Der Ritt nach Safet dauerte noch gute drei Stunden. Rother sprach in dieser Zeit kein einziges Wort mehr mit ihr, und auch der Abstand, in dem er sein Pferd neben ihrer Stute hertraben ließ, war deutlich größer als vor ihrem Zusammentreffen mit den Assassinen. Robin war nicht ganz sicher, ob sie das als Zeichen seiner Verletztheit oder des genauen Gegenteils deuten sollte - spätestens Rothers verräterischer Griff nach dem Dolch hatte ihr klar gemacht, dass Dariusz dem jungen Ritter ganz eindeutige Befehle erteilt hatte, was sie anging; aber sie hatte ihre Chance gehabt, genau das zu tun, was Dariusz offenbar vorausgesehen hatte, und sie hatte darauf verzichtet, sie zu ergreifen. Warum also sollte er sie weiter bewachen?
Robin spürte dennoch, dass das nicht die alleinige Erklärung dafür war, dass Rother jetzt nicht nur einen sehr viel größeren Abstand zu ihr einhielt, sondern auch ihrem Blick auswich. Die wenigen Male, die sich ihre Blicke zufällig begegneten, las sie eine sonderbare Mischung aus Verachtung und einem Gefühl tiefer Enttäuschung in seinen Augen, die sie sich zwar nicht erklären konnte, die aber schmerzte. Sie versuchte sich damit zu beruhigen, dass Rother erstens ein vollkommen Fremder für sie war und er zweitens in wenigen Tagen ebenso rasch und spurlos wieder aus ihrem Leben verschwinden würde, wie er darin aufgetaucht war, und es ihr gleich sein konnte, was Rother über sie dachte - aber es wollte ihr nicht recht gelingen. Der junge Tempelritter bedeutete ihr mehr, als sie sich selbst eingestehen wollte. Unter all den Männern, mit denen sie zusammen gewesen war, seit sie das kleine Fischerdorf und ihr altes Leben hinter sich gelassen hatte, war Rother vielleicht der, auf den der Begriff Freund noch am ehesten zutraf; und Freundschaft war ein zu kostbares Gut, als dass Robin bereit war, es so einfach aufzugeben. Rother war ganz eindeutig nicht in der Stimmung, mit ihr zu reden. Aber sie nahm sich fest vor, es bei der ersten Gelegenheit nachzuholen, die sich ihr bot.
Nun aber - endlich - kam Safet in Sicht. Die Ordensfestung lag auf einem flachen Hügel, der das ebene Land ringsum trotzdem weit überragte und der darauf errichteten Festung eine hervorragende strategische Position verlieh. Auch die Festung selbst, ein dem Hügel angepasstes, lang gezogenes Rechteck mit soliden Wehrtürmen, auf denen die Banner des Ordens wehten, war nicht besonders groß, verglichen mit vielen anderen Burgen, in denen sie gewesen war, doch was für den Hügel galt, das traf auf den aus gelblich-braunem Sandstein errichteten Bau noch viel deutlicher zu: In einem Land, in dem schon ein Hügel zum Berg wurde, wirkte auch ein kleines Kastell wie eine mächtige Trutzburg.
Genau genommen war Safet weder das eine noch das andere, sondern schien irgendwo dazwischen angesiedelt zu sein; so, wie sich Robin auch nicht wirklich entscheiden konnte, ob die dazugehörige Ansammlung von Gebäuden nun ein besonders großes Dorf oder eine zu klein geratene Stadt darstellte. Die Siedlung schmiegte sich unterhalb der eigentlichen Burg an den Berg; ein wahres Sammelsurium der unterschiedlichsten Baustile und Architekturen, als hätte jeder einzelne der zahllosen Herren, die Safet in den zurückliegenden Jahrhunderten gehabt hatte, fast schon eifersüchtig versucht, der Stadt das Antlitz seiner eigenen Kultur und Weltanschauung zu verleihen. Etliche der Gebäude waren so alt, dass der Verfall schon sichtlich an ihnen nagte und sie - zumindest aus der Entfernung betrachtet - kaum noch mehr als Ruinen zu sein schienen, aber es gab auch größere, fast schon prachtvolle Gebäude und auf halber Strecke zur Festung hin einen Komplex, der für sich allein genommen schon beinahe so etwas wie eine kleine Burg darstellte.
Die meisten Gebäude waren auf typisch maurische Art errichtet, aber es gab auch einige, die ganz eindeutig abendländischen Schnittes waren, und zwei oder drei, die Robin gar nicht einordnen konnte. Genau aus dem Zentrum der Stadt stach die spitze Nadel eines Minaretts in den Himmel, und der momentane Stadthalter der Burg war zumindest umsichtig genug gewesen, kein christliches Kreuz auf ihrem golden schimmernden Kuppeldach zu errichten, sondern es bei den Fahnen des Templerordens zu belassen, die trotzig über den Zinnen und Wehrtürmen der Burg wehten. Robin fragte sich mit einem Gefühl leiser Sorge, wie lange das noch so bleiben würde. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Bruder Dariusz ein solches Symbol heidnischer Götzenverehrung auch nur einen Tag in einer Stadt dulden würde, über die ein christlicher Herrscher gebot.
Dann fiel ihr noch etwas auf.
»Wo ist ... das Heer?«, fragte sie überrascht.
Die Frage galt eigentlich nur ihr selbst, nachdem Rother während des gesamten restlichen Rittes so beharrlich geschwiegen hatte, aber der junge Ritter richtete sich dennoch ein wenig im Sattel auf und deutete mit ausgestrecktem Arm zur Burg hoch.
»Dort oben. Die Zelte. Siehst du sie nicht?«
Am Fuß der Mauern waren tatsächlich zahlreiche bunte Zelte aufgeschlagen, die Robin allein durch ihre schiere Zahl und die bunte Farbenvielfalt beinahe als Allererstes aufgefallen waren; gleich nach der goldenen Kuppel der Moschee. Es war ein Heerlager; ein ziemlich großes sogar. Nie zuvor hatte Robin so viele prächtige Zelte beieinander gesehen - es mussten über hundert Zelte unterhalb der Burg aufgeschlagen sein, und dazwischen bewegten sich zahllose, gerüstete Gestalten. Und trotzdem hatte sie nach Dariusz’ Worten eindeutig mehr erwartet. Es war schwer, die Anzahl der Ritter und Waffenknechte zu schätzen, die dieses Zeltlager beherbergte, aber Robin glaubte nicht, dass es mehr als tausend waren. Und das sollte das gewaltige Heer sein, mit dem der König Saladins vereinte Armeen schlagen wollte?
Sie kleidete ihren Gedanken in Worte, schon um das bedrückende Schweigen nicht wieder Gewalt über sie gewinnen zu lassen. Rother sah sie einen Moment lang nachdenklich an, und irgendwie brachte er selbst dabei das Kunststück fertig, ihrem Blick auszuweichen, obwohl er ihr zugleich fest in die Augen sah. Schließlich hob er die Schultern und machte eine vage Kopfbewegung in nördlicher Richtung.
»Das Hauptlager liegt einen halben Tagesritt entfernt, bei Toron«, antwortete er. »Wir weiden später zu den anderen stoßen, sobald Dariusz und unsere Brüder eingetroffen sind.«
»Und sich Bruder Dariusz umgezogen und seine Waffen und seinen Helm auf Hochglanz poliert hat, meinst du«, fragte Robin lächelnd.
Rother blieb ernst. »Nach all der Zeit und all den Anstrengungen und Entbehrungen freue ich mich ebenfalls darauf, mir den Staub der Reise von der Haut zu waschen und ein sauberes Kleid anzuziehen.« Mit einem fast schüchtern wirkenden Lächeln, das ihn für einen Moment noch jünger aussehen ließ - vielleicht zum ersten Mal so jung, wie er tatsächlich war, dachte Robin -, fügte er hinzu: »Und vielleicht sogar eine Nacht in einem richtigen Bett.«
Nun war Robin ehrlich überrascht. Nach allem, was sie - nicht nur in diesem Land, sondern auch zu Hause und auf dem Weg hierher - mit ihren Ordensbrüdern erlebt hatte, war Sauberkeit so ziemlich das Letzte, was sie auf Rothers - oder der Wunschliste irgendeines anderen Tempelritters - erwartet hätte; Bruder Dariusz vielleicht einmal ausgenommen.
Rother wollte weiterreiten, aber Robin beugte sich rasch im Sattel vor und griff nach dem Zaumzeug seines Pferdes.
»Warte.«
Der Hengst warf mit einem ärgerlichen Schnauben den Kopf zurück und versuchte sogar nach ihr zu beißen, fast als hätte er ihre Gedanken vom Vormittag gelesen und ihr noch immer nicht endgültig verziehen, dass sie auch nur mit dem Gedanken gespielt hatte, ihn zu töten, und auch Rother sah sie fast schon erschrocken an.
»Eine Frage noch«, sagte Robin - nachdem sie hastig die Hand zurückgezogen und dem Hengst einen irritierten Blick zugeworfen hatte. Rother legte fragend den Kopf auf die Seite.
»Vorhin«, sagte Robin. »Salims Männer ... ich muss einfach wissen, ob du Dariusz alles haarklein erzählen willst.«
Sie konnte Rother ansehen, in welche Verlegenheit sie ihn mit dieser Frage stürzte, aber er würde sie so oder so beantworten müssen - entweder jetzt und ihr oder sich selbst und später, wenn er Dariusz gegenübertrat. Er antwortete auch nicht gleich, sondern zögerte gerade lange genug, um ihrer nagenden Sorge neue Nahrung zu geben, und schließlich fragte er: »Warum bist du nicht mit ihnen gegangen?«
»Hättest du es denn zugelassen?«
Sie bedauerte augenblicklich, die Frage überhaupt gestellt zu haben. Sie kannte die Antwort darauf. Rother hätte sie schwerlich einfach gehen lassen, aber er hätte sie auch nicht zurückhalten können. Hätte sie sich entschieden, den Assassinen zu folgen, so wäre ihm nur die Wahl geblieben, die Achtung vor sich selbst zu verlieren oder sich von Salims Männern umbringen zu lassen.
»Es macht keinen so großen Unterschied mehr«, sagte sie, als Rother auch darauf nicht antwortete. »Du hast gehört, was die Männer gesagt haben: Salim erwartet mich in seinem Zelt vor der Stadt. Wir werden tun, was Dariusz uns aufgetragen hat, und dann werde ich zu ihm gehen.«
»Warum?«, fragte Rother.
Robin wollte ganz impulsiv antworten, aber dann las sie etwas tief in seinen Augen, was ihr sagte, dass von ihrer Antwort möglicherweise mehr abhing, als ihr bewusst war, und so formulierte sie ihre Worte äußerst sorgfältig. »Immerhin hat Sheik Sinan mich aus der Sklaverei freigekauft. Streng genommen bin ich sein Eigentum - zumindest nach seinen Wertvorstellungen.« Sie hob rasch die Hand, als sie sah, wie Rother auffahren wollte, und fuhr mit einem Kopfschütteln und der Spur eines angedeuteten Lächelns fort: »Ich weiß, was du sagen willst, Rother. Kein Christenmensch kann der Sklave eines Heiden sein, und ein Bruder unseres Ordens schon gar nicht. Aber ich habe dem Alten vom Berge meine Freiheit zu verdanken und vielleicht sogar mein Leben. Und sie haben mich gut behandelt. Ich habe ihm mein Wort gegeben, nicht zu fliehen.«
»Er ist ein Heide«, sagte Rother. »Du bist nicht an das Wort gebunden, das du ihm gegeben hast. Schon gar nicht unter Druck.«
»Das mag sein«, antwortete Robin ruhig, obwohl ihr danach zumute war, etwas gänzlich anderes zu sagen. »Und Sheik Sinan ist ein vernünftiger Mann, der das wohl ebenso sehen wird. Aber er ist auch ein Mann, der großen Wert auf Ehre und die Einhaltung seiner Regeln legt. Und die Assassinen sind unsere Verbündeten. Es wäre dumm, dieses Bündnis ohne Not zu gefährden. Ich bin sicher, Bruder Dariusz und er werden eine Lösung finden.«
Rother starrte sie an. In seinem Gesicht arbeitete es, und Robin konnte ihm regelrecht ansehen, dass er nach einem Fehler in ihrer Argumentation suchte, irgendeiner Ungereimtheit, mit der er sie der Lüge überführen konnte. Seine Antwort fiel auch entsprechend aus. »Und das ist dann auch wirklich alles?«
»Was sollte es denn noch sein?«, fragte Robin. Rother schwieg, nicht weil er die Antwort nicht wusste, sondern weil sie ihm sichtlich unangenehm war, und nach ein paar Augenblicken fuhr Robin fort: »Was ist, Rother?« Sie machte eine ausholende Handbewegung in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
»Du hast schon einmal eine solche Andeutung gemacht. Was sind das für Gerüchte, die man sich über mich erzählt?«
Es war ein Schuss ins Blaue. Genau genommen drehten sich die Gerüchte, von denen Rother ihr erzählt hatte, um Bruder Dariusz, nicht um sie. Aber sie erkannte an seiner Reaktion, dass sie ihn getroffen hatte.
»Also?«
Rother wich ihrem Blick aus. »Dieser ... Salim, von dem die Assassinen vorhin gesprochen haben ...«
»Sinans Sohn.«
»Der Sohn des Alten vom Berge, ja«, bestätigte Rother. »Man erzählt sich, er ... er wäre nicht nur den Frauen zugeneigt.«
Robin starrte ihn verblüfft an. Es dauerte einige Augenblicke, bis ihr der Sinn von Rothers Worten wirklich bewusst wurde - und dann wusste sie nicht, ob sie empört reagieren oder lauthals loslachen sollte. »Salim und ...?« Robin konnte ein Grinsen nicht mehr ganz unterdrücken, das allerdings weitaus mehr Rothers Reaktion galt als dem, was er gesagt hatte. Unter der Sonnenbräune und all dem Schmutz auf seinem Gesicht lief der junge Tempelritter tatsächlich rot an. »Ganz bestimmt nicht.«
»Man sagt, es gäbe einen jungen Tempelritter, mit dem Sinans Sohn das Zelt teilt«, antwortete er. »Und nicht nur das.«
Robin fand es beinahe rührend, dabei zuzusehen, wie Rother von etwas zu reden versuchte, woran er seiner Auffassung nach vermutlich nicht einmal denken durfte, ohne mit mindestens einem Jahrhundert Fegefeuer bestraft zu werden. Und schließlich konnte sie nicht mehr anders, als vor Lachen laut herauszuplatzen.
»Was ist so komisch?«, erkundigte sich Rother in beleidigtem Ton.
»Du«, antwortete Robin, nachdem sie sich wieder halbwegs beruhigt hatte, aber immer noch mit einem breiten Grinsen. »Ihr alle, Rother. Ich dachte immer, dass nur die Waschweiber Klatsch und Tratsch verbreiten, aber meine eigenen Ordensbrüder scheinen schlimmer zu sein.«
»Diese Gerüchte ...«
»... stimmen«, fiel ihm Robin ins Wort. Ihr Grinsen wurde noch breiter, während sie sich unverhohlen an dem Ausdruck wachsender Fassungslosigkeit weidete, der von seinem Gesicht Besitz ergriff. Schließlich fuhr sie leise lachend fort: »Dieser junge Tempelritter, über den ihr euch offensichtlich trotz Bruder Dariusz’ Schweigegelübde die Mäuler zerrissen habt, bin ich.«
Rother wurde kreidebleich. »Du?!«
»Ich habe das Zelt mit ihm geteilt«, bestätigte Robin genüsslich, »und oft genug auch sein Gemach in der Burg seines Vaters. Salim und ich sind gute Freunde geworden.« Sie lachte laut auf, als sich der Ausdruck von Fassungslosigkeit auf Rothers Zügen in etwas verwandelte, das sie nur noch als blankes Entsetzen bezeichnen konnte, warnte sich aber zugleich selbst in Gedanken, den Bogen nicht zu überspannen.
»Und gerade deshalb kann ich dir eines versichern, Rother«, fuhr sie fort. »Salim ist ganz gewiss nicht dem männlichen Geschlecht zugetan. Ganz im Gegenteil.«
Rother fuhr sich nervös mit dem Handrücken über das Kinn. Das Gespräch wurde ihm immer peinlicher. Er wich ihrem Blick aus. »Ich ... glaube nicht, dass ich Einzelheiten hören will«, sagte er unbehaglich.
»Ich hatte auch nicht vor, sie vor dir auszubreiten«, antwortete Robin amüsiert. »Es sei denn, du bestehst darauf.«
Rother funkelte sie an, dann zwang er seinen Hengst mit einem schon fast brutalen Ruck am Zügel herum und ritt weiter. Robin sah ihm kopfschüttelnd und immer noch breit grinsend nach, und sie ließ ihm auch ganz bewusst zwanzig oder dreißig Schritte Vorsprung, ehe sie ihm folgte. Sosehr sie der kleine Zwischenfall - und vor allem Rothers Reaktion - auch amüsiert hatte, machten ihr die Worte des jungen Ritters doch klar, wie dünn das Eis war, auf dem sie sich bewegte. Rother hatte sich das nicht ausgedacht. Es gab diese Gerüchte, und sie kamen der Wahrheit näher, als ihr lieb sein konnte. Robin hatte bisher geglaubt, in Sinans Bergfestung nicht nur am Ende der Welt, sondern auch mehr oder weniger von ihr vergessen zu sein, aber es schien wohl doch eher weniger gewesen zu sein. So unterschiedlich sie auch sein mochten, in diesem Punkt unterschieden sich ihre Heimat und dieses fremde Land nicht sonderlich: Auch hier hatten Gerüchte Flügel, und sie wurden größer, je absurder die aufgestellten Behauptungen waren.
Eines aber verstand sie nun umso weniger: Ganz zweifellos mussten diese Gerüchte auch Bruder Dariusz zu Ohren gekommen sein. Warum hatte er nicht darauf reagiert? Bewiesen oder nicht, dieser Verdacht allein hätte ihm jeden Vorwand geliefert, sie in Ketten zu legen oder auch gleich zu töten. Das war etwas, was sie im Auge behalten - und worüber sie vor allem mit Salim reden - musste, sobald sie sich wiedersahen.
Salim ...
Ein Gefühl warmer Vorfreude begann sich in ihr auszubreiten, als sie an Salim dachte. Seit dieser Albtraum angefangen hatte, hatte sie ihn ganz bewusst aus ihren Gedanken verbannt, denn es gab keine größere Qual als enttäuschte Hoffnung, aber nun gab es keinen Grund mehr dafür. Bald, vielleicht in wenigen Stunden schon, würde sie ihn wiedersehen, und es war nicht nur die Erinnerung an seine starke Umarmung und seine sanften Küsse, die aus dem bloßen Gedanken an ihn ein ungeduldiges, warmes Kribbeln werden ließ, das sich langsam in ihrem ganzen Körper ausbreitete. Selbst der Gedanke an Dariusz und das, was er möglicherweise (nein: bestimmt!) plante, vermochte sie nicht mehr zu erschrecken. Salim war hier, und er würde sie beschützen, vor Bruder Dariusz, vor diesen dummen Gerüchten, und wenn es sein musste, vor der ganzen Welt.