23

Jason stand in der Nähe des Schiffes und sah zu, wie es mit seiner tödlichen Fracht beladen wurde. Die Pyrraner waren in bester Stimmung, während sie Gewehre, Handgranaten und Gasbomben verstauten. Als die Mini-Atombombe, die von einem Mann auf dem Rücken getragen werden konnte, an Bord gebracht wurde, stimmte ein Pyrraner ein fröhliches Marschlied an, worauf die anderen einfielen. Vielleicht hatten sie allen Grund zur Freude, aber Jason betrachtete ihre kriegerischen Vorbereitungen in äußerst trübseliger Stimmung. Er kam sich irgendwie wie ein Verräter des Lebens vor. Vielleicht mußte die Lebensform, die er entdeckt hatte, wirklich vernichtet werden — aber vielleicht auch nicht. Ohne einen Vermittlungsversuch war die Vernichtung reiner Mord.

Kerk rannte über den Vorplatz, als die Treibstoffpumpen zu arbeiten begannen. Der Start mußte innerhalb weniger Minuten erfolgen. Jason setzte sich in Bewegung und erreichte Kerk, als dieser an Bord gehen wollte.

„Ich möchte mitfliegen, Kerk. Das können Sie mir nicht abschlagen, nachdem ich Ihnen geholfen habe.“

Kerk zögerte, weil er nach einer Ausrede suchte. „Wir haben einen Kampfauftrag“, meinte er ausweichend. „Für Beobachter ist kein Platz. Außerdem würde das Schiff zu schwer werden… Und wir lassen uns nicht mehr von unserem Vorhaben abbringen, Jason, das wissen Sie doch.“

„Die Pyrraner sind die größten Lügner der Galaxis“, stellte Jason fest. „Wir wissen schließlich beide ganz genau, daß das Schiff heute bestenfalls zu einem Zehntel ausgelastet ist. Darf ich also mit — oder wollen Sie mich einfach nicht an Bord haben?“

„Steigen Sie ein“, sagte Kerk. „Aber kommen Sie uns nicht in die Quere, sonst werden Sie niedergetrampelt.“

Nachdem das Ziel bereits bekannt war, dauerte der Flug längst nicht so lange. Das Schiff raste auf einer ballistischen Kurve durch die Stratosphäre und erreichte schon nach kurzer Zeit die Inselgruppe. Kerk saß neben Meta auf dem Kopilotensitz, Jason hockte hinter ihnen, wo er die Bildschirme beobachten konnte. Die Landungsexpedition — fünfundzwanzig Freiwillige — hielt sich im Laderaum bei den Waffen bereit. Jason sah die grünen Inseln rasch näherkommen, aber dann verschwanden sie in dem Feuerstrahl der Bremsraketen. Meta setzte das Schiff vorsichtig an einer ebenen Stelle auf, die nicht weit von der Höhle entfernt lag.

Diesmal war Jason auf einen Haßausbruch gefaßt — aber trotzdem schrak er unwillkürlich zurück. Die Geschützbedienungen lachten und schossen die Rohre heiß, als ganze Horden von Tieren das Schiff angriffen. Sie wurden zu Tausenden abgeschlachtet, aber trotzdem folgte eine Angriffswelle der anderen.

„Muß das sein?“ fragte Jason. „Ist dieses gedankenlose Abschlachten wirklich notwendig?“

„Alles nur Selbstverteidigung“, erklärte Kerk ihm. „Sie greifen uns an und werden umgebracht. Nichts könnte einfacher sein. Halten Sie lieber den Mund, sonst setze ich Sie dort draußen aus.“

Die wilde Schießerei ließ erst eine halbe Stunde später nach. Zwar erschienen noch immer vereinzelte Angreifer, aber die massierten Angriffe schienen vorüber zu sein. Kerk erteilte seine Befehle über die Bordsprechanlage.

„Landungsexpedition fertigmachen — und seht euch vor. Sie wissen, daß wir hier sind, und werden es euch so schwer wie möglich machen. Nehmt die Bombe mit in die Höhle und stellt fest, wie weit sie in die Felsen hineinreicht. Wir können sie auch von hier aus unter Feuer nehmen, aber das hat keinen Sinn, wenn sie tief in den Felsen stecken. Laßt die Fernsehkamera ständig laufen und kommt sofort zurück, wenn ich den Befehl dazu gebe. Fertig? Abmarsch!“

Die Männer kletterten nacheinander aus der Luke und bildeten eine Schützenreihe. Sie wurden sofort angegriffen, aber die wenigen Tiere fanden den Tod, bevor sie gefährlich werden konnten. Der vorderste Mann brauchte nicht lange, um den Eingang der Höhle zu erreichen. Die Zurückgebliebenen beobachteten den Vormarsch auf den Bildschirmen, auf denen alles erschien, was die tragbare Fernsehkamera aufnahm.

„Eine große Höhle“, meinte Kerk nachdenklich. „Sie fällt nach innen ab. Das habe ich befürchtet. Eine Bombe von hier aus würde nur die Öffnung verschließen. Aber ohne jede Garantie, daß alles Leben innerhalb der Höhle vernichtet ist. Wir müssen sehen, wie tief sie in die Felsen hineinreicht.“

Die Temperatur im Innern der Höhle stieg rasch an, so daß jetzt ein Infrarotfilter vor die Kamera gesteckt werden mußte. Die felsigen Wände erschienen als schwarze und weiße Schatten auf den Bildschirmen, während die Männer weitermarschierten.

„Bisher noch keine Spuren irgendwelcher Lebewesen“, berichtete der Offizier. „Nur einige abgenagte Knochen am Eingang und ein paar Fledermäuse. Sieht wie eine ganz normale Höhle aus wenigstens bisher.“

Der Vormarsch verlangsamte sich allmählich. Die Pyrraner waren zwar für Psi-Ausstrahlungen unempfindlich, aber selbst ihnen fiel der Haß auf, der ihnen entgegenschlug. Jason litt unter heftigen Kopfschmerzen, die allmählich schlimmer wurden.

„Vorsicht!“ rief Kerk in sein Mikrophon und starrte entsetzt auf den Bildschirm.

Plötzlich füllte sich die Höhle mit bleichen, augenlosen Tieren. Sie drängten sich aus Spalten und Ritzen und schienen sogar aus dem Boden zu kommen. Die erste Welle ging in Flammen auf, aber unzählige andere folgten nach. Das Innere der Höhle verschwamm auf den Bildschirmen in dem Schiff, als der Mann mit der Fernsehkamera zu Boden ging. Das Objektiv verschwand unter einer Flut von bleichen Körpern.

„Dicht aufschließen — Flammenwerfer und Gas!“ befahl Kerk erregt. Nur etwa zehn Männer überlebten den ersten Angriff. Sie standen dicht nebeneinander, gebrauchten die Flammenwerfer und warfen Gasgranaten. Ihre Kampfanzüge waren luftdicht verschlossen, so daß sie selbst durch das ausströmende Gas nicht gefährdet waren. Einer der Männer hob die Kamera auf.

„Laßt die Bombe liegen und kommt zurück“, ordnete Kerk an. „Wir haben schon genügend Leute verloren.“

Diesmal erschien ein anderes Gesicht auf dem Bildschirm. Der Offizier lebte nicht mehr. „Tut mir leid, Sir“, sagte er, „aber solange die Gasgranaten noch reichen, können wir ebensogut weiter vordringen. Für einen Rückzug ist es noch zu früh.“

„Das ist ein Befehl!“ rief Kerk wütend, aber der Mann war nicht mehr auf dem Bildschirm zu sehen. Der Vormarsch ging weiter.

Jason umklammerte die Armlehnen seines Sessels mit beiden Händen, bis ihm die Finger weh taten. Die Höhlenwände tanzten auf dem Bildschirm auf und ab. Dann griffen die Tiere wieder an und wurden mit Gas zurückgetrieben.

„Vor uns sieht es anders aus“, sagte eine keuchende Stimme in den Lautsprechern. Die Höhle erweiterte sich zu einem riesigen Raum, dessen Decke und Wände sich in der Ferne verloren.

„Was ist das dort drüben?“ fragte Kerk. „Scheinwerfer mehr nach rechts!“

Das Bild auf den Schirmen war unklar und verschwommen, weil die massive Felsschicht die Übertragung behinderte. Einzelheiten waren nicht deutlich zu erkennen, aber trotzdem stand fest, daß es sich dabei um etwas Ungewöhnliches handelte.

„Noch nie etwas Ähnliches gesehen“, meinte der Sprecher erstaunt. „Die Dinger scheinen große Pflanzen zu sein, mindestens zehn Meter hoch — aber trotzdem bewegen sie sich. Ihre Zweige, Fangarme oder wie man sonst dazu sagen soll, bewegen sich in unsere Richtung, und ich habe ein komisches Gefühl im Kopf…“

„Versuchsweise darauf schießen“, befahl Kerk.

Als der erste Schuß fiel, flutete eine Welle des Hasses über die Männer hinweg und warf sie zu Boden. Sie lagen bewegungslos und brachten nicht mehr die Kraft auf, sich gegen die Tiere zur Wehr zu setzen, die jetzt ihren Angriff erneuerten.

Jason spürte den geistigen Schock und fragte sich, ob überhaupt noch einer der Männer am Leben sein konnte. Auch die anderen Zurückgebliebenen hatten ihn wahrgenommen. Kerk schlug mit den Fäusten auf den Bildschirm und beschwor vergebens die Männer in der Höhle, die ihn nicht mehr hören konnten.

„Zieht euch zurück, kommt zurück…“

Es war zu spät. Die Männer bewegten sich kaum noch, als die pyrranischen Tiere über sie hinwegschwärmten und die Nähte ihrer Schutzanzüge aufrissen. Nur einer von ihnen richtete sich mühsam auf und wehrte die Angreifer mit bloßen Händen ab. Er stolperte einige Meter weiter und faßte einen anderen Mann an den Schultern. Der Mann war tot, trug aber noch immer seine Last auf den Rücken geschnallt. Blutende Finger griffen nach der Packlast, dann gingen beide Männer wieder in der todbringenden Flut unter.

„Das war die Bombe!“ rief Kerk Meta zu. „Wenn er die Einstellung nicht verändert hat, explodiert sie in dreißig Sekunden. Sofort starten!“

Jason hatte kaum seine Andruckliege erreicht, als die Raketen zündeten. Der Andruck wuchs rasch, aber diesmal blieb er bei Bewußtsein. Als Meta die Triebwerke stillegte, zuckte ein weißer Lichtblitz über die Bildschirme. Sie wurden sofort schwarz, als die Intensität zu groß war, aber schon wenige Sekunden später traten sie wieder in Funktion. Weit unter ihnen schien das Meer zu kochen, während eine pilzförmige Feuersäule die Stelle bezeichnete, wo sich eben noch die Gipfel der Inselgruppe erhoben hatten. Sie starrten das Bild schweigend an. Kerk sprach zuerst wieder.

„Nimm Kurs auf die Stadt, Meta, und verbinde mich mit jemand aus meiner Abteilung. Fünfundzwanzig Männer sind tot, aber sie haben ihren Auftrag erfüllt. Sie haben diese Bestien erledigt und dadurch den Krieg beendet. Ich kann mir keinen schöneren Tod für einen Mann vorstellen.“

Meta schaltete die automatische Steuerung ein und versuchte, die gewünschte Verbindung herzustellen.

„Anscheinend schlafen sie alle“, meinte sie nach einigen Minuten. „Der Anrufbeantworter ist eingeschaltet, aber kein Mensch reagiert.“

Dann erschien plötzlich doch ein Mann auf dem Bildschirm. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Kerk“, sagte er, „ihr müßt sofort zurückkommen. Wir brauchen jeden Mann und jede Waffe an der Mauer. Vor einer Minute hat ein neuer Angriff begonnen. Aus allen Richtungen gleichzeitig und schlimmer als je zuvor.“

„Was soll das heißen?“ stotterte Kerk ungläubig. „Der Krieg ist zu Ende. Wir haben die Angreifer in ihrem Versteck vernichtet.“

„Der Krieg ist heftiger als jemals im Gang“, gab der andere erregt zurück. „Ich weiß nicht, was ihr getan habt, aber jedenfalls ist seitdem die Hölle los. Redet nicht, sondern kommt so schnell wie möglich!“

Kerk wandte sich langsam zu Jason um und starrte ihn wütend an.

„Sie! Sie sind schuld daran! Ich hätte Sie schon beim erstenmal umbringen sollen. Sie haben uns nur Unheil gebracht. Ich wußte, daß Sie unrecht hatten, aber trotzdem habe ich mich immer wieder von Ihnen beschwatzen lassen. Sehen Sie nur, was daraus geworden ist! Zuerst haben Sie Welf umgebracht. Dann haben Sie die Männer in der Höhle ermordet. Jetzt dieser Angriff auf den Schutzwall — und Sie haben alle auf dem Gewissen, die dort sterben!“

Kerk näherte sich Jason mit haßverzerrtem Gesicht. Jason wich vor ihm zurück, bis er keinen Schritt mehr gehen konnte, weil er mit dem Rücken gegen den Kartenschrank stand. Kerk holte aus und versetzte Jason einen leichten Schlag mit der offenen Hand, der aber genügte, um Jason zu Boden gehen zu lassen. Als er dort benommen lag, fiel Meta Kerk in den Arm.

„Nein, das darfst du nicht“, rief sie flehend. „Jason wollte nie, daß die Männer in die Höhle vordringen. Das war deine Idee. Du kannst ihn nicht deswegen umbringen!“

Kerk hörte nicht auf sie, sondern versuchte sie von sich abzuschütteln. Meta war ihm keineswegs gewachsen, aber immerhin hielt sie ihn für kurze Zeit auf. Diese wenigen Sekunden genügten Jason, um sich aufzuraffen und durch die nächste Tür zu fliehen.

Jason stolperte durch die Tür und verriegelte sie hinter sich. Einen Augenblick später warf Kerk sich mit seinem ganzen Gewicht dagegen. Das Metall verbog sich und gab nach. Ein Scharnier wurde abgerissen, das andere hatte sich bereits gelockert. Beim nächsten Ansturm mußte die Tür nachgeben.

Jason wartete nicht erst darauf. Er hatte nicht damit gerechnet, daß die Tür den wütenden Pyrraner aufhalten würde. Dazu war keine Tür im ganzen Schiff massiv genug. Er rannte so schnell wie möglich weiter. An Bord des Schiffes war er nicht mehr sicher, deshalb mußte er es verlassen. Vor ihm lag das Rettungsbootsdeck.

Seit er sie zum erstenmal gesehen hatte, hatte er sich oft mit den Rettungsbooten beschäftigt. Obwohl er diese Notlage nicht vorhergesehen hatte, war ihm klar gewesen, daß er eines Tages vielleicht ein Transportmittel für sich selbst benötigen würde. Die Rettungsboote waren ihm ideal erschienen — aber Meta hatte ihn gewarnt, daß sie keinen Treibstoff enthielten. In dieser Beziehung hatte sie recht gehabt: Das Boot, in dem er sich damals aufgehalten hatte, war nicht aufgetankt gewesen. Davon hatte Jason sich selbst überzeugt. Aber die fünf anderen hatte er nicht untersucht. Er hatte sich über die nutzlosen Rettungsboote gewundert und war zu einem — hoffentlich richtigen — Schluß gekommen.

Die Pyrraner verfügten nur über dieses eine Raumschiff, weil sie nie genügend Geld zum Kauf eines zweiten gehabt hatten. Andererseits genügte eigentlich ein Schiff. Die Schwierigkeit lag nur darin, daß die Stadt nur dann weiterexistieren konnte, wenn das Schiff in Betrieb war. Die Bewohner waren auf den regelmäßig eintreffenden Nachschub angewiesen, ohne den die belagerte Festung sich nur wenige Monate hätte halten können. Deshalb durfte die Besatzung das Schiff unter keinen Umständen aufgeben — und hätte wahrscheinlich auch nie daran gedacht.

Unter diesen Umständen brauchten die Treibstofftanks der Rettungsboote nicht gefüllt zu bleiben. Zumindest nicht alle. Immerhin war zu erwarten, daß eines der Rettungsboote betriebsbereit gehalten wurde, um kurze Flüge zurückzulegen, die für das Mutterschiff zu kostspielig gewesen wären. An dieser Stelle riß Jasons logischer Gedankengang ab. Wenn überhaupt ein Rettungsboot benutzt wurde, mußte es Treibstoff an Bord haben. Wenn diese Annahme zutraf, mußte es auch jetzt flugbereit sein. Und wenn es aufgetankt war — welches von den sechs Booten war das richtige? Jason konnte nicht erst lange suchen. Er hatte nur Zeit für einen Versuch.

Jason entschloß sich für die Möglichkeit, die ihm schon früher als wahrscheinlich erschienen war. Das eine, auf das er jetzt zurannte. Sein Leben hing davon ab, wie richtig er vermutet hatte.

Hinter ihm gab die Tür endgültig nach. Kerk stürmte heran. Jason schwang sich durch die enge Luke in das Rettungsboot, und griff nach dem Notstarthebel und riß ihn nach unten.

Eine Alarmsirene heulte auf. Dann schloß sich das schwere Schott vor Kerks Gesicht. Der Pyrraner hatte es nur seinem außergewöhnlichen Reaktionsvermögen zu verdanken, daß er nicht zwischen die Eisenplatten geriet.

Die Feststoffraketen zündeten und schleuderten das Rettungsboot von dem Mutterschiff fort. Jason verlor den Halt, stürzte zu Boden und konnte sich erst wieder aufrichten, als das Boot in den freien Fall überging. Der Hauptantrieb hatte nicht eingesetzt.

Jason hatte den sicheren Tod vor Augen. Ohne Treibstoff mußte das Rettungsboot abstürzen und im Dschungel zerschellen. Es gab keinen Ausweg mehr.

Dann röhrten plötzlich die Raketen auf. Jason fiel nochmals hin. Er setzte sich auf, rieb sich die blauen Flecken und grinste erleichtert. Die Tanks enthielten also doch Treibstoff — die Verzögerung hatte nur dazu gedient, den Sicherheitsabstand zwischen dem Boot und dem Raumschiff zu vergrößern. Jetzt brauchte er es nur noch zu steuern. Er nahm den Pilotensitz ein.

Der Höhenmesser hatte dem Autopiloten die nötigen Daten eingegeben, so daß er einen Kurs steuerte, der parallel zur Planetenoberfläche verlief. Die Steuerung des Rettungsbootes war unkompliziert, weil sie auch von Nicht-Piloten in Notfällen bedient werden sollte. Der Autopilot ließ sich nicht ausschalten; er erfüllte eine Überwachungsfunktion und griff ein, wenn die Lage kritisch wurde. Als Jason eine enge Kurve steuerte, machte der Autopilot einen weiten Bogen daraus.

Durch die Bullaugen erkannte er, daß das große Raumschiff flammenspeiend eine wesentlich engere Kurve beschrieb. Jason wußte nicht, wer es steuerte, oder was die Besatzung vorhatte aber er ging kein Risiko ein. Er drückte den Steuerknüppel nach vorn und fluchte, als aus dem Sturzflug ein flaches Gleiten wurde. Das größere Schiff ließ sich beliebig manövrieren. Es ging abrupt auf Gegenkurs und sank dabei rasch ab. Der vordere Geschützturm feuerte. Das Geschoß schlug in das Heck des Bootes ein und brachte es heftig ins Schwanken. Durch diesen Schlag wurde der Autopilot außer Betrieb gesetzt. Aus dem langsamen Gleiten wurde ein steiler Sturzflug mit voller Kraft voraus.

Jason riß den Steuerknüppel bis an die Brust zurück. Er hatte kaum noch Zeit genug, um die Arme schützend vor das Gesicht zu halten, bevor der Aufprall erfolgte.

Auf das Donnern der Raketen und das Splittern der Urwaldriesen folgte plötzlich Stille. Nur noch eine Rauchwolke bezeichnete die Absturzstelle. Hoch darüber kreiste zögernd das Raumschiff. Es sank weiter herab, als wolle es landen. Aber dann stieg es wieder auf, als der dringende Hilferuf aus der Stadt wiederholt wurde. Es stieß einen langen Feuerstrahl aus und nahm Kurs auf das Schlachtfeld, um den bedrängten Verteidigern zu Hilfe zu eilen.

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