8

Der Windenmechanismus bewegte den Stuhl auf das Zentrum des Sterns zu. Rees schloß die Augen, entspannte die Muskeln und versuchte, alle Gedanken auszublenden.

Die nächste Schicht hinter sich zu bringen: das war jetzt seine einzige Priorität. Immer nur eine Schicht auf einmal… Wenn der Exodus zum Gürtel für Grye, Cipse und die anderen eine Höllenfahrt gewesen war, dann stellte er für Rees das schmerzhafte Öffnen einer alten Wunde dar. Jedes Detail des Gürtels — die schäbigen Hütten, der Regen, der sich zischend über die Oberfläche des Kerns ergoß — schoben sich wieder in sein Bewußtsein, und es schien ihm, als ob die zwischenzeitlich auf dem Floß verstrichenen Tausende von Schichten nie stattgefunden hätten.

Doch in Wirklichkeit hatte er sich geändert. Vorher hatte er zumindest noch etwas Hoffnung gehabt… Nun gab es überhaupt keine mehr.

Die Bewegung des Stuhls verlangsamte sich. Die rostige Kuppel bewegte sich schaukelnd unter seinen Füßen, und er konnte schon den sich verstärkenden Sog der Gravitation des Sterns spüren.

Der Gürtel hat sich auch verändert, dachte er… und zwar zum Schlechteren.

Die Mineure schienen verwildert, brutalisiert, der Gürtel selbst noch weiter heruntergekommen und schlechter instandgehalten. Er hatte erfahren, daß sich die Frequenz der Lieferungen vom Floß ständig verlangsamt hatte. Mit dem Ausbleiben des Nachschubs wurde ein Teufelskreis in Gang gesetzt. Die Zunahme an Krankheiten und Unterernährung sowie langfristig eine erhöhte Sterblichkeitsrate erschwerten es den Mineuren zunehmend, ihre Quoten zu erfüllen. Ohne Eisen als Tauschware verringerte sich der Nachschub vom Floß noch mehr, was wiederum die Kondition der Bergarbeiter weiter schwächte.

Eine derartige Situation konnte nicht ewig andauern. Doch wie sollte sie sich ändern? Sogar seine alten Bekannten — wie Sheen äußerten sich nur sehr zurückhaltend, als ob sie irgendein peinliches Geheimnis hüteten. Trafen die Mineure neue Arrangements, suchten sie einen anderen, noch unbekannten Weg, der Versorgungskrise zu entkommen? Was war des Rätsels Lösung?

Die Räder seines Stuhls setzten auf der Oberfläche des Sterns auf, und die Schwerkraft von fünf Gravos schnürte ihm die Brust ein, daß er nach Luft schnappte. Schwerfällig löste er die Verriegelung des Kabels und ließ den Stuhl zum nächsten Schachteingang rollen.

»Wieder zu spät, du… Bastard«, grollte eine Stimme aus dem Dunkel des Bergwerkschachts.

»Nein, bin ich nicht, Roch; das weißt du auch«, erwiderte Rees ruhig. Er brachte seinen Stuhl am Ende der Rampe, die in den Schlund hinunterführte, zum Stehen.

Ein anderer Stuhl tauchte mit surrendem Geräusch aus der Dunkelheit auf. Trotz der Entbehrungen der letzten Zeit war der Bergmann Roch noch immer ein stattlicher Mann. Sein Bart ging übergangslos in das Haar und den Schweiß auf seiner Brust über, und der Bauch wölbte sich über dem Hosengürtel. Seine Augen schimmerten weißlich, und als er den Mund öffnete, konnte Rees Zahnstümpfe erkennen, die wie verbrannte Knochen aussahen. »Keine Widerrede, Floßmann.« ›Spittle‹, wie Roch wegen seiner feuchten Aussprache auch genannt wurde, pumpte seine Brust auf wie einen Blasebalg. »Was sollte mich davon abhalten, euch alle auf Dreifach-Schicht zu setzen? He?«

Rees atmete mit einem leichten Seufzer aus. Er kannte Roch schon seit seiner frühen Kindheit. Roch, dem man beim Quartiermeister immer aus dem Weg ging, ob er nun betrunken oder nüchtern war. Roch, der halbverrückte Unruhestifter, der, wie Rees annahm, nur wegen seiner Muskeln hatte erwachsen werden dürfen.

Roch. Nur logisch, ihn zum Schichtführer der Wissenschaftler zu ernennen.

Er starrte Rees noch immer an. »Na? Kein Kommentar? He?«

Obwohl Rees nicht reagierte, steigerte sich der andere in Rage.

»Was ist los, Floßscheiße? Angst vor ein bißchen Arbeit? He? Ich werd’ dir zeigen, was Arbeit ist…« Roch ergriff mit bratpfannengroßen Händen die Armauflagen seines Stuhls; dann nahm er mit ruckartigen Bewegungen nacheinander seine Füße von ihren Auflagen und stellte sie auf den Rost.

»Oh, bei den Boneys, Roch, du hast deinen Standpunkt jetzt deutlich genug gemacht«, protestierte Rees. »Du wirst dich noch selbst umbringen…«

»Nicht mich, Floßscheiße.« Jetzt spannte Roch seine Bizeps derart an, daß Rees die Struktur seiner Muskeln durch das schweißnasse Hemd erkennen konnte. Langsam und grunzend hob Roch seinen massigen Körper aus dem Stuhl, wobei Knie und Waden unter der Last erzitterten. Dann stand er schließlich aufrecht da und ruderte minutenlang mit den Armen um das Gleichgewicht. Fünf Gravos zerrten an seinem Bauch, so daß es schien, als ob ein Sack Quecksilber über seinem Gürtel hinge. Rees verursachte die Vorstellung, wie der Gürtel in Rochs Fleisch schneiden mußte, schier körperliche Schmerzen.

Ein Grinsen zog sich über Rochs gerötetes Gesicht.

»Na, was ist, Floßmann?« Jetzt drang seine Zunge zwischen den Lippen hervor. Gemessen hob er den linken Fuß ein paar Zentimeter über den Boden und schob ihn nach vorn, dann den rechten, dann wieder den linken; und so bewegte er sich wie ein großes, tapsiges Kind auf der Oberfläche des Himmelskörpers umher.

Rees sah nur zu und traute sich nicht zu sprechen.

Schließlich war Roch zufrieden. Er packte die Stuhllehnen und setzte sich langsam wieder. Er sah Rees herausfordernd an; seinen Humor hatte er durch die Leistung eben anscheinend wiedererlangt. »Mach hin, Floßscheiße, es gibt Arbeit. He?«

Dann wendete er seinen Stuhl und übernahm die Führung ins Innere des Sterns.

Die Arbeit der Wissenschaftler spielte sich überwiegend im Innern der Sternenmine ab. Aufgrund irgendeines fiktiven Vergehens ließ Roch sie schon seit langem Doppelschicht fahren. Zwischen den Schichten wurde ihnen eine Stunde Pause gewährt — wenigstens das gestand Roch ihnen noch zu — und als diese Pause kam, trafen sich Rees und Cipse unter einem Heliosstrahler.

Die Wissenschaftler saßen für eine Weile einträchtig schweigend beieinander. Sie befanden sich in einer der größeren Kammern des porösen Kerns. An ihrer Decke waren verstreut Scheinwerfer aufgehängt, die an eingefangene Sterne erinnerten und mit ihrem Licht Stapel bearbeiteten Metalls und die kompakten Konturen von Maulwürfen beschienen.

Der Navigator wirkte in seinem Rollstuhl wie die Fettecke von Beuys, wobei sein kleiner Kopf und die kurzen, dürren Extremitäten bloße Anhängsel seines ramponierten Torsos zu sein schienen. Mit einiger Mühe konnte Rees ihm helfen, eine Wasserflasche anzusetzen. Der Navigator sabberte, das Wasser floß in mehreren Rinnsalen über die Fetzen seiner Kombination, und die Tropfen prallten wie Kugeln auf dem eisernen Boden auf. Cipse grinste entschuldigend. »Tut mir leid«, meinte er und schnaufte.

Rees schüttelte den Kopf. »Mach dir nichts draus.«

»Weißt du«, erklärte Cipse nach einer längeren Pause, »die physischen Bedingungen hier unten sind schon schlimm genug; was es aber unerträglich macht, ist… die schiere Eintönigkeit.«

Rees nickte. »Außer die Maulwürfe zu beaufsichtigen, gibt es nie viel zu tun. In der Regel können sie selbst entscheiden und brauchen nur manchmal Intervention von Menschen. Letztlich könnten ein oder zwei erfahrene Bergleute den ganzen Kernbereich managen. Es gibt keinen Grund dafür, daß so viele von uns hier unten sind. Es ist nur Rochs subtile Art, uns zu demütigen.«

»Alles andere als subtil.« Das Atmen schien Cipse Schwierigkeiten zu bereiten; seine Worte wurden durch Pausen unterbrochen. »Ich mache mir ziemliche Sorgen um die… Gesundheit von einigen hier, weißt du. Und ich glaube… glaube, daß wir anderweitig sinnvoller einsetzbar wären.«

Rees schnitt eine Grimasse. »Natürlich. Aber erzähl das mal Roch.«

»Du weißt, daß ich dich nicht beleidigen will, Rees, aber du hast eindeutig mehr… gemeinsam mit diesen Leuten als… wir anderen.« Er hustete und griff sich an die Brust. »Schließlich bist du einer von ihnen. Könntest du nicht… etwas für uns tun?«

Rees lachte leise. »Cipse, ich bin von hier abgehauen, wie du weißt. Sie hassen mich mehr als den Rest von euch. Schau, ich bin sicher, daß sich die Dinge bessern werden. Die Mineure sind doch keine Barbaren. Sie sind nur zornig. Wir müssen Geduld haben.«

Cipse sagte nichts mehr; sein Atem ging flach.

Rees fixierte den Navigator durch das Zwielicht. Cipses rundes Gesicht war weiß und schweißnaß. »Du hast gesagt, daß du dir um das Wohlergehen der anderen Sorgen machst, Navigator. Doch was ist mit dir selbst?«

Cipse massierte seine Brust. »Ich kann nicht gerade behaupten, daß es mir blendend geht«, keuchte er. »Natürlich ist schon unsere reine Präsenz hier unten — in diesem Gravitationsfeld — eine höllische Belastung für unsere Herzen. Die Konstruktion menschlicher Wesen ist offenbar nicht für… solche Umweltbedingungen ausgelegt worden.«

»Wie fühlst du dich? Hast du irgendwo Schmerzen?«

»Red keinen Unsinn, Junge«, knurrte Cipse mit einem Anflug seines alten Bisses. »Ich bin vollkommen in Ordnung. Und ich bin der Ranghöchste von uns. Die anderen… verlaß dich auf mich…« Seine Worte gingen in einem Hustenanfall unter.

»Tut mir leid«, sagte Rees einlenkend. »Natürlich kannst du das am besten beurteilen. Aber… äh… weil deine Gesundheit so wichtig für unsere Moral ist, solltest du mich dir wenigstens diese eine Schicht helfen lassen. Bleib nur hier; ich werde unsere Arbeit schon allein schaffen können. Und ich kann Roch ablenken. Ich befürchte, daß er dich auf keinen Fall vor Schichtende von dem Stern entläßt. Aber vielleicht, wenn du ruhig sitzen bleibst oder sogar zu schlafen versuchst…«

Cipse dachte darüber nach und entgegnete dann schwach: »Ja. Es würde mir ziemlich gut tun, zu schlafen.« Er schloß die Augen. »Vielleicht wäre das am besten. Danke, Rees…«

»Nein, ich weiß nicht, was ihm fehlt«, sagte Rees. »Du bist doch derjenige mit dem Biotraining, Grye. Er war kaum wach zu bekommen, als er zur Oberfläche zurückgebracht werden sollte. Vielleicht ist sein Herz der Gravitation dort unten nicht gewachsen. Aber woher soll ich das genau wissen?«

Cipse lag mit schweißüberströmtem Gesicht auf einer Palette. Man hatte ihn locker darauf festgebunden. Grye beugte sich über den reglos daliegenden Navigator und fuchtelte mit den Händen. »Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht«, wiederholte er sich.

Die übrigen vier Wissenschaftler standen besorgt im Hintergrund. Die winzige Hütte, in die sie alle gesteckt worden waren, erschien Rees wie ein Käfig der Angst und Hilflosigkeit. »Denk mal gründlich nach«, verlangte er verzweifelt. »Was würde Hollerbach tun, wenn er jetzt hier wäre?«

Grye zog ostentativ seinen Bauch ein und blickte Rees finster an. »Dürfte ich klarstellen, daß Hollerbach aber nicht hier ist? Außerdem hatten wir auf dem Floß Zugang zu den besten Medikamenten sowie zu den Krankengeschichten des Schiffes. Hier haben wir nichts, nicht einmal die volle Verpflegung…«

»Nichts außer euch selbst«, versetzte Rees heftig.

Ein Kreis runder, schmutziger und offensichtlich pikierter Gesichter starrte ihn an.

Rees seufzte. »Tut mir leid«, entschuldigte er sich. »Sieh mal, Grye, ich kann hier nichts tun. Du mußt in all den Jahren, in denen du mit den Akten gearbeitet hast, doch etwas gelernt haben. Mach einfach das, was du für richtig hältst.«

Grye runzelte die Stirn und studierte lange Sekunden den daliegenden Cipse. Dann begann er die Kleidung des Navigators zu lockern.

Rees wandte sich ab. Nachdem er seine Pflicht erfüllt hatte, wurde er urplötzlich von Platzangst ergriffen und floh aus der Hütte.

Auf seinem darauffolgenden Streifzug über den Gürtel traf er nur auf wenige Leute: die Schicht war jetzt halb um, und die meisten Bewohner des Gürtels mußten sich bei ihrer Arbeit oder in den Hütten befinden. Tief atmete Rees die Luft des Nebels ein und studierte mit düsterer Miene die sattsam bekannten Details der kleinen Kolonie: die baufälligen Hütten, deren Wände durch die Generationen darüberstreifender Hände und Füße abgewetzt waren und die klaffenden Öffnungen der Düsen auf den Dächern.

Eine Brise trug den entfernten Geruch von Holz heran, und er sah nach oben. Am Himmel hing in fester Formation der Verbund aus Bäumen, der ihn vom Floß hierher gebracht hatte. Die große Versorgungsmaschine hing noch immer zwischen ihnen, und Rees konnte den Ausguck-Baum von Pallis identifizieren, der im Hintergrund hing. Die eleganten Bäume, der schwache Duft des Laubs, die zwischen den Ästen herumkletternden Gestalten: das luftige Schauspiel hatte schon seinen Reiz und vermittelte Rees plötzlich in voller Tragweite, was er durch seine Rückkehr hierher verloren hatte.

Die Rotation des Gürtels schob die Formation über einen Horizont aus Hütten. Rees wandte sich ab.

Er kam zum Quartiermeister, wo ihm der Geruch abgestandenen Alkohols in die Nase stieg. Durch einen Impuls getrieben, schlüpfte er in das düstere Innere der Bar. Vielleicht würden ihn ein paar hochprozentige Sachen wieder auf andere Gedanken bringen, ihn soweit entspannen, daß er wieder den nötigen Schlaf bekommen konnte…

Jame, der Barkeeper, spülte gerade Gläser in einer Schüssel mit schmutzigem Wasser. Verdrossen blickte er hinter seinem Bart hervor. »Ich hab’ dir doch schon mal gesagt, daß Floßscheiße bei mir nichts bekommt«, grummelte er.

Rees verbarg seinen Ärger hinter einem Grinsen. Er blickte sich in der Bar um; sie war leer bis auf einen Mann mit einer spektakulären Brandnarbe, die sich über den ganzen Unterarm zog. »Sieht so aus, als ob auch sonst niemand etwas bei dir bekäme«, erwiderte Rees.

»Weißt du’s noch nicht?« grunzte Jame. »In dieser Schicht werden sie endlich die Versorgungsmaschine von den Bäumen holen; dort sind auch alle arbeitsfähigen Männer. Es liegt nämlich Arbeit an — nicht wie du nutzlose Floß-Scheiße…«

Rees fühlte seinen Zorn durchbrechen. »Mach schon, Jame. Du weißt doch, daß ich schließlich hier geboren wurde.«

»Und du hast es vorgezogen, abzuhauen. Einmal ein Flößer, immer ein Flößer.«

»Jame, es ist nur ein kleiner Nebel«, versetzte Rees knapp. »Ich habe genug gesehen, um zumindest das zu wissen. Und in ihm sind wir alle Menschen, ob im Gürtel oder auf dem Floß…«

Doch Jame hatte ihm schon den Rücken zugewandt.

Verärgert verließ Rees die Bar. Es war nun schon — wie lange? Einige Schichten? — her seit ihrer Ankunft am Gürtel, und erst jetzt hatten die Bergleute klären können, wie die Ladung zu löschen war. Und er, Rees, mit seiner Erfahrung von drei Baumflügen und der Kenntnis der Bedingungen im Bereich des Gürtels, hatte nicht einmal davon erfahren, daß sie sich nun an das Entladen machten…

Er verankerte seine Zehen in der Wand der Hütte des Quartiermeisters, streckte sich zu seiner vollen Größe und beobachtete die Formation der Bäume am Horizont des Gürtels. Bei gründlicherem Hinsehen konnte er feststellen, daß sich viele Leute unbeholfen an die Äste klammerten. Die Männer, die über das Netz mit der Versorgungseinheit ausschwärmten, wirkten winzig gegen die zerklüftete Maschine; sie wickelten Seile darum und warfen weitere Taue aus, die sich dem Gürtel entgegenschlängelten.

Schließlich hing ein loses Netz aus Seilen an der Maschine. Kaum hörbare Rufe gingen hin und her. Rees sah die Piloten neben den großen Bäumen stehen, und nun stiegen Rauchwolken durch die Blätterkanzeln auf. Es war ein majestätischer Anblick, wie sich die Rotation der Bäume verlangsamte und sie langsam Kurs auf den Gürtel nahmen.

Das eigentliche Anlegemanöver am Gürtel würde sicher der komplizierteste Teil sein. Vielleicht würde sich die Formation der Rotation des Gürtels angleichen müssen, so daß die baumelnden Taue eingeholt werden konnten, während die Maschine als neue Komponente in die Gebäudekette integriert wurde. Vermutlich war auf diese Art der Gürtel entstanden — über viele Generationen hinweg…

Ein Baum sank etwas zu schnell und schaukelte die Maschine auf. Die Arbeiter schrien auf und klammerten sich an die Netze. Die Baum-Piloten riefen und gestikulierten mit den Armen. Langsam verdickte sich die Rauchwolke über dem vom Kurs abgekommenen Baum, und die Formation verlangsamte ihre Fahrt.

Verdammt, dachte Rees wütend, er sollte eigentlich dort oben sein! Trotz der knappen Rationen und der zermürbenden Arbeit war er noch immer fit und einsatzfähig…

Mit einem kaum wahrnehmbaren Geräusch riß das Netz langsam auseinander.

Rees, noch in seinem innengerichteten Ärger gefangen, benötigte eine Sekunde, um die Bedeutung seiner Wahrnehmungen zu erkennen. Dann fokussierte sich sein ganzes Denken und Fühlen auf diesen kleinen Punkt am Himmel.

Die Piloten arbeiteten verzweifelt, doch das Netz desintegrierte zu einem Gewirr aus Fetzen, und die Formation löste sich langsam in einzelne rauchende Bäume auf. Männer taumelten in der Luft umher und trieben schnell auseinander, während die von ihren Fesseln befreite Versorgungsmaschine unschlüssig in der Luft zu hängen schien. Rees sah, daß ein Mann sich noch an der Seite der Maschine festklammerte.

Das Aggregat begann zu fallen und nahm bald in einer langsamen Kurve Kurs auf den Gürtel.

Rees ließ sich auf Hände und Füße fallen und hielt sich an den Kabeln des Gürtels fest. Wo würde das verdammte Teil landen? Die Schwerefelder sowohl des Sterns als auch des Nebelzentrums zerrten an der Maschine. Die Gravitation des Nebels war zwar viel stärker, aber war die Maschine schon so dicht an dem Stern, daß dieser die Oberhand behalten konnte?

Die Maschine konnte durch die Struktur des Gürtels stoßen wie eine Faust durch feuchtes Papier.

Natürlich würde das enorme Verluste an Menschenleben zur Folge haben, und der durchtrennte Gürtel würde innerhalb weniger Minuten durch sein Drehmoment auseinandergerissen werden. Eine ringförmige Wolke aus Hütten, Röhren, Seilfragmenten und sich windender Menschen würde auseinanderstreben, bis zuletzt jeder Überlebende allein in der Luft hängen und den unausweichlichen Sturz in die Kernzone des Nebels antreten würde…

Oder, entwarf Rees’ auf Hochtouren arbeitende Phantasie ein alternatives Szenario, was wäre, wenn die Maschine den Gürtel verfehlte, dafür aber in den Kern des Sterns einschlug? Er dachte an die Krater, die sogar von Regentropfen an der Basis einer 5-GGravi-tationsquelle hinterlassen worden waren; was würde dann erst die gewaltige Masse der Versorgungsmaschine anrichten? In seiner Vorstellung entstand eine Flutwelle aus geschmolzenem Eisen, die sich über den Gürtel und seine Bewohner wälzte. Vielleicht würde sogar der Stern selbst dabei vernichtet werden…

Er starrte fasziniert auf die herabstürzende Versorgungsmaschine, die sich ihm bedrohlich näherte. Er konnte schon Details wie Ausgabestutzen und Tastenfelder erkennen und mußte dabei unwillkürlich an geregeltere Zeiten denken, wo man sich am Rande des Floßes für die Proviantausgabe angestellt hatte. Jetzt sah er den Mann, der sich noch immer an der zerklüfteten Wand der Maschine festhielt. Er war dunkelhaarig, groß und wirkte ziemlich ruhig. Für einen Moment trafen sich ihre Blicke, dann trug ihn die langsame Rotation der Maschine aus Rees’ Blickfeld.

Die Maschine wurde immer größer, bis sie in Reichweite zu sein schien.

Dann drehte sie quälend langsam ab. Der große Brocken raste ein paar Dutzend Meter am innersten Punkt des Gürtels vorbei. Bei der Annäherung an den Kern des Sterns krümmte sich die Flugbahn scharf, und die noch immer taumelnde Maschine wurde in den Weltraum hinausgeschleudert.

Ihr menschlicher Passagier klebte immer noch wie eine Fliege an ihrer Flanke, als die Maschine langsam Kurs nach unten auf den Kern nahm und in der Unendlichkeit verschwand.

Über Rees begannen sich die verstreuten Bäume neu zu formieren. Mit lauten Rufen wurden Seile zu den noch in der Atmosphäre treibenden Arbeitern hinuntergelassen.

Als die Angst vor einem spektakulären Tod sich verflüchtigte, begann sich bei Rees der Schmerz über den Verlust der Maschine fast körperlich bemerkbar zu machen. Jetzt war ein weiteres Bruchstück des Erbes der Menschheit durch Dummheit und Inkompetenz verlorengegangen… Und mit jedem weiteren verlorenen Stück wurden die Aussichten für das Überleben der kommenden Generationen merklich schlechter…

Dann erinnerte er sich, was Pallis ihm über Deckers Berechnungen erzählt hatte. Der aus dem Hintergrund operierende, designierte Revolutionsführer hatte eine mysteriöse Bemerkung gemacht, wonach er trotz der geplanten Schenkung einer Versorgungsmaschine nicht befürchtete, die wirtschaftliche Dominanz über den Gürtel zu verlieren. Konnte es sein, daß dieser Vorfall vorsätzlich herbeigeführt worden war? Waren Menschenleben vernichtet, eine unersetzliche Maschine abgeschrieben worden, nur eines kurzfristigen politischen Vorteils wegen?

Rees fühlte sich, als ob er über einem Abgrund hängen würde, als ob auch er zu den Unglücklichen gehören würde, die durch die Katastrophe verlorengegangen waren; doch dieser Abgrund war nicht das Weltall, sondern die unglaubliche Kurzsichtigkeit und Schlechtigkeit der Menschen.

Beim Beginn der nächsten Schicht war Cipse zu schwach, um verlegt werden zu können. Deshalb vereinbarte Rees mit Grye und den anderen, daß er sich im Gürtel erholen konnte. Als Rees die Oberfläche des Sternenkerns erreicht hatte, machte er Roch Meldung. Er blieb dabei sachlich und sprach in respektvollem und entschuldigendem Ton. Roch blickte düster drein, wobei sich seine buschigen Augenbrauen aufwölbten, aber er sagte nichts, und so machte sich Rees auf den Weg in die Tiefen des Sterns.

Nach der Hälfte der Schicht begab er sich wieder an die Oberfläche, um Pause zu machen — und stieß dort auf Cipse. Der Navigator war in eine schmutzige Decke gehüllt und griff angestrengt nach der Steuerung seines Rollstuhls.

Rees nahm Kurs auf Cipse, wobei sich sein Weg über die kleinen Bodenerhebungen auf dem Stern beschwerlich gestaltete. Er streckte eine Hand aus und legte sie so sanft wie möglich auf den Arm des Wissenschaftlers. »Was, zum Teufel, ist los, Cipse? Du bist doch krank, verdammt, und sollst im Gürtel bleiben.«

Cipse sah Rees in die Augen und lächelte; seine Gesichtsfarbe war ein blutleeres Weiß. »Ich befürchte, daß ich kaum eine Wahl habe, mein junger Freund.«

»Roch…«

»Ja.« Cipse schloß die Augen und fummelte weiter an den Kontrollen seines Rollstuhls herum.

»Hast du irgendwelche Einwände dagegen, Floßscheiße?« Rees drehte seinen Stuhl herum. Da stand Roch, dessen Schandmaul sich zu einem Grinsen verzog.

Rees Verstand suchte einen Weg aus dieser Situation — einen Weg, auf diesen Mann einzuwirken und seinen Gefährten zu retten — doch seine Rationalität wurde von einer Woge des Zorns hinweggespült.

»Roch, du hirnloser Bastard«, zischte er. »Du bringst uns um. Und dabei bist du noch nicht einmal so schuldig wie die da oben, die dich dazu ermächtigt haben.«

Roch setzte einen erstaunten Gesichtsausdruck auf. »Bist du etwa nicht zufrieden, Floßscheiße? Gut, ich sag’ dir was…« Er wuchtete sich auf die Füße. Mit rot anlaufendem Gesicht und die massiven Fäuste geballt, grinste er Rees an. »Warum änderst du das nicht? Komm schon. Komm raus aus deinem Stuhl und trag es mit mir aus, gleich jetzt. Und wenn du mich schlagen kannst, darfst du deinen kleinen Freund wieder mit raufnehmen.«

Rees schloß die Augen. Oh, bei den Boneys…

»Hör nicht auf ihn, Rees.«

»Ich fürchte, daß es zu spät ist, Cipse«, flüsterte er. Er packte die Armlehnen seines Stuhls und spannte probehalber den Rücken an. »Nachdem ich dummerweise gesagt habe, daß er mich nicht mehr lebend von diesem Stern lassen würde. Wenigstens hast du so eine Chance…«

Er nahm den linken Fuß von der Stützplatte und glaubte dabei, daß er in Beton gegossen wäre. Jetzt den rechten…

Und dann schoß er in einer fließenden, eruptiven Bewegung aus seinem Stuhl, ohne den Vorgang überhaupt zu reflektieren.

Schmerz flutete durch die Muskeln seiner Schenkel, Waden und des Rückens. Für einen schrecklichen Moment glaubte er, kopfüber auf das Eisen zu fallen. Dann stabilisierte er sich. Sein Atem ging flach, und er spürte sein Herz im Brustkasten rasen. Es war, als ob man ihm ein riesiges, unsichtbares Gewicht auf seinen Rücken gebunden hätte.

Als er aufsah und dabei Roch erblickte, versuchte er, seinem geschwollenen Gesicht ein Grinsen abzuringen.

»Willst du dich wieder selbst opfern, Rees?« fragte Cipse leise.

»Viel Glück, mein Freund.«

Roch grinste unbeschwert, als ob die fünf Gravos lediglich wie eine schwere Kleidung gewesen wären. Jetzt hob er eines seiner schweren Beine, schob es durch die Luft und stampfte in den Rost. Noch ein Schritt, und noch einen. Dann stand er weniger als einen Meter vor Rees, nahe genug, daß dieser seinen Mundgeruch wahrnehmen konnte. Schließlich hob er, grunzend vor Anstrengung, seine riesige Faust.

Rees wollte seine Arme über den Kopf heben, doch sie schienen wie mit starken Seilen an seinen Hüften festgebunden. Er schloß die Augen. Aus irgendeinem Grund erschien ihm plötzlich eine Vision der jungen, weißen Sterne in den Randbezirken des Nebels, und seine Furcht verschwand.

Ein Schatten zog vor seinem Gesicht vorbei.

Er öffnete die Augen. Er sah roten Himmel — und Schmerz jagte durch seinen Kopf.

Doch er lebte, und die Last der von dem Stern ausgehenden fünf Gravos war verschwunden. Er spürte eine kühle Fläche an Rücken und Hals, und als er mit den Händen darüberstrich, ertastete er die rauhe Oberfläche einer Eisenplatte. Die Platte vibrierte unter ihm, und sein Magen verkrampfte sich. Rees schluckte trocken. Er hatte einen schalen Geschmack im Mund, die Zunge schien aus Holz, und er fragte sich, wie lange er bewußtlos dagelegen haben mochte.

Vorsichtig stützte er sich auf einen Ellbogen. Die Platte hatte eine Kantenlänge von ungefähr drei Metern, und über sie war ein provisorisches Netz geworfen worden, an dem er durch ein um die Hüfte gebundenes Seil fixiert war. Im Mittelpunkt der Platte war ein Haufen grob bearbeiteten Eisens aufgeschichtet. Die Platte hatte noch einen Passagier: den Barkeeper Jame, der Rees teilnahmslos musterte und dabei auf einem nicht mehr ganz frischen Stück Fleisch herumkaute. »Bist du wieder wach«, stellte er dann fest. »Ich dachte schon, daß Roch dir den Schädel eingeschlagen hätte; du warst einige Stunden weggetreten.«

Während Rees ihn anstarrte, ging ein weiterer Ruck durch die Platte. Rees setzte sich auf und prüfte die Schwerkraft: sie war sehr gering und schwankte zudem. Dann sah er sich um. Der Gürtel hing in einer Entfernung von vielleicht einem Kilometer in der Luft und umgab seinen Sternenkern wie ein aus unterschiedlichen Gliedern bestehendes Armband, das um das Handgelenk eines Kindes schlackerte.

Er befand sich also auf dem Flug. Auf einer Metallplatte? Ihm wurde schwindlig, und er klammerte sich am Netz fest.

Schließlich bewegte er sich langsam zur Kante der Platte und inspizierte ihre Unterseite. An jeder Ecke war jeweils eine Schubdüse befestigt, die man offensichtlich von den Dächern der Behausungen auf dem Gürtel abmontiert hatte. Manchmal, wenn Jame sich an den Steuerschnüren zu schaffen machte, stießen die Düsen Dampf aus, und die Platte ruckte durch die Luft.

Da hatten die Mineure während seiner Abwesenheit also Flugmaschinen entwickelt. Wozu, so fragte er sich, brauchten sie die auf einmal?

Er setzte sich wieder so hin, daß er Jame ansehen konnte. Jetzt nuckelte der Barkeeper an einer Wasserflasche. Zunächst tat er so, als ob er Rees nicht sehen würde; doch schließlich reichte er Rees die Flasche, mit einem Anflug von Bedauern in seinem breiten, unrasierten Gesicht.

Rees ließ das Wasser über die Zunge und durch seine ausgedörrte Kehle laufen. Dann gab er die Flasche zurück. »Okay, Jame. Sag mir, was los ist. Was ist mit Cipse passiert?«

»Mit wem?«

»Der Nav… Der Wissenschaftler. Der, der krank war.«

James Gesicht war ausdruckslos. »Einer von ihnen ist unten gestorben. Das Herz hätte versagt, habe ich gehört. Ein fetter alter Kerl. Meinst du den?«

Rees seufzte. »Ja, Jame. Den meine ich.«

Jame musterte ihn. Dann nahm er eine Flasche von seinem Hüftgürtel, entkorkte sie und trank einen kräftigen Schluck.

»Jame, warum bin ich nicht auch tot?«

»Solltest du eigentlich auch sein. Roch glaubte, dich getötet zu haben und hat deswegen nicht noch mal zugeschlagen. Er hatte dich aufgehoben und zu dem verdammten Quartiermeister gebracht — kannst du dir das vorstellen? — und dann hast du angefangen, leise zu stöhnen und dich zu bewegen. Roch wollte dich endgültig plattmachen, aber ich habe ihm gesagt ›Nicht in meiner Bar, das läßt du bleiben.‹… Und dann tauchte Sheen auf.«

So etwas wie Hoffnung keimte in Rees auf. »Sheen?«

»Sie wußte, daß ich mit dieser Fähre abfliegen sollte; ich vermute deshalb, daß sie dadurch auf die Idee kam, dich vom Gürtel wegzuschaffen.« Jame sah an Rees vorbei. »Sheen ist eine anständige Frau. Vielleicht war das für sie die einzige Möglichkeit, dich zu retten. Aber ich kann dir sagen, Roch war froh genug, dich hier auszusetzen. Ein langsamer, qualvoller Tod: das war es wohl, was er dir zugedacht hatte…«

»Was? Wohin bringst du mich?« Rees, verwirrt, bestürmte Jame mit weiteren Fragen, doch der Barkeeper verfiel in Schweigen und widmete seine ganze Aufmerksamkeit der Flasche.

Unter James Leitung steuerte das kleine Flugobjekt in den Nebel hinein. Die Atmosphäre wurde wärmer, dichter und schwerer zu atmen; sie fühlten sich wie in einem überhitzten, ungelüfteten Raum. Der Nebel färbte sich dunkel, und das gefilterte Licht der Sterne projizierte leuchtende Kreisflächen in die Dunkelheit. Rees verbrachte lange Stunden an der Kante der Platte und starrte in den Abgrund unter sich. In der Dunkelheit im Zentrum des Nebels, so stellte Rees sich vor, würde er bis zum Kern sehen können, wie damals im Observatorium.

Rees hatte jedes Zeitgefühl verloren. Er schätzte, daß mehrere Schichten vergangen waren, als Jame unvermittelt sagte: »Du darfst uns nicht verurteilen, weißt du.«

Rees sah auf. »Was?«

Jame setzte die halbvolle Flasche an. Er fläzte sich auf der Platte und hatte durch das Trinken schon einen verhangenen Blick. »Wir müssen alle überleben, stimmt’s? Und als der Nachschub vom Floß ausblieb, gab es nur eine Möglichkeit, an Nahrungsmittel zu gelangen…« Mit lautem Geräusch setzte er seine Flasche auf der Platte ab und sah Rees starr in die Augen. »Ich war dagegen, glaub mir. Ich habe gesagt, daß wir lieber verhungern sollten, als mit solchen Leuten Geschäfte zu machen. Doch es war eine Gruppenentscheidung. Und ich akzeptiere sie.« Er zeigte mit einem Finger auf Rees. »Wir alle haben das zu vertreten, und ich nehme meinen Teil der Verantwortung auf mich.«

Rees schaute verblüfft drein, und Jame schien wieder etwas nüchterner zu werden. Dann spiegelte sich Überraschung, ja schiere Verwunderung im Gesicht des Barkeepers. »Du weißt überhaupt nicht, wovon ich rede, stimmt’s?«

»Jame, ich habe nicht die geringste Ahnung. Niemand hat uns Verbannten auch nur das geringste gesagt…«

Jame lachte verkniffen und kratzte sich am Kopf. Dann sondierte er den Himmel und konzentrierte sich auf einige der helleren Sterne, anhand derer er offenkundig die Position der Platte bestimmte. »Du wirst es noch früh genug erfahren. Wir sind fast da. Sieh mal, Rees. Unter uns, irgendwo zu meiner Rechten…«

Rees legte sich auf den Bauch und schaute unter die Platte. Zunächst konnte er in der von Jame angegebenen Richtung nichts erkennen. Doch dann machte er mit zusammengekniffenen Augen einen kleinen, dunklen Materiefleck aus.

Die Stunden zogen sich dahin. Jame regulierte sorgfältig den Schub der Düsen. Der Fleck wuchs zu einer Kugel mit der Farbe getrockneten Blutes an, auf der Rees bald überall Menschen herumstehen oder — krabbeln sah, als ob sie dort festgeklebt gewesen wären. Gemessen an ihrer Größe mußte die Kugel einen Durchmesser von vielleicht dreißig Metern haben.

Jame kam zu ihm herüber. »Da wären wir. Jetzt paß mal auf, Junge. Woran du immer denken solltest, wenn du hier länger als eine halbe Schicht überleben willst, ist, daß das Menschen sind wie du und ich…«

Sie näherten sich der Oberfläche. Die kleine kugelförmige Welt war dicht bevölkert mit Menschen, Erwachsenen und Kindern. Sie waren entweder nackt oder trugen zerrissene Kutten, waren jedoch alle klein, gedrungen und muskulös. Ein Mann stand unter ihrem kleinen Fahrzeug und beobachtete die Landung.

Die Oberfläche der Mikroweit bestand aus Schichten einer Materie, die wie getrocknetes Tuch aussah. An einer Stelle waren die Lagen aufgerissen und gaben den Blick in die innere Struktur des Himmelskörpers frei.

Rees identifizierte das Weiß von Knochen.

Schaudernd nahm er einen Zug aus James Flasche.

Der Mann dort unten sah nach oben, und als er Blickkontakt mit Rees bekam, hob er die Arme wie zu einem Willkommensgruß.

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