KAPITEL 2

Miles war ziemlich überrascht, als er am nächsten Morgen zu einer Stunde, die, wie er meinte, den Schichtbeginn darstellen könnte, in Ahns Büro erschien und dort den Leutnant wach, nüchtern und in Uniform antraf. Nicht daß der Mann direkt gut aussah: mit käsigem Gesicht und schwer atmend saß er zusammengekauert da und starrte mit verkniffenen Augen auf ein vom Computer koloriertes Wettervid.

Das Holo zoomte und verschob sich verwirrend nach Signalen aus der Fernsteuerung, die er mit einer feuchten und zitternden Hand umklammert hielt.

»Guten Morgen, Sir.« Miles ließ seine Stimme aus Mitleid sanft klingen und schloß die Tür hinter sich, ohne sie zuzuschlagen.

»Hä?« Ahn blickte auf und erwiderte den militärischen Gruß automatisch. »Wer, zum Teufel, sind Sie äh … Fähnrich?«

»Ich bin Ihr Nachfolger, Sir. Hat Ihnen niemand gesagt, daß ich komme?«

»O ja!« Ahns Gesicht hellte sich auf. »Sehr gut. Kommen Sie herein!«

Miles, der schon drinnen war, lächelte statt dessen kurz.

»Ich wollte Sie eigentlich von der Transportfähre abholen«, fuhr Ahn fort. »Sie sind früh dran. Aber Sie scheinen ja Ihren Weg allein gefunden zu haben.«

»Ich bin schon gestern angekommen, Sir.«

»Oha. Da hätten Sie sich aber melden sollen.«

»Ich habe mich gemeldet, Sir.«

»Oh.« Ahn blinzelte Miles besorgt an. »Haben Sie?«

»Sie versprachen, Sie würden mir heute morgen eine vollständige fachliche Einführung für das Büro geben, Sir«, fügte Miles hinzu, um die Gelegenheit beim Schöpf zu packen.

»Oh.« Ahn blinzelte. »Gut.« Der besorgte Ausdruck auf seinem Gesicht ließ etwas nach. »Also gut, ah …« Ahn rieb das Gesicht und blickte sich um. Er beschränkte seine Reaktion auf Miles’ körperliche Erscheinung auf einen verstohlenen Blick, und da er vielleicht den Schluß zog, daß sie die gesellschaftlichen Pflichten der Vorstellung schon tags zuvor absolviert hatten, begann er sofort mit einer Beschreibung der an der Wand aufgereihten Geräte, in der Reihenfolge von links nach rechts.

Es war buchstäblich eine Vorstellung, denn alle Computer hatten Frauennamen. Abgesehen von der Tendenz, über seine Maschinen zu sprechen, als wären sie menschlich, schien Ahn klar genug im Kopf zu sein, während er seine Aufgabe genau beschrieb; nur wenn er zufällig vom Thema abkam, geriet er ins Ungefähre und dann in Phasen des Schweigens. Miles steuerte ihn mit einschlägigen Fragen wieder sanft zum Wetter zurück und machte sich Notizen.

Nach einer konfusen Wanderung durch das Zimmer nach Art der Brownschen Molekularbewegungen entdeckte Ahn endlich wieder die Disketten mit seinen Büroprozeduren, die an den Unterseiten ihrer jeweiligen Geräte befestigt waren. Er machte Kaffee mit einer privaten Kaffeemaschine, die ›Georgette‹ hieß und diskret in einem Eckschrank abgestellt war, dann nahm er Miles auf das Dach des Gebäudes, um ihm die dortige Datensammelanlage zu zeigen.

Ahn stellte die dort versammelten Meß-, Sammel- und Prüfgeräte ziemlich oberflächlich vor. Sein Kopfweh schien mit den Anstrengungen des Morgens schlimmer zu werden. Er stützte sich schwer auf das korrosionsbeständige Geländer, das die automatisierte Station umgab, und blickte mit zusammengekniffenen Augen zum fernen Horizont.

Miles folgte ihm pflichtgetreu, als er über jede der vier Haupthimnmelsrichtungen einige Minuten tief zu meditieren schien. Oder vielleicht bedeutete dieser nach innen gerichtete Blick nur, daß Ahn nahe daran war, sich zu übergeben. Es war hell und klar an diesem Morgen, die Sonne war schon am Himmel — die Sonne war schon seit zwei Stunden nach Mitternacht am Himmel gewesen, erinnerte sich Miles. Sie hatten gerade die kürzesten Nächte des Jahres in diesen Breiten hinter sich gebracht.

Von diesem ungewöhnlich hohen Aussichtspunkt blickte Miles mit Interesse auf Basis Lazkowski und die flache Landschaft dahinter. Die Insel Kyril war ein eiförmiger Klumpen, etwa 60 Kilometer breit und 160 Kilometer lang, über 500 Kilometer von der nächsten nennenswerten Landmasse entfernt. Mit klumpig und braun war der größte Teil beschrieben, sowohl von der Basis wie von der Insel. Die Mehrzahl der Gebäude, einschließlich der Offizierskaserne, wo Miles wohnte, war in den Boden eingegraben und mit einheimischem Torf bedeckt.

Niemand hatte sich hier mit landwirtschaftlicher Bodenformung Mühe gegeben. Die Insel hatte ihre ursprüngliche barrayaranische Ökologie beibehalten, allerdings von Gebrauch und Mißbrauch gezeichnet. Lange dicke Wellen von Torf bedeckten die Kasernen für die Winterrekruten der Infanterie, jetzt waren sie alle still und leer. Schlammige, mit Wasser gefüllte Fahrspuren liefen fächerförmig hinaus zu verlassenen Schießplätzen, Hindernisparcours und pockennarbigen Arealen für Übungen mit scharfer Munition. Im nahen Süden wogte die bleierne See und wollte trotz aller Bemühungen der Sonne nicht funkeln. Im entfernten Norden markierte eine graue Linie die Grenze der Tundra an einer Kette von erloschenen Vulkanen.

Miles hatte seinen eigenen Offizierskurzkurs für Wintermanöver in den Schwarzen Hängen absolviert, einem Berggebiet tief in Barrayars zweitem Kontinent: dort gab es sicherlich jede Menge Schnee und mörderisches Terrain, aber die Luft war trocken und frisch und anregend gewesen. Selbst heute, im Hochsommer, schien hier die Feuchtigkeit der See unter seinen lockeren Parka zu schlüpfen und seine Knochen an jeder alten Bruchstelle anzunagen. Miles schüttelte sich dagegen, doch ohne Wirkung.

Ahn, der noch über dem Geländer hing, blickte auf diese Bewegung hin Miles von der Seite an. »Also sagen Sie mir … äh … Fähnrich, haben Sie irgend etwas mit ›dem Vorkosigan‹ zu tun? Ich habe mich das gefragt, als ich den Namen kürzlich auf dem Marschbefehl las.«

»Mein Vater«, sagte Miles knapp.

»Guter Gott.« Ahn blinzelte und richtete sich auf, dann sackte er wieder unsicher auf seine Ellbogen zusammen wie zuvor. »Guter Gott«, wiederholte er. Er kaute fasziniert an seiner Lippe, und in seinen trüben Augen erwachte für kurze Zeit aufrichtige Neugier. »Wie ist er wirklich?«

Was für eine unmögliche Frage, dachte Miles ungehalten. Admiral Graf Aral Vorkosigan. Der Koloß der barrayaranischen Geschichte in dieser Hälfte des Jahrhunderts. Eroberer von Komarr, Held des schrecklichen Rückzugs von Escobar. Sechzehn Jahre lang Lordregent von Barrayar während der unruhigen Epoche von Kaiser Gregors Minderjährigkeit, des Kaisers getreuer Premierminister in den seitdem verflossenen vier Jahren. Bezwinger von Vordarians Thronräuberschaft, Organisator des seltsamen Sieges im dritten cetagandanischen Krieg, unerschütterlicher Reiter auf dem Tiger von Barrayars mörderischer Politik in den letzten beiden Jahrzehnten. Der Vorkosigan.

Ich habe ihn aus purem Vergnügen lachen sehen, als er an der Bootsanlegestelle in Vorkosigan Surleau stand und Instruktionen über das Wasser rief, an jenem Morgen, als ich zum erstenmal segelte, umkippte und dann das Segelboot selbst wieder aufrichtete. Ich habe ihn weinen sehen, bis seine Nase lief, viel schlimmer betrunken, als Sie es gestern waren, Ahn, an jenem Abend, als wir erfuhren, daß Major Duvallier wegen Spionage hingerichtet wurde. Ich habe ihn wütend gesehen, so knallrot, daß wir um sein Herz fürchteten, als die Berichte eintrafen, die detailliert die Dummheiten beschrieben, die zu den letzten Unruhen in Solstice geführt hatten. Ich habe ihn im Palais Vorkosigan im Morgengrauen in Unterwäsche herumwandern sehen, wie er gähnte und meine schläfrige Mutter antrieb, ihm zu helfen, zwei passende Socken zu finden. Er ist nicht wie irgendjemand, Ahn. Er ist das Original.

»Er sorgt sich um Barrayar«, sagte Miles schließlich laut, als das Schweigen peinlich wurde. »Er ist … ein Vorbild, dem zu folgen schwer ist.« Und, o ja, sein einziges Kind ist ein mißgebildeter Mutant. Auch das gehört dazu.

»Das glaub ich gern.« Ahn atmete hörbar aus, aus Mitgefühl, oder war es vielleicht Ekel?

Miles entschied, daß er Ahns Mitgefühl würde ertragen können. Es schien keine Andeutung darin zu sein von jenem verdammten herablassenden Mitleid, und auch nicht, interessanterweise, von dem gewöhnlicheren Widerwillen. Das kommt daher, daß ich hier sein Nachfolger bin, schloß Miles. Ich könnte zwei Köpfe haben, und er wäre trotzdem überglücklich, mir zu begegnen.

»Heißt das, was Sie tun, in die Fußstapfen des Alten zu treten?«, fragte Ahn gleichmütig. Und etwas unsicherer, wobei er sich umblickte: »Hier?«

»Ich bin ein Vor«, sagte Miles ungeduldig. »Ich diene. Oder ich versuche es jedenfalls. Wo auch immer ich hingestellt werde. Das war die Abmachung.«

Ahn zuckte verwirrt die Achseln, ob wegen Miles oder wegen der wunderlichen Einfalle der Streitkräfte, die ihn nach Kyril geschickt hatten, wußte Miles nicht zu sagen.

»Nun gut.« Er stieß sich mit einem Knurren vom Geländer hoch. »Keine Wahwah-Warnungen heute.«

»Was für Warnungen?«

Ahn gähnte und tippte auf seinem Reportpanel eine Reihe von Zahlen ein, die er, nach Miles’ Beobachtung, aus dem hohlen Bauch geholt hatte und die eine stundenweise Vorhersage des heutigen Wetters darstellten. »Wahwah. Hat Ihnen niemand etwas von den Wahwahs erzählt?«

»Nein …«

»Das hätte man tun sollen, als erstes. Verdammt gefährlich, das Wahwah.«

Miles begann sich zu fragen, ob Ahn ihn verscheißern wollte. Üble Spaße, hatte Miles herausgefunden, konnten eine ziemlich subtile Form der Schikane darstellen, die sogar den Schutz des Rangs durchdrang. Der ehrliche Haß einer Prügelei hatte nur körperlichen Schmerz zur Folge.

Ahn lehnte sich wieder über das Geländer, um etwas zu zeigen. »Sehen Sie all diese Seile, die zwischen den Gebäuden von Tür zu Tür gespannt sind? Die sind dafür da, wenn das Wahwah kommt. Man hängt sich an sie dran, damit man nicht weggeblasen wird. Wenn man sich nicht mehr halten kann, dann darf man nicht die Arme ausstrecken und versuchen, sich zu stoppen. Ich habe schon eine Menge Kerle gesehen, die sich auf diese Weise die Handgelenke gebrochen haben. Man muß sich dann zu einer Kugel zusammenducken und rollen.«

»Was, zum Teufel, ist ein Wahwah, Sir?«

»Ein gewaltiger Wind. Plötzlich. Ich habe schon ein Wahwah erlebt, das in sieben Minuten von der Windstille bis zu einer Windgeschwindigkeit von 160 Kilometern losgebraust ist, mit einem Temperatursturz von zehn Grad über Null auf zwanzig unter dem Gefrierpunkt. Es kann zwischen zehn Minuten und bis zu zwei Tagen dauern. Sie kommen hier fast immer aus dem Nordwesten, wenn ganz bestimmte Bedingungen herrschen. Die Außenstation an der Küste warnt uns etwa zwanzig Minuten vorher. Wir lassen dann eine Sirene heulen. Das heißt, Sie dürfen nie ohne Ihre Kälteausrüstung losgehen oder weiter als fünfzehn Minuten weg von einem Bunker. Auf den Übungsgeländen der Rekruten dort draußen gibt es überall Bunker.«

Ahn fuchtelte mit seinem Arm in diese Richtung. Er wirkte ganz ernst und aufrichtig. »Wenn Sie diese Sirene hören, dann müssen Sie wie der Teufel zum nächsten Unterschlupf rennen. Bei Ihrer Größe … also wenn der Wind Sie hochhebt und ins Meer bläst, da würde man Sie nie mehr finden.«

»In Ordnung«, sagte Miles und beschloß im stillen, bei der ersten Gelegenheit diese angeblichen Fakten in den Wetteraufzeichnungen der Basis zu überprüfen. Er streckte seinen Hals aus für einen Blick auf Ahns Reportpanel. »Wo haben Sie diese Zahlen abgelesen, die Sie da eben eingegeben haben?«

Ahn blickte überrascht auf sein Panel. »Nun — das sind … ah … die richtigen Zahlen.«

»Ich habe nicht ihre Genauigkeit in Frage gestellt«, sagte Miles geduldig. »Ich möchte wissen, wie Sie daraufgekommen sind. Damit ich das morgen machen kann, solange Sie noch hier sind, um mich zu korrigieren.«

Ahn winkte mit seiner freien Hand in einer ratlosen Geste. »Nun ja …«

»Sie haben sich die Zahlen nicht einfach nur ausgedacht, nicht wahr?«, sagte Miles mißtrauisch.

»Nein!«, sagte Ahn. »Daran habe ich nicht gedacht, aber … nun, es ist die Art, wie der Tag riecht, vermute ich.« Er holte zur Demonstration tief Luft.

Miles kräuselte seine Nase und schnüffelte versuchsweise. Kälte, Seesalz, Küstenschlamm, Feuchtigkeit und Moder. Erhitzte Schaltkreise in einigen der blinkenden und herumwirbelnden Instrumente neben ihm. Die Durchschnittstemperatur, der Luftdruck und die Luftfeuchtigkeit des gegenwärtigen Augenblicks, geschweige denn der nächsten achtzehn Stunden, waren in den Geruchsinformationen, die durch seine Nasenlöcher eintrafen, nicht zu finden.

Er zeigte mit dem Daumen auf die Anordnung der meteorologischen Geräte. »Gibt es da irgend so etwas wie einen Geruchsmesser, um das zu wiederholen, was auch immer Sie machen?«

Ahn schaute echt verwirrt drein, als wäre sein inneres System, woraus auch immer es bestand, durch seine Befangenheit erschüttert worden. »Es tut mir leid, Fähnrich Vorkosigan. Wir haben natürlich die standardmäßigen computerisierten Projektionen, aber um Ihnen die Wahrheit zu sagen, ich habe sie seit Jahren nicht mehr benutzt. Sie sind nicht genau genug.«

Miles starrte Ahn an und kam zu einer schrecklichen Erkenntnis. Ahn log nicht, machte keine Witze und täuschte nichts vor. Es waren die Erfahrungen von fünfzehn Jahren, die ins Unterbewußtsein übergegangen waren und diese subtilen Funktionen ausführten. Ein Vorrat an Erfahrung, den Miles nicht übernehmen konnte. Und ich würde das auch gar nicht wollen, gestand er sich selbst ein.

Später am selben Tag überprüfte Miles alle von Ahns verwirrenden Behauptungen anhand der meteorologischen Archive der Basis, wobei er völlig wahrheitsgemäß erklärte, daß er sich mit den Systemen vertraut machte. Ahn hatte nicht geschwindelt, was die Wahwahs anging. Noch schlimmer, er hatte nicht geschwindelt, was die computerisierten Projektionen betraf. Die automatisierten Systeme produzierten lokale Vorhersagen mit einer Genauigkeit von 86 %, bei den Vorhersagen über den Zeitraum einer Woche ging das zurück auf 73 %. Ahn und seine magische Nase erreichten eine Genauigkeit von 96 %, und 94 % über den Zeitraum einer Woche. Wenn Ahn hier weggeht, dann erlebt diese Insel einen Rückgang der Genauigkeit der Wettervorhersage um 11 bis 21 %. Das wird man merken. Wetteroffizier auf Camp Permafrost zu sein, war ganz deutlich ein verantwortlicherer Posten, als Miles zuerst gedacht hatte. Das Wetter hier konnte tödlich sein.

Und dieser Kerl läßt mich auf dieser Insel allein zurück, mit sechstausend bewaffneten Männern, und sagt mir, ich solle nach Wahwahs schnüffeln?


Am fünften Tag, als Miles gerade zu dem Schluß gekommen war, sein erster Eindruck sei zu ungünstig gewesen, erlitt Ahn einen Rückfall.

Miles wartete eine Stunde darauf, daß Ahn und seine Nase sich im Wetterbüro zeigten, um den Tagesdienst zu beginnen. Schließlich holte er die Routineausgaben aus dem zweitklassigen computerisierten System, trug sie auf alle Fälle ein und machte sich auf die Suche. Er stöberte Ahn schließlich in dessen Schlafkoje auf, in der Unterkunft in der Offizierskaserne, total besoffen und schnarchend und nach schalem … hm … Obstschnaps oder so ähnlich riechend. Miles schauderte. Er schüttelte und stieß Ahn und schrie ihm ins Ohr, aber er konnte ihn damit nicht zum Aufstehen bewegen. Ahn stöhnte nur und vergrub sich noch tiefer in seine Bettücher und ungesunden Ausdünstungen. Miles schob mit Bedauern Gedanken an Gewaltanwendung beiseite und bereitete sich darauf vor, allein weiterzumachen. Er würde sowieso bald genug ganz auf sich allein gestellt sein.

Miles hinkte zur Fahrbereitschaft. Tags zuvor hatte Ahn ihn zu einer planmäßigen Wartungsfahrt zu den fünf Wetterstationen nahe der Basis mitgenommen. Die weiter draußen liegenden sechs waren für diesen Tag vorgesehen. Die routinemäßige Fortbewegung auf der Insel Kyril geschah mit einem Geländefahrzeug, das Scatcat genannt wurde, und es hatte sich herausgestellt, daß es fast soviel Spaß machte, ein Scatcat zu fahren wie einen Antigrav-Schlitten. Scatcats waren in den Regenbogenfarben schillernde tropfenförmige Fahrzeuge, die sich an den Boden drückten und die Tundra aufrissen, aber sie boten eine Garantie, von den Wahwah-Winden nicht weggerissen zu werden. Die Besatzung der Basis, so hatte man Miles zu verstehen gegeben, war es überdrüssig geworden, verlorene Antigrav-Schlitten aus dem kalten Meer zu fischen.

Die Fahrbereitschaft war ebenfalls ein halb eingegrabener Bunker wie die meisten übrigen Gebäude von Basis Lazkowski, nur größer. Miles machte den Korporal ausfindig (wie hieß er noch mal? Ach ja, Olney), der Ahn und ihm am Vortag das Fahrzeug zugewiesen hatte. Der Mechaniker, der ihm assistierte und das Scatcat aus der unterirdischen Garage zum Eingang herauffuhr, kam ihm auch irgendwie bekannt vor. Groß, schwarze Arbeitsuniform, dunkle Haare — damit waren achtzig Prozent der Männer auf der Basis beschrieben —, erst als er sprach, brachte sein starker Akzent Miles auf die richtige Fährte.

Er war einer der Spötter, die Miles auf dem Landeplatz der Fähre belauscht hatte. Miles beherrschte sich und zeigte keine Reaktion. Er ging die Ausrüstungsliste des Fahrzeugs sorgfältig durch, bevor er sie unterzeichnete, wie Ahn es ihn gelehrt hatte.

Alle Scatcats mußten jederzeit eine komplette Kälteüberlebensausrüstung an Bord haben. Korporal Olney beobachtete mit leichter Verachtung, wie Miles herumfummelte, um alles zu finden. Nun gut, ich bin halt langsam, dachte Miles gereizt. Neu und unerfahren. Dies ist die einzige Methode, wie ich weniger neu und unerfahren werde. Schritt für Schritt. Er bemühte sich, Herr über seine Befangenheit zu werden. Vorausgegangene schmerzvolle Erfahrungen hatten ihn gelehrt, daß dies ein äußerst gefährlicher Geisteszustand war. Konzentriere dich auf deine Aufgabe, nicht auf das verdammte Publikum. Du hast immer ein Publikum gehabt. Und wirst vermutlich immer eins haben.

Miles breitete die Folie mit der Landkarte auf dem Rumpf des Scatcats aus und zeigte dem Korporal seine geplante Route. Ahn zufolge war eine solche Unterrichtung auch eine Standardsicherheitsprozedur. Olney knurrte bestätigend mit einem fein dosierten Ausdruck lang ertragener Langeweile, spürbar zwar, aber noch nicht so explizit, daß Miles gezwungen gewesen wäre, es zu bemerken. Der schwarzgekleidete Techniker, Pattas, blickte über Miles’ schräge Schulter, verzog die Lippen und sagte: »Oh, Herr Fähnrich.« Wieder machte die Betonung kurz vor der Ironie halt. »Sie fahren hinauf zu Station Neun?«

»Ja?«

»Vielleicht wollen Sie auf Nummer Sicher gehen und Ihr Scatcat … hm … vor dem Wind geschützt parken, in dem Loch direkt unter der Station.« Ein dicker Finger berührte die Landkartenfolie auf einem blau markierten Gebiet. »Sie werden es sehen. Auf diese Weise stellen Sie sicher, daß Sie Ihr Scatcat wieder starten können.«

»Die Energiezelle in diesen Maschinen ist für den Weltraum ausgelegt«, sagte Miles, »wieso sollte sie nicht wieder starten können?«

Olneys Augen funkelten auf, dann wurden sie plötzlich ganz unbeteiligt. »Ja, aber im Falle eines plötzlichen Wahwahs, da wollen Sie doch nicht, daß das Scatcat Ihnen davongeweht wird.«

Ich würde noch eher weggeweht werden. »Ich dachte, diese Scatcats seien zu schwer, um weggeweht zu werden.«

»Nun ja, nicht weg, aber sie sind, wie man weiß, schon umgeweht worden«, murmelte Pattas.

»O ja. Na gut, danke.«

Korporal Olney hustete. Pattas winkte fröhlich, als Miles losfuhr. Miles’ Kinn zuckte nach oben mit dem alten nervösen Tick. Er holte tief Atem und beschloß, guter Stimmung zu sein, als er das Scatcat von der Basis weglenkte und querfeldein fuhr. Er gab Gas, um eine noch befriedigendere Geschwindigkeit zu erreichen, und fegte durch den braunen, farnähnlichen Bodenbewuchs.

Wie lange war er an der Kaiserlichen Akademie gewesen, anderthalb Jahre? Zwei Jahre? Da hatte er seine Fähigkeiten jedem verdammten Mann, dem er über den Weg lief, bewiesen und noch mal bewiesen, jedesmal, wenn er irgend etwas tat. Das dritte Jahr hatte ihn vielleicht verdorben, er war aus der Übung. Würde es jedesmal so sein wie jetzt, wenn er einen neuen Posten übernahm? Vermutlich, dachte er bitter und gab noch etwas mehr Gas. Aber er hatte gewußt, daß dies ein Teil des Spiels war, als er danach verlangt hatte, es zu spielen.

Das Wetter war fast warm, die bleiche Sonne strahlte fast, und Miles war fast fröhlich, als er Station Sechs erreichte, an der Ostküste der Insel. Es war ein Vergnügen, zur Abwechslung mal allein zu sein, nur er und seine Aufgabe. Keine Zuschauer. Zeit, um sich Zeit zu lassen und alles richtig zu machen.

Er arbeitete sorgfältig, überprüfte die Energiezellen, entleerte die Proben, schaute nach Anzeichen von Korrosion, Beschädigungen oder losen Verbindungen an den Geräten. Und wenn er ein Werkzeug fallen ließ, dann gab es da niemanden, der Bemerkungen über spastische Mutanten machte. Als die Spannung nachließ, machte er weniger Mißgriffe, und der Tick verschwand. Er kam zum Ende, streckte sich, atmete gut gelaunt die feuchte Luft ein und genoß den ungewohnten Luxus des Alleinseins. Er nahm sich sogar ein paar Minuten Zeit, um an der Küste entlangzugehen und die komplizierten Formen der kleinen Meerestiere zu betrachten, die da an Land gespült worden waren.

Eines der Prüfgeräte von Station Acht war beschädigt, ein Feuchtigkeitsmesser zerstört. Als er ihn ersetzt hatte, wurde ihm klar, daß sein Zeitplan allzu optimistisch gewesen war. Die Sonne neigte sich schon dem grünen Dämmerlicht zu, als er Station Acht verließ. Als er Station Neun erreichte, in einem Gebiet an der Nordküste, wo sich Tundra und Felsbrocken mischten, war es schon fast dunkel. Station Zehn, so vergewisserte sich Miles auf seiner Landkartenfolie beim Licht seiner Federhalterlampe, war droben in den vulkanischen Bergen inmitten der Gletscher.

Das beste war, nicht im Dunkeln dort auf die Suche zu gehen. Er würde einfach die kurzen vier Stunden bis zur Morgendämmerung abwarten. Er meldete seine Planänderung über Kommunikator an die Basis, die 160 km weit im Süden lag. Der Diensthabende klang nicht schrecklich interessiert. Gut. Da ihn niemand beobachtete, ergriff Miles glücklich die Gelegenheit, die ganze faszinierende Ausrüstung auszuprobieren, die hinten auf das Scatcat gepackt war. Es war viel besser, jetzt zu üben, wenn die Bedingungen gut waren, als später mitten in einem Schneesturm. Das kleine blasenförmige Zweimannschutzzelt erschien Miles bei seiner Größe fast wie ein Palast. Im Winter sollte es mit zusammengeballtem Schnee isoliert werden. Er stellte es auf der dem Wind abgewandten Seite des Scatcats auf, das er an der empfohlenen niedrigen Stelle geparkt hatte, ein paar hundert Meter von der Wetterstation entfernt, die auf einem Felsen saß.

Miles dachte über die Relation zwischen dem Gewicht des Schutzzeltes und dem des Scatcats nach. Ein Vid über ein typisches Wahwah, das Ahn ihm gezeigt hatte, war ihm in lebhafter Erinnerung. Die tragbare Latrine, die seitwärts gedreht mit einer Geschwindigkeit von hundert Stundenkilometern durch die Luft flog, war besonders eindrucksvoll gewesen. Ahn hatte ihm nicht sagen können, ob zu dem Zeitpunkt, als das Vid aufgenommen wurde, jemand in dem Aborthäuschen drin gewesen war. Miles ergriff die zusätzliche Vorsichtsmaßnahme, das Schutzzelt mit einer kurzen Kette an dem Scatcat zu befestigen. Befriedigt krabbelte er hinein.

Die Ausrüstung war erstklassig. Er hängte ein Heizrohr am Dach auf und schaltete es ein, setzte sich im Schneidersitz hin und ließ sich wohlig wärmen. Der Proviant war von der besseren Kategorie: eine Menüplatte mit Schmorbraten, Gemüse und Reis. Miles zog den Aktivierungsstreifen ab, und das Essen wurde automatisch aufgewärmt. Er mischte sich ein annehmbares Fruchtgetränk mit dem dafür vorgesehenen Pulver.

Nachdem er gegessen und die Überreste weggeräumt hatte, ließ er sich auf einem bequemen Polster nieder, schob eine Buchdiskette in seinen Handprojektor und bereitete sich darauf vor, die kurze Nacht lesend zu verbringen. Er war in diesen letzten paar Wochen ziemlich angespannt gewesen. In diesen letzten paar Jahren. Die Buchdiskette, ein betanischer Gesellschaftsroman, den seine Mutter, die Gräfin, ihm empfohlen hatte, befaßte sich nicht im geringsten mit Barrayar, militärischen Manövern, Mutation, Politik oder dem Wetter. Miles bemerkte nicht einmal, um wieviel Uhr er einschlummerte.

Er schrak aus dem Schlaf hoch und blinzelte in die tiefe Dunkelheit, in der nur das schwache kupferfarbene Licht aus dem Heizrohr schimmerte. Er hatte das Gefühl, lange geschlafen zu haben, aber die transparenten Sektoren des Schutzzelts waren pechschwarz. Eine unsinnige Panik griff nach seiner Kehle. Verdammt, es machte doch nichts aus, wenn er verschlafen hatte, hier gab es kein Examen, zu dem er zu spät kommen würde. Er blickte auf die Leuchtanzeige seines Armbandchronos.

Eigentlich müßte helles Tageslicht herrschen.

Die biegsamen Wände des Schutzzelts wurden nach innen gedrückt.

Nicht einmal ein Drittel des ursprünglichen Rauminhalts war noch übrig, und der Boden warf Falten. Miles drückte einen Finger gegen das dünne, kalte Plastik. Es gab langsam nach, wie weiche Butter, und die Vertiefung blieb. Was, zum Teufel…?

In seinem Kopf hämmerte es, seine Kehle zog sich zusammen; die Luft war stickig und feucht. Es war genau die Empfindung wie … wie Sauerstofferschöpfung und CO2-Überschuß bei einem Raumnotfall.

Hier? Das Schwindelgefühl seiner Desorientiertheit erzeugte den Eindruck, als neige sich der Boden.

Der Boden hatte sich geneigt, stellte er irritiert fest, und wurde an einer Seite tief nach unten gezogen und quetschte dabei eines seiner Beine ein. Dieser Griff ließ ihn krampfhaft zusammenzucken. Er kämpfte gegen die CO2-induzierte Panik an, legte sich auf den Rücken und versuchte, langsamer zu atmen und schneller zu denken. Ich bin unter der Erde. In einer Art Treibsand versunken. Treibschlamm. Hatten diese beiden verdammten Kerle bei der Fahrbereitschaft ihn reingelegt? Er war reingefallen, buchstäblich reingefallen.

Vielleicht war es träger Schlamm. In der Zeit, die er gebraucht hatte, um dieses Schutzzelt aufzubauen, war das Scatcat nicht wahrnehmbar eingesunken. Sonst hätte er die Falle bemerkt. Natürlich, es war dunkel gewesen. Aber wenn er schon seit Stunden gesunken war, im Schlaf … Entspanne dich, sagte er sich selber verzweifelt. Die Oberfläche der Tundra, die freie Luft, sie mochten bloße zehn Zentimeter über ihm sein. Oder zehn Meter …

Entspanne dich! Er tastete im Zelt herum nach etwas, das er als Sonde benutzen könnte. Da war doch ein langes, nach Teleskopart ausziehbares Rohr mit einem Messer vorn dran gewesen, das dazu diente, Eisproben von einem Gletscher zu nehmen. Es war im Scatcat verpackt. Zusammen mit dem Kommunikator. Und das Scatcat befand sich jetzt, wie Miles aus der Neigung des Bodens errechnete, etwa zweieinhalb Meter unter ihm, westlich von seiner gegenwärtigen Position.

Es war das Scatcat, was ihn nach unten zog. Das Schutzzelt allein hätte wohl gut auf dem von der Tundra verborgenen Schlammtümpel schwimmen können. Wenn er die Kette abmachen könnte, würde dann das Zelt wieder aufsteigen? Nicht schnell genug. Sein Brustkasten fühlte sich an, wie mit Baumwolle vollgestopft. Er würde bald zur Luft durchbrechen oder ersticken müssen. Mutterschoß, Grab. Würden seine Eltern hier anwesend sein, wenn er endlich gefunden war, und zuschauen, wie dieses Grab geöffnet wurde, wenn Scatcat und Schutzzelt von einem schweren Luftkissenkran aus dem Sumpf gehievt wurden … sein Körper erfroren, mit aufgerissenem Mund, in dieser schrecklichen Parodie einer Fruchtblase … Entspanne dich!

Er stand auf und drückte nach oben gegen das schwere Dach. Seine Füße sanken in dem breiigen Boden ein, aber er konnte eine der inneren Rippen des Zeltes losreißen, die jetzt schon in einer überzogenen Kurve gebogen war. Von der Anstrengung in der dicken Luft wurde er fast ohnmächtig. Er fand die Oberkante der Öffnung des Zeltes und schob seine Finger ein paar Zentimeter durch den Klettverschluß hindurch. Gerade genug, um den Zeltstab durchzustecken.

Er hatte gefürchtet, der schwarze Schlamm würde hereinströmen und ihn mit einemmal ertränken, aber er drang nur in erstarrten Klumpen herein, die zu Boden plumpsten. Der Vergleich war offensichtlich und widerwärtig. Gott, und ich hatte geglaubt, ich wäre schon früher einmal tief in der Scheiße gesessen. Er schob die Zeltrippe nach oben. Sie leistete Widerstand, rutschte in seinen schwitzenden Handflächen. Nicht zehn Zentimeter. Nicht zwanzig. Ein Meter, ein weiterer Meter, und ein dritter, und jetzt war seine Sonde am Ende. Er machte eine Pause, griff erneut zu, schob wieder. Ließ der Widerstand nach? War er zur Oberfläche durchgebrochen? Er zog die Rippe hin und her, aber stets schloß der saugende Schlamm das Loch wieder.

Vielleicht, vielleicht war es nur ein bißchen weniger als seine eigene Größe, von der Spitze des Zeltes bis zur Atemluft. Atemluft, Todesgruft. Wie lang brauchte er, wenn er sich durchwühlte? Wie schnell schloß sich ein Loch in diesem Zeug? Vor seinen Augen wurde es dunkel, und der Grund dafür war nicht, daß das Licht nachließ. Er schaltete das Heizrohr ab und steckte es in die Vordertasche seiner Jacke. Die unheimliche Dunkelheit erfüllte ihn mit Schrecken. Oder war es vielleicht das CO2? Jetzt oder nie!

Auf einen Impuls hin bückte er sich und öffnete die Verschlüsse seiner Stiefel und seine Gürtelschnalle, dann zog er den Klettverschluß nach Gefühl auf. Er begann zu graben wie ein Hund, schob große Portionen von Schlamm hinab in den wenigen Raum, der in der Blase des Zeltes noch übrig war. Er quetschte sich durch die Öffnung, straffte sich, holte zum letztenmal Atem und drückte nach oben.

In seiner Brust pochte es, er sah verschwommenes Rot, als sein Kopf zur Oberfläche durchstieß. Luft! Er spuckte schwarzen Dreck und Fetzen Farn aus und blinzelte, versuchte mit wenig Erfolg seine Augen und seine Nase zu reinigen. Er kämpfte eine Hand nach oben durch, dann die andere, und versuchte sich in die Horizontale hinaufzuziehen, platt wie ein Frosch. Die Kälte verwirrte ihn. Er spürte, wie der Schlamm sich wieder um seine Beine schloß, ihn benommen machte wie die Umarmung einer Hexe. Seine Zehen drückten voll gegen das Dach des Zeltes. Es sank, und er kam einen Zentimeter höher. Den letzten Teil der Hebelwirkung konnte er durch Drücken erreichen. Nun mußte er ziehen. Seine Hände schlossen sich über dem Farn. Der gab nach. Mehr. Mehr. Er machte einen kleinen Fortschritt, die kalte Luft kratzte in seiner dankbaren Kehle. Der Griff der Hexe wurde fester. Er zappelte mit seinen Beinen, vergebens, ein letztesmal. Gut, jetzt. Hauruck!

Seine Beine glitten aus den Stiefeln und den Hosen, seine Hüften rutschten heraus, und er rollte sich zur Seite. Er lag mit gespreizten Beinen und Armen, um auf der tückischen Oberfläche eine möglichst große Unterlage zu haben, das Gesicht dem grauen, wirbelnden Himmel zugekehrt. Seine Uniformjacke und seine langen Unterhosen waren mit Schlamm durchtränkt, er hatte eine Wärmeschutzsocke verloren, beide Stiefel und seine Hose. Vom Himmel fiel ein Graupelschauer.

Man fand ihn Stunden später, zusammengerollt um das schwächer werdende Heizrohr, eingezwängt in eine leergeräumte Gerätenische in der automatisierten Wetterstation. Seine Augenhöhlen wirkten leer in dem schwarz verschmierten Gesicht, seine Zehen und Ohren waren weiß. Seine tauben, violetten Finger ruckten unablässig zwei Drähte gegeneinander in einem ständigen hypnotischen Rhythmus, dem Notsignal der Streitkräfte. Das angezeigt werden sollte in Ausbrüchen von Störungen an dem Luftdruckmesser im Wetterraum der Station. Falls und sobald irgend jemand sich die Mühe gemacht hätte, die plötzlich fehlerhafte Anzeige aus dieser Station anzuschauen, oder das Muster im weißen Rauschen erkannt hätte.

Seine Finger zuckten in diesem Rhythmus noch einige Minuten weiter, nachdem man ihn aus seiner kleinen Kiste herausgezogen hatte. Eis brach vom Rücken seiner Uniformjacke ab, als man versuchte, seinen Körper aufzurichten. Lange Zeit konnte man überhaupt kein Wort aus ihm herausbringen, nur ein zitterndes Zischen. Nur seine Augen brannten.

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