Ich servierte ihm Wein. Auf sein Zeichen hin breitete ich die Felle aus. Im Raum brannte eine einzige kleine Lampe. Ich legte mich auf die Felle. Er zog die Tunika aus und hockte sich neben mir nieder. Ich sah, daß er sich kaum noch zurückhalten konnte.
»Ich gehöre dir«, flüsterte ich und hob die Arme. »Nimm mich.«
»Ich empfinde für dich«, sagte er zögernd.
»Sei stark, Herr«, flüsterte ich. »Ich möchte dich nicht herausfordern oder dich bekämpfen, ich möchte dich nur lieben. Ich möchte dir alles geben, ohne etwas zurückzuhalten.«
Er blickte mich an.
»Verstehst du nicht, Herr?« fragte ich. »Hätte ich die Wahl, würde ich mich dafür entscheiden, deine Sklavin zu sein.« Ich hatte erfahren, daß eine Frau immer wie der die Wahl zwischen Freiheit und Liebe hat. Beides sind löbliche Tugenden. Möge jede sich so entscheiden, wie sie es für gut hält.
»Aber ich lasse dir keine Wahl«, meinte er.
»Natürlich nicht, Herr. Du bist Goreaner.«
»Vielleicht verkaufe ich dich doch wieder.«
»Du tust, was dir beliebt, Herr.«
Mit zorniger Gebärde berührte er mich.
»Wie ich sehe, willst du streng sein, Herr«, sagte ich.
»Was für ein Dummkopf bin ich doch, daß ich für eine jämmerliche Sklavin von der Erde soviel empfinde!«
»Ich möchte nichts anders, als dich zu lieben und dir zu dienen.«
»Und doch bist du reizvoll.«
Er nahm mich, und ich explodierte in seinen Armen, erlebte die tiefsten und schönsten Ekstasen, die einer Frau nur vergönnt sein können.
»Wie könnte ich dich so sehr lieben, wenn du nicht zugleich voll und ganz mir gehörtest?« fragte er.
»Ich weiß nicht, Herr.« Clitus Vitellius hatte eingestanden, daß er seine Sklavin liebte!
Er griff mir ins Haar. »Ein Mann kann nur die Frau lieben, die ganz ihm gehört. Sonst wäre er nur eine Art Vertragspartner.«
»Und eine Frau kann nur den Mann lieben, dem sie voll und ganz gehört«, antwortete ich.
»So gehörst du mir.«
»Du begehrst mich sehr, Herr«, sagte ich, als er wie der in mich eindrang und mich nahm. Er tat es mit Bedacht und im Vollgefühl seiner Männlichkeit.
»Weder meiner Gesundheit noch meiner Vitalität schäme ich mich«, antwortete er; aus ihm sprach der Goreaner, der einem unwissenden Mädchen von der Erde Belehrungen erteilt. »Und du bist ein äußerst heißblütiger Sleen. Beschämt dich das etwa?«
»Längst nicht mehr, Herr«, sagte ich, während ich mich jedem seiner Stöße entgegenstemmte.
»Daran zeigen sich deine Vitalität und Gesundheit – und deine emotionale Freiheit«, sagte er.
»Emotional mag ich zwar frei sein«, sagte ich la chend, »doch physisch wohl kaum!«
»Das ist wahr«, sagte er und zog mich zu sich herab.
»Ich hätte mir nicht träumen lassen, jemals einen Mann kennenzulernen, der mich so stark begehren würde«, sagte ich.
»Du hast dir nicht träumen lassen, einem Mann zu begegnen, der deine tiefsten und verborgensten Bedürfnisse befriedigen könnte«, antwortete er, »die versteckten, kaum verstandenen geheimen Wünsche, von denen du bis dahin kaum etwas gemerkt hattest.«
»In dir sind alle meine geheimen Träume Wirklichkeit geworden, Herr«, sagte ich.
»Und in dir die meinen, Sklavin«, antwortete er.
»Ich liebe dich, Herr!« sagte ich.
»Still, Sklavin!«
»Ja, Herr.«
Er berührte mich voller Zärtlichkeit, und ich klammerte mich an ihn, ohne zu sprechen, von meinen Empfindungen überwältigt. Er liebte mich mit langsamen Bewegungen, die jederzeit schneller und fordernder werden konnten, wie es ihm beliebte. Es gibt tausend Methoden, eine Sklavin zu besitzen, und ich war sicher, daß Clitus Vitellius sie alle beherrschte. Tiefe Freude erfüllte mich. Ich gehörte ihm, total und ohne Einschränkung. Ich kenne keine Worte für meine Gefühle. Vielleicht hatte er mich deshalb zum Schweigen verurteilt, damit ich nicht auszusprechen versuchte, wofür sich in keiner Sprache passende Worte finden. So versuchte ich denn nicht zu sprechen, sondern konzentrierte mich voll und ganz auf den Gleichklang unserer Körper im Rhythmus der Liebe.