Für die Spanne zweier Tage segelten wir entlang einer flachen Küste und inmitten zahlloser Inseln, welche das Land der Dänen genannt werden, bis wir schließlich in ein Gebiet aus Marschen gelangten, durchschnitten von schmalen Flüssen, welche sich ins Meer ergießen. Diese Flüsse besitzen keine eigenen Namen, sondern ein jeder wird »Wyk« genannt, und die Menschen an diesen schmalen Flüssen werden »Wykinger« genannt, womit die Krieger der Nordmänner gemeint sind, welche in ihren Schiffen die Flüsse hinauf segeln und dergestalt Ansiedlungen überfallen.
In diesem marschigen Gebiete machten wir an einem Orte halt, welchen sie Trelburg nennen und welcher ein Wunder für mich war. Hier gibt es keine Stadt, sondern eher ein Heerlager, und die Menschen sind Krieger mit wenigen Frauen oder Kindern darunter. Die Verteidigungswerke dieses Lagers zu Trelburg sind mit großer Sorgfalt und handwerklichem Geschick nach römischer Art angelegt.
Trelburg liegt am Zusammenfluß zweier Wyks, welche darauf ins Meer strömen. Der Großteil der Stadt ist von einem runden Erdwall umgeben, so hoch wie fünf aufeinanderstellende Männer. Über diesem Erdring steht zum weiteren Schutze ein hölzerner Zaun. Außerhalb des Erdringes befindet sich ein mit Wasser gefüllter Graben, dessen Tiefe ich nicht kenne. Diese Erdwerke sind hervorragend angelegt und von einem Ebenmaß und einer Stärke, welche sich mit allem uns Bekannten messen können. Und des weiteren gibt es dies: Auf der dem Land zugekehrten Seite der Stadt einen zweiten, halbkreisförmigen hohen Wall und dahinter einen zweiten Graben.
Die Stadt selbst liegt innerhalb des inneren Ringwalles, welcher von vier Toren in Richtung der vier Punkte der Erde unterbrochen ist.
Ein jegliches Tor ist durch starke eichene Türen mit schweren Beschlägen aus Eisen und zahlreiche Wachen gesichert. Viele Wachen schreiten überdies die Schutzwälle ab und halten Tag und Nacht Wacht. Innerhalb der Stadt befinden sich sechzehn hölzerne Behausungen, alle von gleicher Art: Es sind lange Häuser, denn so nennen die Nordmänner sie, mit geschwungenen Wänden, so daß sie umgekippten Booten ähneln, deren Enden hinten und vorne glatt abgeschnitten sind. Sie messen dreißig Schritte in der Länge und sind in der Mitte breiter als an den Enden. Sie sind dergestalt angelegt: Vier Langhäuser sind genau so errichtet, daß sie einen quadratischen Platz bilden. Vier Plätze sind angelegt, was insgesamt sechzehn Häuser ergibt. (Die Genauigkeit von Ibn Fadlans Bericht wird in diesem Falle durch unmittelbares archäologisches Beweismaterial bestätigt Im Jahre 1948 wurde in Westseeland, Dänemark, das Heereslager von Trelleborg ausgegraben. Die Fundstätte entspricht bezüglich der Große, der Beschaffenheit und des Aufbaus der Ansiedlung exakt Ibn Fadlans Beschreibung.)
Jedes Langhaus verfügt über nur einen Eingang, und kein Eingang zu einem Haus ist von einem anderen Haus aus zu sehen. Ich erkundigte mich, warum dies so sei, und Herger sagte folgendes: »So das Lager angegriffen wird, müssen die Männer zu seiner Verteidigung eilen, und die Türen sind dergestalt, daß die Männer ohne Gedränge und Verwirrung eilen können, doch ein jeglicher Mann kann sich im Gegenteil ungehindert der Aufgabe der Verteidigung widmen.« Daher ergibt es sich innerhalb des Platzes, daß ein Haus über eine Tür nach Norden verfügt, das nächste Haus über eine Tür nach Osten, das nächste Haus über eine Tür nach Süden, das nächste Haus über eine Tür nach Westen; desgleichen verhält es sich mit einem jeglichen der vier Plätze.
Darauf sah ich überdies, daß diese Türen, gleichwohl die Nordmänner riesig sind, so niedrig waren, daß selbst ich mich tief vornüberbeugen müßte, um eines der Häuser zu betreten. Ich erkundigte mich bei Herger, welcher sagte: »So wir angegriffen werden, kann ein einziger Krieger im Hause verbleiben und mit seinem Schwert die Häupter aller abschneiden, welche eindringen. Die Tür ist so niedrig, damit die Häupter zum Abschneiden gebeugt sein werden.« Wahrlich, ich sah, daß die Stadt Trelburg in jederlei Hinsicht für das Kriegswesen und die Verteidigung angelegt war. Keinerlei Handel wird hier getrieben, wie ich gesagt habe. Im Inneren der Langhäuser gibt es drei Unterteilungen oder Räume, ein jeglicher mit einer Tür. Der mittlere Raum ist der größte, und er verfügt obendrein über eine Grube für Abfall. Nun sah ich, daß die Menschen zu Trelburg nicht wie die Nordmänner entlang der Wolga waren. Diese waren reinliche Menschen für ihre Rasse. Sie wuschen sich im Flusse und entledigten sich ihrer Abfälle unter freiem Himmel und waren in jeglicher Weise dem überlegen, was ich gekannt. Doch waren sie nicht wahrhaft reinlich, sondern nur im Vergleiche. Die Gesellschaft zu Trelburg besteht hauptsächlich aus Männern, und die Frauen sind sämtlich Sklavinnen. Es gibt keine Eheweiber unter den Frauen, und alle Frauen werden freiweg genommen, wie es die Männer begehren. Die Menschen zu Trelburg leben von Fisch und einem kleinen Brot; sie treiben keinerlei Ackerbau oder Viehzucht, obzwar die Marschlande um die Stadt über Gebiete verfügen, welche für den Anbau geeignet sind. Ich erkundigte mich bei Herger, warum es keinen Ackerbau gebe, und er sagte zu mir: »Dies sind Krieger. Sie bestellen nicht die Scholle.« Buliwyf und sein Gefolge wurden gnädig empfangen von den Häuptlingen zu Trelburg, von welchen es mehrere gibt, darunter als hervorragendsten einen namens Sagard. Sagard ist ein starker und grimmer Mann, beinahe so gewaltig wie Buliwyf selbst.
Während des Nachtgelages erkundigte sich Sagard bei Buliwyf nach seinem Auftrage und den Gründen für seine Reisen, und Buliwyf berichtete vom Flehen des Wulfgar. Herger übersetzte alles für mich, obzwar ich genügend Zeit unter diesen Heiden verbracht hatte, um ein oder zwei Worte in ihrer Zunge zu lernen. Hier ist der Inhalt des Gespräches zwischen Sagard und Buliwyf. Sagard sprach folgendes: »Ist es vernünftig, daß Wulfgar die Aufgaben eines Boten erfüllt, obgleich er der Sohn des Königs Rothgar ist, denn die zahlreichen Söhne des Rothgar sind übereinander hergefallen.«
Buliwyf sagte, daß er davon nichts wisse, noch von Worten dieser Bedeutung.
Aber ich erkannte, daß er nicht sehr überrascht war. Doch in Wahrheit war Buliwyf selten von etwas überrascht. Dergestalt war seine Rolle als Anführer der Krieger und Held für sie. Sagard sprach wiederum: »Tatsächlich hat Rothgar fünf Söhne, und drei sind tot durch die Hand des einen, Wiglif, eines verschlagenen Mannes, dessen Mitverschworener in dieser Angelegenheit der Herold des alten Königs ist. Nur Wulfgar bleibt getreu, und er ist abgereist.« Buliwyf sagte zu Sagard, daß er froh sei, um diese Neuigkeit zu wissen, und ihrer eingedenk sein werde, und damit endete das Gespräch. Niemals zeigten sich Buliwyf oder einer seiner Krieger ob der Worte des Sagard überrascht, und diesem entnahm ich, daß es üblich war für die Söhne eines Königs, sich einander zu entledigen, um den Thron zu erringen.
Überdies trifft es zu, daß von Zeit zu Zeit ein Sohn seinen Vater, den König, ermordet, um den Thron zu erringen, und dies wird gleichermaßen als nichts Bemerkenswertes erachtet, denn die Nordmänner betrachten dies ebenso wie jeden trunkenen Zank unter Kriegern. Die Nordmänner kennen ein Sprichwort, welches da lautet: »Achte auf deinen Rücken«, und sie glauben, daß ein Mann allzeit bereit sein muß, sich zu verteidigen, auch ein Vater gegen seinen eigenen Sohn. Bei unserer Abreise begehrte ich von Herger zu wissen, warum sich auf der dem Land zugekehrten Seite von Trelburg eine weitere Befestigung befinde und doch keine solche zusätzliche Befestigung auf der dem Meer zugekehrten Seite. Diese Nordmänner sind Seefahrer, welche von der See aus angreifen, und doch sagte Herger: »Das Land ist es, welches gefährlich ist.«
Ich befrug ihn: »Warum ist das Land gefährlich?« Und er erwiderte: »Wegen des Dunstes.«
Bei unserer Abreise von Trelburg schlugen die dort versammelten Krieger mit Knüppeln auf ihre Schilde und erzeugten ein lautes Geräusch für unser Schiff, welches Segel setzte. Dies geschah, so sagte man mir, um die Aufmerksamkeit von Odin zu wecken, einem aus der Unzahl ihrer Götter, auf daß Odin die Reise des Buliwyf und seiner zwölf Mannen mit Wohlgefallen betrachte. Obendrein erfuhr ich dies: daß die Zahl dreizehn von Bedeutung für die Nordmänner sei, da der Mond nach ihrer Berechnung im Laufe eines Jahres dreizehnmal gedeiht und stirbt. Aus diesem Grunde müssen alle bedeutenden Unternehmungen die Zahl dreizehn beinhalten. Daher sagte Herger zu mir, daß die Anzahl der Behausungen zu Trelburg dreizehn und überdies drei weitere betrage statt sechzehn, wie ich es ausgedrückt habe. Fürderhin erfuhr ich, daß die Nordmänner eine gewisse Vorstellung davon haben, daß sich das Jahr nicht mit Genauigkeit in die Spanne von dreizehn Monden fügt und daher die Zahl dreizehn nicht beständig und fest in ihrem Bewußtsein ist. Die dreizehnte Spanne wird als zauberkräftig und fremd bezeichnet, und Herger sagte: »Daher wurdet Ihr als Fremdling zum dreizehnten Mann erkoren.« Wahrlich, diese Nordmänner sind abergläubisch bar jeden Einhaltes durch Verstand oder Vernunft oder Gesetz. In meinen Augen schienen sie ungebärdige Kinder zu sein, und doch weilte ich unter ihnen, und so hütete ich meine Zunge. Bald schon war ich froh ob meiner Zurückhaltung, denn diese Ereignisse folgten:
Wir segelten eine geraume Weile seit Trelburg, als ich bedachte, daß die Bewohner einer Stadt niemals zuvor eine Abschiedsfeier mit Schlägen auf die Schilde zur Anrufung des Odin begleitet hatten. Dergestalt sprach ich Herger an. »Das ist wahr«, entgegnete er. »Es gibt einen besonderen Grund, Odin anzurufen, denn wir befinden uns nun auf der See der Ungeheuer.«
Dies dünkte mich als Beweis ihres Aberglaubens. Ich erkundigte mich, ob jemals einer der Krieger ein solches Ungeheuer gesehen habe. »In der Tat, wir alle haben sie gesehen«, sagte Herger. »Wie anders sollten wir um sie wissen?« Am Ton seiner Stimme konnte ich erkennen, daß er mich ob meines Unglaubens für einen Toren hielt. Einige Zeit war verstrichen, als es einen Ausruf gab und sämtliche Krieger des Buliwyf standen und auf die See deuteten, derweil sie Ausschau hielten und miteinander schrien. Ich fragte Herger, was geschehen sei. »Wir sind nun unter den Ungeheuern«, sagte er und wies mit der Hand. Nun ist der Ozean in diesem Gebiete äußerst aufgewühlt. Der Wind bläst mit grimmer Kraft und tunkt weißen Schaum auf die gekräuselte See und speit Wasser ins Gesicht eines Seemannes und täuscht ihm allerlei Gesichte vor. Viele Minuten lang beobachtete ich die See und erlebte keinerlei Anblick dieses Seeungeheuers, und ich hatte keinen Grund zu glauben, was sie sagten. Dann schrie einer aus ihrer Mitte zu Odin, ein geschrienes Gebet, in welchem er den Namen oftmals flehentlich wiederholte, und darauf sah auch ich mit eigenen Augen das Seeungeheuer. Es war von der Gestalt einer riesigen Schlange, welche niemals das Haupt aus den Fluten reckte, doch sah ich, wie sein Leib sich wand und verdrehte, und es war sehr lang und breiter als der Nordmänner Boot und von schwarzer Färbung. Das Seeungeheuer spie Wasser in die Luft wie ein Springbrunnen, und tauchte dann hinab, wobei es den Schwanz hob, welcher zwiegespalten war wie die gegabelte Zunge einer Schlange. Doch war er gewaltig, so daß ein jeglicher Teil des Schwanzes breiter war denn der längste Palmwedel.
Nun sah ich ein weiteres Ungeheuer und noch eines, und nach diesem noch eines; es schienen vier und vielleicht sechs oder sieben zu sein. Ein jegliches betrug sich wie seine Gefährten, schlängelte sich durch das Wasser, spie einen Strahl und reckte einen riesigen, zwiegespaltenen Schwanz. Bei diesem Anblick schrien die Nordmänner Odin um Beistand an, und nicht wenige unter ihnen sanken zitternd auf dem Deck in die Knie. Wahrlich, ich sah mit eigenen Augen überall um uns die Seeungeheuer im Ozean, und dann, nachdem einige Zeit verstrichen war, waren sie alle verschwunden, und wir sahen sie nicht wieder. Die Krieger des Buliwyf widmeten sich von neuem ihrem seemännischen Geschick, und kein Mann sprach von den Ungeheuern, doch ich hatte noch lange danach große Angst, und Herger erzählte mir, daß mein Gesicht so weiß sei wie das Gesicht eines nordischen Menschen, und er lachte. »Was sagt Allah dazu?« fragte er mich, und darauf wußte ich keine Antwort.(Dieser Bericht, der sich offensichtlich auf eine Begegnung mit Walen bezieht, wird von zahlreichen Gelehrten angefochten. Er erscheint im Manuskript des Razi ebenso wie hier, doch in Sjogrens Übersetzung ist er weitaus kürzer; außerdem wird es dargestellt, als ob die Nordmänner dem Araber bewußt einen Streich spielten. Nach Sjogren wußten die Nordmänner durchaus über Wale Bescheid und konnten sie sehr wohl von Seeungeheuern unterscheiden. Andere Gelehrte, darunter Hassan, bezweifeln, daß Ibn Fadlan nichts von der Existenz von Walen wußte, wie es hier der Fall zu sein scheint.) Am Abend landeten wir an und entfachten ein Feuer, und ich erkundigte mich bei Herger, ob die Seeungeheuer jemals ein Schiff auf dem Meere angriffen, und wenn dies so sei, in welcher Gestalt dies geschehe, denn ich hatte von keinem dieser Ungeheuer den Kopf gesehen. Herger antwortete, indem er Ecthgow rief, einen der Edlen und den Stellvertreter des Buliwyf. Ecthgow war ein ehrwürdiger Krieger, der nicht fröhlich war, es sei denn, er war trunken. Herger sagte, daß er sich auf einem Schiff befunden habe, welches angegriffen ward. Ecthgow sagte dieses zu mir: daß die Seeungeheuer größer sind als alles, was auf dem Lande kreucht, und größer als jegliches Schiff auf dem Meere, und wenn sie angreifen, schwimmen sie unter ein Schiff und heben es in die Luft und schleudern es zur Seite wie ein Stück Holz und zermalmen es mit ihrer gegabelten Zunge. Ecthgow sagte, daß sich dreißig Männer auf seinem Schiff befanden, und nur er und außerdem zwei weitere hatten dank der Gnade der Götter überlebt. Ecthgow sprach in gewöhnlicher Redensart, was für ihn sehr ernsthaft war, und ich glaubte, daß er die Wahrheit sprach.
Überdies teilte mir Ecthgow mit, die Nordmänner wüßten, daß die Ungeheuer ein Schiff angreifen, weil sie sich mit dem Schiffe zu paaren begehren und es fälschlich für ihresgleichen halten. Aus diesem Grunde bauen die Nordmänner ihre Schiffe nicht übergroß. Herger sagte zu mir, daß Ecthgow ein großer und ob seiner Schlachten gerühmter Krieger sei und daß man ihm in allen Dingen glauben müsse.
Die nächsten zwei Tage segelten wir zwischen den Inseln des Dänenlandes, und am dritten Tage kreuzten wir einen Streifen offenen Fahrwassers. Hier hatte ich Angst, weiteren Seeungeheuern zu begegnen, doch geschah dies nicht, und schließlich erreichten wir ein Gebiet namens Venden. Diese Vendenlande sind bergig und abweisend, und die Männer des Buliwyf in dessen Boot nahten ihm unter Bangen und dem Töten eines Huhnes, welches dergestalt in den Ozean geworfen ward: Der Kopf ward vom Bug des Schiffes geworfen, und der Leib des Huhnes ward vom Heck geworfen, nahe dem Steuermann. Wir legten nicht unmittelbar in diesem neuen Vendenlande an, sondern segelten entlang der Küste, bis wir schließlich ins Königreich des Rothgar gelangten. Zuerst sah ich es dergestalt: Hoch auf einer Klippe, wo sie die Sicht über die tobende graue See beherrschte, stand eine gewaltige, große Halle aus Holz, stark und eindrucksvoll. Ich sagte zu Herger, dies sei ein großartiger Anblick, doch Herger und sein gesamtes, von Buliwyf angeführtes Gefolge stöhnte und schüttelte die Köpfe. Ich erkundigte mich bei Herger, weshalb dies so sei. Er sagte: »Rothgar wird Rothgar der Eitle genannt, und seine große Halle ist das Merkmal eines eitlen Mannes.« Ich sagte: »Weshalb sprecht ihr so? Wegen seiner Größe und Pracht?« Denn wahrlich, da wir näher kamen, sah ich, daß die Halle reich verziert war mit Schnitzereien und Silberbeschlägen, welche von weitem funkelten. »Nein«, sagte Herger, »wegen der Art, wie er seine Niederlassung angesiedelt hat, sage ich, daß Rothgar eitel ist. Er fordert die Götter heraus, auf daß sie ihn niederstrecken, und er gibt vor, mehr zu sein denn ein Mann, und so wird er gestraft.«
Niemals habe ich eine unbezwinglichere Halle gesehen, und ich sagte zu Herger: »Diese Halle kann nicht angegriffen werden; wie kann Rothgar niedergestreckt werden?« Herger verlachte mich und sagte dieses: »Ihr Araber seid töricht über alle Maßen und kennt nicht das Walten der Welt. Rothgar verdient das Unglück, welches über ihn gekommen ist, und nur wir sind es, welche ihn erretten können, und vielleicht nicht einmal dies.« Diese Worte verwirrten mich fürderhin. Ich blickte zu Ecthgow, dem Stellvertreter des Buliwyf, und sah, daß er im Boote stand und eine tapfere Miene wahrte, und doch bebten seine Knie, und es war nicht die Strammheit des Windes, welche sie so beben ließ. Er hatte Angst; allesamt hatten sie Angst; und ich wußte nicht, warum dies so war.