13

Auf Kolvirs höchstem Kamm gibt es eine Formation, die an drei Stufen erinnert. Ich setzte mich auf den untersten Vorsprung und wartete darauf, daß etwas geschah. Es muß Nacht sein, und der Mond muß am Himmel stehen, damit überhaupt etwas geschieht; zur Hälfte waren diese Bedingungen bereits erfüllt.

Im Westen und Nordosten zogen Wolken auf, die mich mit Sorge erfüllten. Wenn sie sich ausreichend zusammenballten und den Mond verdeckten, verging Tir-na Nog´th im Nichts. Dies war einer der Gründe, warum es ratsam war, stets einen Mann auf dem Boden zu haben, der einen Besucher Tir-na Nog´ths durch seinen Trumpf zurückholte, sollte die Stadt plötzlich verschwinden.

Direkt über mir war der Himmel allerdings klar, angefüllt mit bekannten Konstellationen. Sobald der Mond aufging und sein Licht auf den Stein fiel, auf dem ich saß, würde die Treppe am Himmel entstehen, die sich in eine unglaubliche Höhe emporschwang und den Weg nach Tir-na Nog´th ermöglichte, dem Spiegelbild Ambers, das den Himmel über der Stadt füllt.

Ich war müde. In zu kurzer Zeit war zuviel geschehen. Sich plötzlich ausruhen zu können, die Stiefel auszuziehen und die Füße abreiben zu dürfen, sich zurückzulehnen und den Kopf abzustützen, und wenn es nur eine steinerne Lehne war, kam mir wie ein Luxus vor und bereitete mir eine geradezu animalische Freude. Ich zog meinen Mantel enger, um die zunehmende Kühle abzuwehren. Ein heißes Bad, eine gute Mahlzeit, ein Bett wären mir jetzt sehr willkommen gewesen. Doch diese Dinge hatten hier oben fast etwas Mythisches. Es genügte mir im Augenblick, mich auszuruhen, meine Gedanken langsamer kreisen, sie wie Zuschauer über die Ereignisse des Tages gleiten zu lassen.

So viel war geschehen . . . doch wenigstens hatte ich jetzt Antworten auf ein paar Fragen. Noch waren nicht alle beantwortet, doch mein Wissensdurst war zunächst gestillt . . . Ich hatte jetzt eine Vorstellung davon, was während meiner Abwesenheit geschehen war, ein größeres Verständnis auch der Dinge, die im Augenblick geschahen, und eine Ahnung von einigen Dingen, die geschehen mußten, die ich tun mußte . . . Ich spürte irgendwie auch, daß ich mehr wußte, als mir klar war, daß ich schon Puzzleteile besaß, die zu dem vor mir sich abzeichnenden Bild paßten, wenn ich sie nur genügend herumschob, umdrehte oder kreisen ließ. Das Tempo der neuesten Ereignisse, besonders des heutigen Tages, hatte mich keinen Augenblick lang zur Ruhe kommen lassen, so daß ich meine Gedanken nicht hatte sammeln können. Doch schon schienen sich einige dieser Stücke in seltsamem Winkel aneinanderzuneigen . . .

Irgend etwas rührte sich über mir, ein seltsames Hellerwerden der Nachtluft lenkte mich ab. Ich wandte mich um, stand schließlich auf und betrachtete den Horizont. Ein erstes Schimmern machte sich über dem Meer bemerkbar, an dem Punkt, wo der Mond aufgehen würde. Während ich noch hinschaute, erschien ein winziger Lichtbogen. Zugleich hatten die Wolken ihre Position gewechselt, doch nicht so sehr, daß ich mir ernsthaft Sorgen machen mußte. Ich blickte nach oben, doch das große Himmelsphänomen hatte noch nicht begonnen. Trotzdem nahm ich meine Trümpfe zur Hand, blätterte sie durch und legte Benedicts Karte oben auf.

Die Lethargie war von mir gewichen, und ich verfolgte, wie sich der Mond über dem Wasser ausbreitete und plötzlich eine Lichtbahn über die Wellen warf. Hoch über mir, am Rande meines Blickfelds, schwebte plötzlich ein vager Umriß. Als das Licht zunahm, betonte da und dort ein Funken die Konturen. Die ersten Linien, schwach wie Spinnweben, erschienen über dem Gestein. Ich betrachtete Benedicts Karte, strebte nach Kontakt . . .

Das Bild belebte sich. Ich sah ihn im Saal des Musters stehen, in der Mitte der Linien. Eine helle Lampe schimmerte neben seinem linken Fuß. Er spürte meine Gegenwart.

»Corwin«, sagte er. »Ist es soweit?«

»Noch nicht ganz«, sagte ich. »Der Mond geht auf. Die Stadt nimmt allmählich Form an. Es dauert also noch ein bißchen. Ich wollte mich nur vergewissern, ob du bereit bist.«

»Ich bin bereit«, sagte er.

»Nur gut, daß du gerade jetzt zurückgekommen bist. Hast du etwas Interessantes erfahren?«

»Ganelon hat mich zurückgerufen«, sagte er, »sobald er erfuhr, was geschehen war. Da mir sein Plan gut vorkam, bin ich nun hier. Was die Höfe des Chaos angeht, so meine ich tatsächlich, daß ich das eine oder andere festgestellt habe . . .«

»Moment«, sagte ich.

Die Strahlen des Mondlichts hatten nun ein greifbares Aussehen. Die Stadt über mir war deutlich umrissen. Die Treppe war von Anfang bis Ende sichtbar, wenn auch stellenweise noch ziemlich schwach. Ich streckte die Hand aus, berührte die zweite Stufe, die dritte . . .

Kühl, weich, so fühlte sich die vierte Stufe an. Doch schien sie dem Druck meiner Hand noch nachzugeben.

»Fast ist es soweit«, sagte ich zu Benedict. »Ich werde die Treppe ausprobieren. Halte dich bereit.«

Er nickte.

Ich betrat die Stufen, eins, zwei, drei. Dann hob ich den Fuß und stellte ihn auf die gespenstische vierte Stufe. Sie gab unter meinem Gewicht allmählich nach. Ich hatte Angst, den anderen Fuß zu heben und wartete, während ich den Mond beobachtete. Ich atmete die kühle Nachtluft, während die Helligkeit zunahm, während der Lichtstreifen auf dem Wasser breiter wurde. Hoch über mir verlor Tir-na Nog´th etwas von seiner Durchsichtigkeit. Die Sterne dahinter schimmerten schwächer. Während dies geschah, wurde die Stufe unter meinem Fuß fester; sie verlor ihre Elastizität. Ich hatte das Gefühl, daß sie mein Gewicht nun tragen würde. Ich suchte die Treppe mit den Blicken ab und überschaute sie von Anfang bis Ende, hier matt-glasig, dort durchsichtig und funkelnd, doch komplett bis zur stillen Stadt, die über dem Meer schwebte. Ich hob den anderen Fuß und stellte mich auf die vierte Stufe. Hätte ich gewollt, würden mich weitere Schritte auf dieser himmlischen Treppe an einen Ort Wirklichkeit gewordener Träume, wandelnder Neurosen und zweifelhafter Prophezeiungen getragen haben, in eine mondhelle Stadt, in der mancher zwiespältige Wunsch erfüllt wurde, in der sich die Zeit verdreht und bleiche Schönheit herrschte. Ich blieb stehen und blickte zum Mond empor, der nun auf dem feuchten Rand der Welt schwebte. Im silbrigen Licht wandte ich mich wieder Benedict zu.

»Die Treppe ist fest, der Mond steht am Himmel«, sagte ich.

»Na schön. Ich gehe.«

Ich beobachtete ihn, wie er da in der Mitte des Musters stand. Er hob mit der linken Hand die Laterne und stand einen Augenblick lang reglos da. Gleich darauf war er verschwunden – und mit ihm das Muster. Eine Sekunde später stand er in einem ähnlichen Saal, jetzt außerhalb des Musters, dicht neben dem Punkt, wo die Linien begannen. Er hob die Laterne über den Kopf und sah sich um. Er war allein.

Er machte kehrt, ging zur Wand, stellte die Laterne ab. Sein Schatten reckte sich dem Muster entgegen und veränderte die Form, als Benedict auf dem Absatz kehrtmachte und die ursprüngliche Position wieder einnahm.

Ich stellte fest, daß das Muster hier in einem helleren Licht glühte als die Zeichnung in Amber – hier war das Licht silbrigweiß und ließ den vertrauten bläulichen Schimmer vermissen. Die eigentliche Linienführung war identisch, doch spielte die Geisterstadt ihre Tricks mit der Perspektive. Ich sah Verzerrungen, Verengungen und Erweiterungen, die über die Oberfläche des Musters zu wogen schienen, als sähe ich das ganze Gebilde nicht durch Benedicts Trumpf, sondern durch eine unregelmäßig geschliffene Brille.

Ich stieg die Steinstufen herab und setzte mich wieder auf den untersten Vorsprung. Von hier beobachtete ich weiter.

Benedict lockerte seine Klinge in der Scheide.

»Du kennst die mögliche Auswirkung von Blut auf das Muster?« fragte ich.

»Ja. Ganelon hat mir davon erzählt.«

»Hast du all diese Dinge vermutet?«

»Ich habe Brand nie getraut«, sagte er.

»Was war mit deiner Reise zu den Höfen des Chaos? Was hast du erfahren?«

»Später, Corwin. Er kann jetzt jeden Augenblick kommen.«

»Ich hoffe, daß sich keine störenden Visionen einstellen«, sagte ich und dachte an meine eigene Reise nach Tirna Nog´th und an seine Rolle dabei.

Er zuckte die Achseln.

»Wenn man zu sehr darauf achtet, verstärkt man sie nur noch. Meine Aufmerksamkeit gilt heute abend nur einer Sache.«

Er drehte sich einmal um sich selbst und betrachtete jeden Teil des Raums, verharrte schließlich wieder reglos.

»Ob er wohl weiß, daß du hier bist?« fragte ich.

»Mag sein. Das ist auch unerheblich.«

Ich nickte. Wenn sich Brand nicht sehen ließ, hatten wir einen Tag gewonnen. Die Wächter kümmerten sich um die anderen Muster, und Fiona hatte Gelegenheit, ihre eigene magische Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen, indem sie Brand für uns aufspürte. Dann konnten wir ihn verfolgen. Sie und Bleys hatten ihn schon einmal bezwingen können. Schaffte sie es jetzt allein? Oder mußten wir Bleys finden und ihn überreden, uns zu helfen? Oder hatte Brand Bleys gefunden? Wozu wünschte sich Brand überhaupt diese Art von Macht? Ein Streben nach dem Thron, das konnte ich noch verstehen . . . Aber das hier? Der Mann war verrückt, dabei sollte man es belassen. Schade, aber so war es nun mal. Vererbung oder Umwelt? Ich stellte mir ganz nüchtern diese Fragen. Wir alle waren auf unsere Art mehr oder weniger verrückt. Um ganz ehrlich zu sein, mußte schon eine Art Wahnsinn dahinterstecken, wenn man soviel besaß und trotzdem verbittert nach mehr strebte, nach einem winzigen Vorteil über die anderen. Brand projizierte diese Neigung ins Extrem, das ist alles. In ihm fand sich eine Überzeichnung der Manie, die uns alle gepackt hielt. Kam es so gesehen überhaupt darauf an, wer von uns der Verräter war?

O ja. Er war schließlich derjenige, der gehandelt hatte. Wahnsinnig oder nicht, er war zu weit gegangen. Er hatte Dinge getan, die Eric, Julian und ich nicht getan hätten. Bleys und Fiona hatten sich im letzten Moment von seinem Gestalt annehmenden Plan zurückgezogen. Gérard und Benedict standen eine Stufe über den anderen – sie waren moralischer oder reifer, irgend etwas –, denn sie hatten an dem umfassenden Machtspiel nicht teilgenommen. Random hatte sich in den letzten Jahren sehr verändert. War es möglich, daß die Kinder des Einhorns eine lange Reifezeit brauchten, daß wir alle langsam unsere Entwicklung durchmachten, eine Entwicklung, die an Brand irgendwie vorbeigegangen war? Oder war denkbar, daß Brand durch seine Taten die Entwicklung in uns anderen erst auslöste? Wie es bei solchen Fragen meistens ist, war es gut, sie zu stellen; die Antwort war weniger wichtig. Wir waren Brand so ähnlich, daß ich in diesem Augenblick eine ganz besondere Angst empfand, die niemand sonst in mir hätte wecken können. Nein, es kam mir trotzdem auf eine Antwort an. Wie immer seine Gründe aussehen mochten, er war derjenige, der gehandelt hatte.

Der Mond war inzwischen höher gestiegen, sein Schein überstrahlte fast mein inneres Bild vom Saal des Musters. Die Wolken setzten ihre Bewegungen fort, wogten immer näher an den Mond heran. Ich wollte Benedict schon darauf aufmerksam machen, aber das hätte ihn nur abgelenkt. Über mir schwamm Tir-na Nog´th wie eine übernatürliche Arche auf dem Meer der Nacht.

. . . Und plötzlich war Brand zur Stelle.

Instinktiv fuhr meine Hand an Grayswandirs Griff, obwohl ein Teil von mir sofort erkannte, daß er auf der anderen Seite des Musters stand, weit von Benedict entfernt, in einem dunklen Saal hoch am Himmel.

Ich ließ die Hand sinken. Benedict war sofort auf den Eindringling aufmerksam geworden und wandte sich in seine Richtung. Er machte keine Anstalten, die Waffe zu ergreifen, sondern starrte über das Muster auf unseren Bruder.

Zuerst hatte ich gefürchtet, Brand würde versuchen, direkt hinter Benedict zu landen und ihn von hinten zu erstechen. Ich selbst hätte so etwas allerdings nicht versucht, denn selbst im Tode hätten Benedicts Reflexe ausreichen können, seinen Angreifer auszuschalten. Offenbar war auch Brand nicht ganz so verrückt.

Brand lächelte.

»Benedict«, sagte er. »Daß . . . du . . . hier . . . bist!«

Das Juwel des Geschicks hing feurig lodernd auf seiner Brust.

»Brand«, sagte Benedict. »Versuch es nicht.«

Lächelnd öffnete Brand seinen Schwertgürtel und ließ die Waffe zu Boden fallen. Als das Echo des Polterns erstorben war, sagte er: »Ich bin kein Narr, Benedict. Der Mann, der mit einer Klinge gegen dich ankommt, ist noch nicht geboren worden.«

»Ich brauche die Klinge nicht, Brand.«

Brand begann langsam am Rand des Musters entlangzugehen.

»Und doch trägst du sie als Diener des Thron, auf dem du hättest sitzen können.«

»Das hat auf der Liste meiner Ziele noch nie einen hohen Rang eingenommen.«

»Richtig.« Er hielt inne. »Loyal und sich selbst verleugnend. Du hast dich überhaupt nicht geändert. Nur schade, daß Vater dich so gut trainiert hat. Du hättest viel weiter kommen können.«

»Ich habe alles, was ich wollte«, stellte Benedict fest.

». . . Daß du so unterdrückt worden bist, so früh gebrochen wurdest.«

»Und mit Worten schaffst du mich auch nicht, Brand. Zwing mich nicht, dir wehzutun.«

Das Lächeln blieb, und Brand setzte sich langsam wieder in Bewegung. Was hatte er nur vor? Ich konnte mir seine Strategie nicht erklären.

»Du weißt, daß ich gewisse Fähigkeiten habe, die die anderen nicht besitzen«, sagte Brand. »Wenn es irgend etwas gibt, das du dir wünschst, hast du jetzt die Gelegenheit, es mir zu nennen und zu erfahren, wie sehr du dich geirrt hast. Ich habe Dinge gelernt, die du kaum für möglich halten würdest.«

Benedict tat etwas, das ich selten bei ihm gesehen habe – er lächelte.

»Du fängst es falsch an«, versicherte er. »Ich kann alles aufsuchen, das ich mir wünsche.«

»Schatten!« sagte Brand verächtlich und blieb wieder stehen. »Jeder aus der Familie kann sich ein Phantom verschaffen! Ich spreche von der Wirklichkeit! Amber! Macht! Chaos! Nicht von Substanz gewordenen Tagträumen! Nicht von Illusionen aus zweiter Hand!«

»Wenn ich mehr wollte, als ich habe, wüßte ich den Weg dorthin. Ich habe ihn nicht eingeschlagen.«

Brand lachte und ging weiter. Inzwischen hatte er etwa ein Viertel des Weges um das Muster zurückgelegt. Das Juwel schimmerte heller. Seine Stimme hatte einen durchdringenden Klang.

»Du bist ein Dummkopf, trägst du doch freiwillig deine Ketten! Aber wenn Dinge nicht den Reiz auf dich ausüben, sie zu besitzen, wenn Macht dich nicht locken kann – was ist dann mit Wissen? Ich habe Dworkins Fähigkeiten voll ausgelotet. Und ich habe sie weiterentwickelt und einen unvorstellbaren Preis bezahlt für einen Einblick in die Funktionen des Universums. Du könntest diese Kenntnisse ohne Gegenleistung erlangen.«

»Trotzdem würde es mich etwas kosten«, sagte Benedict, »ein Preis, den ich nicht zahlen will.«

Brand schüttelte den Kopf und ließ sein Haar fliegen. Im gleichen Augenblick zog eine dünne Wolke vor dem Mond vorbei, und das Bild des Musters schwankte. Tir-na Nog´th verblaßte etwas, gewann dann seine normale Helligkeit zurück.

»Du meinst es ja wirklich ernst!« sagte Brand, der die Störung offenbar nicht bemerkt hatte. »Dann will ich dich nicht weiter in Versuchung führen. Probieren mußte ich es jedenfalls.« Wieder blieb er stehen und sah seinen Bruder an. »Du bist ein zu guter Mann, um dich für das Durcheinander in Amber zu verschwenden, um etwas zu verteidigen, das offensichtlich im Zerfall begriffen ist. Ich werde nämlich siegen, Benedict. Ich werde Amber auslöschen und es neu erbauen. Ich werde das alte Muster ausradieren und ein eigenes zeichnen. Dabei kannst du mich begleiten. Ich möchte dich auf meiner Seite haben. Ich werde eine vollkommene Welt schaffen, eine, die einen leichteren Zugang von und zu den Schatten möglich macht. Ich werde Amber mit den Höfen des Chaos verschmelzen. Ich werde dieses Reich durch sämtliche Schatten ausdehnen. Du wirst Legionen befehligen, die mächtigsten Streitkräfte, die es je gegeben hat. Du . . .«

»Wenn deine neue Welt so vollkommen wäre, wie du sagst, Brand, bestünde kein Bedarf mehr an Legionen. Wenn sie andererseits den Geist ihres Schöpfers widerspiegeln würde, wäre sie für mich keinesfalls eine Verbesserung der jetzigen Zustände. Vielen Dank für dein Angebot, doch ich halte mich an das Amber, das bereits besteht.«

»Du bist ein Dummkopf, Benedict. Ein wohlmeinender Dummkopf, aber doch nur ein Dummkopf . . .«

Lässig setzte er sich wieder in Bewegung. Noch war er vierzig Fuß von Benedict entfernt, dann dreißig . . . Er ging weiter. Schließlich blieb er zwanzig Fuß entfernt stehen, hakte die Daumen in den Gürtel und starrte Benedict an, der den Blick erwiderte. Ich schaute nach den Wolken. Ein langer dunkler Streifen rückte zum Mond vor. Doch ich konnte Benedict jederzeit herausholen. Es war kaum gerechtfertigt, ihn in diesem Augenblick zu stören.

»Na, warum kommst du nicht und stichst mich nieder?« fragte Brand jetzt. »Schließlich bin ich unbewaffnet, da sollte das doch kein Problem sein. Die Tatsache, daß in unseren Adern dasselbe Blut fließt, macht doch keinen Unterschied, oder? Worauf wartest du noch?«

»Ich habe dir schon gesagt, daß ich dir nicht wehtun möchte«, sagte Benedict.

»Und doch bist du dazu bereit, sollte ich versuchen, an dir vorbeizukommen?«

Benedict nickte.

»Gib zu, daß du Angst vor mir hast, Benedict! Ihr alle habt Angst vor mir. Selbst wenn ich waffenlos vorrücke wie jetzt, rührt sich die Furcht in deinen Eingeweiden. Du siehst mein Selbstbewußtsein und verstehst es nicht. Du mußt einfach Angst haben!«

Benedict antwortete nicht.

». . . Und du fürchtest mein Blut an deinen Händen«, fuhr Brand fort, »du fürchtest meinen Todesfluch.«

»Hast du Martins Blut an deinen Händen gefürchtet?« fragte Benedict.

»Dieser unreife Bastard?« rief Brand. »Der gehörte doch nicht wirklich zu uns. Er war lediglich ein Werkzeug.«

»Brand, ich habe nicht den Wunsch, einen Bruder zu töten. Gib mir das Schmuckstück, das du da um den Hals trägst, und kehre mit mir nach Amber zurück. Es ist nicht zu spät, alles zu regeln.«

Brand warf den Kopf in den Nacken und lachte.

»Edel gesprochen, Benedict! Wie ein wahrer Herr des Reiches! Du beschämst mich mit deiner übertriebenen Rechthaberei! Und was ist der entscheidendste Punkt von allen?« Er streichelte das Juwel des Geschicks. »Das Ding hier?« Wieder lachte er und trat vor. »Dieses Steinchen? Würde seine Übergabe uns Frieden, Freundschaft, Ordnung schenken? Würde er mein Leben sichern?«

Er blieb zum wiederholten Male stehen, jetzt nur noch zehn Fuß von Benedict entfernt. Er hob das Juwel mit zwei Fingern und blickte darauf hinab.

»Bist du dir über die Kräfte im klaren, die in diesem Stein schlummern?« fragte er.

»Jedenfalls soweit, daß . . .«, begann Benedict, und seine Stimme brach.

Hastig machte Brand einen weiteren Schritt. Das Juwel schimmerte hell vor ihm. Benedicts Hand hatte sich zur Klinge bewegen wollen, sie aber nicht erreicht. Er stand starr da, als sei er plötzlich in ein Denkmal verwandelt worden. Endlich begriff ich, doch es war längst zu spät.

Auf Brands Worte war es gar nicht angekommen – sie waren im Grunde nur Ablenkung gewesen, während er sich vorsichtig in die richtige Entfernung manövrierte. Er war in der Tat teilweise auf das Juwel eingestimmt, und die beschränkte Kontrolle, die er darüber hatte, reichte aus, um etwas damit zu tun, das ich nicht für möglich gehalten hätte. Er aber mußte es von Anfang an gewußt haben. Brand war absichtlich ein Stück von Benedict entfernt gelandet, hatte das Juwel ausprobiert, war ein Stück nähergekommen, hatte es erneut versucht, war immer weitergegangen und hatte es immer wieder versucht, bis er den Punkt gefunden hatte, von dem aus er auf Benedicts Nervensystem einwirken konnte.

»Benedict«, sagte ich, »du solltest jetzt lieber zu mir kommen.« Ich brachte meine ganze Willenskraft zum Tragen, doch er rührte sich nicht, er reagierte nicht. Sein Trumpf funktionierte, ich spürte seine Gegenwart, ich verfolgte die Ereignisse durch die Karte, doch ich kam nicht mehr an Benedict heran. Das Juwel beeinflußte offenbar mehr als nur seine motorischen Fähigkeiten.

Wieder blickte ich zu den Wolken empor. Sie breiteten sich immer mehr aus, begannen langsam nach dem Mond zu greifen. Es sah so aus, als würden sie ihn bald verdecken. Wenn ich Benedict dann nicht zurückholen konnte, würde er ins Meer stürzen, sobald das Licht ganz verdeckt war, sobald die Stadt verschwand. Brand! Wenn er die Entwicklung mitbekam, konnte er das Juwel benutzen, um die Wolken zu vertreiben. Aber um das zu tun, mußte er Benedict wahrscheinlich freigeben. Ich nahm nicht an, daß er dazu bereit war. Die Wolken schienen sich nur langsam zu bewegen. Vielleicht machte ich mir unnötige Sorgen. Trotzdem suchte ich Brands Trumpf heraus und hielt ihn griffbereit.

»Benedict, Benedict«, sagte Brand lächelnd, »was nützt einem der beste Schwertkämpfer der Welt, wenn er nicht in der Lage ist, seine Klinge zu heben? Ich hab´ dir doch gesagt, daß du ein Dummkopf bist! Hast du wirklich angenommen, ich würde freiwillig zur Schlachtbank schreiten? Du hättest auf die Angst vertrauen sollen, die du sicher gespürt hast. Du hättest wissen müssen, daß ich nicht hilflos hierherkommen würde. Ich sprach im Ernst, als ich sagte, daß ich siegen würde. Als Gegner warst du allerdings eine gute Wahl, denn du bist der beste. Ich wünschte ehrlich, du hättest mein Angebot angenommen. Aber so wichtig ist das nun nicht mehr. Nichts kann mich noch aufhalten. Keiner der anderen hat eine Chance, und sobald du aus dem Weg bist, wird es für mich noch leichter sein.«

Er griff unter den Mantel und zog einen Dolch.

»Hol mich zu dir, Benedict!« rief ich, doch es hatte keinen Sinn. Es kam keine Antwort, keine Kraft rührte sich, um mich an den Ort des Geschehens zu versetzen.

Ich ergriff Brands Trumpf. Dabei erinnerte ich mich meines Trumpfkampfes mit Eric. Wenn ich durch den Trumpf gegen Brand vorgehen konnte, störte ich damit vielleicht seine Konzentration soweit, daß Benedict freikam. Ich richtete all meine Sinne auf die Karte, rüstete mich für eine umfassende geistige Attacke. Aber nichts geschah. Der Weg war blockiert – Kälte und Dunkelheit schlugen mir entgegen.

Wahrscheinlich war seine Konzentration auf das Ziel, seine geistige Verwicklung mit dem Juwel so komplett, daß ich gar nicht an ihn herankam.

Plötzlich wurde die Treppe heller. Hastig blickte ich auf den Mond. Ein Streifen Kumuluswolken verdeckte einen Teil der Mondscheibe. Verdammt!

Ich wandte mich wieder Benedicts Trumpf zu. Es passierte langsam, doch ich gewann den Kontakt zurück, was doch darauf hindeutete, daß irgendwo tief im Innern Benedict bei vollem Bewußtsein war. Brand war noch einen Schritt nähergekommen und verspottete seinen Gegner weiter. Das Juwel an der dicken Kette schimmerte im Licht seiner Aktivität. Die beiden waren noch etwa drei Schritte voneinander entfernt. Brand spielte an seinem Dolch herum.

». . . Ja, Benedict«, sagte er. »Du wärst wahrscheinlich lieber im Kampf gestorben. Andererseits kannst du dies als eine Art Ehre ansehen – als eine ganz besondere Ehre. In gewisser Weise ebnet dein Tod den Weg zur Geburt einer neuen Ordnung . . .«

Eine Sekunde lang verblaßte das Muster hinter den beiden Gestalten. Doch ich vermochte den Blick nicht von der Szene zu lösen, um den Mond anzuschauen. Brand stand im Schatten und im flackernden Lichtschein mit dem Rücken zum Muster und schien nichts zu bemerken. Er machte einen weiteren Schritt.

»Aber davon jetzt genug«, sagte er. »Es gilt einiges zu erledigen, und die Nacht wird nicht jünger.«

Er trat vor und senkte die Klinge. »Gute Nacht, lieber Prinz«, sagte er und setzte zum tödlichen Stich an.

In diesem Augenblick bewegte sich Benedicts unheimlicher mechanischer rechter Arm, der aus dieser Welt des Silbers, der Schatten und des Mondlichts stammte, bewegte sich mit der Geschwindigkeit einer zustoßenden Schlange. Ein Ding voller schimmernder metallischer Flächen, die an die Facetten eines Juwels erinnerten, das Handgelenk ein wundersames Gewirr von Silberkabeln, benietet mit Punkten aus Feuer, stilisiert, skeletthaft, ein Werkzeug von Schweizer Präzision, ein mechanisches Insekt, funktionell, auf seine Weise tödlich – so schoß der Arm vor, mit einer Geschwindigkeit, der ich mit den Augen nicht zu folgen vermochte, während der Rest des Körpers ruhig blieb, eine Statue.

Die künstlichen Finger packten die Kette des Juwels, die um Brands Hals führte. Gleichzeitig ruckte der Arm nach oben und hob Brand in die Höhe. Brand ließ erschreckt den Dolch fallen und faßte sich mit beiden Händen an den Hals.

Hinter ihm verblaßte das Muster von neuem. Dann kehrte es zurück, doch es leuchtete bei weitem nicht mehr so hell. Brands Gesicht war ein gespenstisches, verzerrtes Etwas im Lampenschein. Benedict rührte sich noch immer nicht, hielt ihn lediglich empor, reglos, ein menschlicher Galgen.

Das Muster wurde schwächer. Die Stufen über mir begannen zu verschwinden. Der Mond war nur noch halb sichtbar.

Strampelnd hob Brand die Arme über den Kopf und umfaßte die Kette zu beiden Seiten der Metallhand, die sie hielt. Er war kräftig, wie wir alle. Ich sah, wie sich seine Muskeln wölbten und härter wurden. Sein Gesicht war dunkel, sein Hals eine Masse hervortretender Stränge. Er biß sich auf die Lippe. Blut rann ihm in den Bart, während er an der Kette zerrte.

Mit lautem Knall riß die Kette, und Brand stürzte schweratmend zu Boden. Er rollte einmal um die eigene Achse, wobei sich beide Hände an seinem Hals zu schaffen machten.

Langsam, sehr langsam, senkte Benedict den seltsamen Arm. Die Hand hielt noch immer Kette und Juwel. Er zog den anderen Arm an. Ein leises Seufzen kam aus seinem Mund.

Das Muster verblaßte noch mehr. Tir-na Nog´th wurde durchsichtig über mir. Der Mond war fast nicht mehr zu sehen.

»Benedict!« rief ich. »Kannst du mich hören?«

»Ja«, sagte er leise und begann durch den Boden zu sinken.

»Die Stadt verblaßt! Du mußt sofort zu mir kommen!«

Ich streckte die Hand aus.

»Brand . . .«, sagte er und drehte sich um.

Aber Brand sank ebenfalls ein, und ich erkannte, daß Benedict ihn nicht mehr erreichen konnte. Ich packte Benedicts linke Hand und zerrte ihn zu mir. Neben den Stufen stürzten wir zu Boden.

Ich half ihm auf. Dann setzten wir uns nebeneinander auf den Steinvorsprung. Lange sagten wir nichts. Ich blickte empor: Tir-na Nog´th war verschwunden.

Ich überdachte die Ereignisse, die an diesem Tag so schnell, so überraschend über uns hereingebrochen waren. Müdigkeit überschattete mich wie eine ungeheure Last, und ich hatte das Gefühl, daß meine Energien erschöpft waren, daß ich so schnell wie möglich schlafen mußte. Ich vermochte kaum noch klar zu denken. Das Leben war in letzter Zeit einfach zu hektisch gewesen. Ich lehnte den Kopf wieder gegen das Gestein und betrachtete Wolken und Sterne. Die Puzzleteile . . . die Teile, die zusammenpassen mußten, wenn man sie nur richtig drehte und wendete . . . Sie drehten und wendeten sich fast wie aus eigenem Antrieb, schienen sich von selbst an die richtigen Stellen zu legen.

»Was meinst du, ist er tot?« fragte Benedict und riß mich aus meinem Wachtraum sich formierender Gestalten.

»Wahrscheinlich«, sagte ich. »Er war ziemlich übel dran, als alles auseinanderfiel.«

»Es ist ein langer Sturz. Vielleicht hatte er unterwegs Gelegenheit, einen Ausweg zu finden, etwa so, wie er gekommen war.«

»Im Augenblick ist das nun wirklich egal«, sagte ich. »Du hast ihm die Reißzähne gezogen.«

Benedict knurrte etwas vor sich hin. Er hielt noch immer das Juwel umklammert, das nun in einem viel dunkleren Rot schimmerte als noch kurz zuvor.

»Das ist richtig«, sagte er schließlich. »Das Muster ist nun außer Gefahr. Ich wünschte . . . wünschte, daß vor langer Zeit, irgendwann einmal irgend etwas ungesagt geblieben wäre, was ausgesprochen wurde, oder etwas geschehen wäre, das unterblieben ist. Irgend etwas, das – hätten wir es gewußt – ihm eine andere Entwicklung beschert hätte, etwas, das ihn zu einem anderen Menschen hätte werden lassen, nicht zu dem verbitterten, entstellten Wesen, das mir da oben gegenüberstand. Sein Tod wäre wirklich das beste – zugleich aber die Verschwendung einer großen Chance.«

Ich antwortete nicht. Seine Worte mochten richtig sein, vielleicht aber auch nicht. Es kam nicht darauf an. Brand mochte die Grenze zum Wahnsinn überschritten haben, was immer das bedeutet – vielleicht aber auch nicht. Es gibt immer einen Grund. Wo immer etwas versaut wird, wo immer etwas Abscheuliches passiert, gibt es irgendwo einen Grund dafür. Doch in jedem Fall hat man eine versaute, abscheuliche Situation, und alles Wegerklären ändert nicht das geringste daran. Tut jemand etwas wirklich Gemeines, hat er einen Grund. Man kann diesem Grund nachgehen, wenn man will, und dann erfahren, warum der Betreffende ein solcher Schweinehund geworden ist. Doch es ist allein die Tat, die bleibt. Brand hatte gehandelt. Daran änderte auch eine posthume Psychoanalyse nichts. Taten und ihre Folgen – danach werden wir von unseren Mitmenschen beurteilt. Bei allem anderen verschafft man sich nichts weiter als ein Gefühl moralischer Überlegenheit, indem man sich vorstellt, man selbst hätte doch an seiner Stelle etwas Netteres getan. Diese Dinge konnten ruhig dem Himmel überlassen werden. Ich fühlte mich nicht angesprochen.

»Wir sollten nach Amber zurückkehren«, sagte Benedict. »Es gibt viel zu tun.«

»Moment«, sagte ich.

»Wieso?«

»Ich habe mir so meine Gedanken gemacht.«

Als ich ihm keine weitere Aufklärung gab, fragte er: »Und . . .?«

Langsam blätterte ich meine Trümpfe durch, schob seinen wieder hinein, ließ auch Brands Karte wieder verschwinden.

»Hast du dir noch keine Gedanken über den neuen Arm gemacht, den du da trägst?« fragte ich.

»Natürlich. Du hast das Ding aus Tir-na Nog´th mitgebracht, unter ungewöhnlichen Begleitumständen. Der Arm paßt. Er funktioniert. Er hat sich heute abend bewährt.«

»Genau. Ist das nicht ein bißchen viel für einen bloßen Zufall? Die einzige Waffe, die dir da oben eine Chance gegen das Juwel gegeben hat. Und zufällig war sie ein Teil von dir – und zufällig warst du die Person, die da oben stand und die Waffe einsetzen konnte. Verfolge die Dinge einmal rückwärts und dann wieder vorwärts. Muß da nicht eine außerordentliche – nein, unmögliche Zufallskette am Werk gewesen sein?«

»Wenn du es so formulierst . . .«, sagte er.

»Ich formuliere es so. Du mußt doch ebenso erkennen wie ich, daß an der Sache mehr dran ist.«

»Na schön. Nehmen wir das einmal an. Aber wie? Wie wurde es bewerkstelligt?«

»Keine Ahnung«, sagte ich und nahm eine Karte zur Hand, die ich lange, lange nicht mehr angeschaut hatte. Ich spürte ihre Kälte unter meinen Fingerspitzen. »Die Methode ist allerdings gar nicht wichtig. Du hast eben die falsche Frage gestellt.«

»Was hätte ich denn fragen sollen?«

»Nicht ›wie‹, sondern ›wer‹.«

»Du meinst, ein Mensch hätte die gesamte Kette der Ereignisse geknüpft, bis hin zur Rückholung des Juwels?«

»Das weiß ich eben nicht genau. Was heißt das schon: Mensch? Aber ich glaube, daß jemand zurückgekehrt ist, den wir beide kennen, und daß dieser Jemand hinter allem steckt.«

»Na schön. Wer?«

Ich zeigte ihm den Trumpf in meiner Hand.

»Vater? Das ist nun wirklich lächerlich. Er muß tot sein. Wir haben unendlich lange nichts von ihm gehört.«

»Er könnte das alles tatsächlich arrangiert haben. Raffiniert genug ist er. Wir haben seine Fähigkeiten nie ganz begriffen.«

Benedict stand auf und reckte sich. Dann schüttelte er den Kopf.

»Ich glaube, du hast zu lange im kalten Wind gestanden, Corwin. Wir wollen nach Hause zurückkehren.«

»Ohne meine Vermutung auf die Probe zu stellen? Komm schon! Das wäre nun wirklich sehr unsportlich! Setz dich und gib mir eine Minute Zeit. Ich möchte diesen Trumpf ausprobieren.«

»Er hätte sich doch längst mit irgend jemand in Verbindung gesetzt!«

»Ich glaube nicht. Eher . . . Komm. Laß mir meinen Spaß. Was haben wir zu verlieren?«

»Na schön. Warum auch nicht?«

Er setzte sich wieder neben mich. Ich hielt den Trumpf zwischen uns, so daß wir beide das Bild sehen konnten. Wir starrten darauf. Ich entspannte mich innerlich, strebte nach Kontakt. Die Verbindung war augenblicklich da.

Er lächelte, als er uns sah.

»Das war gute Arbeit«, sagte Ganelon. »Freut mich, daß ihr mir mein Schmuckstück zurückgebracht habt. Ich brauche es bald.«

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