arbeit beginnen müssen; wie willst du dann all das schaffen, was du dir vorgenommen hast? Und wer, außer deinem Vater, könnte mit dir tauchen? Ihr müßt beide arbeiten und habt nicht sehr viel Zeit dafür. Hast du nicht daran gedacht, den alten Toke einzuweihen und dir als Job die Suche nach Raumschiffen geben zu lassen? Das würde doch vieles sehr erleichtern.“
„Wir haben daran gedacht und sehr eingehend darüber diskutiert, Mom. Vorläufig haben wir uns dagegen entschieden — und nur teilweise, weil ich prinzipiell dagegen bin, mit irgend jemand über diese Angelegenheit zu sprechen. Toke Thorvaldsen und sein Sohn haben natürlich eine Menge Einfluß, weil sie die PFI sind, aber die Gesetze des Jägers treffen weitaus mehr auf Menschen dieser Art zu, als auf uns.“
„Auch wenn dadurch die Chancen, dein Leben zu retten, erhöht würden?“ sagte die Frau.
„Glaube mir, wir haben diese Frage sehr gründlich durchdacht. Beide Möglichkeiten bergen Risiken, und ich habe mich für die entschieden, die ich vorziehe. Der Jäger stimmt mir hundertprozentig zu. Vielleicht mache ich einen Fehler, aber ich will es nun einmal so.“
„Und, wie du taktvollerweise verschwiegen hast, ist es ausschließlich deine Angelegenheit. Gut, mein Sohn, wir werden nach deinen Regeln spielen. Entschuldige, daß wir uns Sorgen machen um dich.“