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Auf den ersten Blick erschien die Welt dort draußen vollkommen fremdartig. Der Himmel war von einer dunklen, türkisgrünen Farbe, auf dem eine Sonne wie ein faustgroßer, giftiggrüner Fleck mit verschwommenen Rändern prangte, die sich in beständiger Bewegung zu befinden schienen. Die Luft war sonderbar klar, so daß man meilenweit sehen konnte. Unter ihnen erstreckte sich eine bizarre Alptraumlandschaft aus zerstörten Gebäuden, zusammengestürzten Straßenzügen und gewaltigen Kratern, die sich im Laufe zweier Generationen mit Wasser und Pflanzen von sonderbar schmieriger, grünvioletter Farbe gefüllt hatten.

Es war eine der größten und schönsten Städte der Erde gewesen. Doch daran erinnerte nun nichts mehr. So weit Charity sehen konnte, erblickte sie nicht ein einziges unzerstörtes Haus, nicht ein einziges Fenster, das nicht zerborsten, nicht ein einziges Dach, das nicht eingestürzt war.

Und wahrscheinlich, dachte sie matt, waren die schlimmsten Spuren der Zerstörung gar nicht mehr zu sehen.

Die Stadt war die Beute eines Pflanzenmonsters geworden, das die Häuser und Straßen im Verlauf der letzten fünf Jahrzehnte geduldig, aber unaufhaltsam verschlungen hatte, wie ein lebendiges Leichentuch, das die Invasoren von den Sternen über die Stadt ausgebreitet hatten.

Wo der Fluß gewesen war, zerschnitt ein breiter, schlammig brauner Graben dieses Leichentuch. Auf seinem Grund schimmerte es weiß und rostrot: die Wracks der Ausflugsschiffe und Lastkähne, die einst darauf gefahren waren. Aber er führte kein Wasser mehr, sah man von einem trüben Rinnsal ab, das in seiner Mitte mäanderte.

Einige der Brücken waren noch vorhanden: zerborstene, zum Teil wie geschmolzen aussehende Stahlkonstruktionen, die sich in kühnem Bogen über etwas schwangen, das gar nicht mehr da war. Und wie um die Sinnlosigkeit aller menschlichen Anstrengungen deutlich zu machen, waren auch sie frei von der grünen Pest. Das ausgetrocknete Flußbett war wie eine Barriere, hinter der die fremdartige Flora nicht hatte Fuß fassen können.

Das Erschreckendste aber war der Turm; eine gigantische, schwarze Stahlkonstruktion, deren durchbrochene Flanken sich in sanften Bögen aufeinander zubewegten und sich hoch über der zerstörten Stadt zu einer nadeldünnen Spitze vereinten. Er war so weit entfernt, daß Charity ihn als Schatten wahrnehmen konnte. Und das unheimliche, grünviolette Licht ließ die Konstruktion unwirklich und fast schwerelos erscheinen. Aber sie erkannte den Turm trotzdem.

Niemand, der diese Konstruktion auch nur einmal im Leben zu Gesicht bekommen hatte, vergaß sie je wieder.

Der Anblick erfüllte sie für einen Moment mit Zorn. Seit sie aus dem Schlaftank gestiegen und an die Oberfläche dieser geschändeten Erde zurückgekehrt war, hatte sie so viel Zerstörung, so viel Tod und Leid gesehen, daß sie manchmal schon glaubte, es gäbe nichts mehr, was sie noch erschüttern konnte. Aber das stimmte nicht.

Das Entsetzen kannte keine Grenzen.

Sie hatte Städte gesehen, die dem Erdboden gleichgemacht worden waren. Ganze Landstriche, die verödet waren, fruchtbare Täler und Felder, auf denen nie wieder etwas wachsen würde, Orte, deren Bewohner bis auf das letzte Kind getötet worden waren - und doch erfüllte sie der Anblick dieser von wucherndem Pflanzenleben überrannten Stadt mit einer tieferen Verbitterung, als sie sie je zuvor empfunden hatte.

Die Legionen Morons hatten ihre Welt überfallen und unterworfen, und irgendwie hatte Charity sich damit abgefunden, so entsetzlich der Gedanke auch war. Aber sie mußte plötzlich wieder an das denken, was ihr Niles in der unterirdischen Festung erzählt hatte: daß es ganze Landstriche, ja vielleicht Kontinente gab, auf denen sie begonnen hatten, sich die Erde nicht nur Untertan zu machen, sondern sie nach ihren Wünschen und Vorstellungen umzugestalten. Sie hatte damals gar nicht wirklich begriffen, was er gemeint hatte, als er sagte, sie begännen die Erde zu verändern.

Jetzt verstand sie es, weil sie es sah.

Vielleicht hatten sie dieses Leichentuch nicht nur über diese Stadt ausgebreitet, sondern über den ganzen Planeten, und vielleicht war die Welt, in der sie erwacht war, die Welt der Wastelanders und Rebellen bereits die Ausnahme; Mottenlöcher in dem neuen Gewand, in das die Invasoren die Erde hüllten. Und sie nichts weiter als die Motten, die sie hineingefressen hatten.

Und die man mit einer nachlässigen Bewegung davon schnippen würde, sobald sie begannen, zu viel Schaden anzurichten ...

Sie verscheuchte den Gedanken und konzentrierte sich wieder auf das bizarre Bild, das sich ihr auf der anderen Seite der Tür bot.

Das hier war es, was sie aus der Erde machen würden.

Kein Planet mehr, auf dem Menschen leben konnten oder auch nur geduldet waren, sondern eine völlig andere Welt voller fremdartiger Tiere und Pflanzen, voller fremder Gerüche, voller falscher Laute und unter einem falschen Himmel. Großer Gott - was hatten sie mit der Sonne gemacht?

Tränen liefen über ihre Wangen, aber sie merkte es erst, als sie ihre Lippen berührten und sie den salzigen Geschmack spürte.

Hastig wischte sie sie fort und drehte sich mit einem Ruck um.

Skudder stand noch immer wie gelähmt da, obwohl Minuten vergangen waren, seit Charity und die anderen durch seinen Schrei aufgeschreckt aufgesprungen und zu ihm geeilt waren. Er hatte sich in dieser Zeit nicht ein einziges Mal gerührt; ja, Charity war fast sicher, daß er nicht einmal geatmet hatte; er stand reglos da, die rechte Hand erhoben und mit weit aufgerissenen, ungläubigen Augen auf die bizarre, fremdartige Landschaft draußen starrend. Der Ausdruck auf seinem Gesicht verriet sein Entsetzen. Auch Net starrte erstaunt auf die beinahe surrealistische Landschaft, wenngleich ihr Blick eine eher kindliche Neugier spiegelte. Einzig Gurks Gesicht blieb unbewegt wie immer, sah Charity von dem leicht abfälligen Schwung ab, zu dem sich seine greisen Lippen verzogen hatten, als versuche er auf diese Weise, der ganzen Welt seine Verachtung auszudrücken.

Aber zumindest in seiner Physiognomie konnte sie sich täuschen. Seit einigen Stunden war Charity überhaupt nicht mehr sicher, sich nicht in allem getäuscht zu haben, was Gurk anging.

Sie schüttelte den Gedanken ab. Mit Gurk und allem, was er ihr erzählt hatte, würde sie sich später beschäftigen. Daß sie überhaupt noch am Leben und sogar in Freiheit waren, erschien Charity wie ein kleines Wunder. Seit Skudders Schrei waren zwei, vielleicht drei Minuten vergangen, und noch einmal die gleiche Zeit mußte davor verstrichen sein, seit sie aus dem Transmitter getaumelt und sich in dieser neuen, völlig unbekannten Welt wiedergefunden hatten. Fünf oder sechs Minuten - nicht besonders viel Zeit, aber mehr als genug für Daniel, ihnen ein paar Kohorten seiner Insektenkrieger hinterherzuhetzen. Charity erinnerte sich voller Entsetzen, wie viele der schwarzen, vierarmigen Ameisenkreaturen in der Transmitterhalle des Shai-Taan gewesen waren.

Sicher, sie selbst und vor allem der Megakrieger hatten die meisten von ihnen erledigt; aber eben längst nicht alle. Und in dem erbärmlichen Zustand, in dem sich ihre kleine Privatarmee im Moment befand, reichte wahrscheinlich schon eine einzige Ameise, um ihnen den Garaus zu machen.

Sie warf einen unsicheren Blick auf den drei Meter durchmessenden Transmitter-Ring zurück. Das Gerät war noch immer eingeschaltet. Im Inneren des schmalen Kreises aus silberfarbenem Metall, der schwerelos eine Handbreit über den Boden der Kammer schwebte, waberte ein wesenloses Schwarz. Vermutlich war der menschliche Geist überhaupt nicht in der Lage, das Wesen dieses bizarren Transportsystems überhaupt zu verstehen. Aber es hatte Substanz. Es existierte, und es war schrecklich; was Charity in den wenigen und doch endlosen Augenblicken, die sie im Inneren des Transmitters gewesen war, erlebt hatte, das war wie ein Hauch der Hölle gewesen.

Sie spürte plötzlich, daß jemand sie ansah. Es war Gurk. Net und Skudder blickten noch immer auf die bizarre, türkisgraue Landschaft draußen, aber der Zwerg hatte den Kopf gedreht und sah sie aus seinen dunklen, nichtmenschlichen Augen durchdringend an.

»Sie werden uns nicht verfolgen«, sagte er. Charity fragte sich für einen Augenblick, ob er ihre Gedanken las, verneinte diese Frage dann aber. Er hatte oft genug bewiesen, daß er es nicht konnte. Wahrscheinlich war es nicht besonders schwer zu erraten, was hinter ihrer Stirn vorging, während sie das lichtlose Tor ins Nichts anstarrte.

»Wieso bist du da so sicher?« fragte sie.

»Sie tun es nicht«, beharrte Gurk. »Dieser Ort ist tabu. Sie würden sich eher töten lassen, ehe sie ihn betreten.«

»Du kennst diesen Ort?«

Gurk zuckte mit den Achseln, so daß sein übergroßer Kopf heftig hin- und herzuwackeln begann.

»Ich habe davon gehört«, sagte er ausweichend. Die Lüge war so dünn, daß sie wahrscheinlich nicht einmal in seinen eigenen Ohren überzeugend klang.

Charitys Gesicht verfinsterte sich ein wenig. »Du hast schon eine Menge Dinge gehört, nicht wahr?« fragte sie scharf. »Schon eine ganze Menge Dinge mehr, als du bisher gesagt hast.«

Gurk grinste. »Du hast nicht gefragt, oder?«

Charity setzte zu einer wütenden Antwort an, beherrschte sich dann aber im letzten Moment.

»Das stimmt«, sagte sie gepreßt. »Aber ich werde es. Verlaß dich darauf. Wir werden uns unterhalten müssen, kleiner Mann. Sehr lange und über sehr, sehr viele Dinge.«

Gurk zuckte abermals mit den Schultern und gab ein unanständiges Geräusch von sich.

»Meinetwegen«, antwortete er, ganz plötzlich wieder mit seiner gewohnten, krächzenden Altmännerstimme. »Aber nicht hier und nicht jetzt.«

Er deutete mit einem dürren Zeigefinger auf den Transmitter.

»Daniel kann zwar auf einem Bein herumhüpfen und sich das andere dabei ausreißen, ohne daß eine seiner Kreaturen auch nur einen Fuß in den Transmitter setzen würde, aber das heißt nicht, daß wir hier in Sicherheit sind. Es gibt eine Menge anderer, übler Zeitgenossen hier. Und einigen davon möchte ich lieber nicht begegnen.«

Er wiederholte seine wedelnde Handbewegung auf den Transmitter.

»Daß das Ding da benutzt wurde, ist garantiert nicht unbemerkt geblieben. Ich bin sicher, in ein paar Minuten wimmelt es hier von uneingeladenem Besuch.« Er sah Charity fragend an und zog eine Grimasse. »Willst du ihnen Kaffee kochen? Oder machen wir, daß wir wegkommen?«

Gegen ihren Willen mußte Charity lächeln. Gurk mußte ganz genau wissen, daß sie ihn durchschaut hatte, aber er versuchte noch immer, den Clown zu spielen; und irgendwie gelang es ihm sogar. Er gehörte zu jener Art von Menschen (Menschen?!), deren Intelligenz und Gefahr man sich noch so sehr bewußt sein konnte und die man doch niemals völlig ernst zu nehmen imstande war. Vielleicht, dachte sie, lag das daran, daß er eben kein Mensch war.

Sie warf einen letzten Blick auf den Transmitter zurück und trat dann neben Skudder. Aber sie zögerte noch einen Moment, ihn anzusprechen, sondern ließ ihren Blick noch einmal für Momente über die zerklüftete, fremdartige Landschaft unter sich schweifen, die sie ebenso überrascht und verwirrt hatte wie Skudder und die Wasteländerin. Aber im Gegensatz zu diesen beiden wußte sie, wo sie waren.

Sie sah nur für wenige Sekunden nach draußen, ehe sie mit einem Ruck abermals zurücktrat und sich umwandte.

Die Bewegung schien auch Net aus dem Bann des morbiden Anblicks zu lösen, denn die junge Wasteländerin blinzelte plötzlich, als erwachte sie aus einem tiefen, traumlosen Schlaf und sah Charity verstört an. Und ein paar Sekunden später drehte sich auch Skudder zu ihr herum.

Sein Gesicht war bleich, und im unheimlichen Licht des grünen Himmels sah es aus wie das eines Toten.

»Mein Gott«, murmelte er. »Wir ... wir sind nicht mehr zu Hause, Charity. Das ist nicht mehr die Erde!«

Charity biß sich auf die Lippen. Sie hätte viel darum gegeben, wenn Skudder recht gehabt hätte. Sie wäre lieber auf einem fremden Planeten am anderen Ende der Galaxis gewesen als an diesem Ort, der sich auf so fürchterliche Weise verändert hatte. Aber sie war es. Und es hatte keinen Zweck, sich selbst länger zu belügen.

»Doch, Skudder«, sagte sie traurig, »das sind wir.«

Der Hopi-Indianer starrte sie ungläubig an. »Aber das ist ...«

»Wir sind immer noch auf der Erde«, sagte Charity fast sanft, aber mit großem Nachdruck. »Ich war schon einmal hier. Ich kenne diese Stadt, Skudder. Siehst du diesen Turm dort?« Sie hob die Hand und deutete auf das filigrane, von fast flüssigem, grünem Licht durchdrungene Gespinst des Eiffelturmes, der sich über dem wogenden Auf und Ab der Ruinenstadt erhob. »Ich war sogar schon einmal dort oben.«

Skudder sah sie zweifelnd an, und Charity nickte mit einem bitteren Lächeln, ehe sie fortfuhr: »Damals war das eine der größten und schönsten Städte der Erde, Skudder. Millionen Menschen lebten hier. Und du konntest auf die Spitze dieses Turmes hinaufgehen und bei klarem Wetter bis zum Meer blicken.«

»Aber das ist unmöglich«, protestierte Skudder. Er deutete mit einer Geste, die beinahe verzweifelt wirkte, zum Himmel und der falschen, Stechendgrünen Sonne hinauf. »Das ist nicht die Erde!«

Charity seufzte. »Ich weiß nicht, was mit dem Himmel passiert ist«, sagte sie, »oder der Sonne. Aber das hier ist Paris, Skudder. Jedenfalls war es das einmal.«

»Unterhaltet euch ruhig in aller Ruhe weiter«, mischte sich Gurk ein. »Es gibt überhaupt keinen Grund, sich zu beeilen, wißt ihr? Im Gegenteil - ich bin sicher, wenn ihr noch lange genug quatscht, dann kommt bald ein freundlicher Abgesandter der Stadtverwaltung und lädt uns zu einer Sight-Seeing-Tour ein.«

Skudder blickte den Gnom nur verständnislos an, aber Charity wußte, daß Gurk recht hatte. Jede Sekunde, die sie weiter in diesem Raum verbrachten, war eine Sekunde zuviel. Es grenzte ohnehin schon an ein Wunder, daß bisher noch niemand aufgetaucht war, um nachzusehen, wer den Transmitter benutzt hatte.

Aber selbst Wunder dauern nicht ewig. Und das, das sie im Moment erlebten, war genau in diesem Augenblick vorbei.

Es ging zu schnell, als daß Charity hinterher hätte sagen können, was zuerst geschah: Ein tiefes, unheimliches Summen erklang und steigerte sich zu einem schmerzhaften Vibrieren, das jede einzelne Zelle ihres Körpers ergriff und in Schwingungen versetzte, und die so massiv erscheinende Seitenwand der Kammer teilte sich entlang eines senkrechten Spaltes, aus dem Augenblicke später eine rechteckige Tür wurde, hinter der ein staubiger Korridor sichtbar war, von dem zahlreiche, hell erleuchtete Türen abzweigten. Direkt unter dieser Tür stand eine grauhaarige, alte Frau in der bunten Zeremonienkleidung, wie sie auch Angela und die anderen Shai-Priesterinnen getragen hatten, und hinter ihr wuchsen die zwei Meter hohen, dürren Gestalten zweier Ameisen empor.

Und im gleichen Moment gerann das wabernde Schwarz im Inneren des Transmitterkreises zu einem Körper, und der Megamann stürzte hervor!


*


Es war wie immer, und wie immer fragte sich Jean, ob das Ergebnis den Aufwand überhaupt rechtfertigte. Und er kam wie immer zu dem Schluß, daß es das ganz und gar nicht tat. Er hatte zwar nur gute fünfzehn Minuten gebraucht, durch das Gewirr von Tunneln hierher zu finden, aber zuvor fast zwei Stunden, um die Wachen zu überlisten und sein Pibike ächzend fast eine Meile lang den Tunnel hinabzuschieben, ehe er es wagte, den Motor zu starten.

Und dann fast noch einmal dieselbe Zeit für die letzten fünfzig Meter.

Er hatte das Fahrzeug direkt unter der Insel abgestellt und war über das Gewirr von Leitern, rostigem Metall, Treppen und Schutthalden nach oben geklettert, aber er war unterwegs auf Ratten gestoßen und hatte sich mehr als eine Stunde lang verstecken müssen.

Jean schauderte noch jetzt vor Angst, als er daran dachte, wie dicht die Meute an seinem Versteck - einer schmalen Nische in der Wand, die früher einmal einen Schaltkasten enthalten hatte - vorübergezogen war. Es waren nicht einmal besonders viele Tiere gewesen; ein Dutzend, schätzte Jean, aber schon eine einzige dieser fast schäferhundgroßen Bestien reichte aus, einen Mann zu zerreißen, wenn sie hungrig und verzweifelt genug war.

Und die Tiere, die er dort unten gesehen hatte, schienen verdammt hungrig zu sein. Trotz ihrer Klauen und Zähne hatten sie einen beinahe jämmerlichen Anblick geboten - wenn sie nicht so groß gewesen wären. Das Fell der meisten war struppig und begann in großen, häßlichen Löchern auszufallen. Viele hatten entzündete, nässende Geschwüre, und fast alle waren auf die eine oder andere Art verletzt gewesen.

Offensichtlich kam das Rudel von der Jagd; allerdings war ihm dabei die Rolle der Beute zugedacht gewesen.

Die kreischende Meute war in großer Hast an seinem Versteck vorübergelaufen und rasch in dem Labyrinth unterirdischer Gänge und Hallen verschwunden, aber Jean hatte es lange Zeit nicht gewagt, seine Deckung zu verlassen. Ratten griffen normalerweise keine Menschen an, das wußte er, aber die Tiere waren halb wahnsinnig vor Angst und Hunger gewesen, und ein paar der Wunden, die er gesehen hatte, bluteten noch; die Schlacht, aus der der jämmerliche Haufen zurückkam, konnte noch nicht allzu lange vorüber sein. Wahrscheinlich gingen sie im Moment auf alles los, was sich bewegte. Außerdem gab es kaum etwas auf der Welt, das Jean mehr haßte als Ameisen oder Ratten. Ihr bloßer Anblick bereitete ihm Übelkeit. Und schon die Vorstellung, von einem dieser widerlichen, struppigen Kreaturen berührt zu werden, ihren heißen, nach Aas stinkenden Atem zu spüren und das Kratzen ihrer hornigen Pfoten auf der Haut, trieb ihn fast in den Wahnsinn. Also hatte er abgewartet, bis er völlig sicher war, daß sie nicht mehr zurückkommen würden, ehe er aus dem rostigen Metallschrank ohne Türen herauskroch und sich vollends zur Oberfläche hinaufarbeitete.

Nein, dachte er ironisch, während er sich gewohnheitsmäßig nach rechts und links umsah, ehe er das letzte, deckungslose Stück Weg zur Festung hinüberzulaufen begann, es lohnte sich wirklich nicht, immer wieder hierher zu kommen.

Was aber ganz und gar nichts daran änderte, daß er es immer wieder tat und auch immer wieder tun würde.

Jean konnte selbst nicht sagen, was ihn so an diesem Ort faszinierte. Sicherlich - da war die Festung mit ihrem summenden, blitzenden Innenleben, ein Ort voller flackernder, bunter Lichter, voller fremdartiger Geräusche und voller faszinierender Dinge, von denen er nur die allerwenigsten wirklich verstand. Sie war ein Teil einer fremden, untergegangenen Welt, ein Stück Vergangenheit, jene Vergangenheit, von der seine Eltern manchmal erzählten und die seine Altersgenossen nur noch von Bildern und Büchern her kannten. Manchmal fragte sich Jean, ob er von allen Bewohnern der Freien Zone vielleicht der einzige war, der einen Teil dieser Vergangenheit jemals wirklich zu Gesicht bekommen hatte. Und manchmal wünschte er sich nichts mehr, als einen der anderen mit hierher zu nehmen und sein Geheimnis mit ihm zu teilen.

Aber natürlich würde er das nicht tun.

Die Gefahr war einfach zu groß. Wenn man in der Freien Zone erfuhr, was er bei seinen regelmäßigen Ausflügen hierher entdeckt hatte - Ausflüge, die zwar verboten, aber von Barler und den anderen stillschweigend geduldet wurden -, dann würden sie ihn nicht mehr gehen lassen. Und das konnte er nicht riskieren.

Er hatte das deckungslose Stück überwunden und duckte sich hinter den verkohlten Rest einer Mauer. Mit klopfendem Herzen sah er sich um. Die Insel gehörte zwar noch nicht zum Dschungel, aber sie gehörte auch nicht mehr zur Freien Zone, sondern war eine Art Niemandsland, das von keinem beansprucht, sehr wohl aber von Bewohnern beider Flußufer betreten werden konnte. Mehrmals in den vergangenen Jahren war er auf irgendwelche Monster gestoßen, die das ausgetrocknete Flußbett überwunden hatten, und einmal hatte er sogar eine Ameise gesehen. Die Gefahr aus der Luft war nicht zu unterschätzen. In unregelmäßigen Abständen patrouillierten Gleiter über dem Flußbett, die auf alles schossen, was sich bewegte.

Im Moment jedoch schien alles ruhig zu sein. Zwischen den verkohlten Ruinen regte sich nichts, und auch der Himmel über der Stadt und dem Dschungel blieb leer. Trotzdem verharrte Jean eine ganze Weile und spähte aufmerksam in die Runde, ehe er es wagte, sich zu erheben und die letzten zwanzig Schritte zur Festung hinüberzulaufen.

Selbst ihm, der ganz genau wußte, wonach er zu suchen hatte, fiel es schwer, sie zu erkennen. Als er sie gefunden hatte, vor nunmehr gut vier Jahren, war sie unter Schutt und Trümmern begraben und von wucherndem Unkraut bedeckt gewesen. Die Trümmer hatte er nach und nach beiseite geschafft, denn er hatte rasch begriffen, daß die meisten der empfindlichen Ortungs- und Suchgeräte nicht zerstört, sondern nur von den Schuttmassen geblendet waren. Das Unkraut hatte er gelassen, wo es war, und später sogar begonnen, in der näheren Umgebung junge, kräftige Pflanzen zu sammeln, die er rings um die Festung eingepflanzt hatte, so daß sie mittlerweile unter dünnen, zähen Ranken verborgen war.

Wie immer, wenn er sich ihr näherte, betrachtete er sein Werk kritisch und hielt aufmerksam nach einer Lücke, nach einem verräterischen Funkeln von Metall oder Glas Ausschau, entdeckte aber nichts. Er konnte zufrieden sein. Selbst wenn die Ameisen hierher kamen, mußten sie an ihr vorüberlaufen, ohne sie auch nur zu sehen.

Jean bückte sich, bog vorsichtig das Gewirr aus dornigen Zweigen beiseite, das den Eingang verbarg, und zerrte mit den Zähnen den schweren Lederhandschuh von der rechten Hand, während er mit der linken die Ranken zurückhielt. Sorgfältig plazierte er die gespreizten Finger der rechten auf den von einem dünnen, roten Ring eingerahmten Kreis neben der Tür und hörte das vertraute Klicken, als die Festung seine Handabdrücke identifizierte und ihm den Zutritt freigab. Jean hatte fast ein Jahr gebraucht, um die Funktionsweise dieser Tür zu ergründen und sie so umzuprogrammieren, daß sie nur noch ihm den Zutritt gestattete.

In der in dunkelgrüner Tarnfarbe gestrichenen Flanke der Festung erschien ein dünner, haarfeiner Spalt, der sich rasch zu einer knapp eineinhalb Meter hohen Tür weitete, und Jean trat gebückt hindurch. Die Tür schloß sich hinter ihm so lautlos, wie sie sich geöffnet hatte, und fast im gleichen Moment glomm unter der Decke ein gelbes, mildes Licht auf, das den kleinen Raum in eine sonderbare Art von Helligkeit tauchte. Wie immer, wenn Jean hierherkam, blieb er einen Moment lang stehen und genoß einen Luxus, den die anderen Bewohner der Freien Zone sich wahrscheinlich nicht einmal vorstellen konnten - so wenig wie er es gekonnt hatte, ehe er das erste Mal hierher kam: Er stand einfach da und sah. Dieses Licht war völlig anders als der türkisgrüne Schein des Himmels, unter dem Jean geboren und aufgewachsen war. Und bei seinem ersten Besuch hatte es ihn erschreckt, ja, fast in Panik versetzt. Aber dieses Gefühl war rasch vergangen und hatte dem einer sonderbaren Vertrautheit Platz gemacht. Heute war es so, daß er diesen gelben Schein als angenehmer empfand als das Licht des Tages.

Sein Blick tastete über das Durcheinander von Skalen und Zeigern, von verschiedenfarbigen Lichtern, von winzigen Bildschirmen - und verharrte auf einer kleinen, roten Lampe, die in hektischem Rhythmus flackerte.

Jean runzelte die Stirn. Er kannte die Bedeutung dieses Lichtes. Jemand hatte versucht, sich Zutritt zu verschaffen.

Er setzte sich in einen der drei gepolsterten Schalensitze hinter dem Kommandopult, streckte die Hand aus und drückte rasch hintereinander drei Tasten. Das Licht unter der Decke wurde schwächer, ohne völlig zu verlöschen, und dicht neben seiner linken Hand glomm ein rechteckiger, kaum handgroßer Monitor auf. Jean hörte ein helles Summen, als das Videoband zurückfuhr, dann machten die flimmernden Streifen auf dem Bildschirm einer dreidimensionalen, farbigen Abbildung des Bereiches vor der Festungstür Platz.

Er atmete erleichtert auf, als er sah, daß nur ein Tier versucht hatte einzudringen: ein grüngraues, fast mannsgroßes Etwas, das wie eine mißlungene Kreuzung zwischen einer Krabbe und einer Kakerlake aussah und dessen schimmernder, schwarzer Hornpanzer es unzweifelhaft als eine Kreatur von Moron auswies. Seine riesigen Augen schienen Jean über den Monitor hinweg haßerfüllt anzustarren.

Jean lächelte nervös. Was er sah, war nur eine Aufzeichnung, Tage, vielleicht sogar Wochen alt, und trotzdem mußte er sich beherrschen, um nicht instinktiv den Blick zur Tür zu wenden und sich davon zu überzeugen, daß das Ding den handstarken Stahl nicht einschlug und hereingekrochen kam.

Die Aufzeichnung endete, als die Krabberlake ihre sinnlosen Bemühungen, den Panzerstahl einzuschlagen, endlich aufgab und sich umwandte, um mit grotesken, hopsenden Schritten davonzuschleichen. Jean wollte den Bildschirm schon wieder abschalten, aber in diesem Moment stabilisierten sich die grau-weißen Streifen darauf erneut zu einem Bild. Und er sah aufmerksamer wieder hin.

Die Kamera mußte sich wenige Augenblicke nach dem Ende der ersten Aufzeichnung automatisch wieder eingeschaltet haben, und als er den kleinen Bildschirm genauer betrachtete, begriff er auch, warum: Das Insektenwesen hatte sich gute dreißig oder vierzig Schritte von der Festung entfernt und kroch jetzt mit grotesken Bewegungen über die Ebene, die sie vom Rand der Insel trennte. Aber auf dem Bildschirm war plötzlich noch eine zweite Bewegung - ein flüchtiges, silbernes Blitzen am Himmel, fast am Rande des Aufnahmebereiches der Kamera. Es kam rasend schnell näher, verschwand für einen Moment und kehrte dann etwas langsamer zurück - und dann stach ein dünner, unerträglich greller Lichtblitz aus dem Himmel und spießte die riesige Insektenkreatur auf. Jean schloß geblendet die Augen, als der Bildschirm für einen Moment in strahlender Weißglut aufzulodern schien. Als er die Lider wieder hob, war die Kreatur verschwunden. Dort, wo sie eine Sekunde zuvor noch gehockt hatte, glühte der Boden in einem dumpf-dunklen, düsteren Rot.

Zwei, drei Sekunden lang blieb das Bild statisch, dann erlosch der Monitor endgültig, und er hörte ein leises Klicken. Der Gleiter mußte weitergeflogen sein, und seither war nichts mehr geschehen, was eine Aufnahme wert gewesen wäre.

Aber Jean blickte noch eine ganze Weile versonnen auf den kleinen, wieder grau gewordenen Bildschirm. Der Zwischenfall hatte ihm wieder einmal deutlich gezeigt, wie dünn das Eis war, auf dem er sich bewegte. Niemand wußte von der Existenz dieser Festung, weder in der Freien Zone noch drüben, auf der anderen Seite - aber er hatte keine Garantie, daß das für alle Zeiten so blieb. Ein simpler Zufall wie die Neugier einer gehirnlosen Kreatur konnte alles verderben. Er wagte gar nicht daran zu denken, was geschehen wäre, hätte der Gleiter das Geschöpf auch nur einige Minuten früher geortet und es angegriffen, während es sich unmittelbar vor der Festung befand. Jean wußte, daß die Festung über Waffen verfügte, die vermutlich ausreichten, einen Gleiter wie eine lästige Fliege vom Himmel zu schnippen. Und er war ziemlich sicher, daß das Gehirn der Festung einen Laserschuß, der auf sie abgegeben wurde, nicht unbedingt als freundlichen Akt betrachten würde. Als er selbst das erste Mal hierhergekommen war, hatte er seine Neugier beinahe mit dem Leben bezahlt. Er würde sich etwas einfallen lassen müssen.

Aber deshalb war er schließlich auch hier.

Im ersten Jahr, nachdem Jean die Festung entdeckt und sich Zutritt verschafft hatte, hatte er sie einfach nur als Versteck benutzt. Er hatte manchmal ganze Nächte hier verbracht, in denen er nichts anderes tat, als einfach dazusitzen und zu träumen. Er war damals fast noch ein Kind gewesen.

Aber in den letzten beiden Jahren hatte Jean vorsichtig damit begonnen, die Geheimnisse dieser Festung Stück für Stück zu erforschen. Verglichen mit dem, was er noch nicht wußte, hatte er wahrscheinlich kaum etwas herausgefunden. Aber mit jedem Geheimnis, das er löste, mit jedem Gerät, dessen Funktion er begriff, mit jedem Apparat, den er zu bedienen lernte, ging es ein wenig schneller. Jean zweifelte nicht daran, daß er in weiteren zwei, allerhöchstens drei Jahren diese Festung vollkommen beherrschen würde.

Und dann ... Ein dünnes Lächeln spielte um seine Lippen, als er an den gewaltigen, schlanken Zylinder aus Glas und schimmerndem, grünem Kristall dachte, den er in dem halbrunden, drehbaren Turm über seinem Kopf entdeckt hatte. Er war sehr sicher, daß es sich dabei um eine Laserwaffe handelte. Er wußte noch nicht, wie sie funktionierte, aber er würde es herausfinden, und dann ...

Nun, dachte er, dann würde der nächste Jäger, der kam, um ein bißchen Spaß mit ein paar Bewohnern der Freien Zone zu haben, eine gewaltige Überraschung erleben.

Jean verscheuchte diesen Gedanken und konzentrierte sich auf den eigentlichen Grund seines Besuchers. Beim letzten Mal hatte er durch Zufall herausgefunden, wie er den Hauptrechner einschalten konnte.

Das Gerät gab zwar bisher nur sinnlose Buchstaben- und Zahlenkombinationen von sich und beantwortete all seine in die Tastatur gehämmerten Fragen und Befehle mit einem sturen:

A> BAD OR MISSING PASSWORD. ACCESS DENIED

aber er hatte sich im Laufe der letzten Monate mit der Funktionsweise einiger kleinerer Computer vertraut gemacht und war ziemlich sicher, auch mit diesem größeren Gerät fertig zu werden, wenn er nur ein wenig Zeit hatte. Und Zeit hatte er im Überfluß.

Er schaltete das Gerät ein, tippte wahllos einige Ziffern und Buchstaben in die Tastatur und blickte verärgert auf die ewig gleiche, stereotype Antwort. Jean verfluchte die Welt, sich selbst und die schwarzen Götter Morons dafür, nicht mehr von Computern zu verstehen. Sie hatten einige kleine Rechner in der Freien Zone, aber die waren allenfalls gut genug, einige leichtere Rechenaufgaben zu lösen. Mit diesem Gerät hatten sie ungefähr so viel zu tun, wie sein aufgemotztes Pibike mit den aus Holz geschnitzten Rollschuhen, mit denen er als Kind herumgefahren war.

Jean schloß die Augen, versuchte für einen Moment an gar nichts zu denken und beugte sich dann erneut über die Tastatur. Er hatte vor, mit simplen, dreistelligen Zahlen zu beginnen, die er eintippte.

Er war bei 117 angekommen, als ein heller, dreifacher Glockenton erklang und ihn abrupt aus seiner Tätigkeit riß. Jean sah alarmiert und für einen Moment erschrocken auf, blickte sich wild um - und fuhr nun wirklich erschrocken zusammen, als er sah, daß sich einer der drei großen Hauptmonitore von selbst eingeschaltet hatte.

Er drehte den Sitz herum, beugte sich vor und blickte aufmerksam auf den Schirm. Es war eines der Geräte, dessen Funktionsweise er zumindest in Ansätzen begriffen hatte. Einmal, vor einem guten Jahr, war er während einer Jagd hier draußen gewesen.

Und auch damals hatte sich das Gerät ohne sein Zutun eingeschaltet. Es hatte eine Weile gedauert, bis er den Sinn der winzigen, flackernden Leuchtpunkte und der Zahlen- und Buchstabenkombinationen überhaupt begriffen hatte - aber dann war ihm schlagartig klar geworden, daß das Gerät die Energieemission von Laserschüssen registrierte. Das auf den ersten Blick scheinbar sinnlose Durcheinander von Strichen, Linien, Quadraten, Kreisen und Kreuzen auf dem Monitor entpuppte sich bei genauerem Hinsehen als Computer-Graphik der näheren Umgebung der Festung, wobei sie selbst den Mittelpunkt darstellte und das abgebildete Gebiet in Wirklichkeit einen Kreis von gut fünf Meilen Durchmesser.

Kein Zweifel, dachte Jean verblüfft, irgendwo, nicht einmal ganz drei Meilen entfernt, wurde in diesem Moment ein Laser abgefeuert. Und nicht nur einer.

Der kleine, rote Lichtpunkt flackerte immer wieder, und das winzige Bildschirmfenster in der rechten unteren Ecke füllte sich immer hektischer mit Zahlen und Buchstaben, deren Bedeutung ihm nach wie vor verborgen blieb.

Jean war verwirrt. Die letzte Jagd war erst drei Tage her, und wenn es auch keine wirkliche Regel gab, so hatte er doch noch nie erlebt, daß der Abstand zwischen ihnen kürzer als zwei Wochen gewesen war; letztendlich war selbst den Jägern nicht daran gelegen, die Freie Zone auszubluten.

Was zum Teufel hatte das zu bedeuten?

Jean sah dem Flackern und Blitzen des kleinen roten Punktes eine ganze Weile gebannt zu. Es dauerte Minuten, bis das hektische Blinzeln des kleinen Lichtfleckes ein wenig nachließ und schließlich ganz aufhörte. Er überlegte angestrengt. Was auch immer dort draußen vorging, es war keine gewöhnliche Jagd.

Und es dauerte noch einmal Minuten, bis Jean zögernd die Hand ausstreckte und eine Taste unter dem Monitor berührte. Ein leises, ratterndes Summen erklang, und aus einem Schlitz unter dem Bildschirm quoll ein Blatt Papier, auf dem sich eine verkleinerte Abbildung der Computer-Graphik befand. Die genauen Koordinaten der angemessenen Energieschüsse waren durch eine Art Fadenkreuz mit Entfernungs- und Richtungsangaben darauf eingetragen.

Jean riß das Blatt ab, faltete es sorgsam zusammen und steckte es in die Brusttasche seiner Jacke.

Dann zog er seine Waffe, überzeugte sich pedantisch davon, daß sie geladen war, kontrollierte die beiden Reservemagazine, die sich in seinem Gürtel befanden und verließ die Festung.

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