Den Langbogen aus weichem Ka-la-na-Holz in der Hand, schlich ich lautlos durch den Wald. An meiner Hüfte baumelte der Köcher mit Pfeilen, zwanzig an der Zahl, aus Temholz geschnitzt mit Stahlspitzen und Federn der Voskmöwe versehen.
Ich trug ein grünes Gewand, das mir im Spiel von Licht und Schatten größten Schutz bot.
Tagsüber war ich ziemlich sicher im Wald, denn Sleen und Panther beginnen ihre Streifzüge meistens erst bei Anbruch der Dunkelheit. Irgendwo über mir sangen Vögel ihr Lied. Es war windstill und sehr heiß im Wald.
Ich war meinen Leuten weit vorausgeeilt, um die Gegend zu erkunden. Wir waren am Morgen des Vortags losgezogen – außer mir noch zehn Männer, zu denen auch Rim gehörte. Thurnock hatte als Befehlshaber im Lager bleiben müssen. Unsere erklärte Absicht war die Sleenjagd.
Dabei hatten wir einen großen Bogen nach Nordosten geschlagen, denn wir wollten uns dem Lager Vernas nicht auf dem gekennzeichneten Pfad nähern.
Ich wußte nicht, ob Talena in Vernas Lager gefangengehalten wurde oder nicht. Wenn sie nicht dort war, kannten Verna und ihre Mädchen sicher den Aufenthaltsort.
Meine Männer trugen Sleennetze über den Schultern, als wären sie richtige Jäger. Dieselben Netze ließen sich natürlich auch zur Jagd auf Panthermädchen verwenden.
Ich dachte an die schöne Talena, die das eigentliche Ziel meiner Expedition war. Wir würden ein herrliches Paar abgeben – Talena, die Tochter des Ubar von Ar, und der große Bosk, Admiral von Port Kar. Eine wünschenswerte Verbindung.
Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und wanderte weiter.
Am Nachmittag des Tages vor unserem Aufbruch war Rim aus Laura zurückgekehrt. In seiner Begleitung waren Arn und vier Gesetzlose gewesen, die er in Laura wiedergetroffen hatte. Arn und seine Leute nahmen nun an unserer Expedition teil. Sie waren an Panthermädchen interessiert, und ich hoffte, daß mir ihre Dienste nützlich sein konnten.
Arn hatte sich sofort für unsere kleine Diebin interessiert und mir ein Angebot gemacht. Doch ich wußte, daß sich auch einer meiner Leute, Turus, der junge Mann mit dem Amethystarmband, für das Mädchen interessierte, und diesem Wunsch wollte ich natürlich Rechnung tragen.
Die zehnte goreanische Stunde war verstrichen, der goreanische Nachmittag hatte begonnen. Ich blickte mit zusammengekniffenen Augen zur Sonne empor und starrte dann wieder ins Unterholz.
Ich hoffte, Vernas Lager noch vor Sonnenuntergang aufzuspüren, damit wir unseren Angriff für den frühen Morgen vorbereiten konnten.
Ich dachte an meine Männer im Lager. Sie hatten jetzt sicher die vier Pagamädchen, die nach unserem Abmarsch in einem Langboot von Laura heraufgebracht worden waren, unter sich aufgeteilt und sich ausgehungert über sie hergemacht. Rims’ Reise nach Laura hatte in erster Linie den Zweck gehabt, diese Mädchen anzumieten und ins Lager schicken zu lassen. Nach Rims Worten handelte es sich um Schönheiten. Ihr Besitzer Hesius, ein Tavernenwirt in Laura, hatte uns einen sehr vernünftigen Preis für sie berechnet und sich sogar bereit erklärt, ohne zusätzliche Kosten einige Fässer Wein mit ins Boot zu laden. Ich war nicht besonders scharf auf den Wein, hatte aber natürlich nichts dagegen, wenn er kostenlos mitgeliefert wurde.
Ich hoffte nur, daß die Mädchen in Ordnung waren, denn meine Männer hatten eine kleine Zerstreuung verdient. Es war die Aufgabe eines Kapitäns, sich auch in dieser Hinsicht um das Wohlergehen seiner Leute zu sorgen. Ich vertraute auf Rim. Ich wußte, daß er ein gutes Auge für weibliche Schönheit hatte.
Vorsichtig bewegte ich mich durch das Unterholz. Sanft strichen mir Äste, die ich zur Seite schob, übers Gesicht. Die zwölfte Stunde war angebrochen.
Es war meine Absicht, Vernas Lager vor Marlenus zu finden. Der Ubar aus Ar streifte noch immer in der Nähe Lauras durch die Wälder. Es gefiel mir nicht wenig, daß ich seine Tochter wahrscheinlich vor ihm aus den Wäldern holen und Verna und ihre Mädchen gefesselt vor mir sehen würde, während er noch immer ahnungslos in einer anderen Gegend suchte.
Marlenus aus Ar hatte mich aus seinem Reich verbannt und mir Brot, Feuer und Salz verweigert. Das hatte ich nicht vergessen.
Ich lachte in mich hinein. Sollte der große Ubar ruhig toben, wenn er erfuhr, daß ihn ein Mann aus Port Kar, den er aus seiner Stadt gewiesen hatte, arrogant übertrumpft hatte!
Der Ruhm, der Marlenus hatte gebühren sollen, würde dann mir zufallen. Ich stellte mir vor, wie ich im Triumph nach Port Kar zurückkehrte – und neben mir Talena, in der Robe einer Ubara.
Und dann erst mochte die offizielle Benachrichtigung an Ar abgehen, daß Marlenus’ Tochter sicher an meiner Seite saß, als Gefährtin Bosks, des Admirals von Port Kar. Ein großartiges Paar – und wer konnte wissen, welche Position ich dadurch eines Tages noch erringen würde?
Ich dachte an Sheera, die sich mir begierig geöffnet und leidenschaftlich hingegeben hatte. Doch ich verdrängte den Gedanken. Ich wollte sie auf dem Sklavenmarkt in Lydius verkaufen. Sie war nur eine Sklavin.
Ich blieb stehen. Die Vögel sangen plötzlich nicht mehr.
Ich duckte mich hastig. Zentimeter vor meiner Nase bohrte sich mit dumpfem Laut ein Pfeil in den Baumstamm. Der Schaft zitterte.
Etwa fünfundsiebzig Meter entfernt glaubte ich eine verstohlene Bewegung wahrzunehmen. Kein Laut war zu hören.
Ich war wütend über mich. Ich war zu unvorsichtig gewesen. Man hatte mich entdeckt! Wenn die Angreiferin ihr Lager erreichte, war die Hoffnung auf einen Überraschungsangriff dahin. Dann mochten die Mädchen ihr Lager sogar aufgeben und sich mit Talena tiefer in den Wald zurückziehen. Meine sorgfältig ausgeklügelten Pläne konnten leicht fehlschlagen!
Hastig nahm ich die Verfolgung auf.
Sekunden später hatte ich die Stelle erreicht, von der aus der Schuß abgegeben worden war. Ich sah mich um und nahm die Spur auf, ein abgeknicktes Blatt da, ein Fußabdruck dort.
Die Angreiferin hielt eine Ahn lang ihren Vorsprung. Doch hatte sie keine Zeit, ihre Spur zu verwischen. Ich folgte ihr, so schnell es ging, und ich war ihr bald so dicht auf den Fersen, daß dem Mädchen nichts anderes übrigblieb, als zu fliehen. Abgebrochene Äste, verschobene Steine, umgeknicktes Gras, Fußabdrücke – die Spur lag deutlich vor mir.
Noch zweimal schossen Pfeile aus dem Unterholz, zischten an mir vorbei und verloren sich im Grün des Waldes. Zweimal sah ich eine Bewegung, zuweilen hörte ich auch die hastigen Schritte des Panthermädchens.
Ich legte noch mehr Tempo vor und verringerte den Abstand zwischen uns. Auf der Sehne meines Bogens lag ein schneller Pfeil mit Stahlspitze. Die Angreiferin durfte sich auf keinen Fall mit den anderen Panthermädchen in Verbindung setzen.
Wieder schlug in meiner Nähe ein Pfeil ein, und ich ging in Deckung. Die Geräusche vor mir waren verstummt. Niemand rührte sich im Unterholz.
Ich lächelte. Die Angreiferin hatte sich auf die Lauer gelegt. Sie wartete auf mich.
Ausgezeichnet! dachte ich. Ausgezeichnet!
Doch damit hatte nun der gefährlichste Teil der Jagd begonnen. Das Mädchen wartete mit gespanntem Bogen auf mich. Ohne mich zu bewegen, lauschte ich auf Tiere. Ich stellte fest, wo sich Vögel bewegten und wo Ruhe herrschte. Ich beschloß zu warten.
Eine Viertel-Ahn lang beobachtete ich die Schatten im Unterholz. Vermutlich hatte die Angreiferin im Dickicht kehrtgemacht und wartete nun auf mich. Aber es ist sehr anstrengend und schmerzhaft, einen Bogen länger als eine Ehn lang gespannt zu halten. Doch die Sehne zu entspannen bedeutete Bewegung – und dann war sie nicht mehr schußbereit.
Über mir bewegten sich Vögel.
Ich lauschte geduldig auf das Summen der Insekten. Unverwandt starrte ich in die Schatten. Ich wartete geduldig wie ein goreanischer Krieger.
Schließlich sah ich eine leichte Bewegung, die kaum zu bemerken war – doch ich hatte darauf gewartet. Ich lächelte.
Vorsichtig setzte ich den stahlbespitzten schwarzen Temholzschaft auf die Sehne und hob den großen Bogen aus Ka-la-na-Holz.
Ein schriller Schmerzensschrei aus dem Unterholz beantwortete meinen Schuß. Ich hatte sie!
Ich rannte los und erreichte das Mädchen.
Der Pfeil hatte sie mit der Schulter an einen Baumstamm genagelt. Ihr Blick war glasig vor Schmerz. Als sie mich sah, griff sie mit der rechten Hand nach dem Sleenmesser an ihrem Gürtel. In ihrem langen blonden Haar schimmerte Blut. Ich schlug ihr das Messer aus der Hand und fesselte ihr die Handgelenke zusammen. Nachdem ich sie mit ihrem Büstenhalter geknebelt hatte, trat ich zurück und betrachtete sie. Dieses Panthermädchen konnte niemanden mehr warnen; sie konnte die Pläne Bosks aus Port Kar nicht mehr stören.
Sie starrte mich mit schmerzverzerrtem Gesicht an. Mit schneller Bewegung brach ich den Pfeil ab, der ihr aus der Schulter ragte. Dann zog ich sie ruckartig von dem Pfeilschaft. Sie ging in die Knie. Nachdem der Pfeil heraus war, begannen die beiden Wunden zu bluten. Ich wartete einen Augenblick, bis das Blut die Wunden reingewaschen hatte, zog den Rest des Pfeils aus dem Baumstamm und warf ihn zusammen mit der Tasche des Mädchens ins Unterholz, dann kniete ich neben ihr nieder und verband sorgfältig die Wunde.
Mit dem Fuß verwischte ich die Blutspuren im Sand, nahm meine Gefangene auf den Arm und trug sie etwa eine Viertel-Ahn lang auf unserer Fährte zurück, damit sie sich nicht mehr durch Rufe mit ihren Genossinnen verständigen konnte, setzte sie ab und lehnte sie mit dem Rücken an einen Baumstamm.
Die Wunde und der Blutverlust machten ihr zu schaffen, sie war unterwegs ohnmächtig geworden. Jetzt war sie wieder bei Bewußtsein und beobachtete mich mit glasigen Augen.
Ich zog ihr den Knebel aus dem Mund und fragte: »Wie heißt du?«
»Grenna.«
»Wo befindet sich das Lager Vernas?«
Sie sah mich ratlos an. »Das weiß ich nicht«, flüsterte sie.
Irgendwie klang das glaubhaft, aber dieser Teil des Waldes sollte doch Verna und ihrer Truppe gehören.
Ich gab dem Mädchen etwas zu essen und ließ sie aus meiner Wassertrommel trinken.
»Gehörst du nicht zu Vernas Bande?« wollte ich wissen.
»Nein.«
»Zu welcher Gruppe gehörst du dann?«
»Zu Hura«, sagte sie.
»Aber dieser Teil des Waldes ist das Gebiet Vernas.«
»Er wird bald uns gehören«, sagte sie. »Wir haben über hundert Mädchen!«
Ich ließ sie noch einmal trinken.
»Der Wald hier wird bald uns gehören«, wiederholte sie.
Ich war verwirrt. Normalerweise leben Panthermädchen in kleinen Gruppen. Daß über hundert Mädchen zu einer Bande gehörten und sich einer Anführerin unterwarfen, kam mir unwahrscheinlich vor.
»Du bist Kundschafterin?« fragte ich.
»Ja.«
»Wie weit bist du deiner Bande voraus?«
»Viele Pasang.«
»Was wird man annehmen, wenn du nicht ins Lager zurückkehrst?«
»Wer kann das wissen? Es ist keine Seltenheit, daß Mädchen verschwinden. Der Wald ist gefährlich. Aber was hast du mit mir vor?«
»Sei still!« antwortete ich grob.
Es war nun noch wichtiger als zuvor, Vernas Lager und ihren Tanzkreis so schnell wie möglich ausfindig zu machen. Innerhalb weniger Tage mochten weitere Panthermädchen in diesem Teil der Wälder auftauchen. Wir mußten also schnell handeln.
Ich blickte nach der Sonne, die bereits zwischen den Bäumen stand und bald untergehen würde. In einer oder zwei Ahn konnte es dunkel sein.
Ich hatte keine Zeit, die Gefangene zu Rim, Arn und den anderen zurückzuschaffen.
»Was hast du mit mir vor?« wiederholte Grenna ihre Frage.
Ich steckte ihr den Knebel wieder in den Mund. Dann befreite ich sie von den Fesseln und deutete auf einen Baum.
»Steig hinauf«, sagte ich.
Sie schüttelte unsicher den Kopf. Sie hatte viel Blut verloren und war geschwächt.
»Steig hinauf – oder muß ich dich am Boden fesseln?«
Mühsam kletterte sie empor, und ich folgte ihr.
»Weiter«, befahl ich, als sie innehielt.
Schließlich befand sie sich gut sechs Meter über dem Boden.
»Leg dich auf den Ast«, befahl ich, »den Kopf zum Stamm.«
Sie zögerte und gehorchte schließlich.
»Weiter hinaus!«
Schließlich lag sie gut anderthalb Meter vom Stamm entfernt.
»Laß die Arme herabhängen!«
Sie gehorchte. Ich fesselte ihre Arme wieder mit Sklavenschellen zusammen, und zwar unter dem Ast. Ihre Fußgelenke machte ich unmittelbar am Holz fest und sicherte sie noch mit einer breiten Schnur um den Bauch.
Sie sah mir angstvoll nach, als ich zum Stamm des Baums zurückkehrte und hinabstieg.
Der Sleen ist ein Bodentier und klettert selten auf einen Baum. Der Panther kann zwar klettern, ist es aber gewohnt, seine Fährte am Boden aufzunehmen. So war das Mädchen einigermaßen in Sicherheit. Sie konnte nur hoffen, daß ich mein Unternehmen lebend überstand und sie hier wieder abholte.
Eine Ahn vor Einbruch der Dunkelheit fand ich das Lager.
Es befand sich etwas zurückgesetzt vom Ufer eines kleinen Wasserlaufs – einer der zahlreichen Waldzuflüsse des Laurius. Ich stieg lautlos auf einen Baum, um mich erst einmal richtig umzusehen.
Das Lager bestand aus fünf konischen Hütten aus Weidenschößlingen, mit Stroh gedeckt. Ein großes Tier, mit Lianen verschlossen, bildete den Zugang. In der Mitte des Lagers gähnte ein Kochloch, von flachen Steinen gesäumt. Auf einem Holzgestell hing ein Tabukschenkel, von dem Fett ins Feuer tropfte.
Das Fleisch duftete herrlich. Der dünne Rauchfaden stieg fast senkrecht in den Himmel.
Um das Tabukfleisch kümmerte sich ein Panthermädchen, das im Staub hockte, von Zeit zu Zeit Fleischstückchen abschnitt und in den Mund schob und sich anschließend die Finger leckte. In einer Ecke des Lagers arbeitete ein anderes Mädchen an einem Sklavennetz.
Weiter hinten saßen mit untergeschlagenen Beinen zwei Mädchen und spielten ein Spiel mit Schnüren, bei dem sie komplizierte Muster spannen und sich dabei gegenseitig übertreffen mußten.
Andere Panthermädchen waren innerhalb oder außerhalb der Palisadenwand nicht auszumachen. Ich bemerkte jedoch eine Bewegung in einer der Hütten. Wahrscheinlich hielt sich ein weiteres Mädchen dort auf.
Von Talena keine Spur. Sie mochte natürlich angekettet in einer der Unterkünfte liegen. Etwas war jedoch klar – nur ein kleiner Teil von Vernas Bande hielt sich im Lager auf. Nach zuverlässigen Meldungen gebot sie über etwa fünfzehn Mädchen.
Ich sah mir die Panthermädchen im Lager an. Sie hatten keine Ahnung, daß sie beobachtet wurden, daß ihr Lager gefunden war, daß sie sehr bald – vielleicht morgen schon – Gefangene sein würden, die auf den Sklavenmärkten des Südens verkauft wurden.
Doch wir mußten schnell handeln. Eine ungewöhnlich große Bande von Panthermädchen, geführt von Hura, näherte sich diesem Waldgebiet – und wenn sie hier waren, sollte Verna längst meine Gefangene sein.
Ich durfte es nicht zulassen, daß Huras Mädchen meine Pläne störten.
Ich beobachtete das Lager. Die Mädchen dort unten hatten ihre Chance gehabt. Sie hatten sich geweigert, mir Talena zu verkaufen, sie hatten sich nicht auf einen Handel eingelassen. Das war ein Fehler gewesen. Nun wollte ich ihnen eine schmerzhafte Lektion erteilen.
Zwei weitere Mädchen erreichten das Lager, schnürten das Tor auf, traten ein und verschlossen den Durchgang wieder hinter sich. Zwischen Pfosten hinter den Hütten waren die Felle von vier Panthern zum Trocknen aufgespannt. Einige Krüge und Kisten standen neben einer Hütte – ansonsten war das Lager leer.
Vermutlich kehrten bei Einbruch der Dunkelheit auch die übrigen Mädchen der Bande in das Lager zurück.
Lautlos verließ ich mein Versteck und verschwand im Wald.
»Bring die Gefangene zur Tesephone zurück«, sagte ich zu Rim und schob ihm Grenna hin.
»Ich würde lieber beim Angriff auf Vernas Lager dabeisein«, sagte Rim. »Du wirst dich erinnern, daß sie es war, die mich versklavte.«
»Ich erinnere mich durchaus«, sagte ich nachdenklich, »und fürchte eben, daß du dich hinreißen läßt, dich zu rächen.«
Rim lächelte. »Das könnte schon sein.«
»Ich werde dich begleiten«, sagte Arn zu mir.
»Gut.«
Arn musterte Grenna anerkennend. Sie senkte den Kopf.
Es freute mich, daß Arn das Mädchen mochte. Vielleicht würde ich sie ihm später schenken.
Rim zerrte sie von dem kleinen Feuer fort.
Ich sah mich um und musterte die neun Männer in meiner Begleitung.
»Wir wollen jetzt schlafen gehen«, sagte ich. »Abmarsch zwei Ahn vor Anbruch der Dämmerung – wir greifen Vernas Lager bei Sonnenaufgang an.«