Noch ein Prolog Vierhundert Jahre früher

Es war Mitte des sechzehnten Jahrhunderts, und es regnete in der Toskana: ein kalter, gemeiner Regen, der die Welt grau färbte.

Ein Schmutzfleck schwarzen Qualms stieg von dem kleinen Kloster auf dem Berg in den frühmorgendlichen Himmel auf.

Zwei Männer saßen auf dem Berg und sahen zu, wie das Gebäude zu brennen anfing.

»Das, Mister Vandemar«, sagte der kleinere von beiden und deutete mit einer schmierigen Hand auf den Qualm, »wird eine ausgemacht feine Konflagration, wenn es erst mal richtig zu konflagrieren anfängt. Obwohl ich mich als wahrheitsliebendes Individuum genötigt sehe, Zweifel daran zu äußern, daß noch irgendeiner der Bewohner in der Lage sein wird, dies voll und ganz zu würdigen.«

»Weil sie dann tot sind, meinen Sie, Mister Croup?« fragte sein Begleiter. Er aß etwas, das aussah, als wäre es mal ein junger Hund gewesen. Mit seinem Messer schnitt er große Fleischfetzen von den Knochen und steckte sie sich in den Mund.

»Weil, wie Sie so klug erkannt haben, erlauchter Freund, sie dann tot sind.«

Und so kann man die beiden Sprecher unterscheiden: Erstens ist Mr. Vandemar, wenn beide stehen, zweieinhalb Köpfe größer als Mr. Croup.

Zweitens sind Mr. Croups Augen von einem verblichenen Chinablau, während Mr. Vandemars Augen braun sind.

Drittens trägt Mr. Vandemar an seiner rechten Hand Ringe, die er aus den Schädeln von vier großen Raben gefertigt hat, Mr. Croup hingegen trägt keinen sichtbaren Schmuck.

Viertens mag Mr. Croup Wörter, während Mr. Vandemar immer hungrig ist.

Das Kloster ging mit einem lauten Fauchen in Flammen auf: Es konflagrierte.

»Lauch mag ich nicht«, sagte Mr. Vandemar. »Schmeckt fade.«

Jemand schrie, dann rumpelte es laut, als das Dach einstürzte, und donnernd schlugen die Flammen in die Höhe.

»Da war jemand nicht tot«, sagte Mr. Croup.

»Ist es aber jetzt«, sagte Mr. Vandemar, und er aß noch ein Stück rohen Hund. Er hatte sein Mittagessen auf dem Weg vom Kloster tot in einem Graben gefunden. Das sechzehnte Jahrhundert gefiel ihm.

»Was jetzt?« fragte er.

Grinsend entblößte Mr. Croup Zähne, die wie ein Unfall auf einem Friedhof aussahen. »Heute in etwa vierhundert Jahren«, sagte er. »In Unter-London.«

Mr. Vandemar verdaute dies zusammen mit ein wenig Hund. Schließlich fragte er: »Leute umbringen?«

»Oh ja«, sagte Mr. Croup. »Darauf können Sie Gift nehmen. «


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