5



So dahängend, abwechselnd meine Muskeln an- und entspannend, um dem Pendeleffekt der langen, geknoteten Schnur entgegenzuwirken, untersuchte ich einen Penny, auf dem Lincolns Profil nach links blickte. Er sah genauso aus, wie ein Penny auszusehen hatte, den man im Spiegel betrachtet, Spiegelschrift und alles. Das Dumme war nur, ich hielt ihn direkt in meiner Handfläche.

Neben/unter mir, wo ich nur wenige Meter über dem Fußboden baumelte, summte die Rhenniusmaschine: drei rabenschwarze Gehäuse, die in einer Reihe auf einer kreisförmigen Plattform angebracht waren, die sich langsam gegen den Uhrzeigersinn drehte. Von den Enden der Einheit ging jeweils ein Schaft aus – einer vertikal, einer horizontal –, und diese Schäfte passierten etwas, was an einen Möbiusstreifen erinnerte, ein Gürtel von fast einem Meter Weite, wobei ein Strang fast in einen Tunnel in der gekrümmten Zentraleinheit, aus dem eine gekrümmte Hand herausragte, mündete.

Mit den Knien pumpend, die Füße gegen das Terminal gestemmt, brachte ich mich selbst in schwingende Bewegung, die mich, Augenblicke später, wieder über die einwärts gerichtete Spur der mittleren Komponente brachten. Ich ließ mich hinunter, streckte den Arm aus, ließ den Penny auf den Gürtel fallen, erreichte den oberen Totpunkt meiner Schwingbewegung, begann wieder zurückzuschwingen. Noch immer festgeklammert, schnappte ich mir den Penny, als er wieder auftauchte.

Nicht das, was ich erwartet hatte. Aber nicht im geringsten.

Die erste Reise durch die Innereien dieses Dings hatte den Umkehrprozeß eingeleitet. Ich hatte vermutet, wenn ich ihn ein weiteres Mal durchlaufen ließ, würde er wieder die ursprüngliche Form annehmen. Statt dessen hielt ich nun eine Metallscheibe in der Hand, auf der die Gravierung vertieft war, keinesfalls aber umgekehrt. Das war auf beiden Seiten der Fall, der Rand dagegen war eingekerbt wie ein Zahnrad.

Ich wurde immer neugieriger. Aber ich mußte ihn ja einfach noch einmal durch die Maschine laufen lassen, um herauszufinden, was als nächstes geschah. Ich richtete mich auf, umklammerte das Seil mit den Knien, begann wieder, langsam zu schwingen.

Einen Augenblick sah ich hoch, wo meine neun Meter lange Marionettenschnur im Halbschatten befestigt war. An einem T-Träger, ganz oben an der Decke, hatte ich sie befestigt. Ich trug einen dunklen Pulli und ebensolche Hosen, dazu hatte ich dünne, geschmeidige Turnschuhe an. Ich hatte das Seil zusammengeschlungen über der linken Schulter getragen, bis ich den Punkt erreichte, der am günstigsten über dem Apparat lag.

Ich war durch ein Dachfenster eingestiegen, nachdem ich einige Drähte und Absperrungen zerschnitten sowie drei Alarmsysteme außer Funktion gesetzt hatte. Meine erworbenen Kenntnisse in Elektrotechnik hatten mir dabei ausgezeichnete Dienste geleistet. In der Halle selbst war es dunkel, die einzigen Lichtquellen befanden sich nahe am Boden, um das Gerät herum, das sie von unten her anstrahlten. Eine Kordel umgab die Maschine vollkommen, in ihr waren elektrische Sensoren verborgen, Sensorplatten im Fußboden und in der Plattform verrieten sofort jeden noch so leichten Schritt. Auch eine Fernsehkamera befand sich über dem Gerät. Ich hatte sie ein wenig verschoben. Sie war nun zwar noch immer auf die Maschine gerichtet, aber etwas weiter südlich, da ich mich ihr von Norden nähern wollte, wo der Gürtel sich verflachte, bevor er die Zentraleinheit erreichte – ein Kunststückchen, das ich im Verlauf des Kurses in Programmgestaltung gelernt hatte. Natürlich patrouillierten auch Wachen, aber einer der Wächter war eben erst hiergewesen, und ich hatte die Absicht, schnell zu sein. Aber alle Pläne haben ihre Grenzen und Schwächen – sonst könnten die Versicherungsgesellschaften nicht reich werden.

Die Nacht war bewölkt, es wehte ein sehr kalter Wind. Mein Atem kondensierte zu geisterhaften, verwehenden Wölkchen. Der einzige Zeuge meiner Fingerübungen an dem Dachfenster war eine müde aussehende Katze, die in der Nähe zusammengekauert lag. Schon als ich in der Stadt angekommen war, war es so kalt gewesen, gestern nacht. Es war eine Reise, die auf eine Entscheidung zurückging, die ich tags zuvor auf Hals Sofa getroffen hatte.

Nachdem Charv und Ragma mich auf meinen ausdrücklichen Wunsch im Schutze der Dunkelheit fünfzig Meilen von der Stadt entfernt abgesetzt hatten, war ich per Anhalter kurz nach Mittemacht bereits in meiner Nachbarschaft gewesen. Und das war auch gut so.

Da ist eine Seitenstraße, die als Sackgasse in die Straße, in der ich wohne, einmündet. Mein Wohnhaus liegt ihr direkt gegenüber. Wenn man diese Straße entlanggeht, kann man die Fenster meines Apartments ausgezeichnet sehen. Meine Augen blickten daher natürlich auch suchend in diese Richtung. Sie waren finster, wie sie es nachts auch sein sollten. Dunkel. Blank.

Aber dann, ein halbe Minute später, als ich mich bereits der Ecke näherte, sah ich ein kurzes, helles Aufflackern. Danach wieder Schwärze.

Zu jedem anderen Zeitpunkt wäre mir das entgangen, wahrscheinlich hätte ich überhaupt nicht darauf geachtet. Es hätte ja leicht eine Spiegelung sein können, eine Reflektion. Und doch …

Ja. Da ich nun schon mehrmals übertölpelt worden war und noch immer die Schmerzen spürte, wäre es eine Dummheit gewesen, nicht besonders auf der Hut zu sein. Weder dumm noch leichtsinnig sein, das sagte ich mir in diesem Augenblick und wandte mich nach rechts.

Ich umkreiste mehrere Blocks im Quadrat, bis ich schließlich wieder von hinten an mein Haus gelangte. Es gab auch einen Hintereingang, doch den mied ich, statt dessen ging ich an eine Stelle, wo ich von der Regenrinne aus zu einem Sims und von dort zur Feuertreppe gelangen konnte, was ich auch tat.

Schon kurze Zeit später war ich auf dem Dach und ging darauf entlang. Weiter ging es, die Dachrinne hinab, bis zu der Stelle, wo ich damals gestanden hatte, als ich mit Paul Byler gesprochen hatte. Von dort beugte ich mich seitlich hinüber und spähte in mein Schlafzimmerfenster. Zu dunkel, um etwas mit Bestimmtheit sagen zu können. Aber es war ja auch das andere Fenster gewesen, durch das ich das kurze Aufflackern gesehen hatte, wahrscheinlich das Anzünden einer Zigarette.

Ich legte meine Fingerspitzen an die Scheibe, drückte fest zu und schob dann die ganze Hand nach oben. Das Fenster glitt lautlos aufwärts, der Lohn meines Geschicks. Da ich nur wenig Schlaf benötigte und zudem ganz verrückt nach meinen nächtlichen Ausflügen war, hatte ich die Dielen des Bodens immer dick eingewachst, damit ich meinen Zimmergefährten nicht störte.

Ich ließ meine Schuhe unter dem Fenster stehen und trat ein, bereit zu einer sofortigen Flucht.

Ich wartete eine Minute, leise durch den Mund atmend. Nur die Ruhe. Eine weitere Minute …

Ein Knirschen von meinem schweren Sessel drang an mein Ohr, ein Geräusch, das immer dann auftritt, wenn jemand die Beine übereinanderschlägt.

Also befand eine Person sich rechts vom Tisch, in der Nähe des Fensters.

„Ist noch Kaffee in dem Ding hier?“ fragte eine barsche Stimme leise.

„Ich glaube schon“, antwortete jemand.

„Dann gieß ein.“

Das Geräusch einer Thermosflasche, die aufgeschraubt wird. Gluckern. Ein paar klirrende, polternde Laute. Ein gemurmeltes „Danke“. Der andere stand also direkt am Tisch.

Ich wagte kaum zu atmen.

Schlürfen. Seufzen. Das Schaben eines Streichholzes. Stille.

Dann: „Wäre es nicht lustig, wenn er sich selbst in den Tod gestürzt hätte?“

Ein Schnauben.

„Yeah. Aber verdammt unwahrscheinlich.“

„Woher willst du das denn wissen?“

„Der stinkt doch vor Glück, der Bursche. Solchen komischen Käuzen hilft das Glück immer.“

„Das stimmt. Ich wünsche, er würde sich beeilen und heimkommen.“

„Dasselbe gilt auch für mich.“

Der im Sessel stand auf und trat ans Fenster. Nach einer langen Zeit seufzte er. „Wie lange noch, wie lange noch, o Gott?“

„Es wird das Warten wert sein.“

„Das will ich nicht abstreiten. Aber je früher wir ihn bekommen, desto besser.“

„Natürlich. Darauf trinke ich.“

„Hört, hört! Was hast du denn da?“

„Einen Schluck Brandy.“

„Den hast du schon die ganze Zeit, und da läßt du mich diese schwarze Brühe trinken?“

„Du hast nach Kaffee gefragt. Außerdem habe ich die Flasche erst vor kurzem entdeckt.“

„Gib her.“

„Hier ist noch ein Glas. Seien wir sparsam. Das ist ausgezeichnete Ware.“

„Schenk ein.“

Ich hörte, wie der Korken von meiner Weihnachtsflasche gezogen wurde. Danach folgte ein leises Klirren.

„Da, nimm.“

„Riecht gut.“

„Nicht wahr?“

„Auf die Königin!“

Scharren von Füßen. Ein leises Pling!

„Gott schütze sie!“

Danach setzten sie sich wieder und verstummten. Ich blieb noch etwa eine Viertelstunde stehen, doch keiner sagte mehr etwas.

Daher tastete ich mich in die Ecke, nahm das letzte verbliebene Geld aus dem Stiefel, steckte es in die Tasche und tastete mich zum Fenster zurück.

Ich verschloß es so sorgfältig, wie ich es geöffnet hatte, kletterte wieder auf das Dach, wobei ich an einer schwarzen Katze vorbeiging, die einen Buckel machte und fauchte – zum Glück bin ich nicht abergläubisch –, und entfernte mich rasch.

Nachdem ich Hals Haus nach Beobachtern abgesucht hatte – ich fand keinen außer mir selbst –, rief ich von der Telefonzelle an der Ecke bei ihm an. Es überraschte mich etwas, daß er schon nach wenigen Sekunden abnahm.

„Ja?“

„Hal?“

„Ja. Wer spricht?“

„Dein alter Kumpel Klettermaxe.“

„Heyho, Junge! In was für Schwierigkeiten steckst du denn nun schon wieder?“

„Wenn ich das wüßte, hätte ich viel weniger Kopfschmerzen. Kannst du mir etwas Neues berichten?“

„Wahrscheinlich nichts von Bedeutung. Aber ich habe einige Kleinigkeiten herausgefunden, die vielleicht …“

„Hör zu, kann ich raufkommen?“

„Sicher, warum nicht?“

„Jetzt gleich, meine ich. Ich falle dir nicht gerne zur Last, aber ich …“

„Keine Sorge. Komm rauf.“

„Geht es dir gut?“

„Eigentlich nicht. Mary und ich hatten eine kleine Meinungsverschiedenheit, sie verbringt das Wochenende bei ihrer Mutter. Ich bin halb besoffen, also auch noch halb nüchtern. Das wird genügen. Du kannst mir von deinen Schwierigkeiten erzählen und ich dir von meinen.“

„Das ist ein Angebot. Ich bin in einer halben Minute da.“

„Großartig. Bis gleich.“

Also legte ich auf, ging hinüber, klingelte, wurde eingelassen, und wenige Sekunden später klopfte ich bei ihm an der Wohnungstür.

„Prompt, sehr prompt“, empfing er mich, riß die Tür auf und trat beiseite. „Tritt ein und bete.“

„Wozu?“

„Oh, segne dieses Haus zuallererst. Es kann ein wenig Gnade vertragen.“

„Sei gesegnet“, sagte ich eintretend. „Tut mir leid, daß du Ärger hast.“

„Wird schon wieder vorbeigehen. Es begann mit einem angebrannten Essen und dem Zuspätkommen beim Theaterbesuch, das ist alles. Zu dumm. Ich dachte, sie sei es, als das Telefon klingelte. Schätze, ich werde meine Entschuldigung auf morgen verschieben müssen. Wenn ich dann einen ordentlichen Kater habe, werde ich schon zerknirscht genug aussehen. Was möchtest du trinken?“

„Ich weiß wirklich nicht … Ach, zum Teufel! Was du trinkst.“

„Ein Tropfen Soda in einem Ozean aus Scotch.“

„Lieber umgekehrt“, sagte ich, wonach ich mich im Wohnzimmer in einen riesigen, weichen und bequemen Sessel setzte.

Wenige Augenblicke später kam Hal auch herüber und reichte mir ein Glas, aus dem ich einen ordentlichen Schluck nahm, während er sich mir gegenüber setzte, selbst trank und dann sagte: „Hast du denn in letzter Zeit irgendwelche monströsen Taten begangen?“

Ich schüttelte den Kopf.

„Immer das Opfer, nie der Sieger. Was hast du gehört?“

„Nichts, wirklich nichts. Alles nur haltlose Vermutungen. Viele Leute haben nach dir gefragt, aber nur die wenigsten haben etwas gesagt.“

„Was für Leute?“

„Nun, dein Berater, Dennis Wexroth, er war einer von denen …“

„Was wollte er denn?“

„Mehr Informationen über dein Projekt in Australien.“

„Welche zum Beispiel?“

„Nun, den Standort zum Beispiel. Er wollte genau wissen, wo du gräbst.“

„Was hast du ihm gesagt?“

„Daß ich das nicht wüßte, was auch der Wahrheit entsprach. Dieses Gespräch führte er telefonisch mit mir. Später kam er persönlich vorbei, zusammen mit einem anderen Mann, einem Mister Nadler. Der Bursche hatte eine ID-Karte, die ihn als Angestellten des Innenministeriums auswies. Sie benahmen sich, als fürchteten sie, du könntest dort drüben Kunstgegenstände mitgehen lassen, was dann politische Verwicklungen ergeben könnte.“

Ich sagte etwas Vulgäres.

„Ja, dasselbe habe ich mir auch gedacht“, sagte er. „Er zwang mich, mich an alle Einzelheiten zu erinnern, die etwas mit deiner Arbeit zu tun haben konnten. Dunkel erinnerte ich mich noch an Tasmanien. Aber ich hatte Angst. Wußte nicht, was sie dir antun wollten. Daher habe ich darauf bestanden, nichts von deinen Plänen zu wissen.“

„Gut. Wann war das?“

„Oh, da warst du schon über eine Woche weg. Ich hatte gerade deine Karte aus Tokio bekommen.“

„Ich verstehe. War das alles?“

„Nein, zum Teufel. Das war erst der Anfang.“

Ich genehmigte mir noch einen großen Schluck.

„Nadler stand schon am nächsten Tag wieder auf der Matte und fragte, ob mir in der Zwischenzeit noch etwas eingefallen sei. Zusätzlich hatte er mir ja noch seine Telefonnummer dagelassen, falls du dich sehen lassen solltest. Ich war gehörig sauer. Daher sagte ich nur kurz angebunden nein und ließ ihn abblitzen. Aber noch am selben Morgen kam er wieder und meinte, es wäre nur zu deinem Besten, wenn ich mit ihnen zusammenarbeiten würde, da du vielleicht in Schwierigkeiten sein könntest. Zu der Zeit hatten sie gerade von deinem Ärger am Opernhaus in Sydney erfahren, nach dem du in die Wüste verschwunden bist. Was geschah denn übrigens am Opernhaus?“

„Später, später. Erzähl erst weiter. Oder war das alles?“

„Nein, nein. Ich wurde wieder zornig. Ich sagte nochmals nein, und damit war der Fall erledigt, was ihn anbelangte. Aber es gab noch andere Anfragen. Mindestens ein Dutzend Leute haben angerufen, die unbedingt mit dir in Kontakt treten wollten, weil es angeblich sehr wichtig wäre. Aber niemand verriet mir, weshalb. Auch kein Wort, anhand dessen man ihre Spur hätte verfolgen können.“

„Was meinst du damit? Wolltest du denn ihre Spuren verfolgen?“

„Nein, aber der Inspektor.“

„Inspektor?“

„Zu diesem Teil wollte ich eben kommen. Hier wurde in den vergangenen zwei Wochen dreimal bei verschiedenen Gelegenheiten eingebrochen und alles durchsucht. Natürlich habe ich die Bullen angerufen. Ich sah keinen Zusammenhang mit den Anrufern, aber nach dem dritten Einbruch fragte der Inspektor mich nach allen unüblichen Ereignissen. Daher habe ich ihm erzählt, daß eine Menge komischer Vögel ständig hier anriefen und sich nach einem meiner Freunde erkundigten, der aber nicht in der Stadt wäre. Manche davon hatten ihre Nummern angegeben, und er hielt es für lohnenswert, nach ihnen zu suchen. Ich habe mich erst gestern wieder mit ihm unterhalten, aber er sagte, er habe noch nichts Interessantes herausgefunden. Alle Nummern stammten von öffentlichen Apparaten.“

„Wurde etwas gestohlen?“

„Nein. Das bereitete ihm auch Kopfzerbrechen.“

„Ich verstehe“, sagte ich, langsam nippend. „Hat dir denn jemand direkt merkwürdige Fragen gestellt, die nichts mit meiner Person zu tun hatten? Speziell Fragen nach Bylers Stein?“

„Nein. Aber vielleicht interessiert es dich, daß während deiner Abwesenheit auch in sein Labor eingebrochen worden ist. Niemand konnte mit Bestimmtheit sagen, ob etwas fehlte. Aber um auf deine andere Frage zurückzukommen: Niemand sprach mich auf den Stein direkt an, aber manche näherten sich diesem Thema auf Umwegen. Vielleicht steht er auch im Zusammenhang mit den Durchsuchungen hier. Ich weiß es nicht. Ich hatte auch mehrere Tage lang den Eindruck, mir würde jemand folgen. Zuerst schenkte ich dem keine große Aufmerksamkeit. Erst als die Ereignisse sich zu überstürzen begannen, machte ich mir Gedanken über ihn. Immer derselbe Mann – nicht besonders auffällig, aber immer gegenwärtig. Er kam mir nie nahe genug, daß ich ihn hätte näher ansehen können. Zuerst einmal hielt ich mich selbst für neurotisch. Später dachte ich natürlich anders über ihn. Aber es war zu spät – als die Polizei begann, sich für mich zu interessieren, da verschwand er.“

Er kippte den Rest seines Drinks hinunter, und ich schloß mich an.

„Das dürfte im wesentlichen alles sein“, sagte er. „Ich hol’ uns noch etwas hiervon, dann kannst du erzählen, was du weißt.“

„Also los.“

Ich zündete mir nachdenklich eine Zigarette an. Irgendwie mußte das alles einen Sinn haben, und der Sternstein war offensichtlich der Schlüssel. Wenn es in dem Fall auch viel zu viele Einzelaktionen gab, die ich nicht miteinander in Einklang bringen konnte. Wenn ich mehr über den Sternstein wüßte, dachte ich damals, dann könnte ich das Puzzle vielleicht besser zusammenlegen. Dieser Gedanke führte von nun an meine Prioritätenliste an.

Hal kam mit den Drinks zurück, gab mir meinen, setzte sich wieder.

„Schieß los“, sagte er. „Unter Berücksichtigung aller Ereignisse hier bin ich bereit, dir alles abzukaufen, ganz gleich, was du mir auftischst.“

Daher erzählte ich den größten Teil dessen, was mir seit meiner Abreise widerfahren war.

„Das kaufe ich dir nicht ab“, sagte er, als ich fertig war.

„Besser kann ich dir meine Erinnerungen nicht darbieten.“

„Schon gut“, sagte er. „Das klingt sehr ausgeflippt. Aber das warst du ja schon immer. Ich werde mir das Hirn noch ein wenig einnebeln und noch einmal über alles nachdenken. Jetzt gleich.“

Er ging hinaus und holte noch mehr zu trinken. Ich kümmerte mich nicht mehr darum. Mittlerweile war mir alles egal geworden.

„Du meinst das alles ernst?“ fragte er schließlich.

„Ja.“

„Dann sind diese Burschen wahrscheinlich noch immer in deinem Apartment.“

„Wahrscheinlich.“

„Warum rufst du nicht die Polizei?“

„Ach komm, nach allem, was ich weiß, sind sie wahrscheinlich von der Polente.“

„Meinst du wirklich?“

„Ich weiß es nicht. Ich wollte nur sicherstellen, daß niemand von meiner Rückkehr erfährt, und das war auch ganz gut so. Ich habe viel gelernt und bin vorsichtiger geworden.“

„Na schön. Der Rest ist Schweigen. Kann ich dir irgendwie helfen?“

„Nachdenken. Du warst bekannt dafür, hin und wieder eine gute Idee zu haben. Laß dir was einfallen.“

„Schon gut“, sagte er. „Ich habe nachgedacht. Alle Fäden scheinen zu der Nachbildung des Sternsteins zurückzuführen. Was ist daran, daß es von solcher Wichtigkeit ist?“

„Ich gebe auf. Erzähl’s mir.“

„Ich weiß es auch nicht. Ziehen wir aber einmal alles in Betracht, was wir wissen.“

„Gut. Das Original kam zu uns als eine Leihgabe, ein Bestandteil des Kulturaustausches, über den wir schon gesprochen haben. Er wurde als ein Relikt beschrieben, als Gegenstand von unbekannter Verwendungsmöglichkeit, aber nichtsdestoweniger sehr dekorativ. Er war in den Ruinen einer toten Zivilisation gefunden worden. Er scheint künstlicher Herkunft zu sein. Wenn das so ist, dann ist er wahrscheinlich das älteste von intelligenten Lebewesen erschaffene Gebilde der ganzen Galaxis.“

„Was seinen Wert unschätzbar macht.“

„Natürlich.“

„Wenn er hier verlorengeht oder gar zerstört wird, dann werden wir womöglich wieder aus diesem Austauschprogramm gefeuert.“

„Das könnte möglich sein.“

„,Könnte’. Zum Teufel. Es ist möglich! Ich habe es nachgelesen. Die Vereinbarungen liegen mittlerweile übersetzt vor, ich war neugierig genug, um mir alles durchzulesen. Sie würden eine Anhörung veranstalten, bei der die anderen Mitglieder über unseren Ausschluß abstimmen.“

„Zum Glück wurde er weder zerstört, noch kam er abhanden.“

„Ja. Zum Glück.“

„Aber in welchem Zusammenhang steht Byler zu alledem?“

„Meine Vermutung ist noch immer die UN selbst. Sie haben ihn gebeten, ein Duplikat zum Ausstellen anzufertigen. Das hat er getan, und dann kam es zu einem Durcheinander.“

„Bei etwas so Wichtigem kann es doch kein Durcheinander geben.“

„Dann nennen wir es eben Vorsatz.“

„Wie das?“

„Sagen wir einmal, sie haben ihm den Stein geliehen, und anstatt ihn mit einer Kopie zurückzugeben, gab er ihnen zwei Kopien zurück. Ich kann mir schon vorstellen, das er ihn so lange wie möglich behalten und studieren wollte. Er hätte ihn einfach zurückgeben können, wenn er seine Studien abgeschlossen hatte oder wenn sie ihn erwischten, was als erstes eintrat. Er hätte es einfach auf eine Verwechslung schieben können. Und Angesichts der Situation hätte man öffentliches Aufsehen sowieso vermeiden müssen. Aber vielleicht denke ich auch zu schlecht von ihm. Vielleicht hatte er das Ding auch rechtmäßig geliehen bekommen, solange er es in ihrem Auftrag studierte. Wie auch immer, nehmen wir einmal an, er hatte das Original längere Zeit bei sich.“

„Also gut, nehmen wir das einmal an.“

„Dann verschwand es. Es wurde entweder versehentlich mit den mißlungenen Exemplaren hinausgeworfen, oder wir bekamen es irrtümlicherweise …“

„Du, du hast es bekommen“, sagte ich. „Und nicht irrtümlicherweise.“

„Auch Paul kam zu dieser Schlußfolgerung“, fuhr er fort, indem er meine Anklage ignorierte. „Er geriet in Panik, sah sich überall um, und so landete er auch bei uns.“

„Und nun ist er tot.“

„Du hast gesagt, die beiden Männer, die dich in Australien aufgesucht hatten, seien das gewesen, die Tat war nur ein Nebeneffekt ihrer Befragung.“

„Zeemeister und Buckler. Ja.“

„Der Wombat sagte, das seien Galgenvögel gewesen.“

„Balkengöggel, aber das nur am Rande. Sprich weiter.“

„Die UN informierte die Mitgliedsstaaten – und damit kommt das Innenministerium ins Spiel. Irgendwo war eine Informationslücke, und Zeemeister beschloß, den Stein als erster wiederzufinden, um eine saftige Belohnung zu kassieren.“

„Das ergibt irgendwie einen surrealistischen Sinn. Sprich weiter.“

„Also könnten wir das Original gehabt haben, was mittlerweile allgemein bekannt ist. Wir wissen aber nicht, wo es ist, nur glaubt uns das niemand.“

„Wer ist jeder?“

„Die UN-Beamten, die unbekannten Verfolger, die Balkengöggel und wie die Knaben alle heißen. Und die Außerirdischen.“

„Nun, angenommen, die Außerirdischen wurden informiert und haben bereits eingegriffen, dann wird die Rolle von Charv und Ragma ein wenig verständlicher – ihr Sicherheitsbestreben und das alles. Aber dann macht mir etwas anderes zu schaffen. Sie schienen mehr als überzeugt zu sein, daß ich mehr über den Stein wußte, als ich zugeben wollte. Sie waren sogar der Meinung, ein telepathischer Analytiker könnte mir die gewünschten Informationen entlocken. Ich frage mich, wie sie auf diese Idee kamen?“

„Wirklich merkwürdig. Aber vielleicht hatten sie alle anderen Möglichkeiten von vornherein ausgeschlossen. Und vielleicht haben sie recht. Er verschwand wirklich unter merkwürdigen Umständen. Ich frage mich …“

„Was?“

„Ob du nicht doch etwas Nützliches weißt, etwas, was du aus irgendwelchen Gründen verdrängt hast. Vielleicht könnte es auch ein guter nicht-telepathischer Analytiker zutage fördern. Hypnose, Drogen … Wer weiß? Wie sieht es denn mit diesem Doktor Marko aus, zu dem du immer gegangen bist?“

„Keine schlechte Idee, aber es würden Wochen vergehen, ihn von der Wahrheit der Geschichte zu überzeugen, die er kennen muß, um mit seiner Arbeit beginnen zu können. Vielleicht denkt er auch, ich sei nun vollkommen entgleist und verpaßt mir eine falsche Therapie. Nein, diese Möglichkeit vergessen wir vorerst lieber wieder.“

„Was bleibt uns dann noch?“

„Ich bin betrunken“, lenkte ich ab. „Meine Gehirnfunktionen sind vollkommen aus den Fugen.“

„Soll ich dir einen Kaffee machen?“

„Nein. Ich möchte lieber in aller Ruhe ausruhen. Macht es dir etwas aus, wenn ich auf dem Sofa schlafe?“

„Nur zu. Ich werde dir ein Kissen und eine Decke holen.“

„Danke.“

„Vielleicht fallen uns morgen noch ein paar bessere Ideen ein“, sagte er aufstehend.

„Sie durchzudenken wird schmerzlich sein, ganz egal, wie sie auch aussehen mögen“, sagte ich, ging hinüber zum Sofa und schlüpfte aus meinen Schuhen. „Machen wir allem Denken ein Ende. Solchermaßen widerlege ich Descartes.“

Verges …

Da stand ein Fernschreiber in einem Hinterzimmer meines Gehirns. Er war noch niemals benützt worden. Aber innerhalb der Nicht-Schöpfung, wo das Nicht-Ich ein friedliches Intervall der Nicht-Zeit lang existierte, klapperte und ratterte er plötzlich, einige Rezipienten synthetisierend, die meinem Selbst ähnelten. Und das nur, weil ich ihn gestört hatte …

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::::::::: KANNST DU MICH HÖREN, FRED? :::::::::::::::::: ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

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::::::::::::::::::::::: KANNST DU MICH HÖREN, FRED? ::: ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

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::::::::::: KANNST DU EINE N-AXIALE INVERSIONSEINHEIT BEDIENEN? ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: ::::::: NEIN:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: ES IST SEHR WICHTIG :::::::::::::::::::::: ES IST AUCH SEHR UNDEFINIERT ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::NOTWENDIGERWEISE:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

:::::::::::::::: WAS, ZUM TEUFEL, IST DENN ÜBERHAUPT EINE N-AXIALE INVERSIONSEINHEIT? :::::::::::::::::::::::::::::

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::::: DIE ZEIT BENENNT DIE KORRESPONDENZENXXX XXDIE RHENNIUSMASCHINE::::::: DIESER MECHANISMUS ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

:::::::: ICH WEISS, WO SIE IST. JA::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: GEH ZU ::::::::: DER RHENNIUSMASCHINE. TESTE IHR INVERSIONSPROGRAMM :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::WIE?:::

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BEOBACHTE DIE PROGRESSIVEN TRANSFORMATIONEN EINES OBJEKTES, WELCHES DEN MOBILATOR PASSIERT:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: :::::::::::::::::::: WAS IST EIN MOBILATOR? ::::::::::::::::::::::::::: ::::::::::::::::: DIE ZENTRALE EINHEIT, DURCH DIE SICH DER GÜRTEL BEWEGT :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: :::::::::::::: ES IST UNMÖGLICH, SO NAHE AN DAS DING HERANZUKOMMEN. ES WIRD STRENG BEWACHT ::: :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: LEBENSWICHTIG :::::::::::::::::WRUM?::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

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:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: BITTE WIEDERHOLEN::::::::::: :::::::::::::::::: TESTE DAS INVERSIONSPROGRAMM UND LASS DICH DANACH VOLLAUFEN ::::::::::::::::::::::::::::::::::::

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:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: SONST NOCH ETWAS? :::::: ::::: DIE WEITEREN AKTIONEN HÄNGEN VON BISHER NOCH UNBESTIMMTEN EREIGNISSEN AB ::::::::::::::::

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…sen.


Es regnet auf die Glücklichen und die Unglücklichen, und ebenso scheinet die Sonne. Solche Gedanken gingen mir durch den Kopf, als ich meine Aktion startete, durch das Fenster starrend.

Ich scheine zu den Glücklichen zu gehören, denn ich hatte nicht nur keinen Kater, sondern fühlte mich auch noch recht gut. Ich lag einige Zeit einfach da, lauschte Hals Schnarchen, das aus dem anderen Zimmer herüberdrang. Nachdem ich meine Entscheidung getroffen hatte, was zu tun war, erhob ich mich, um mir in der Küche einen Kaffee zu machen, dann ging ich ins Badezimmer, wo ich Seife und einen Rasierapparat fand und zudem noch einige andere Dinge erledigte.

Später trank ich ein wenig Obstsaft, aß Toast und ein paar Eier, nahm eine Tasse Kaffee mit zurück ins Wohnzimmer. Hal schnarchte noch immer. Ich flegelte mich auf das Sofa. Ich zündete eine Zigarette an. Ich trank Kaffee.

Koffein, Nikotin, die Streiche, die einem der Blutzucker hin und wieder spielt – ich weiß nicht, was die dunkle Hülle um meinen Verstand endgültig zum Platzen brachte, während ich so dasaß und auf den Morgen wartete.

Was auch immer der Grund gewesen sein mochte, alle Anweisungen und Informationen, die ich im Traumzustand empfangen hatte, kamen mir zwischen einem Lungenzug und einem Schluck deutlicher zu Bewußtsein, als das normalerweise bei meinen nächtlichen Alpträumen der Fall ist.

Da ich schon vorher beschlossen hatte, alle Ungereimtheiten meiner Situation widerspruchslos zu akzeptieren, richtete ich alle meine Planungen nun auf diese Aufträge aus. Das alles ergab genauso viel Sinn wie manche anderen Erlebnisse, die ich bisher gehabt hatte, zudem wurde mir dadurch der nächste Schritt praktisch vorgegeben, und das kam mir sehr gelegen, da ich sowieso nicht gewußt hätte, was ich als nächstes hätte unternehmen sollen.

Daher legte ich die Decke ordentlich zusammen und legte das Kissen darauf. Ich trank meine Kaffeetasse leer, schenkte mir eine zweite Tasse ein und goß den Rest in eine Thermosflasche. Dann nahm ich ein Blatt von einem Papierstapel herunter und kritzelte eine kurze Notiz darauf: „Hal – vielen Dank. Ich habe einen neuen Einfall gehabt, der mir in der Nacht gekommen ist und dem ich sofort nachgehen werde. Wirklich toll. Werde dich in ein paar Tagen anrufen und dir mitteilen, was daraus geworden ist. Ich hoffe, danach wird alles wieder ins reine gekommen sein. – Fred. PS: Kaffee ist in der Küche.“ Womit alles erklärt war. Ich legte den Zettel am anderen Ende des Sofas ab.

Ich ging hinaus, immer in Richtung der Bushaltestelle. Eine lange Fahrt lag vor mir. Ich würde zu spät kommen, aber am nächsten Tag konnte ich die Rhenniusmaschine während der offiziellen Besuchszeit ansehen und über eine Möglichkeit nachdenken, wie ich zu einer Privataudienz mit ihr kommen konnte.

Und das tat ich dann auch.

Voilà! Lincoln starrte wieder nach rechts, und auch sonst schien alles in bester Ordnung zu sein. Ich steckte die Münze ein, richtete mich auf, begann zu klettern.

Auf halber Höhe schallten mächtige Gongs in meinen Ohren, mein Nervensystem geriet aus den Fugen, meine Arme erstarrten fast. Das freie Ende des Seiles schwang wie wild. Vielleicht hatte es etwas berührt oder war in den Sichtbereich der Kamera gekommen. War jetzt ja auch egal.

Augenblicke später hörte ich ein gerufenes: „Hände hoch!“, was vom Verstand wahrscheinlich viel schneller und unwillkürlicher ausgeführt wurde als etwa ein: „Hören Sie zu klettern auf und kommen Sie herunter, ohne diese Maschine zu berühren!“

Ich hob sie, wiederholt und rasch.

Zu der Zeit, als er mir androhte zu schießen, war ich bereits außerhalb des Lichtkegels der Scheinwerfer und sah zum Fenster empor. Wenn es mir gelang, zu springen, mich hochzuziehen und durch die kleine Öffnung hinauszuhechten, dann würde ich mich auf dem Dach abrollen können, um mir dann sofort einen Fluchtweg zu suchen, von denen sich dort oben jede Menge boten. Ich hatte eine Chance.

Ich spannte meine Muskeln.

„Ich schieße!“ wiederholte er, nun fast direkt unter mir.

Ich hörte den Schuß, Glassplitter waren rings um mich in der Luft, als ich sprang.



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