Und da liegt dann das Wobb

Sie waren fast mit dem Beladen fertig. Draußen stand der Optus, die Arme verschränkt und das Gesicht verdüstert. Kapitän Franco schritt gemächlich die Rampe hinunter und lächelte.

„Was ist los?" fragte er. „Sie sind doch für alles bezahlt worden."

Der Optus sagte nichts. Er wandte sich ab und raffte seine Kleidung zusammen. Der Kapitän trat mit seinem Stiefel auf den Saum der Robe.

„Einen Moment. Bleiben Sie. Ich bin noch nicht fertig!"

„Oh?" Der Optus wandte sich höflich zu ihm um. „Ich werde zur Stadt zurückkehren." Er beobachtete die Tiere und die Vögel, die über die Rampe in das Raumschiff getrieben wurden. „Ich muß neue Jagdzüge organisieren."

Franco entzündete eine Zigarette. „Warum nicht? Sie können immer wieder in das Grasland hinausziehen und allem hinterherhetzen und es zur Strecke bringen. Aber wenn wir auf halbem Weg zwischen Mars und Erde..."

Der Optus ging wortlos davon. Franco sah sich um und entdeckte den Ersten Maat am Fuß der Rampe.

„Wie weit sind wir?" fragte er und blickte auf die Uhr. „Ich schätze, wir haben hier ein gutes Geschäft gemacht."

Der Maat blickte ihn mürrisch an. „Und wie erklären Sie sich das?"

„Was ist los mit Ihnen? Wir benötigen das Zeug dringender als die."

„Wir sehen uns später, Kapitän." Der Maat ging zwischen den langbeinigen marsianischen Laufvögeln die Rampe hinauf und betrat das Schiff. Franco blickte ihm nach, bis er verschwunden war. Er wollte ihm gerade folgen, die Rampe hinauf, in den Laderaum hinein, als er es sah.

„Mein Gott!" Er stand da, starrte es an, die Arme in die Hüften gestemmt. Peterson kam den Weg entlang, das Gesicht gerötet, und er führte es an einem Strick neben sich her.

„Tut mir leid, Kapitän", sagte er und zerrte an dem Strick. Franco ging auf ihn zu.

„Was ist das?"

Das Wobb blieb stehen und sein massiger Körper sank langsam zu Boden. Es setzte sich und hielt die Augen halb geschlossen. Einige Fliegen summten an seiner Flanke, und es verscheuchte sie mit seinem Schwanz.

Es saß. Schweigen trat ein.

„Es ist ein Wobb", erklärte Peterson schließlich. „Ich habe es einem Eingeborenen für fünfzig Cents abgekauft. Er sagte, es wäre ein sehr ungewöhnliches Tier. Wird sehr respektvoll behandelt."

„Das da?" Franco bohrte seinen Finger leicht in die breite runde Seite des Wobb. „Es ist ein Schwein! Ein großes schmutziges Schwein!"

„Ja, Sir, es ist ein Schwein. Die Eingeborenen nennen es Wobb."

„Ein großes Schwein. Es muß über vierhundert Pfund wiegen." Franco ergriff ein Büschel der borstigen Behaarung. Das Wobb keuchte. Seine Augen öffneten sich, und sie waren klein und feucht. Dann zuckte sein großes Maul.

Eine Träne rollte die Wange des Wobb hinunter und tropfte zu Boden.

„Vielleicht schmeckt es gut", bemerkte Peterson nervös.

„Wir werden es bald herausfinden", versicherte Franco.

Das Wobb verbrachte den Start tief schlafend im Laderaum des Schiffes. Als sie draußen im Raum waren, wies Kapitän Franco seine Männer an, das Wobb heraufzuschaffen und festzustellen, in welcher Verfassung sich das Tier befand.

Das Wobb grunzte und quiekte, während man es durch den Korridor zerrte.

„Komm schon", knirschte Jones und zerrte an dem Strick. Das Wobb wand sich und scheuerte sich die Haut an der glatten verchromten Wand. Es stürmte in den Aufenthaltsraum und rollte sich zusammen. Die Männer sprangen auf.

„Heiliger Himmel", stieß French hervor. „Was ist das?"

„Peterson behauptet, es ist ein Wobb", sagte Jones. „Es gehört ihm." Er versetzte dem Wobb einen Tritt. Das Wobb kam unsicher auf die Beine und keuchte.

„Was ist mit ihm los?" French trat näher. „Wird es krank?"

Beide beobachteten sie das Tier. Das Wobb rollte kummervoll die Augen. Dann glotzte es nacheinander die Männer an.

„Ich glaube, es ist durstig", sagte Peterson. Er ging fort, um Wasser zu holen. French schüttelte den Kopf.

„Kein Wunder, daß wir beim Start so viele Probleme hatten. Ich hätte meine ganzen Ballastkalkulationen ändern müssen."

Peterson kehrte mit dem Wasser zurück. Das Wobb begann dankbar zu schlecken und bespritzte die herumstehenden Männer mit Wassertropfen.

Kapitän Franco erschien in der Tür.

„Schauen wir es uns also einmal an." Er trat näher und beäugte es kritisch. „Sie haben es für fünfzig Cents bekommen?"

„Ja, Sir", bestätigte Peterson. „Es frißt fast alles. Ich habe es mit Getreide gefüttert, und es mochte es. Und dann mit Kartoffeln und mit Essensresten und Tischabfällen, und mit Milch. Ihm schien das Fressen Spaß zu machen. Wenn es gegessen hat, legt es sich hin und schläft.“

„Ich verstehe", nickte Kapitän Franco. „Nun, jetzt zu seinem Geschmack. Das ist eine wichtige Frage. Ich bezweifle, daß es viel Sinn hat, es noch mehr zu füttern. Es scheint mir jetzt schon fett genug zu sein. Wo ist der Koch? Ich möchte, daß er herkommt. Ich möchte herausfinden..."

Das Wobb hielt mit dem Schlürfen inne und blickte zum Kapitän hinauf.

„Wirklich, Kapitän", sagte das Wobb. „Ich schlage vor, wir reden über andere Dinge."

Im Raum wurde es still.

„Was war das?" fragte Franco. „Soeben."

„Das Wobb, Sir", antwortete Peterson. „Es hat gesprochen."

Alle blickten das Wobb an.

„Was hat es gesagt? Ich möchte wissen, was es gesagt hat."

„Es schlug vor, daß wir über andere Dinge reden."

Franco ging auf das Wobb zu. Er umrundete es, untersuchte es von allen Seiten. Dann kehrte er wieder an seinen Platz bei den Männern zurück.

„Ich frage mich, ob sich im Innern ein Eingeborener befindet", bemerkte er nachdenklich. „Vielleicht sollten wir es aufschneiden und nachschauen."

„Ach, du meine Güte!" rief das Wobb. „Ist das alles, woran ihr Menschen denken könnt, ans Töten und Aufschneiden?"

Franco ballte die Fäuste. „Komm da heraus! Wer immer du auch bist, komm heraus!"

Nichts rührte sich. Die Männer standen da, mit bleichen Gesichtern, und starrten das Wobb an. Das Wobb bewegte seinen Schwanz. Plötzlich rülpste es.

„Ich bitte um Vergebung", sagte das Wobb.

„Ich glaube nicht, daß sich jemand im Innern befindet", erklärte Jones mit gesenkter Stimme. Sie sahen einander an.

Der Koch kam herein.

„Sie haben nach mir verlangt, Kapitän?" fragte er. „Was ist das denn da für ein Tier?"

„Das ist ein Wobb", informierte ihn Franco. „Es ist eßbar. Würden Sie es bitte untersuchen und herausfinden... "

„Ich glaube, wir sollten miteinander reden", schlug das Wobb vor. „Ich würde sehr gern mit Ihnen darüber diskutieren, Kapitän, wenn ich darf. Es läßt sich nicht leugnen, daß Sie und ich in gewissen grundlegenden Punkten anderer Ansicht sind."

Der Kapitän benötigte lange Zeit für eine Antwort. Das Wobb wartete geduldig und leckte das Wasser von seinen Kinnbacken.

„Komm mit in meine Kabine", befahl der Kapitän schließlich. Er wandte sich ab und verließ den Raum. Das Wobb erhob sich und trottete hinter ihm her. Die Männer sahen ihm nach, wie es hinausging. Sie hörten es die Treppe hinaufsteigen.

„Ich frage mich, was daraus werden wird", bemerkte der Koch. „Nun, ich bin in der Kombüse. Laßt es mich wissen, sobald ihr etwas Neues hört.“

„Sicher", versprach Jones. „Sicher."

Das Wobb ließ sich behutsam in einer Ecke nieder und seufzte. „Sie müssen entschuldigen", bat es. „Ich fürchte, ich bin der Bequemlichkeit verfallen. Wenn man so schwer ist wie ich..."

Der Kapitän nickte ungeduldig. Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und faltete die Hände.

„In Ordnung", sagte er. „Beginnen wir. Du bist ein Wobb. Ist das richtig?"

Das Wobb schauderte. „Ich glaube schon. Ich meine, so nennen uns die Eingeborenen. Wir haben da unsere eigene Bezeichnung."

„Und du sprichst Englisch? Du hast bereits früher Kontakt mit Menschen von der Erde gehabt?"

„Nein."

„Aber warum tust du es dann?"

„Englisch sprechen? Spreche ich Englisch? Ich bin mir nicht bewußt, überhaupt zu sprechen. Ich habe Ihr Bewußt sein untersucht... "

„Mein Bewußtsein?"

„Ich studierte die Inhalte, vor allem die semantischen Speicher, wenn ich dies erläutern... "

„Ich verstehe", nickte der Kapitän nach kurzem Nachdenken. „Telepathie. Natürlich."

„Wir sind ein sehr altes Volk", fuhr das Wobb fort. „Sehr alt und sehr unbeholfen. Es ist schwer für uns, herumzulaufen. Sie werden begreifen, daß alles, was so langsam und schwer ist wie wir, auf die Gnade von beweglicheren Lebensformen angewiesen ist. Es hätte keinen Zweck, daß wir uns körperlich verteidigen. Wie sollten wir jemals gewinnen können? Wir sind zu schwer, um zu laufen, zu weich, um zu kämpfen, zu gutmütig, um aus Vergnügen zu jagen... "

„Wovon lebst du?"

„Pflanzen. Gemüse. Wir können fast alles essen. Wir sind sehr aufgeschlossen. Tolerant, eklektisch, aufgeschlossen. Wir leben und lassen leben. Auf diese Weise haben wir überlebt."

Das Wobb betrachtete den Kapitän.

„Und deshalb habe ich mich so energisch gegen den Plan zur Wehr gesetzt, mich zu kochen. Ich konnte das Bild in Ihrem Bewußtsein sehen - der Großteil von mir im Tiefkühlschrank, ein Teil von mir im Kessel, ein Stückchen für ihre Schoßkatze... "

„Also kannst du Gedanken lesen?" fragte der Kapitän. „Wie interessant. Noch etwas? Ich meine, was ist dir noch innerhalb deiner Grenzen gegeben?"

„Nun, dies und das", erwiderte das Wobb geistesabwesend, während es sich in der Kabine umsah. „Sie haben hier ein hübsches Zimmer, Kapitän. Sie halten es sehr sauber. Ich achte Lebensformen, die sauber sind. Einige marsiani-sche Vögel sind ähnlich reinlich. Sie werfen den Unrat aus ihren Nestern und putzen sie..."

„In der Tat", nickte der Kapitän. „Aber um auf unser Problem zurückzukommen... "

„Sehr wohl. Sie sprachen davon, mich zu verspeisen. Der Geschmack, wurde mir gesagt, ist gut. Ein wenig fettig, aber zart. Doch wie soll es jemals zu einem befriedigenden Kontakt zwischen Ihrem und meinem Volk kommen, wenn Sie an derartig barbarischen Sitten festhalten? Wenn Sie mich verspeisen? Besser wäre es doch, wir unterhielten uns über allgemeine Fragen, über Philosophie, die Künste... "

Der Kapitän erhob sich. „Philosophie. Es wird dich vielleicht interessieren zu erfahren, daß wir es im nächsten Monat schwer haben werden, etwas Eßbares aufzutreiben. Ein bedauerlicher Schaden... "

„Ich weiß." Das Wobb nickte. „Aber entspräche es nicht weitaus mehr Ihren demokratischen Prinzipien, wenn wir alle Strohhalme ziehen würden oder etwas in dieser Richtung? Schließlich ist die Demokratie dazu da, die Minderheit vor solchen Benachteiligungen zu bewahren. Nun, jeder von uns besitzt eine Stimme..."

Der Kapitän näherte sich der Tür.

„Rede keinen Unsinn", sagte er. Er öffnete die Tür. Und öffnete den Mund.

Er stand starr da, den Mund offen, die Augen geradeaus gerichtet, und seine Finger ruhten noch immer auf dem Türknauf.

Das Wobb musterte ihn. Kurz darauf schob es sich an dem Kapitän vorbei und trottete aus der Kabine. Es ging den Korridor hinunter und war tief in Meditation versunken.

Im Raum war es still.

„Sehen Sie", sagte dann das Wobb, „wir haben da eine bekannte Legende. Ihre Bewußtseine beinhalten viele vertraute mythische Symbole. Ishtar, Odysseus..."

Peterson saß schweigend da und starrte zu Boden. Er drehte sich in seinem Sessel.

„Mach weiter", sagte er. „Bitte, rede weiter."

„Mich erinnerte Ihr Odysseus an eine Gestalt, die auch in der Mythologie der meisten intelligenten Völker seit undenklicher Zeit bekannt ist. Wie ich es interpretiere, verkörpert Odysseus ein Individuum, das sich selbst bewußt wird. Dies ist eine Idee der Trennung, der Trennung von Familie und Land. Der Prozeß der Persönlichkeitsfindung."

„Aber Odysseus kehrt in seine Heimat zurück." Peterson blickte aus der Ladeluke, sah die Sterne, zahllose Sterne, die gelassen in dem leeren Universum funkelten. „Zum Schluß kehrt er in seine Heimat zurück."

„Wie es alle Lebewesen tun müssen. Der Augenblick der Trennung ist eine zeitlich begrenzte Periode, eine kurze Reise der Seele. Er beginnt, er endet. Der Wanderer kehrt zu Land und Volk zurück... "

Die Tür öffnete sich. Das Wobb verstummte und drehte den breiten Kopf.

Kapitän Franco betrat den Raum, und hinter ihm erschienen noch weitere Männer. Sie zögerten an der Tür.

„Ist mit Ihnen alles in Ordnung?" fragte French.

„Sie meinen mich?" entfuhr es Peterson überrascht. „Warum fragen Sie?"

Franco senkte seine Waffe. „Kommen Sie zu mir", befahl er Peterson. „Stehen Sie auf und kommen Sie zu mir."

Stille trat ein.

„Gehen Sie", ermunterte ihn das Wobb und sah ihn mit seinen kleinen Augen an. „Es spielt keine Rolle."

Peterson erhob sich. „Aber warum?"

„Das ist ein Befehl."

Peterson ging zur Tür. French packte ihn am Arm.

„Was hat das zu bedeuten?" Peterson entwand sich dem Griff. „Was ist überhaupt los?"

Kapitän Franco bewegte sich auf das Wobb zu. Das Wobb blickte von seinem Platz in der Ecke auf und preßte sich gegen die Wand.

„Es ist interessant", bemerkte das Wobb, „daß Sie noch immer von der Zwangsvorstellung beherrscht werden, mich verspeisen zu wollen. Ich frage mich, warum."

„Steh auf“, befahl Franco.

„Wenn Sie es wünschen." Das Wobb erhob sich grunzend. „Haben Sie Geduld. Es ist schwer für mich." Es stand da und keuchte, während seine Zunge närrisch aus seinem Maul hing.

„Erschießen Sie es", rief French.

„Um Gottes willen!" entfuhr es Peterson. Jones drehte sich rasch zu ihm herum, und seine Augen waren grau vor Furcht.

„Sie haben ihn nicht gesehen - wie ein Denkmal stand er da, mit offenem Mund. Wenn wir nicht hinzugekommen wären, dann stände er wohl jetzt noch da."

„Wer? Der Kapitän?" Verwirrt blickte sich Peterson um. „Aber mit ihm ist doch alles in Ordnung."

Sie beobachteten das Wobb, das in der Mitte des Raumes stand, während sich seine breite Brust hob und senkte.

„Kommen Sie", befahl Franco. „Aus dem Weg!"

Die Männer drängten sich durch die Tür.

„Sie sind ganz schön ängstlich, nicht wahr?" stellte das Wobb fest. „Habe ich Ihnen etwas zuleide getan? Ich lehne es ab, jemand zu verletzen. Alles, was ich getan habe, diente nur dazu, mich selbst zu schützen. Erwarten Sie etwa von mir, daß ich leichten Herzens in den Tod renne? Ich bin ein genauso sensibles Wesen wie Sie. Ich war neugierig auf ihr Schiff und wollte davon lernen. Ich schlug den Eingeborenen vor... "

Die Waffe glitt nach oben.

„Tja", sagte Franco. „Das dachte ich mir."

Das Wobb legte sich wieder hin und keuchte. Es streckte ein Bein aus und rollte den Schwanz darum.

„Es ist sehr warm", sagte das Wobb. „Man merkt, daß wir uns in der Nähe der Düsen befinden. Atomkraft. Sie haben sehr viele wunderbare Dinge mit Ihrer Technik geschaffen. Aber offensichtlich ist Ihre wissenschaftliche Hierarchie so angelegt, daß Moral, Ethik... "

Franco wandte sich an die Männer, die sich hinter ihm geschart hatten und mit geweiteten Augen stumm dastanden.

„Ich werde es tun. Sie können zusehen."

French nickte. „Versuchen Sie das Gehirn zu treffen. Es ist nicht besonders zum Verzehr geeignet. Verletzten Sie nicht die Brust. Wenn das Knochengerüst zerschmettert wird, müssen wir später die Knochen aus dem Fleisch herauspicken."

„Hören Sie", begann Peterson und befeuchtete seine Lippen. „Hat es irgend etwas getan? Was für einen Schaden hat es angerichtet? Ich frage Sie. Und außerdem gehört es noch immer mir. Sie haben nicht das Recht, es zu erschießen. Es gehört Ihnen nicht."

Franco hob seine Waffe.

„Ich gehe hinaus", verkündete Jones mit bleichem Gesicht. „Ich will nicht dabei zuschauen."

„Ich ebenfalls nicht", schloß sich French an. Die Männer stolperten flüsternd hinaus. Peterson stand unschlüssig an der Tür.

„Es sprach mit mir über Mythen", erklärte er. „Es wird niemand etwas zuleide tun."

Er ging hinaus.

Franco näherte sich dem Wobb. Das Wobb blickte langsam auf. Es schluckte.

„Eine ausgesprochene Torheit", sagte es. „Ich bin enttäuscht über das, was Sie tun wollen. Es gibt da ein Gleichnis, das Ihr Erlöser erzählt..."

Es brach ab und starrte die Waffe an.

„Können Sie mir nicht in die Augen sehen, wenn Sie es tun?" erkundigte sich das Wobb. „Können Sie das?"

Der Kapitän blinzelte. „Ich kann dir in die Augen sehen", erwiderte er. „Zu Hause auf unserer Farm besaßen wir auch Schweine, dreckige wilde Schweine. Ich werde es tun."

Während er das Wobb ansah, in die leuchtenden, feuchten Augen blickte, betätigte er den Abzug.

Es schmeckte köstlich.

Sie saßen düster am Tisch, und einige vermochten nur mit Überwindung zu essen. Der einzige, der vergnügt zu sein schien, war Kapitän Franco.

„Möchte jemand noch etwas?" fragte er und schaute in die Runde. „Noch etwas? Und vielleicht noch ein wenig Wein...?"

„Ich nicht", wehrte French ab. „Ich glaube, ich werde zurück in den Kartenraum gehen."

„Ich komme mit." Jones stand auf und schob seinen Stuhl zurück. „Wir sehen uns später."

Der Kapitän blickte ihnen nach. Einige andere Männer verabschiedeten sich ebenfalls.

„Was die Männer nur haben", wunderte sich der Kapitän. Er wandte sich an Peterson. Peterson saß da und starrte auf seinen Teller, auf die Kartoffeln, die grünen Erbsen und die dicke Scheibe saftigen, heißen Fleisches.

Er öffnete den Mund. Kein Laut ertönte.

Der Kapitän legte Peterson eine Hand auf die Schulter.

„Es ist jetzt nur noch organische Materie", versicherte er. „Die Lebensessenz ist fort." Er aß weiter und wischte das Bratenfett mit einem Stück Brot auf. „Ich für meinen Teil liebe das Essen. Es ist eines der größten Dinge, an dem sich ein lebendes Geschöpf erfreuen kann. Essen, schlafen, meditieren, diskutieren."

Peterson nickte. Zwei weitere Männer erhoben sich und gingen hinaus. Der Kapitän trank einige Schlucke Wasser und seufzte.

„Nun", fuhr er fort, „ich muß sagen, das war tatsachlich eine köstliche Mahlzeit. Alle Berichte, die ich gehört habe, treffen tatsächlich zu - was den Geschmack von Wobbfleisch anbelangt. Sehr lecker. Aber in der Vergangenheit war es mir verwehrt, mich daran zu erfreuen."

Er tupfte sich die Lippen mit einer Serviette ab und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Peterson blickte bedrückt auf den Tisch.

Der Kapitän beobachtete ihn gespannt. Er beugte sich nach vorn.

„Kommen Sie, kommen Sie", forderte er ihn auf. „Fassen Sie wieder Mut! Diskutieren wir doch weiter."

Er lächelte.

„Wie ich vorhin schon sagte, als wir unterbrochen wurden, ist die Rolle von Odysseus in den Mythen..."

Peterson fuhr hoch und starrte ihn fassungslos an.

„Um fortzufahren", lächelte der Kapitän, „Odysseus, wie ich ihn verstehe... "

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