5


Ein sechster Mann betrat den Raum und zog mit einem übertrieben zur Schau gestellten Frösteln die Tür hinter sich zu. Als er sich herumdrehte, klaffte sein Mantel zwei Finger breit auseinander, und Andrej gewahrte darunter ein flüchtiges Aufblitzen wie von mattem Gold, vielleicht auch Messing, das durch die Kälte und Feuchtigkeit der Nacht beschlagen war.

Andrej senkte gerade rasch genug den Blick, um nicht aufzufallen. Alle Gäste hatten die Männer neugierig angestarrt, als sie hereinkamen, scheuten aber zugleich auch den direkten Blickkontakt mit den bewaffneten und nicht sonderlich freundlich aussehenden Gestalten.

Andrej hoffte, daß sein Verhalten in dieses Muster paßte. Der Mann in dem Messingharnisch schenkte ihm jedenfalls keinerlei Beachtung, sondern gesellte sich mit schnellen Schritten zu seinen Kameraden am Schanktisch und bestellte dasselbe wie sie: ein Bier.

Die Gespräche im Raum setzten - allerdings deutlich leiser als zuvor - wieder ein, und auch Andrej beugte sich wieder über seinen Teller und begann zu essen. Er nahm den Geschmack kaum wahr, so wenig wie die überraschten Blicke, die Ansbert und seine Brüder tauschten, oder sonst irgend etwas anderes. Die Präsenz des goldenen Ritters erfüllte die Gaststube mit einer solchen Macht, daß sie jeden anderen Sinneseindruck einfach erschlug. Es war nicht der Mann, gegen den er am Morgen gekämpft hatte.

Andrej sah aus den Augenwinkeln, wie Frederic sein Eßbesteck sinken ließ. Der Junge war leichenblaß geworden. Er hatte sich gut genug in der Gewalt, um die Männer an der Theke nicht anzustarren, aber seine Hände zitterten, zuerst ganz sacht, dann immer stärker, bis das Zittern seine Arme und Schultern hinauflief und schließlich von seinem ganzen Körper Besitz ergriff.

»Du mußt dich beherrschen«, murmelte Andrej.

Zu seiner Überraschung reagierte Frederic mit einem nervösen Nicken auf seine Worte. Er fuhr sich unsicher mit der Zungenspitze über die Lippen und preßte beide Hände flach neben seinem Teller auf den Tisch, um das Zittern zu unterdrücken.

»Kennt ihr diese Männer?« fragte Sergé leise.

»Nein«, antwortete Andrej. »Jedenfalls ... nicht direkt.«

Selbst das Sprechen fiel ihm schwer. Die Gegenwart des goldenen Ritters und seiner fünf Begleiter erfüllte den Raum wie ein erstickender Geruch, der ihm den Atem nahm und sich klebrig lähmend über seine Gedanken legte. Seine rechte Hand glitt in einer verstohlenen Bewegung vom Tisch und unter die Decke, in die er sich gewickelt hatte, und tastete nach dem Griff seines Schwertes. Nur um bereit zu sein. Er durfte es um keinen Preis zu einem Kampf kommen lassen, nicht gegen sechs Krieger zugleich, von denen ihm zumindest einer ebenbürtig, wenn nicht überlegen war, und vor allem nicht hier in der Herberge. Selbst wenn er gewann - woran er nicht wirklich glaubte -, würde ein Handgemenge in diesem engen, überfüllten Raum zu einem unbeschreiblichen Blutbad führen. Und es waren schon zu viele Unbeteiligte gestorben.

Worauf warteten die Männer? Warum musterten sie nicht die Gäste? Warum stellten sie dem Wirt nicht peinliche Fragen, um herauszubekommen, ob er Andrej kannte und etwas über seinen Aufenthaltsort wußte?

Sergé nahm einen großen Schluck aus seinem Bierkrug, wischte sich mit dem Handrücken den Schaum vom Mund und erhob sich. Andrejs Herz klopfte heftig in seiner Brust, als er sah, wie Sergé die Hand hob und den Männern an der Theke zuwinkte.

»Ihr Herren«, sagte er.

Frederics Augen wurden schwarz vor Angst, und Andrejs Herz schlug noch heftiger als zuvor. Hatte Sergé den Verstand verloren, oder wollte er sie verraten? Seine Hand schloß sich fester um den Griff des Sarazenenschwertes. Wenn der Gaukler glaubte, sich ein schnelles Kopfgeld verdienen zu können, würde er nicht mehr lange genug leben, um es in Empfang zu nehmen.

»Ihr Herren, entschuldigt bitte«, rief Sergé noch einmal.

Andrej widerstand mit einiger Mühe dem Drang, sich herumzudrehen, aber er konnte hören, wie mindestens zwei, drei Männer näher kamen.

»Was willst du?« fragte eine barsche Stimme.

Sergé setzte ein betrunkenes Grinsen auf und prostete jemandem zu, der unmittelbar hinter Andrej stand. »Bitte entschuldigt die Störung, edle Herren«, lallte er mit schwerer Zunge, »aber meine Brüder und ich haben uns gefragt, ob wir nicht miteinander ins Geschäft kommen könnten.«

Andrej trank an seinem Bier und versuchte aus den Augenwinkeln einen Blick auf den Mann neben sich zu erhäschen. Er sah wenig mehr als einen Schatten, der zu dunkel und zu klein war, um zu dem goldenen Ritter gehören zu können. Seine Hand schloß sich fester um den Griff des Sarazenenschwertes.

»Was bringt dich auf die Idee, daß wir an einem Geschäft mit euch interessiert sein könnten?« fragte der Mann.

»Und was hättet ihr uns zu bieten?« fügte eine zweite Stimme hinzu.

»Ihr seid auf dem Weg nach Constãntã, habe ich recht?« fragte Sergé.

»Und wenn es so wäre?«

»Meine Brüder und ich haben dasselbe Ziel«, antwortete Sergé. »Wir fragen uns, ob wir gemeinsam weiterreiten könnten?«

»Wozu?« Diesmal hörte Andrej einen deutlichen Unterton von Mißtrauen in der Stimme des Fremden heraus.

»Wir sind reisende Künstler«, sagte Sergé. »Morgen ist Markttag. Ein guter Standplatz ist bares Geld wert. Aber den werden wir nicht bekommen, wenn wir erst morgen früh nach Constãntã hineinkommen.«

»Das ist euer Problem«, mischte sich eine weitere Stimme mit einem Akzent ein, den er nicht vergessen würde - nicht, nachdem sich das Bild des goldenen Ritters auf seine Netzhaut eingebrannt zu haben schien, der mit dem drohend erhobenen Bihänder über ihm gestanden hatte und später, als sich das Blatt gewendet hatte, zu ihm gesagt hatte: »Was willst du? Meinen Namen oder meinen Kopf?«

»Wieso gibst du dich überhaupt mit diesem Gesindel ab, Bogesch?« fuhr der Mann mit dem schweren Akzent fort. »Wir haben keine Zeit für solchen Unsinn.«

Der Mann näherte sich, trat mit schnellen Schritten um den Tisch herum und blieb auf der anderen Seite stehen. Andrej wußte sofort, daß er es war. Er war sehr groß, hatte schulterlanges, gewelltes blondes Haar und wirkte deutlich jünger als der goldene Ritter, gegen den er vor ein paar Tagen gekämpft hatte. Sein Gesicht hätte sympathisch wirken können, wäre in seinen Augen nicht ein Ausdruck von Gier gewesen, der Delãny zutiefst erschreckte.

»Wir sind kein Gesindel«, lallte Sergé. Er spielte den Betrunkenen wirklich überzeugend. »Wir sind Künstler!«

»Künstler ..., soso.« Der goldene Ritter zog eine Augenbraue hoch. »Mir kommt ihr eher vor wie fahrende Diebe, die von einem Markt zum anderen reisen und nach Dummköpfen Ausschau halten, die sie um ihr Geld erleichtern können.«

Während er sprach, glitt sein Blick von einem Gesicht zum anderen. Zu Andrejs Überraschung musterte er ihn selbst kaum länger als die anderen, sah Frederic dafür aber um so aufmerksamer an.

»Verzeiht meinem Bruder, edler Herr«, sagte Ansbert. »Er ist betrunken und weiß nicht, was er tut. Sergé - entschuldige dich!«

»Was ist mit dem Jungen?« Der Ritter machte eine Kopfbewegung in Frederics Richtung. »Ist er krank?«

Frederic senkte den Blick und griff mit einer zitternden Hand nach seinem Löffel. Er hustete.

»Eigentlich nicht«, antwortete Ansbert. »Aber die Leute sind großzügiger, wenn sie glauben, ein krankes Kind zu sehen.«

»Er sieht nicht aus wie euer Bruder«, faßte der Goldene mißtrauisch nach. »Eigentlich seht ihr alle nicht aus wie Brüder.«

Ansbert lachte leise. »Das kommt vielleicht daher, daß wir alle verschiedene Väter haben.«

»Die noch dazu aus verschiedenen Teilen der Welt zu stammen scheinen ...«, ergänzte der Blonde argwöhnisch. »Woher kommt ihr? Aus dem Norden?«

»Dort ist nichts zu holen«, antwortete Ansbert kopfschüttelnd. »Wir haben den Sommer bei dem Türkenpack verbracht und wollten nun hinauf nach Transsilvanien, doch ich glaube, der Weg lohnt nicht.«

»Hör auf, deine Zeit mit diesem Gesindel zu vertrödeln«, rief einer der Männer von der Theke her. »Wir müssen weiter. Malthus erwartet uns in einer Stunde.«

Der Ritter antwortete nicht sofort auf diese Bemerkung. Wieder sah er Frederic an, und ein sehr nachdenklicher Ausdruck machte sich auf seinem Gesicht breit, fast so, als wäre er überrascht, hier auf ihn zu treffen. Aber das war natürlich undenkbar. Der Mann und Frederic konnten sich überhaupt nicht kennen - jedenfalls nicht, wenn der Junge ihm den Ablauf des Überfalls auf Borsã korrekt wiedergegeben hatte. Aber was dann hatte die Reaktion des Ritters zu bedeuten? Spielte er ein Spiel mit ihnen?

»Überlegt Euch unser Angebot, edler Herr«, sagte Sergé mit schwerer Zunge. »Wenn Ihr uns mit in die Stadt nehmt, dann wäre uns das sicher ein hübsches Sümmchen wert.«

»Hört nicht auf ihn«, sagte Ansbert. »Wir haben gerade genug, um unser Bier zu bezahlen.« Er wandte sich in scharfem Ton an seinen Bruder. »Halt endlich den Mund! Ich habe keine Lust auf Ärger!«

Der Ritter starrte die beiden noch einen Moment lang abwechselnd an, dann aber zuckte er mit den Schultern und ging. Nur wenige Augenblicke später konnten sie hören, wie ein paar Münzen auf der Theke klimperten, und kurz darauf verließen die Männer den Schankraum.

Andrej atmete innerlich auf und löste endlich die Hand vom Schwert, wenn auch nur zögernd und beinahe widerwillig. Die Fremden waren gegangen, und mit ihnen verschwand auch das Gefühl ihrer mächtigen, feindseligen Gegenwart. Aber dennoch war er zutiefst verwirrt und nicht annähernd so erleichtert, wie er hätte sein sollten.

Er warf Sergé einen zornigen Blick zu, wandte sich aber zuerst an Frederic. Der Junge zitterte noch immer am ganzen Leib - wenn auch nicht mehr ganz so stark wie eben noch - und war so blaß, daß er nun tatsächlich krank wirkte. Auf seiner Stirn und seiner Oberlippe perlte kalter Schweiß.

»So, ihr kennt diese Männer also nicht ...«, bemerkte Sergé spöttisch.

Andrej ignorierte ihn. »Das war einer von denen, die du in der Burg gesehen hast«, vermutete er.

Frederic nickte abgehackt. Praktisch in der gleichen Bewegung schüttelte er den Kopf. »Zwei«, sagte er.

»Zwei?« Andrej s Gesicht blieb unbewegt, aber er konnte nicht verhindern, daß seine Stimme erschrockener klang, als vielleicht gut war.

»Der an ... an der Theke«, antwortete Frederic stokkend. »Er war auch dabei. Es waren die beiden in den goldenen Rüstungen.«

»Das war kein Gold, Junge«, sagte Krusha. Er schüttelte heftig den Kopf. »Jedes Kind könnte mit einem rostigen Nagel diesen Brustharnisch aus Messing oder Kupfer durchdringen. Nur ein Dummkopf trägt einen solchen Panzer.«

Oder jemand, dem es gleich ist, fügte Delãny in Gedanken hinzu, weil er keine Waffe fürchtet.

»Zwei?« fragte er. »Es waren diese zwei?«

»Diese zwei und der eine, gegen den du gekämpft hast«, sagte Frederic. »Ich vergesse ihre Gesichter nie.«

Ein Gefühl dumpfen Entsetzens machte sich in Andrej breit. Wenn diese Männer auch nur im entferntesten geahnt hätten, wer er und Frederic waren, hätten sie kaum mehr als noch ein, zwei Minuten zu leben gehabt.

Trotzdem war er einen Moment lang der Verzweiflung nahe. Er hatte den Kampf vor ein paar Tagen mit Mühe und Not überstanden; und wenn er ganz ehrlich war, verdankte er dies mehr dem Glück als seiner Geschicklichkeit im Kampf. Wie aber sollte er gegen gleich drei nahezu unverwundbare Feinde bestehen?

Einer der Männer am Nebentisch stand auf und schlurfte zur Theke, um seine Zeche zu zahlen; offensichtlich wollte er aufbrechen. Andrej wandte sich mit einem zornigen Schnauben an Sergé. »Bist du wirklich betrunken, oder hast du nur einen sehr sonderbaren Humor?« fragte er.

Sergé hielt seinem Blick gelassen stand. »Ich weiß nur gerne, mit wem ich es zu tun habe«, sagte er ruhig. »Ihr seid nicht auf dem Weg nach Constãntã, um eure Schwester zu besuchen. Was sind das für Kerle?«

»Keine, mit denen ihr euch abgeben solltet«, antwortete Andrej. Er warf Frederic einen auffordernden Blick zu und wollte aufstehen, aber Sergé streckte rasch die Hand über den Tisch und hielt seinen Arm fest. Andrej sah stirnrunzelnd an sich hinab, und der Schausteller zog die Hand nach einer Sekunde fast trotzig wieder zurück, fuhr aber dennoch in ruhigem Ton und mit einem breiten Lächeln fort: »Nicht so schnell, mein Freund. Vielleicht kommen wir ja doch noch ins Geschäft.«

»Das glaube ich kaum«, antwortete Andrej. »Wir sollten jetzt besser gehen.«

Sergés Blick wurde auf einmal hart, entspannte sich aber sofort wieder. Andrej spürte, daß sein Gegenüber alles andere als ein Feigling war, doch Sergé schien instinktiv zu wissen, daß er mit diesem sonderbaren Fremden besser keinen Streit anfing. Er hob nur die Schultern und setzte wieder sein gespielt-betrunkenes Lächeln auf. Andrej trat nun endgültig vom Tisch zurück und machte eine Geste in Frederics Richtung, ihm zu folgen.

Mittlerweile hatte der Mann, der vor ihnen aufgestanden war, die Tür erreicht und versuchte sie zu öffnen.

Es gelang ihm nicht.

Andrej verfolgte auch diese Bewegung nur aus den Augenwinkeln, aber irgend etwas daran alarmierte ihn über die Maßen, ohne daß er selbst genau sagen konnte, was es war. Er richtete sich angespannt auf, schlug mit der linken Hand die zum Mantel umfunktionierte Decke zurück und legte die andere auf den geschnitzten Elfenbeingriff des Sarazenenschwertes. Sergés Augen wurden groß, als er die kostbare Waffe in Andrejs Gürtel gewahrte, doch dann folgte er dessen Blick - und auf einmal wirkte auch er sehr besorgt.

Der Gast - er war nicht mehr ganz nüchtern, aber auch nicht völlig betrunken - zerrte noch einmal vergeblich am Türgriff und wandte sich dann leicht schwankend zu dem Wirt hinter der Theke um. »Die Tür ... geht nicht auf.«

»Du bist besoffen, Kerl«, antwortete der Wirt grinsend. »Ich habe gar kein Schloß an der Tür.«

»Aber ich will... raus«, lallte der Gast.

Sergé schob seinen Bierkrug beiseite und stand langsam auf. Seine rechte Hand glitt unter den Mantel, wo er zweifellos eine Waffe trug. »Da stimmt etwas nicht«, murmelte er. Das Gefühl einer drohenden Gefahr wurde so intensiv, daß Andrej es fast greifen konnte.

»Aber ich will raus«, lallte der Gast erneut. Der Wirt reagierte nur mit einem Achselzucken, und der Angetrunkene drehte sich wieder herum und begann ungeschickt an dem Fensterladen neben der Tür herumzuhantieren.

»Dann ... klettere ich eben aus dem Fenster«, nuschelte er.

»Nein«, flüsterte Andrej. Und dann schrie er: »Nein! Weg vom Fensterl«

Es war zu spät. Der Mann hatte den Riegel zurückgeschoben und öffnete den in der Mitte geteilten Laden. Kaum hatte er das getan, zischte von draußen ein brennender Pfeil herein und traf ihn in die Brust.

Die Wucht des Treffers war so gewaltig, daß der Mann meterweit zurückgeschleudert wurde, ehe er mit rudernden Armen gegen einen Tisch prallte, den er im Zusammenbrechen mit sich zu Boden riß. Aus seiner Brust züngelten Flammen.

Die Gaststube verwandelte sich von einer Sekunde auf die andere in einen Hexenkessel. Die Männer sprangen entsetzt von ihren Stühlen hoch, schrien und rannten wild durcheinander. Krüge und Becher zerbrachen, und der Getroffene begann mit hoher, fast unmenschlich schriller Stimme zu schreien. Ein zweiter Brandpfeil flog durch das Fenster herein und bohrte sich kaum eine Handbreit neben dem Wirt in die Wand, und plötzlich erbebten auch die Läden vor den anderen Fenstern unter einer Folge harter, dumpfer Schläge. Zuckender roter Feuerschein vertrieb die Dunkelheit. Etwas Kleines, Dunkelfarbiges kam durch das offenstehende Fenster hereingeflogen, prallte auf die Theke und zerbarst - und plötzlich erfüllte ein charakteristischer, scharfer, unverkennbarer Geruch den Raum.

»Öl!« keuchte Ansbert. »Großer Gott - macht das Feuer aus!«

Natürlich kam seine Warnung zu spät. Ein dritter Brandpfeil flog durch das Fenster herein und bohrte sich in die Theke; und praktisch unmittelbar darauf verwandelte sich der Bereich vor der Tür in eine lodernde Hölle aus züngelnden roten und gelben Flammen. Seit dem Augenblick, in dem der Betrunkene das Fenster geöffnet hatte, waren kaum mehr als zwei Atemzüge vergangen.

In der Schenke brach endgültig das Chaos aus. Die Gäste gerieten schlagartig in Panik, wichen entsetzt vor den Flammen zurück, schrien und rannten durcheinander. Der Wirt tauchte hinter seiner brennenden Theke auf und deutete heftig gestikulierend auf eine niedrige Tür in der Wand dahinter. »Hinten raus! Schnell!«

»Nein!« brüllte Sergé. »Tu das nicht!«

Der Wirt hörte seine Worte vermutlich gar nicht. Schreiend riß er die Tür auf, tat einen Schritt in den dahinter liegenden Raum - vermutlich die Küche - und taumelte augenblicklich wieder zurück. Aus seinem Hals ragte der Schaft eines brennenden Pfeils.

Mehr und mehr Geschosse trafen die Fensterläden oder flogen durch das geöffnete Fenster direkt in den Raum. Die Theke stand bereits auf ganzer Länge in Flammen, und auch durch die Ritzen der noch geschlossenen Läden fraß sich bereits gelbes Feuer. Die Luft war heiß und voll erstickenden Rauches, und die Flammen hatten mittlerweile mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf das trockene Strohdach übergegriffen. Funken und brennendes Stroh regneten auf Andrej herab. Er konnte kaum noch atmen; die Hitze war so gewaltig, daß ihm der Schmerz die Tränen in die Augen trieb.

Hustend sah er sich nach Frederic um. Seit dem ersten Pfeil war noch nicht einmal eine Minute vergangen, doch wie dieser heimtückische Überfall enden würde, stand jetzt schon außer Zweifel. Gut ein Drittel des Raumes und ein erschreckend großer Teil des Dachs standen bereits in Flammen, und das Feuer breitete sich mit unheimlicher Schnelligkeit aus. Wer nicht in dem beißenden Rauch erstickte, würde in den nächsten Minuten qualvoll verbrennen.

Endlich entdeckte er Frederic. Der Junge hatte sich in einen Winkel neben den Kamin gekauert und die Decke schützend über den Kopf gezogen. Funken regneten auf ihn herab, und am unteren Saum der Decke züngelten die ersten Flammen. Andrej stieß eine brüllende Gestalt zur Seite, sprang zu Frederic hin und riß ihn in die Höhe. Mit der freien Hand schlug er die Flammen aus, die aus der Decke züngelten.

Frederic hustete qualvoll. Seine Augen tränten so heftig, daß er vermutlich kaum noch etwas sah, und sein ohnehin zerfetztes Wams wies dunkle Brandspuren auf.

»Nicht atmen!« keuchte Andrej. »Versuche, den Rauch nicht einzuatmen, hörst du?«

Frederics Antwort ging in einem qualvollen Husten und den entsetzten Schreien der Gäste unter. Andrej preßte den Jungen schützend an sich, als ein gut metergroßes Stück des Strohdaches brennend auf sie herabstürzte, fegte Flammen und schwelendes Heu beiseite und sah sich verzweifelt nach einem Fluchtweg um.

Zwei weitere Männer hatten versucht, das zur Todesfalle gewordene Gasthaus durch die Küche zu verlassen, und diesen Versuch mit dem Leben bezahlt, ein dritter war verzweifelt genug gewesen, sich durch die Flammen zur Tür durchzukämpfen, und brannte nun selbst lichterloh. Die Hitze hatte längst die Grenzen des Vorstellbaren erreicht und wurde noch größer. Jeder Atemzug schien Andrejs Lungen zu versengen, und er konnte spüren, wie sich sein Haar kräuselte und seine Augenbrauen und Wimpern verkohlten. Frederic wimmerte vor Schmerz und Angst. Er mußte den Jungen hier herausbringen, irgendwie. Wenn er nicht in den nächsten Augenblicken ein Wunder vollbrachte, würden sie beide sterben!

Andrej stieß Frederic unter einen Tisch, sprang selbst mit einem Satz hinauf und riß sein Schwert aus dem Gürtel. Die Klinge schnitt widerstandslos durch das brennende Stroh des Daches, zerteilte einen der Sparren und prallte von einem zweiten ab. Delãny ließ das Schwert sinken, griff mit bloßen Händen nach dem brennenden Stroh und riß es in Fetzen heraus. Seine Decke brannte inzwischen ebenfalls, die Flammen versengten seine Hände und ließen seine Haut in großen Blasen aufplatzen, und der frische Sauerstoff, der durch das Loch hereinströmte, das er mit verzweifelter Anstrengung in das Dach riß, fachte das Feuer zu noch gewaltigerer Glut an. Der ganze Raum schien nur noch aus Gluthitze zu bestehen. Der Tisch, auf dem er stand, brannte, und über Andrejs Kopf erhob sich ein Baldachin aus Flammen.

Delãny hatte längst aufgehört zu schreien. Seine Lungen waren versengt, seine Lippen aufgeplatzt und blutig. Trotzdem riß und zerrte er mit verzweifelter Gewalt weiter, zerschmetterte einen zweiten Dachsparren mit der bloßen Hand und zog sich mit einer letzten, verzweifelten Anstrengung auf das brennende Dach hinauf.

Ein Pfeil jagte aus dem Nichts heran. Obwohl er Andrej verfehlte, war diesem klar, daß er noch lange nicht in Sicherheit war. Die Angreifer verbargen sich in der Dunkelheit, während er selbst von Flammen eingerahmt ein deutliche sichtbares Ziel bot. Selbst wenn ihn das Feuer nicht umbrachte, würden ihm die Bogenschützen nicht die Zeit lassen, Frederic zu sich hinauf zu ziehen.

Er wich einem zweiten Pfeil aus und kroch auf Händen und Knien über das brennende Dach. Seine Kleider hatten längst Feuer gefangen. Er schlug nach den Flammen, kroch schreiend vor Schmerz und ununterbrochen hustend weiter und versuchte sich durch einen Schleier von Feuer hindurch zu orientieren. Inzwischen brannte mehr als die Hälfte des Dachstuhls. Orangerote, brüllende Flammen schlugen aus den offenstehenden Fenstern unter ihm. Das Feuer vertrieb die Nacht mit zuckenden roten und gelben Lichtspeeren. Er sah hastende Gestalten, Männer und Frauen aus den benachbarten Gebäuden, die dieses Inferno aus dem Schlaf gerissen hatte, aber auch Männer mit Bögen und Schwertern, die am Rande des unregelmäßigen Lichtkreises scheinbar sinnlos hin und her hasteten wie Tausende Insekten, vom Feuer angezogen.

Wie lange noch konnte Frederic durchhalten? Die Hitze im Haus mußte mittlerweile unvorstellbar sein und die Luft kaum noch zu atmen. Delãny stemmte sich hoch, taumelte über das brennende Dach und spürte einen heftigen Schlag gegen die Hüfte. Er fiel, rollte hilflos über das Dach und fiel zwei Meter tief auf steinharten Boden.

Der Aufprall raubte ihm fast das Bewußtsein. Er hätte es ihm geraubt, wäre da nicht der grausame Schmerz gewesen, mit dem sich die Pfeilspitze noch tiefer in seine Hüfte bohrte, bevor das Geschoß abbrach ... und wäre da nicht der Gedanke an Frederic gewesen, den einzigen Menschen auf der Welt, der ihm geblieben war, das einzige, was seinem Leben noch Sinn gab. Wimmernd rappelte er sich auf Hände und Knie hoch, riß die Pfeilspitze aus seinem Bein und kroch durch brennendes Stroh und Flammen davon.

Irgendwoher nahm er die Kraft, sich vollends in die Höhe zu stemmen und weiterzutaumeln. Seine Schulter glitt an der Wand entlang; diese war so heiß, daß sie seine Haut verbrannt hätte, wäre sie nicht schon längst angesengt gewesen. Er konnte kaum noch etwas erkennen. Alles war verschwommen und grell, alles war ... Schmerz. Er taumelte weiter, fiel auf die Knie und kippte zur Seite, als die heiße Wand neben ihm plötzlich nicht mehr da war.

Für einen ganz kurzen Moment verlor er nun wirklich das Bewußtsein, und als er wieder erwachte, war er nicht mehr allein. Vor ihm bewegte sich etwas - jemand. Er hörte Schreie, Geräusche wie von einem Kampf, hektische Bewegung. Das gellende Schreien eines Kindes ... Frederic.

Dieser Gedanke gab ihm noch einmal neue Kraft. Er taumelte in die Höhe, wankte blind auf die schattenhafte Bewegung vor sich zu und erkannte zwei tanzende Schemen, das Schimmern von Metall. Andrej fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen, wischte Tränen, Blut und Hautfetzen fort und konnte nun tatsächlich etwas besser sehen. Er befand sich an der Schmalseite des Hauses, unweit der Tür, durch die der Wirt unglückseligerweise zu entkommen versucht hatte. Nur wenige Schritte von ihm entfernt befanden sich zwei Männer in dunklen Mänteln, unter denen das Metall wuchtiger Schuppenpanzer schimmerte. Einer von ihnen hatte sich auf ein Knie herabgelassen, der zweite stand nur einen Schritt hinter ihm. Beide waren mit Langbögen bewaffnet und hatten eine Anzahl Pfeile griffbereit vor sich in den Boden gesteckt - bereit, auf jeden zu schießen, der versuchte, sich durch die Hintertür aus dem brennenden Gebäude zu retten.

Andrej zog sein Schwert und griff, ohne zu zögern, an ... doch keiner der beiden Männer machte auch nur einen Versuch, sich zu wehren.

Der kniende Mann hatte einen Pfeil auf der Sehne. Er hätte schießen können - Andrej war überzeugt davon, daß er schießen würde, und wappnete sich gegen den Schmerz und den heftigen Schlag -, aber er kniete einfach nur reglos da und starrte den brennenden Dämon an, der brüllend, in einen Mantel aus Flammen gehüllt, auf ihn zustürmte. Für die beiden Bogenschützen mußte Andrej in diesem Moment wirklich wie ein Dämon aussehen, der direkt aus der Hölle emporgestiegen war, um sie zu holen.

Es war das letzte, was sie in ihrem Leben sahen. Andrej tötete sie beide - schnell, gnadenlos und ohne auch nur einen Sekundenbruchteil zu zögern.

Ein Gefühl schrecklicher Kälte breitete sich in ihm aus. Er empfand nichts, während er die beiden Männer umbrachte, weder Triumph noch Erleichterung. Es war nicht so, als hätte er Menschen getötet. Er ... beseitigte ein Hindernis, mehr nicht. Jede Gefühlsregung schien plötzlich von ihm abgefallen zu sein, als hätten Furcht und Schmerzen alles Menschliche aus ihm herausgebrannt. Für einen Moment wurde er zu einem ... Ding, das eine Aufgabe hatte und diese um jeden Preis erfüllen würde.

Sein Blick glitt taxierend über das brennende Haus und den Bereich dahinter, in dem sich Licht und Dunkelheit einen verbissenen Kampf lieferten. Er erkannte drei, vier, vielleicht fünf Gestalten, mindestens eine davon in die Farbe geschmolzenen Goldes gehüllt. Später.

Andrej wandte seine Aufmerksamkeit wieder ausschließlich dem Haus zu. Die linke Seite des Gebäudes stand mittlerweile vollständig in Flammen, an allen Ekken und Enden brodelte schwarzer, fettiger Qualm heraus. Aus den Fenstern, deren Läden unter der enormen Hitze längst zu Asche zerfallen waren, schössen brüllende Feuerzungen wie aus den Klappen offenstehender Brennöfen. Die Hitze dort drinnen mußte mittlerweile groß genug sein, um Eisen zu schmelzen; eigentlich konnte keiner der Gäste mehr am Leben sein. Trotzdem glaubte er unter dem Getöse der Flammen Schreie zu vernehmen, und plötzlich taumelte eine brennende Gestalt aus der Tür, stürzte und wälzte sich schreiend über den Boden.

Andrej schob das Schwert in den Gürtel, setzte über den sterbenden Mann hinweg und riß die Arme vor das Gesicht, während er in das brennende Haus hineinstürmte. Gleißendes Licht und unerträgliche Hitze schlugen ihm entgegen. Er konnte nicht mehr atmen. Seine bereits angesengte Haut riß weiter auf. Aber er hörte jetzt wirklich Schreie, und wenn er auch nicht sagen konnte, ob es Frederic war, gab ihm allein der Klang einer menschlichen Stimme in dieser Flammenhölle neuen Mut.

Er durchquerte die winzige, lichterloh brennende Küche, stürmte in den Schankraum und stolperte über die Leiche des Wirtes. Er fiel nicht, taumelte aber ein paar Schritte weit hilflos in den Raum hinein und verlor die Orientierung. Um ihn herum war nichts als Hitze, gleißendes Licht, Flammen und zuckende Bewegung. Unmöglich, irgend etwas zu sehen oder auch nur zu sagen, wo inmitten des brennenden Hauses er sich befand.

Aber plötzlich ... spürte er, wo Frederic war. Für einen kurzen Moment war es, als hätte sich ihm ein neuer, nie gekannter Sinn eröffnet: Frederic lebte. Er befand sich unmittelbar vor ihm, und er litt unsägliche Furcht und unerträgliche Schmerzen. Andrej sprang vor, spürte brennenden Stoff und griff zu. Er war mittlerweile vollkommen blind und nahm nur noch die flirrende Hitze wahr. Die Schmerzen hatten bereits die Grenze des Vorstellbaren überschritten und peinigten ihn dennoch immer weiter - und doch war es gerade diese unerträgliche Qual, die ihm die Kraft gab, Frederic an sich zu pressen und in die Richtung zu schleppen, in der er die Tür vermutete. Der Schmerz würde nicht aufhören. Die Barmherzigkeit des Todes, die der Qual ein Ende setzte, blieb ihm versagt. Er prallte gegen die Theke, streifte mit dem Fuß ein weiches, regloses Hindernis und wußte, daß er auf dem richtigen Weg war. Blind vor Schmerzen und Atemnot taumelte er weiter, stieß gegen den Türrahmen und wankte mit letzter Kraft durch die brennende Küche hindurch aus dem Haus.

Zwei Schritte jenseits der Tür versagten seine Kräfte endgültig. Er fiel auf die Knie, ließ Frederic fallen und versuchte, ihn über den Boden zu wälzen, um die Flammen zu ersticken, die aus seinen Kleidern züngelten; aber er war nicht sicher, ob ihm das gelingen würde. Hilflos kippte er auf die Seite, löschte mit bloßen Händen den Schwelbrand in seinem Haar und kämpfte mit einem winzigen Rest verbliebener Kraft darum, nicht das Bewußtsein zu verlieren. Er wußte nicht, was geschehen würde. Er war niemals zuvor so schwer verletzt worden. Vielleicht würde es Stunden dauern, bis er wieder erwachte, vielleicht sogar Tage, vielleicht würde er aber auch schon in ein paar Minuten tot sein. Aber die Männer in den goldenen Rüstungen würde das nicht davon abbringen, Frederic zu töten. Er mußte durchhalten - schon um den Jungen von hier fortzubringen.

Irgendwie schaffte es Andrej, die Augen zu öffnen und sich auf Hände und Knie hochzustemmen. Er konnte immer noch nicht richtig sehen, nahm aber immerhin wahr, daß Frederic unmittelbar neben ihm lag und offensichtlich bei Bewußtsein war. Der Junge krümmte sich vor Qual und stieß abgehackte, wimmernde Schmerzenslaute aus. Andrej war fast froh, daß er sein Gesicht in diesem Moment nicht richtig erkennen konnte.

Er kroch auf Frederic zu und streckte die Hand aus, um ihn herumzudrehen, doch da traf ihn ein brutaler Fußtritt in die Rippen und schleuderte ihn auf die Seite.

»Malthus hat mir von dir berichtet, Delãny. Und davon, daß er dir ein Wiedersehen mit uns versprochen hat. Allerdings hätte ich nicht geglaubt, daß es tatsächlich dazu kommen würde - und noch dazu so schnell.«

Andrej erkannte die Stimme nicht. Doch sie hatte den gleichen merkwürdigen Akzent wie die des Hünen, der ihn mit seinem Einander fast in zwei Hälften geschlagen hätte. Die golden schimmernde Gestalt über ihm verschwamm wieder vor seinen Augen, und die drohende Bewußtlosigkeit, gegen die er so mühsam angekämpft lütte, meldete sich mit aller Macht zurück. Aber er durfte ihr nicht nachgeben. Wenn er es tat, würde ihn der goldene Ritter umbringen. Zuerst ihn und dann Frederic.

Seine Hand tastete zum Gürtel, um das Schwert zu ziehen. Der Goldene lachte hämisch, fegte Andrejs Hand mit einem Fußtritt zur Seite und zog sein eigenes Schwert.

»Du bist wirklich zäh, Delãny«, sagte er. »Es ist fast schade, daß du nicht lange genug leben wirst, um zu einem gleichwertigen Gegner zu werden.«

Andrejs Blick klärte sich jetzt rasch. Er konnte regelrecht spüren, wie die schrecklichen Verletzungen heilten, die die Flammen seinem Körper zugefügt hatten, aber er fühlte auch, wie seine Kräfte immer mehr dahinschmolzen. Die unheimliche Macht, die es ihm nicht erlaubte, hier und heute zu sterben, verlangte ihren Tribut. Er würde die Besinnung verlieren, in wenigen Augenblicken, so oder so.

Die Schwertspitze des Ritters berührte seine Kehle und wanderte zu seinem Herzen hinab, aber er stieß noch nicht zu, sondern sah Andrej aus eng zusammengepreßten Augen an und legte den Kopf auf die Seite.

»Du hast noch nie dem Tod ins Auge geblickt, wie?« Fragte er. »Es überrascht dich, was mit dir geschieht, und es macht dir ein bißchen angst.« Er nickte, als hätte Andrej tatsächlich darauf geantwortet. »Es lohnt sich kaum, einen Grünschnabel wie dich zu töten.« Er lachte. »Doch leider lohnt es sich noch viel weniger, dich am Leben zu lassen.«

Er ergriff das anderthalb Meter lange Schwert mit beiden Händen, spreizte die Beine und schwang seine Waffe hoch über den Kopf ... und plötzlich stürzte aus der Dunkelheit eine Gestalt heran und riß ihn von den Füßen.

Andrej hatte nicht einmal mehr die Kraft, den Kopf zu drehen, um den Kampf zu verfolgen. Er hörte den Ritter schreien - der Laut klang eher überrascht und zornig als erschrocken -, dann taumelte eine zweite Gestalt mit versengten Kleidern und rußgeschwärztem Gesicht an ihm vorbei. Er glaubte, Sergé zu erkennen, war sich dessen aber nicht sicher.

Ein Schwert blitzte auf. Ein dumpfer, knirschender Laut, wie von Stahl, der sich durch Metall und Fleisch bohrt. Es spielte keine Rolle. Nichts spielte mehr eine Rolle.

Andrej verlor das Bewußtsein.

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