„Wenn du lachst oder auch nur lächelst, breche ich dir den Arm“, drohte Meta.
Jason mußte sich beherrschen, um nicht breit zu grinsen.
„Ich lache nie über die Kleidung einer Dame“, behauptete er.
„Ich finde, daß du gut aussiehst.“
„Meinst du?“ zischte sie. „Und ich finde, daß ich wie ein Pelztier aussehe, das überfahren worden ist.“
„Siehst du, Grif ist hier“, sagte er und wies auf die Tür. Der Junge war gerade noch rechtzeitig gekommen, denn wenn man es recht überlegte, wirkte Meta in diesem Aufzug wirklich unappetitlich…
„Na, komm nur herein, Grif, mein Junge!“ Jason versuchte den Eindruck zu erwecken, das Grinsen sei ausschließlich für den grimmig dreinblickenden Neunjährigen bestimmt.
„Das gefällt mir nicht“, murmelte Grif wütend. „Ich mag keine verrückte Bekleidung. Niemand trägt solche Kostüme.“
„Wir drei tragen sie“, antwortete Jason laut, weil er hoffte, daß Meta dann eher zuhören würde. „Und bei den Barbaren, zu denen wir wollen, ist das die übliche Kleidung. Du wirst sehen, daß wir uns nicht von den Einheimischen unterscheiden.“
Es wurde allmählich Zeit, das Thema zu wechseln. Jason warf einen Blick auf Grifs und Metas Hände.
„Ihr seid schön braun geworden“, stellte er fest, „und eure Haut hat etwa die richtige Farbe. Trotzdem fehlt noch etwas“, fügte er hinzu und nestelte einen kleinen Lederbeutel von seinem Gürtel. „Die Nomaden fetten ihre Haut zum Schutz vor Wind und Kälte ein. Das müßt ihr jetzt auch machen. Halt!“
rief er, als die beiden Pyrraner die Fäuste ballten. „Ich verlange schließlich nicht, daß ihr ranziges Morope-Fett wie die Einheimischen nehmt! Das hier ist saubere, neutrale, geruchlose Vaseline. Ihr braucht sie noch, darauf könnt ihr euch verlassen!“
Jason rieb sich mit Vaseline ein, und die beiden folgten widerwillig seinem Beispiel. Dabei wurde ihr Gesichtsausdruck noch mürrischer. Jason konnte nur hoffen, daß sie allmählich begriffen, worum es hier ging — sonst war das Spiel zu Ende, bevor es richtig begonnen hatte. Bisher war alles genau nach Plan gegangen, und Jason wollte nun Temuchins Horden infiltrieren, wenn es ihm gelang, Meta und Grif zur Zusammenarbeit zu bewegen.
„Los, kommt mit“, forderte Jason sie auf. „Wir sind jetzt an der Reihe.“
Sie traten ins Freie und gingen zu Kerk hinüber, der die Verladung überwachte. Ein betäubtes Morope wurde eben in eine breite Tragschlinge gelegt. Die Pinasse schwebte wenige Meter über dem Boden, und der Pilot ließ eben ein Stahlseil auslaufen.
„Das ist das letzte Tier“, erklärte Kerk ihnen. „Die beiden anderen und die Ziegen sind bereits abgeliefert. Ihr seid als nächste an der Reihe.“
Sie beobachteten schweigend, wie die Last angehoben wurde. Dann verschwand die Pinasse damit in der Dunkelheit.
„Wie steht es mit der Ausrüstung?“ fragte Jason.
„Alles an Ort und Stelle. Wir haben den Camach für euch aufgebaut. Ihr seht wirklich gut aus mit euren Kostümen.
Allmählich glaube ich fast, daß ihr mit dieser Maskerade Erfolg haben könntet.“
Kerk hatte recht. Hier draußen in Kälte und Wind war ihre Kleidung durchaus den äußeren Umständen angepaßt.
Vielleicht sogar besser als Kerks beheizter Schutzanzug, der das Gesicht frei ließ. Jason warf einen prüfenden Blick auf Kerks Backen.
„Am besten gehst du wieder hinein oder reibst dich mit Fett ein“, riet er ihm. „Du hast anscheinend Frost abbekommen.“
„Ich bin ganz erstarrt. Wenn ihr mich nicht mehr braucht, gehe ich hinein und taue mich wieder auf.“
„Danke für die Hilfe. Wir werden jetzt allein fertig.“
„Viel Glück“, sagte Kerk und schüttelte ihnen nacheinander die Hand. „Wir bleiben ständig in Funkverbindung.“
Jason, Meta und Grif warteten schweigend, bis die Pinasse sie abholte. Der Flug auf die Ebene hinab dauerte nicht lange.
Das war gut, denn die Kabine erschien den drei ›Nomaden‹ zu feucht und überheizt.
Als die Pinasse wieder gestartet war, deutete Jason auf den halbkugelförmigen Camach. „Macht es euch dort drinnen gemütlich“, forderte er Meta und Grif auf. „Ich will nur kontrollieren, ob die Moropen gut festgebunden sind. Unser Zelt wird elektrisch beheizt und beleuchtet — wir können die Vorteile der Zivilisation noch einen letzten Abend lang genießen.“
Wenige Minuten später betrat er den behaglich warmen und hell erleuchteten Camadi, legte den äußeren Pelz ab und verschloß den Eingang hinter sich. Er nahm einen eisernen Kochtopf von der Wand, füllte ihn mit Wasser aus einer Lederflasche, die er mit Plastik ausgekleidet hatte, um den Geschmack des Wassers zu verbessern, und setzte den Topf aufs Feuer. Meta und der Junge beobachteten ihn aufmerksam.
„Das ist Char“, erklärte Jason ihnen und brach einen schwarzen Klumpen von einem größeren Ziegel ab. „Das Zeug besteht aus Blättern eines Strauchs, die getrocknet und gepreßt werden. Der Geschmack ist erträglich, und ihr gewöhnt euch am besten daran.“ Er ließ den Klumpen ins Wasser fallen, das sich sofort purpurrot färbte.
„Danke, ich mag lieber nichts“, sagte Grif mißtrauisch.
„Du mußt es trotzdem versuchen. Wir dürfen nicht anders als die Barbaren leben, wenn wir sie unterwandern wollen. Da fällt mir übrigens ein anderer wichtiger Punkt ein.“
Jason zog seinen rechten Ärmel hoch und begann seinen Halfter abzuschnallen. Meta und Grif starrten ihn ungläubig an.
„Was ist los? Was tust du da?“ fragte Meta, als er die Pistole und den Halfter in einen Stahlkasten legte.
„Ich nehme meine Pistole ab“, erklärte Jason ihr geduldig.
„Die Barbaren dürfen sie nicht sehen, sonst sind wir verraten.
Ihr müßt eure Waffen ebenfalls…“
Bevor er den Satz zu Ende gesprochen hatte, sah er sich zwei Pistolenmündungen gegenüber. Jason lächelte gelassen.
„Genau das meine ich damit. Sobald ihr aufgeregt seid, fuchtelt ihr mit euren Pistolen herum. Dieser Reflex kann euch verraten, deshalb müssen wir die Pistolen unter Verschluß halten, um sie nur im Notfall zu verwenden. Wir müssen die Einheimischen mit ihren eigenen Waffen besiegen.“ Er rollte ein Fell auf, in dem es klirrte und klimperte. „Seht euch das an.
Hübsch, was?“
Meta und Grif nickten zufrieden, als sie Messer, Dolche, Schwerter, Lanzen und Degen sahen.
„Damit sind wir so gut wie die Eingeborenen bewaffnet — sogar etwas besser“, erklärte Jason ihnen. „Pyrraner sind ohnehin bessere Einzelkämpfer, und ich habe diese Waffen aus bestem Chromstahl anfertigen lassen. Sie sind Kopien, aber weitaus besser als die Originale.“
Jason brauchte eine Viertelstunde, bis er Meta von der Notwendigkeit überzeugt hatte, ihre Pistole abzulegen. Der Junge war noch hartnäckiger, aber schließlich gab auch er nach.
Sie standen im Morgengrauen auf, und Jason verschloß alle Geräte, die verdächtig wirken konnten, in seinem Stahlkasten.
Er ließ drei Frühstückspakete im Zelt liegen und gab sie erst aus, als der Escung beladen und die Moropen gesattelt waren.
„Die Pflicht ruft“, stellte Jason fest und Kratzte seine Portion aus. „Meta, du vergräbst die Abfälle. Ich spanne inzwischen das Morope vor den Wagen. Graf, du nimmst den Korb dort drüben und sammelst den Mist ein. Wir wollen nichts vergeuden.“
„Was soll ich tun?“
Jason grinste. „Wir kochen von jetzt an über einem Feuer aus getrocknetem Morope-Mist.“ Er ging zum Wagen, ohne auf Grifs Kommentar zu achten.
Obwohl sie beobachtet hatten, wie die Nomaden mit ihren großen Reittieren umgingen, und obwohl sie selbst etwas Übung hatten, waren sie in Schweiß gebadet — trotz der kalten Morgenluft —, als sie endlich aufbrechen konnten. Jason ritt voraus, Meta folgte ihm, und Grif hockte auf dem Escung, so daß er die Ziegen im Auge behalten konnte, die unterwegs grasten.
Am frühen Nachmittag, als sie kaum noch im Sattel sitzen konnten, sahen sie weit vor sich eine Staubwolke, die ihren Weg schräg kreuzte.
„Ruhe bewahren und Waffen griffbereit halten“, befahl Jason. „Ich spreche, und ihr hört zu, damit ihr lernt, wie man sich hierzulande unterhält.“
Unterdessen waren bereits einzelne Moropen auszumachen.
Drei dieser Tiere lösten sich von der größeren Ansammlung und galoppierten auf die Neuankömmlinge zu. Jason und seine Begleiter hielten an, als die Reiter ihre Tiere vor ihnen zum Stehen brachten.
Der Anführer hatte einen schmutzigen schwarzen Bart und nur ein Auge. Er trug einen verbeulten Metallhelm, auf dem der Schädel eines großen Nagetiers angebracht war.
„Wer bist du, Jongleur?“ fragte er und ließ seinen Morgenstern von einer Hand in die andere fallen. „Wohin ziehst du?“
„Ich bin Jason und ziehe zu Temuchin. Wer bist du?“
Der andere grunzte nur. „Shanin vom Stamm der Ratten, Was sagst du zu Ratten?“
Jason hatte keine Ahnung, was man zu Ratten sagte, aber er erinnerte sich daran, daß Oraiel davon gesprochen hatte, daß die Jongleure keinem Stamm angehörten und über den streitenden Parteien standen.
„Ich begrüße die Ratten“, improvisierte er. „Einige meiner besten Freunde sind Ratten.“
„Kämpft ihr gegen Ratten?“
„Niemals“, erwiderte Jason gekränkt.
Shanin nickte zufrieden. „Wir sind zu Temuchin unterwegs“, stellte er fest. „Er zieht gegen die Bergwiesel, deshalb schließen wir uns an. Du reitest mit uns. Du singst heute abend für mich.“
„Ich hasse die Bergwiesel ebenfalls. Ich singe heute abend für dich.“
Der Anführer grunzte einen Befehl, und die Reiter galoppierten davon. Jasons kleine Gruppe ging in der Horde auf, vermischte sich mit ihr und war bald nicht mehr von den staubbedeckten Nomaden zu unterscheiden.
„Dafür sind also die Leinen der Ziegen“, murmelte Jason, als er gemeinsam mit Meta versuchte, die Tiere in der Nähe des Wagens zu halten. „Bei der nächsten Rast bindet ihr alle Ziegen an, damit sie nicht in andere Herden geraten.“
„Willst du uns nicht helfen?“ erkundigte Meta sich.
„Tut mir leid, aber das ist in dieser primitiven Gesellschaft unmöglich. Ich helfe euch gern im Zelt, wo mich niemand sieht — aber auf keinen Fall in der Öffentlichkeit.“
Der Tag war kurz, was Jason und seinen Begleitern nur recht sein konnte. Die Horde machte an einem Brunnen halt; Frauen und Kinder bauten die Escungs ab, errichteten Camachs, banden Ziegen fest, nahmen Moropen die Sättel ab, holten Wasser, kochten und arbeiteten eifrig, während die Männer gelassen zusahen. Auch Jason trug seinen Teil bei, indem er die Stahlkiste vom Wagen hob und sich darauf niederließ. Unter dem zerschlissenen Lederbezug verbarg sich ein Behälter aus Edelstahl, dessen Schloß nur auf die Fingerspitzen von Jason, Meta oder Grif ansprach. Jason zupfte eine zweisaitige Laute und summte ein Lied vor sich hin. Ein Mann kam vorbei, blieb stehen und beobachtete, wie der Camach errichtet wurde. Jason erkannte einen der drei Männer, von denen sie aufgehalten worden waren, ließ sich jedoch nichts anmerken.
„Gute starke Frau, aber dumm. Kann einen Camach nicht richtig aufstellen“, sagte der Nomade plötzlich und zeigte mit dem Daumen auf Meta.
Jason wußte nicht, was er antworten sollte, und beschränkte sich deshalb auf ein Grunzen. Der andere nickte, kratzte sich den Bart und warf Meta einen bewundernden Blick zu.
„Ich brauche eine starke Frau. Ich gebe dir sechs Ziegen für sie.“
Jason merkte, daß der andere nicht nur Metas Körperkräfte bewunderte. Sie hatte ihren Außenpelz abgeworfen, weil es ihr bei der Arbeit zu warm geworden war, und ihre schlanke Figur hob sich vorteilhaft von den vierschrötigen Gestalten der Nomadenfrauen ab.
„Du kannst sie bestimmt nicht brauchen“, versicherte Jason dem Mann. „Sie schläft lange, ißt zuviel. Kostet auch zuviel.
Ich habe zwölf Ziegen für sie bezahlt.“
„Ich gebe dir zehn“, behauptete der Krieger, ging zu Meta hinüber und packte sie am Arm, um sie besser sehen zu können.
Jason fuhr zusammen. Die Frauen im Lager mochten an diese Behandlung gewöhnt sein, aber Meta würde sich nichts gefallen lassen. Überraschenderweise riß sie sich nur los und arbeitete weiter.
„Komm her!“ rief Jason dem Mann zu. „Komm, wir trinken einen Schluck!“
Zu spät. Der Krieger war wütend, weil eine Frau es gewagt hatte, sich ihm zu widersetzen; er gab Meta einen Schlag auf den Kopf und griff nochmals nach ihr.
Meta stolperte, schüttelte den Kopf und wich nicht aus, sondern drehte sich nach dem Mann um und traf seinen Kehlkopf mit einem genau gezielten Handkantenschlig. Der Krieger sank in die Knie und spuckte Blut, aber Meta beobachtete ihn aufmerksam.
Jason wollte die beiden trennen und kam zu spät.
Der Nomade richtete sich auf, hielt sein Messer in der Hand und wollte es Meta in den Unterleib stoßen. Aber Meta umklammerte sein Handgelenk mit beiden Händen, riß den Arm hoch und drehte ihn dabei, so daß ihrem Gegner das Messer aus den kraftlosen Fingern glitt. Sie hätte es dabei belassen können, aber als Pyrranerin kannte sie nur einen Kampf bis zum bitteren Ende.
Sie hob das Messer auf, bevor es ganz den Boden berührt hatte, und stieß es dem Barbaren bis zum Heft unterhalb der Rippen in den Brustkorb.
Jason sank auf seine Kiste zurück und berührte wie zufällig das Schloß, das beim leisesten Kontakt aufsprang. Einige Nomaden hatten den Vorfall beobachtet und starrten nun den Toten verwirrt und erstaunt an. Eine alte Frau watschelte zu ihm, hob seinen Arm hoch und ließ ihn wieder fallen. „Tot!“ murmelte sie und warf Meta einen fast ängstlichen Blick zu.
„He, ihr beiden!“ rief Jason seinen Begleitern in ihrer ›Stammessprache‹ zu, die außer ihnen niemand verstand.
„Haltet eure Waffen bereit und seht euch vor. Notfalls haben wir hier unsere Pistolen und Gasgranaten — aber das Ist der letzte Ausweg.“
Shanin tauchte mit einem Dutzend seiner Krieger auf und starrte die Leiche ungläubig an. „Hat deine Frau diesen Mann mit seinem eigenen Messer umgebracht?“
„Ja, aber er war selbst schuld daran. Er hat sie belästigt und hat sie angegriffen. Es war reine Selbstverteidigung, das können alle bestätigen.“ Die anderen murmelten zustimmend.
Der Häuptling schien mehr erstaunt als wütend zu sein. Er starrte den Toten an, ging zu Meta hinüber und hob ihr Kinn mit einer. Hand hoch, um das Gesicht besser sehen zu können.
Jason merkte, daß Meta sich beherrschen mußte, um ihn nicht niederzuschlagen.
„Zu welchem Stamm gehört sie?“ erkundigte Shanin sich.
„Ihr Stamm lebt weit von hier entfernt im Norden in den Bergen. Ihre Leute heißen… Pyrraner. Gute Kämpfer.“
Shanin grunzte. „Nie davon gehört. Welches Totem haben sie?“
Jason überlegte rasch. Es durfte weder Ratte noch Wiesel sein. Welche anderen Tiere hatte er in den Bergen gesehen?
„Adler“, verkündete er mit fester Stimme. Er hatte einmal einen großen Vogel beobachtet.
„Sehr starkes Totem“, sagte Shanin; er war offenbar beeindruckt. Dann fuhr er mit einem Blick auf den Toten fort:
„Er hat ein Morope und einige Pelze. Die Frau kann sie nicht bekommen.“ Er sah abschätzend zu Jason hinüber.
Die gewünschte Antwort war leicht zu erraten. Niemand sollte Jason nachsagen können, er sei mit gebrauchten M o ropen und Pelzen aus zweiter Hand nicht großzügig gewesen! „Sein Eigentum fällt natürlich dir zu, Shanin. Ich würde nicht im Traum daran denken, es für mich zu beanspruchen. Und die Frau bekommt heute abend eine kräftige Tracht Prügel, das verspreche ich dir.“
Shanin nickte zufrieden und nahm das Geschenk an. Er wollte schon gehen, drehte sich aber nochmals um und fügte hinzu: „Er kann kein guter Krieger gewesen sein, wenn er von einer Frau besiegt worden ist. Aber er hat zwei Brüder.“
Das war wichtig, und Jason dachte darüber nach, während die Zuschauer sich zerstreuten und den Toten mitnahmen. Als Meta und Grif das Zelt aufgestellt hatten, schleppte er seine Kiste ins Innere und schickte den Jungen hinaus, um ihn die Ziegen fester anbinden zu lassen. Er machte sich Sorgen, denn der Todesfall konnte böses Blut machen.
Tatsächlich gab es rascher als erwartet die ersten Schwierigkeiten. Jason hörte einen lauten Schrei vor dem Zelt und rannte hinaus. Der Kampf war bereits fast zu Ende.
Grif war von sechs älteren Jungen — wahrscheinlich Verwandten des Toten — überfallen worden, die leichtes Spiel mit ihm zu haben glaubten. Er hatte den beiden ersten die Köpfe zusammengeschlagen und den nächsten mit einem Kinnhaken außer Gefecht gesetzt. Grif kniete jetzt auf der Kehle des vierten Jungen und drehte dem fünften ein Bein auf den Rücken. Der sechste versuchte zu fliehen, und Grif tastete nach seinem Messer, um ihn daran zu hindern.
„Nein, nicht das Messer!“ rief Jason ihm zu und gab dem letzten Jungen einen gutgezielten Tritt. „Wir können keine zweite Leiche brauchen!“
Grif stand auf und beobachtete seine Gegner, die nach verschiedenen Richtungen davonkrochen. Er hatte selbst nur ein blaues Auge davongetragen und sich einen Jackenärmel zerrissen. Jason sprach beruhigend auf ihn ein und führte ihn ins Zelt, wo Meta eine kalte Kompresse auf sein Auge legte.
Jason verschnürte den Eingang und betrachtete nachdenklich die beiden Pyrraner, die noch immer wütend und erregt waren.
„Na, jedenfalls kann niemand bestreiten, daß ihr einen starken ersten Eindruck hinterlassen habt“, meinte er.