12

Ryld kauerte im Schatten eines großen Baumes mit einem Stamm, der so dick war und so weit in die Höhe reichte, daß er durchaus die Narbondel des Waldes hätte sein können. Zwischen den Schultern trug Ryld sein Schwert Splitter, das im jüngsten Kampf der Gruppe kaum zum Einsatz gekommen war. Er beugte sich ein wenig vor und suchte den von Mondlicht und Schatten geprägten Waldboden ab, während er ein Ziel zu erspähen versuchte. Zusammen mit Pharaun bildete er die Nachhut ihrer Gruppe und wartete voller Hoffnung, den Spieß umzudrehen und die Elfen und Menschen in Bedrängnis zu bringen, die ihnen schon so lange zu schaffen machten. Nach mehreren kühnen Versuchen, die Drow zum Nahkampf zu zwingen, hatten die Oberflächen-Elfen und ihre menschlichen Verbündeten schließlich doch noch gelernt, die Fertigkeiten und den Kampfgeist der Dunkelelfen zu respektieren. Es dauerte nicht lange, da attackierten sie mit vereinzelten Pfeilen aus der Finsternis, griffen immer wieder schnell an und zogen sich noch schneller zurück.

Ein Pfeil zerschnitt die Luft. Ryld wich noch gerade rechtzeitig zurück, um zu sehen, wie der mit weißen Federn besetzte Pfeil an ihm vorbeijagte und den Baumstamm so dicht passierte, daß seine Federn über die Rinde strichen. Hätte Ryld sich nur darauf verlassen, daß der Stamm ihn schützte, hätte sich der fachkundig abgefeuerte Pfeil wohl in sein Auge gebohrt.

»Es bringt nichts, länger zu warten«, flüsterte Pharaun.

Der Magier hatte auf Quenthels Befehl, einen Hinterhalt vorzubereiten, ohne jede Begeisterung reagiert, und es mißfiel ihm nicht, das Unterfangen für gescheitert zu erklären und sich wieder dem Rest der Gruppe anzuschließen. Er murmelte die rauhen Silben eines Zaubers und beschrieb konzentriert eine Reihe von Gesten.

Einen Augenblick später streckte sich der Magier und ließ Ryld wissen: Komm. Ich habe ein Abbild erzeugt, das sie glauben lassen wird, wir stünden noch immer hier. Wir sind derweil für unsere Gegner unsichtbar. Folge mir und bleib dicht hinter mir.

Ryld nickte und zog sich zusammen mit Pharaun in aller Heimlichkeit zurück. Er warf einen letzten Blick auf den verlassenen Wald und fragte sich, ob der Trick des Magiers funktionieren würde.

Halisstra ist irgendwo da hinten, dachte er. Höchstwahrscheinlich ist sie tot.

Die Bewohner der Oberflächenwelt hatten kein Interesse erkennen lassen, Gefangene zu machen. Die Vernunft ließ Ryld ihren Verlust als nur ein weiteres Opfer einer Schlacht abschreiben, eine Reaktion, die er beim vorzeitigen Ableben eines jeden nützlichen Kameraden empfinden würde. Er hatte im Laufe der Jahre an genügend Schlachten teilgenommen, um zu wissen, daß Krieger früher oder später starben. Dennoch empfand er beim Gedanken an Halisstras Tod ein seltsames Unbehagen.

Pharaun blieb stehen und drehte sich langsam, um nach Hinweisen auf den Rest ihrer Gruppe und auf ihre Widersacher zu suchen, die ihnen weiter folgten. Ryld hielt inne und lauschte.

Durch die Baumkronen strich ein sanfter Wind, der in den Ästen leise seufzte. Blätter raschelten, Zweige knackten. In der Nähe murmelte ein kleiner Bach, doch er konnte keine Anzeichen für eine drohende Gefahr erkennen – oder für Halisstras Rückkehr.

Dumm, auf so etwas zu hoffen, sagte er sich.

Macht dir etwas Sorgen? gestikulierte Pharaun.

Nein, erwiderte der Waffenmeister.

Der Magier betrachtete ihn aufmerksam, während der Mondschein sein hübsches Gesicht in ein silbriges Licht tauchte.

Sag nicht, du bist um die Frau besorgt!

Natürlich nicht, gab Ryld zurück. Ich bin nur besorgt, weil sie eine wertvolle Kameradin ist. Mir gefällt der Gedanke nicht, ohne ihre Fertigkeit zum Heilen weiterzumarschieren. Sonst bin ich nicht besorgt. Ich bin doch kein Narr.

Ich finde, du protestierst etwas zu energisch, bedeutete Pharaun ihm. Ich nehme aber an, es ist nicht weiter wichtig.

Er wollte noch etwas anfügen, doch ein plötzliches Rascheln hinter ihnen ließ ihn verstummen. Pharaun und Ryld drehten sich gleichzeitig um, Rylds Hand fuhr zu Splitters Heft, mit der anderen hob er die Armbrust. Doch dann tauchte auf einmal Valas Hune vor ihnen auf. Von der gesamten Gruppe war der Mann von Bregan D’aerthe derjenige, der in dem Katz-und-Maus-Spiel der Jagd durch den Wald die nötige Geduld besaß und es mit den Bewohnern der Welt an der Oberfläche aufnehmen konnte.

Konntet ihr einen unserer Feinde entdecken? fragte der Späher.

Nein, aber jemand sah genug von Ryld, um einen Pfeil auf ihn abzufeuern, erwiderte Pharaun. Da sie zu ahnen schienen, wo wir uns aufhielten, ließen wir eine Illusion zurück und kamen wieder her.

Ein Lebenszeichen von Halisstra? fragte Ryld.

Nein. Bei dir? entgegnete Valas Hune.

Vor einer halben Stunde hörten wir Kampfeslärm ein Stück weit hinter uns. Es hielt einige Minuten lang an. Das könnte sie gewesen sein, signalisierte Pharaun.

»Das war’s dann«, murmelte Valas Hune. »Dann kommt. Die anderen warten schon auf uns, und wenn wir unsere Verfolger schon nicht in einen Hinterhalt locken, dann können wir auch weiterziehen. Je länger wir hier verharren, desto wahrscheinlicher wird es, daß noch mehr von ihrer Art auftauchen und sich einmischen.«

Der Späher ging voran und eilte zwischen Bäumen und Sträuchern hindurch, wobei er sich schnell und lautlos bewegte. Pharaun und Ryld konnten es mit seinen leisen Schritten nicht aufnehmen, doch die gewirkte Magie schien eine angemessene Täuschung zu sein, da sie nicht auf weitere Bogenschützen oder Speerträger trafen. Nach einigen hundert Schritten erreichten sie einen steilen Graben, der von dichtem Buschwerk und großen Findlingen bestens verdeckt wurde. Dort trafen sie auf Quenthel, Danifae und Jeggred, die sich versteckt hielten und aufmerksam Ausschau hielten, ob sich ein neuer Angriff abzeichnete.

»Konntet ihr die Bogenschützen überrumpeln?« fragte Quenthel.

»Nein, sie bemerkten uns sehr schnell und gingen einem Kampf aus dem Weg«, antwortete Ryld. Mit der Hand fuhr er durch sein Stoppelhaar und seufzte. »Dies ist für uns kein gutes Schlachtfeld. Wir bekommen die Oberflächen-Elfen nicht unter Kontrolle, sie sind auf diesem Terrain eindeutig im Vorteil. Aber wenn wir gar nichts unternehmen, dann werden sie uns einkreisen und mit Pfeilen durchbohren.«

Valas nickte und fügte an: »Sie arbeiten im Moment an einer Lösung, um uns zu finden und in die Zange zu nehmen. Wir können noch einige Minuten hierbleiben, doch wir werden uns bald wieder auf den Weg machen müssen, da uns sonst der nächste Kampf erwartet. Ich schätze, uns bleiben keine zehn Minuten mehr.«

»Sollen sie kommen«, brummte Jeggred. »Vor nicht einmal einer Stunde haben wir ein Dutzend von ihnen getötet, als sie sich von hinten an uns heranschlichen. Nun wissen wir, daß die Tagwandler hier unterwegs sind, jetzt können wir sie scharenweise niedermetzeln.«

»Der nächste Angriff wird ein Regen aus Pfeilen sein, abgeschossen von Bogenschützen, die wir nicht mal ausmachen können«, sagte Valas. »Ich bezweifle, daß die Bewohner der Oberflächenwelt bereit sein werden, sich in einer Reihe aufzustellen, damit wir sie töten können. Schlimmer noch: Was, wenn die Truppe Hilfe anfordert? Der nächste Angriff könnte bei Tagesanbruch erfolgen, mit einer zwei- oder dreimal so großen Truppe wie der, mit der wir es im Moment zu tun haben. Mir gefällt der Gedanke nicht, nach Sonnenaufgang mit Pfeilen und Zaubern bombardiert zu werden, wenn unsere Widersacher plötzlich wesentlich besser sehen können als wir.«

»Schön«, knurrte Jeggred. »Was würdet Ihr dann vorschlagen?«

»Den Rückzug«, antwortete Ryld. »Wir sollten versuchen, so schnell wie möglich fortzukommen. Mit etwas Glück haben wir einen guten Vorsprung auf unsere Verfolger herausgeholt, noch bevor die Sonne aufgeht, und vielleicht finden wir einen geeigneten Ort, um uns zu verstecken.«

»Oder vielleicht werden wir das Gebiet erreichen, das von den Jaelre kontrolliert wird«, fügte Valas Hune an.

»Was sich als noch gefährlicher erweisen könnte als das Katz-und-Maus-Spiel, das wir uns mit unseren Verfolgern liefern«, sagte Pharaun. »Wenn die Jaelre nicht viel von Besuchern halten ...«

»Das ist egal«, warf Quenthel ein. »Wir sind gekommen, um mit ihrem Priester zu sprechen, und das werden wir auch tun, selbst wenn wir zu dem Zweck das halbe Haus niedermetzeln müssen.«

»Euer Vorschlag ist nicht sehr ermutigend, Meister Hune«, sagte Danifae. Sie blutete aus einer Wunde am rechten Arm, nachdem ein schneller Pfeil ihr Kettenhemd durchdrungen hatte und im Oberarm steckengeblieben war. Während sie sprach, versuchte sie ungelenk, mit einer Hand die Wunde zu verbinden. »Was, wenn es uns nicht gelingt, unsere Verfolger abzuschütteln? Sie scheinen in diesen verdammten Wäldern recht gut mit uns mithalten zu können.«

»Einen Moment«, gab Ryld zu bedenken. »Was ist mit Herrin Melarn? Sie ist noch irgendwo da hinten.«

»Wahrscheinlich ist sie tot«, erwiderte Valas achselzuckend. »Oder man hat sie gefangengenommen.«

»Sollten wir uns nicht vergewissern, ehe wir von hier aufbrechen?« gab der Waffenmeister zurück. »Ihre heilenden Gesänge sind die einzige Magie dieser Art, die uns verblieben ist. Der gesunde Elfenverstand ...«

»Der gesunde Elfenverstand verlangt, daß wir auf eine Leiche weder Zeit noch Blut verschwenden«, unterbrach Quenthel. »Niemand hat sich um mich gekümmert, als ich ...«

Sie verstummte, stand auf und ging zu Danifae, um ihr beim Anlegen des Verbandes zu helfen.

»Unsere Mission liegt vor uns, nicht hinter uns«, erklärte die Herrin Arach-Tiniliths. »Die Suche ist wichtiger als eine einzelne Drow.«

Ryld rieb sich das Gesicht und sah die anderen an. Valas wich seinem Blick aus und war damit beschäftigt, unnötigerweise die Befestigung seiner Rüstung zu überprüfen. Pharaun betrachtete Quenthel auf eine Weise, die keinen Zweifel daran ließ, daß ihm die Scheinheiligkeit der Priesterin aufgefallen war. Immerhin hatte sie in Ched Nasad mehr Zeit in der Hoffnung verbracht, die Lagerhäuser der Baenre ausräumen zu können, statt um die neuerliche Aufmerksamkeit Lolths zu ersuchen.

Danifae starrte in den Wald hinter ihnen, die Augenbrauen zusammengezogen. Offenbar war sie nicht gewillt, sich für ihre Herrin einzusetzen.

Schließlich wandte sich Quenthel an Pharaun und sagte: »Vielleicht verfügt unser Magier ja über einen Zauber, der unsere verfluchten Tagwandler davon abbringt, uns zu dicht auf den Fersen zu sein?«

Pharaun strich sich nachdenklich übers Kinn.

»Unsere vorrangige Schwierigkeit in der momentanen Situation«, erwiderte der Meister Sorceres nach einer Weile, »besteht in der Tatsache, daß unsere Gegner in der Lage sind, dieses Terrain zu ihrem Vorteil und zu unserem Nachteil zu nutzen. Sollte auf einmal ein Waldbrand ausbrechen, dann würden der Rauch und die Flammen ...«

Valas unterbrach ihn: »Ich fürchte, du weißt nur wenig über Wälder in der Welt an der Oberfläche. Diese Bäume sind viel zu feucht, um dir den Gefallen eines Waldbrandes zu tun. Daran können wir in ein paar Monaten denken, wenn der Sommer sie ausgetrocknet hat.«

»Oh«, erwiderte Pharaun. »Das gilt sicher für gewöhnliche Feuer.«

»Es wäre dir unmöglich, das Feuer davon abzuhalten, sich auch gegen uns zu wenden«, warnte Ryld, dem der Vorschlag nicht behagte.

»Nun, ich kann nicht absolut sicher sein, daß es das nicht täte«, räumte Pharaun ein, »aber meine Feuer brennen so, wie ich es möchte. Wie Meister Hune schon feststellte, ist die Feuchtigkeit im Wald so hoch, daß die Bäume nur dann in Flammen aufgehen können, wenn sie unter dem direkten Einfluß eines Zaubers aus meiner Hand stehen. Natürlich hätten wir den Vorteil zu wissen, wie und wann die Brände ausbrechen werden.«

Quenthel überlegte einen Moment, dann sagte sie: »Also gut, macht weiter.«

Ryld fühlte, wie sich seine Kehle zuschnürte und ging einen Schritt von der Gruppe weg, ehe er sich wieder unter Kontrolle bekam.

Pharaun stand auf und griff in seine Gürteltasche, um einen winzigen Seidenbeutel hervorzuholen. Den Inhalt schüttete er in seine Handfläche, so daß im Mondlicht roter Staub funkelte. Pharaun prüfte den Wind und drehte sich um, um die Windrichtung bestimmen zu können. Dann sprach er seinen Zauber, wobei er das Pulver in die Luft warf. Helle, karmesinrote Funken bildeten sich inmitten der Staubwolke, wurden heller und zahlreicher. Mit einer weiteren Geste sorgte Pharaun dafür, daß sich die Glut im weiten Bogen im Wald vor ihm verteilte.

Jeder der winzigen Funken sank zu Boden und entflammte dort, indem er zu einer spinnenartigen Form heranwuchs, die so groß war wie der Kopf eines erwachsenen Mannes. In karmesinrote Flammen gehüllt eilten die Feuerspinnen über den Boden tiefer in den Wald hinein. Alles, was sie berührten, begann zu schmoren und ging dann in Flammen auf. Das Holz war tatsächlich sehr feucht, so daß die Flammen für dichten Rauch sorgten und sich nur langsam ausbreiteten – doch Pharaun hatte Hunderte dieser Spinnenkreaturen beschworen, die besonders heftig die mit Moos bewachsenen Stämme angriffen, als hätte das Vorhandensein so großer Mengen Holz einen ganz besonderen Eifer geweckt, ihr feuriges Vernichtungswerk voranzutreiben.

»Gut«, murmelte Pharaun. »Sie finden Gefallen an Bäumen.«

»Das Feuer brennt zu langsam, um unsere Verfolger aufzuhalten«, stellte Quenthel fest.

»Ich habe noch nie von einem Oberflächen-Elfen gehört, der es zuläßt, daß in seinem kostbaren Wald unkontrolliert ein Feuer wütet«, erwiderte Pharaun lächelnd. »Sie werden eine Weile damit zu tun haben, meine Spinnen zu jagen und die Brandherde zu löschen.«

Quenthel beobachtete die Flammen noch einen Moment, dann lächelte sie und sagte: »Dann könnte es seinen Zweck erfüllen. Meister Hune, Ihr geht voran. Ich möchte das Haus Jaelre erreichen, bevor unsere Verfolger uns wieder Schwierigkeiten machen.«


Kaanyr Vhok verschränkte seine muskulösen Arme und runzelte die Stirn. »Wie viele?« fragte er.

Kaanyr erfaßte die Folgen eines Kampfes zwischen den Tanarukks seiner Vorhut und einem titanenhaften purpurnen Wurm, einem fleischfressenden Riesen, der über dreißig Meter lang war. Der Wurm war von Dutzenden der halbdämonischen Soldaten in Stücke gehackt worden, doch eine Handvoll der Truppe des Zepterträgers war von dem Monstrum zerfetzt oder zermalmt worden.

»Sieben, Herr, aber wir haben die Bestie besiegt, wie Ihr seht.«

Der Tanarukk-Hauptmann, der auf den Namen Trümmerfaust hörte, stützte sich auf seine große Streitaxt, die mit den übelriechenden Lebenssäften der Kreatur bespritzt war. Die linke Hand des Ork-Dämons war in einer früheren Schlacht arg in Mitleidenschaft gezogen worden und steckte in einem Panzerhandschuh, der eine bessere Waffe war als die deformierte Hand, die er bedeckte.

»Die Krieger hörten das Geschöpf, wie es sich durch den Fels bewegte«, fuhr Trümmerfaust fort, »aber es kam durch die Decke und ließ sich auf sie fallen.«

»Ich habe euch nicht hergeführt, um Würmer zu töten«, sagte Kaanyr, »und ich habe auch nicht Krieger bis hierher gebracht, damit sich irgendwelche Monster von ihnen ernähren. Das war ein Kampf, den wir am besten vermieden hätten, Trümmerfaust. Schließlich werden diese sieben Krieger nicht mehr bei uns sein, wenn wir auf die Drow treffen, nicht wahr?«

»Nein, Herr«, brummte der Tanarukk und senkte den Kopf. »Ich werde die Anführer der Streife anweisen, sich darum zu bemühen, unnötigen Konfrontationen aus dem Weg zu gehen.«

»Gut«, sagte Kaanyr. Er grinste den Tanarukk finster an und klopfte ihm auf die Schulter. »Spart euch eure Äxte für die Drow auf, Trümmerfaust. Wir werden früh genug auf sie treffen.«

Ein gieriges Leuchten flammte in den Augen des Tanarukk auf, und der Dämonen-Ork hob von neuer Zuversicht erfüllt den Kopf. Dann knurrte er zustimmend und trottete davon, um seine Hauptleute zu suchen.

»Du hast ihn nicht bestraft?« fragte Aliisza, die aus dem Schatten hervortrat. »Gnade ist keine Eigenschaft, die ich von dir gewöhnt bin, Geliebter.«

Der Cambion-Marquis drehte sich zu ihr um. »Manchmal«, erwiderte er, »erfüllt ein sanftes Wort den gleichen Zweck wie zwei harte. Die Kunst der Führung besteht darin zu wissen, wann man sich wofür entscheidet.« Kaanyr stieß mit einem Zeh leicht einen der toten Krieger zu seinen Füßen an. »Außerdem kann ich schlecht über eine Zurschaustellung eben jenes Kampfgeistes klagen, den ich meiner Legion so mühevoll anerzogen habe, nicht wahr? Es liegt in der Art eines Tanarukk, sich in die Schlacht zu stürzen, um den Gegner niederzuringen oder bei dem Versuch zu sterben.«

Aliisza schauderte, als sie den purpurnen Wurm betrachtete.

»Das ist der größte Wurm, den ich je gesehen habe«, murmelte sie.

Der Machtsitz des Halbdämons in den Ruinen des antiken Ammarindar lag knapp vierhundert Kilometer südöstlich von Menzoberranzan, und der Dunkelsee stellte ein Hindernis auf dem Weg dorthin dar. Zum Glück waren Tanarukks schnell und stark und konnten lange Märsche mit nur wenig Proviant zurücklegen. Die Zwerge des alten Ammarindar hatten große unterirdische Verbindungswege durch ihr Reich geschlagen, breite Tunnels mit glatten Böden, die sich Kilometer um Kilometer durch die schier unendliche Dunkelheit zogen. Kaanyr empfand es als ein wenig beunruhigend, wenn er daran dachte, daß sich zwei oder drei Kilometer unter ihm der Dunkelsee befand. Dennoch war die alte Route der Zwerge der beste Weg nach Menzoberranzan. Wenn diese Strecke auch von hungrigen Monstern heimgesucht wurde, dann war das unerfreulich, doch andere Routen wiesen ihre ganz eigenen Probleme auf.

Er verdrängte seine Überlegungen und begann, zu der langen Schlange aus Kriegern zurückzugehen, die in einer recht ungeordneten Zweierreihe den Schauplatz des Kampfes passierten.

»Erzähl mir noch einmal von diesem Nimor«, forderte Kaanyr. »Ich kann Horgar Stahlschattens Motive gut nachvollziehen, diesen Angriff zu starten. Die Duergar und die Drow haben im Laufe der Jahrhunderte viele Kriege ausgetragen. Ich verstehe nur nicht, was ein Drow-Assassine davon haben sollte.«

»Nach allem, was ich weiß«, erwiderte Aliisza, »haßt er die großen Häuser von Menzoberranzan so, daß er die Stadt vernichten will, um sie zu Fall zu bringen.«

»Eine so reine Absicht ist bei einem Drow nur selten anzutreffen. Du weißt natürlich, daß er dich belogen hat.«

Kaanyr vermutete, daß Aliisza ihm so wie sonst auch etwas verschwieg, was ihre Begegnung mit Nimor anging. Immerhin war sie ein Alu-Scheusal, die Tochter eines Sukkubus, und ihre Waffen und Methoden waren offensichtlich.

»Belogen?« konterte sie. »Mich?«

»Ich betone lediglich, daß man sich vor einem Drow, der Geschenke bringt, hüten sollte«, sagte Kaanyr. »Er könnte dich davon überzeugt haben, es diene meinen Interessen, meine Armee herzuführen. Aber ich glaube nicht für die Dauer eines einzigen Herzschlags, dein mysteriöser Assassine profitiere in geringerem Maß als ich von dieser Allianz.«

»Das versteht sich von selbst«, entgegnete sie. »Wenn dir das klar ist, warum hast du dann deine Armee zu den Säulen des Leids geführt?«

Der Cambion sah, wie seine grimmig dreinblickenden Krieger vorüberzogen, doch vor seinem geistigen Auge erlebte er die finsteren Visionen, die ihn in ihren Bann geschlagen hatten.

»Wir werden uns von oben und von Osten nähern«, sagte Kaanyr Vhok. »Damit befinden wir uns in einer idealen Position, um eine Streitmacht in die Flanke zu treffen, die versucht, die Säulen gegen die herannahende Armee aus Gracklstugh zu verteidigen. Auf den ersten Blick ist das der Grund, warum Stahlschatten und sein Assassine uns dort haben wollen. Es könnte ihren Zwecken dienlich sein, wenn sie sich für einige Tage am Paß bedeckt halten und die Drow damit beschäftigen, meine Soldaten zu dezimieren, ehe sie sich daranmachen, den Paß einzunehmen. Auf der gleichen Seite eines Hindernisses zu sein wie unser Gegner bedeutet eine Verpflichtung, aber auch eine Gelegenheit. Ich würde nicht ausschließen, daß Horgar irgendeinen Vorwand vorbringt, weshalb sich seine Truppen verspäten, während meine Tanarukks die heftigsten Kämpfe austragen.«

Aliisza schmiegte sich an ihn und schnurrte: »Solange du nicht in die Schlacht ziehst, Liebster, mußt du nicht entscheiden, auf welcher Seite du stehen willst. Die Drow könnten sich als sehr dankbar erweisen, wenn du ihnen an einer kritischen Stelle des Feldzuges deine Unterstützung anbietest. Selbst wenn diese Unterstützung nur darin besteht, daß du einfach nichts unternimmst, um den Grauzwergen bei ihrem Angriff zu helfen.«

Kaanyr bleckte die spitzen Zähne zu einem ironischen Lächeln.

»Das ist wahr«, räumte er ein. »Also gut, dann werden wir sehen, was geschieht, wenn wir die Säulen des Leids erreicht haben.«


Halisstra mußte kilometerweit geknebelt und mit den Händen auf den Rücken gefesselt durch den Wald marschieren, wobei die Kapuze über ihrem Kopf verhinderte, daß sie sich orientieren konnte. Die Oberflächen-Elfen hatten ihr verletztes Bein geheilt, damit die anderen nicht ihretwegen langsamer gehen mußten. Um ihre anderen Wunden hatten sie sich nicht gekümmert. Kettenhemd und Schild waren ihr abgenommen worden, doch wenigstens durfte sie weiter ihre Jacke tragen, die sie gegen die kalte Nachtluft schützte – allerdings erst, nachdem man sie gründlich durchsucht hatte, um sicher zu sein, daß ihnen keine verborgenen Waffen oder magischen Gegenstände durchgegangen waren.

Schließlich erreichten sie einen Ort, wo der Waldboden einem Untergrund aus Stein wich. Sie hörte Flüstern und Rascheln, das von einer größeren Zahl von Personen um sie herum kam. Die Luft wurde wärmer, und der schwache Schein eines Feuers drang durch die Kapuze an ihre Augen.

»Fürst Dessaer«, sagte eine Stimme neben ihr. »Dies ist die Gefangene, von der Hurmaendyr sprach.«

»Das sehe ich. Nehmt ihr die Kapuze ab, ich will ihr Gesicht sehen«, entgegnete eine tiefe, nachdenklich klingende Stimme irgendwo vor ihr.

Man nahm ihr die Kapuze ab, und Halisstra mußte blinzeln, um trotz des hellen Lichts zu erkennen, daß sie sich in einem eleganten Saal aus glänzendem, mit einem Silberhauch überzogenen Holz befand. Blühende Ranken wanden sich um Säulen und Träger, im großen Kamin ein Stück seitlich von ihr loderte ein Feuer. Mehrere blasse Elfen beobachteten sie aufmerksam – offenbar Wachen, die silbern schimmernde Kettenhemden, Speere und an der Hüfte Schwerter trugen.

Fürst Dessaer war ein großer Halbelf mit goldenem Haar und blasser Haut, die einen leicht bronzefarbenen Hauch aufwies. Für einen Mann war er muskulös, fast so groß wie Ryld, und er trug einen Brustpanzer aus glänzendem Gold mit prachtvollen Verzierungen.

»Nehmt ihr auch den Knebel ab«, sagte der Elfenfürst. »Sonst wird sie wenig sagen können.«

»Vorsicht, Herr«, sagte der Mann neben ihr, den Halisstra als den Mann mit dem schwarzen Bart erkannte, gegen den sie im Wald gekämpft hatte. »Sie beherrscht etwas von der Kunst der Barden, und sie könnte in der Lage sein, einen Zauber zu wirken, obwohl sie gefesselt ist.«

»Ich werde alle erforderliche Vorsicht walten lassen, Curnil.« Der Fürst der Halle kam näher und blickte nachdenklich in Halisstras blutrote Augen. »Wie sollen wir dich nennen?«

Halisstra schwieg.

»Bist du eine Auzkovyn oder eine Jaelre?« fragte Dessaer.

»Ich bin nicht vom Hause Jaelre«, antwortete sie. »Das andere Haus, das Ihr genannt habt, ist mir unbekannt.«

Fürst Dessaer tauschte mit seinen Beratern besorgte Blicke aus.

»Dann gehörst du zu einer dritten Partei?«

»Ich war mit einer kleinen Gruppe unterwegs auf einer Handelsmission«, erwiderte sie. »Wir wollten keinen Streit mit den Bewohnern der Oberflächenwelt.«

»Hier begegnet man dem Wort einer Drow mit einiger Skepsis«, erklärte Dessaer. »Wenn du keine Auzkovyn oder Jaelre bist, was hast du dann in Cormanthor zu suchen?«

»Wie ich schon sagte, wir befanden uns auf einer Handelsmission«, log Halisstra.

»Sieh an«, sagte Dessaer gedehnt. »Cormanthor wurde während des Rückzugs nicht ganz aufgegeben, und meine Leute reagieren mit großem Widerstand auf die Anstrengungen der Drow, sich unsere alte Heimat einzuverleiben. Darum will ich wissen, wer genau du bist, wer deine Gefährten sind und was ihr in unserem Wald zu suchen habt.«

»Unsere Angelegenheiten gehen nur uns an«, antwortete Halisstra. »Wir wollen dem Volk an der Oberfläche keinen Schaden zufügen, und wir wollen uns wieder zurückziehen, sobald wir unsere Mission erledigt haben.«

»Dann sollte ich dir also einfach erlauben, wieder zu gehen?«

»Es würde Euch kein Schaden zugefügt, wenn Ihr das tätet.«

»Meine Krieger werden jeden Tag mit deinesgleichen in Kämpfe auf Leben und Tod verwickelt«, sagte Dessaer. »Auch wenn du sagst, du hättest mit den Jaelre und den Auzkovyn nichts zu tun, schließt das nicht aus, daß du unsere Feindin bist. Wir bitten die Drow nicht um Quartier, und wir bieten es ihnen auch nicht an. Wenn du mir nicht einen überzeugenden Grund nennen kannst, weshalb ich dein Leben verschonen sollte, werde ich dich hinrichten lassen.«

Der Herr über das Oberflächen-Volk verschränkte die Arme und starrte sie an.

»Unsere Angelegenheit betrifft das Haus Jaelre«, sagte Halisstra, die sich so gerade aufrichtete, wie es die auf den Rücken gebundenen Hände zuließen. »Sie betrifft nicht die Elfen der Oberflächenwelt. Wie schon gesagt ist meine Gruppe nicht gekommen, um mit Euch oder Euren Leuten zu streiten.«

Dessaer seufzte, dann nickte er Halisstras Bewachern zu.

»Bringt die Dame in ihre Zelle«, befahl er. »Wir wollen mal sehen, ob sie nicht etwas entgegenkommender wird, wenn sie ein wenig Zeit hatte, um über ihre Lage nachzudenken.«

Die Bewacher stülpten ihr wieder die Kapuze über und nahmen ihr die Sicht. Sie stand reglos da und ließ es ohne Protest über sich ergehen. Wenn sie bei den Männern den Eindruck erweckte, ihnen zu gehorchen, bestand die Chance, daß sie einen Fehler machten und ihr Gelegenheit gaben, sich von ihren Fesseln zu befreien.

Die Bewacher führten sie zurück nach draußen. Sie spürte die kalte Luft, und durch die Kapuze war deutlich zu sehen, daß der Morgen anbrach und es immer heller wurde. Bald würde die Sonne aufgehen und die Nacht zurückweichen. Halisstra fragte sich, ob man sie wohl in einen freistehenden Käfig sperren würde, der auf einem Platz stand, damit die Neugierigen und Mißgünstigen sie beschimpfen und quälen konnten. Statt dessen wurde sie in ein anderes Gebäude geführt, wo sie eine kurze Steintreppe hinuntergehen mußte.

Schlüssel klimperten, eine schwere Tür knarrte, und dann wurde sie hindurchgeführt. Ihre Fesseln wurden ihr abgenommen, doch schon im nächsten Moment wurden ihre Arme von groben Händen gepackt und hochgezogen, damit man sie in eiserne Handfesseln legen konnte.

»Hör zu, Drow«, sagte eine Stimme. »Du wirst auf Befehl von Fürst Dessaer von deinem Knebel und deiner Kapuze befreit. Wenn du aber versuchen solltest, einen Zauber zu wirken, dann wird man dir einen stählernen Maulkorb anlegen und eine so enge Kapuze über den Kopf ziehen, daß du um jeden Atemzug kämpfen mußt. Wir sind nicht besonders scharf darauf, Gefangene zu quälen, aber jeden Ärger, den du uns bereitest, werden wir dir dreimal so schlimm heimzahlen. Wenn wir deine Knochen brechen und deinen Kiefer zerschmettern müssen, damit du nicht auf dumme Gedanken kommst, werden wir das auch tun.«

Die Kapuze wurde ihr vom Kopf gezogen. Halisstra mußte blinzeln, da ein heißer Sonnenstrahl durch ein Gitter in einer Ecke in die Zelle fiel. Mehrere bewaffnete Wachen standen da und beobachteten sie wachsam, damit sie nicht irgendeine Dummheit machte. Sie ignorierte sie einfach und ließ sich gegen die Wand sinken. Ihre Hände wurden aneinandergekettet, die Fesseln wurden an einen Haken an der Decke gebunden.

Die Wachen ließen ihr einen halben Laib eines knusprigen, goldbraun gebackenen Brotes und einen Schlauch kalten Wassers da und verließen die Zelle. Die Tür war eine mit Nieten besetzte Eisenplatte, die von außen verschlossen und verriegelt wurde.

Was nun? fragte sie sich, den Blick starr auf die gegenüberliegende Wand gerichtet.

Nach dem wenigen zu urteilen, was sie von der Stadt an der Oberfläche zu sehen bekommen hatte, vermutete sie, ihre Kameraden könnten sie mit einer gemeinschaftlichen Anstrengung mühelos befreien.

»Als ob das geschähe«, murmelte sie.

Sie war eine Ausgestoßene ohne Haus, deren Nutzen nichts an der Tatsache änderte, daß sie als die älteste Tochter eines hohen Hauses für Quenthel die gefährlichste Rivalin in der Gruppe war. Die Herrin der Akademie würde es begrüßen, Halisstra einem wie auch immer gearteten Schicksal zu überlassen.

Wer würde Quenthel widersprechen, um sich für sie einzusetzen?

Danifae?

Sie ließ den Kopf sinken und stieß ein leises, verbittertes Lachen aus.

Ich muß wirklich verzweifelt sein, wenn ich auf Danifaes Mitgefühl hoffe, dachte sie.

Danifae, die selbst als Kriegsgefangene verschleppt worden war, würde die Situation genießen und als perfekte Ironie ansehen. Zwar ließ der Bindezauber nicht zu, daß sich Danifae gegen sie erhob, doch ohne ausdrückliche Anweisungen würde sie sich nicht veranlaßt sehen, nach Halisstra zu suchen.

Da ihr nichts anderes zu tun blieb, als die Wand anzustarren, beschloß Halisstra, die Augen zu schließen und zu ruhen. Ihre Wade, ihr Torso und der Kiefer schmerzten noch immer von den Verletzungen, die sie bei ihrer Gegenwehr davongetragen hatte. So sehr sie sich auch danach sehnte, mit einem Bae’qeshel-Lied ihre Wunden zu heilen, wagte sie es dennoch nicht. Sie mußte den Schmerz erdulden.

Mit einer einfachen geistigen Übung löste sie ihren Verstand von dem Schmerz und der Müdigkeit, die ihr Körper verspürte, und verfiel in tiefe Trance.


In Dessaers Audienzsaal sah der Halbelf seinen Soldaten nach, wie sie die Drow abführten. Gedankenversunken strich er sich über den Bart.

»Nun, Seyll«, fragte er. »Was haltet Ihr von ihr?«

Hinter einem verborgenen Wandschirm trat eine Gestalt hervor, die Rock und Jacke aus besticktem grünen Stoff trug. Es handelte sich um eine Elfe, schmal und würdevoll – und eine Drow. Ihre Haut war pechschwarz, die Iris ihrer Augen beunruhigend rot. Sie trat zu Dessaer und sah zu, wie die Soldaten die Gefangene abführten.

»Ich glaube, sie sagt die Wahrheit«, antwortete sie. »Jedenfalls ist sie keine Jaelre und keine Auzkovyn.«

»Was soll ich mit ihr machen?« überlegte der Fürst. »Sie tötete Harvaldor, und um ein Haar auch Fandar.«

»Mit Eilistraees Hilfe werde ich Harvaldor zum Leben wiedererwecken und Fandar heilen«, sagte die Drow. »Abgesehen davon: Ist es nicht so, daß Curnils Patrouille sie und ihre Begleiter attackierte, als sie sie sahen? Sie hat sich nur zur Wehr gesetzt.«

Dessaer hob eine Augenbraue und sah zu Seyll.

»Ist es Eure Absicht, ihr die Nachricht Lolths auszurichten?«

»Es ist meine Pflicht«, erwiderte Seyll. »Bis ich diese Nachricht erhielt, war ich ihr schließlich sehr ähnlich.«

Mit einer Kopfbewegung wies sie in Richtung der abgeführten Gefangenen.

»Sie ist die stolze Angehörige eines hohen Hauses«, sagte Dessaer. »Ich bezweifle, daß sie daran interessiert ist, Eilistraees Worte zu hören.« Er legte eine Hand auf die Schulter der Drow-Priesterin. »Seid vorsichtig, Seyll. Sie wird alles tun und sagen, um Euch unaufmerksam werden zu lassen. Wenn das geschieht, wird sie Euch töten, sobald Ihr zwischen ihr und der Freiheit steht.«

»Sei es, wie es sei, meine Pflicht ist eindeutig«, erklärte Seyll.

»Ich werde mein Urteil für einen Zehntag aussetzen«, sagte der Fürst von Elfenbaum. »Aber wenn sie sich weigert, sich Eure Nachricht anzuhören, muß ich handeln, um mein Volk zu beschützen.«

»Ich weiß«, sagte Seyll zurück. »Ich habe nicht vor zu versagen.«

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