Neun

»Syndik-Streitmacht Alpha setzt sich in Bewegung.« Die Warnung des Wachhabenden der Dauntless ertönte fast gleichzeitig mit einer Alarmmeldung der Allianz-Formation Echo, die gegenwärtig den Befehl hatte, jeden Angriffsversuch vonseiten der Syndiks zu unterbinden.

Geary rieb sich das Kinn und betrachtete die Bilder, die auf sein Display übertragen wurden. Die Syndik-Flotte war nunmehr seit Tagen am äußersten Rand des Systems umhergezogen, um von dort zu beobachten, wie die Allianz-Flotte systematisch alle Vorräte plünderte und Schäden an den eigenen Schiffen reparierte. Nun endlich beschleunigten die Syndiks und nahmen Kurs auf das innere System. »Noch lässt sich nicht sagen, wohin sie wollen.«

»Stimmt, Sir«, bestätigte Captain Desjani.

»Aber auch nach den Verlusten, die die Eingreiftruppe Furious ihnen zugefügt hat, verfügen sie immer noch über acht Schlachtschiffe und vier Schlachtkreuzer.« Geary überprüfte die Angaben auf seinem Display. Die beiden von der Eingreiftruppe beschossenen Schlachtkreuzer hatten an den letzten zwei Tagen das System durch verschiedene Sprungpunkte verlassen. Zweifellos wollten sie die Syndik-Führung über das Auftauchen der Allianz-Flotte informieren und Verstärkung anfordern. Auch einer der Jäger hatte sich aus dem Pulk gelöst und steuerte ein drittes Ziel an. Gut eine Woche im Transit war erforderlich, ehe diese Schiffe ihre Ziele erreichten. Dazu kam die Zeit, um weitere Kriegsschiffe zu versammeln, und dann noch einmal eine Woche für den Rückflug. Es gab keinen Zweifel daran, dass weitere Syndiks herkommen würden, aber bis dahin wollte Geary mit seiner Flotte längst weitergeflogen sein. »Dazu acht Schwere Kreuzer und fünf Jäger. Damit sind sie jeder unserer Unterformationen überlegen, auch wenn sie nicht über genügend Eskortschiffe verfügen.«

Er ließ sich die Situation durch den Kopf gehen. Die Syndiks waren gut dreieinhalb Lichtstunden vom Stern Sancere selbst entfernt, als sie sich auf den Weg ins System machten. Die Allianz-Formation Echo befand sich hinter dem Orbit der fünften Welt und damit nur dreißig Lichtminuten von der Sonne. Die Syndiks hatten bereits drei Stunden lang beschleunigen und ins System fliegen können, bevor sie einem der Allianz-Schiffe aufgefallen waren. Drei Stunden Zeitverzögerung ließen sehr viel Spielraum für Veränderungen, von denen man jetzt noch nichts sehen konnte.

Aber selbst wenn die Syndiks bis auf 0,2 Licht beschleunigten, würden sie immer noch mindestens fünfzehn Stunden benötigen, allein um die Region zu erreichen, in der sich Formation Echo derzeit aufhielt. Sollte eine der anderen Formationen ihr Ziel sein, dann betrug diese Zeitspanne zwischen zwanzig Stunden und einem vollen Tag. So schnell würde also nichts passieren; aber wenn es passierte, dann würde es schnell gehen.

Nichts überstürzen, aber auch nichts auf die lange Bank schieben. Soll ich das Einsammeln von Vorräten und Rohstoffen unterbrechen, um mich der Streitmacht Alpha zu stellen? Aber selbst wenn, was wird die Syndiks dann davon abhalten, mit 0,2 Licht oder noch schneller durch das System zu rasen? Wie lange können sie das durchhalten und mir die Gelegenheit nehmen, den Kampf mit ihnen aufzunehmen, weil sie meine Leute sonst nur weiter daran hindern, alles Brauchbare an Bord unserer Schiffe zu bringen? Es wäre natürlich die intelligenteste Lösung, weil sie uns so unablässig beschäftigen würden! Ein Glück, dass ihnen so etwas nicht schon früher eingefallen ist. »Captain Desjani. Angenommen, die Syndiks planen einen Angriff auf eine kleinere Formation, werden uns aber unentwegt aus dem Weg gehen, sobald sie mit einer überlegenen Streitmacht konfrontiert werden. Was würden Sie empfehlen?«

Sie dachte über die Frage nach und studierte dabei ihr Display. »Wir könnten versuchen, ihnen Minen in den Weg zu legen. Aber angesichts der Geschwindigkeit, die nötig wäre, um auf Abfangkurs zu gehen, sind die Chancen sehr gering, dass wir dort ein brauchbares Minenfeld ausgelegt bekommen.«

»Was wäre mit einem Gefecht bei hoher Geschwindigkeit? Könnten wir ihnen auf diese Weise schwere Schäden zufügen?«

Desjani verzog den Mund. »Wenn die mit 0,2 Licht fliegen und wir uns ihnen schnell nähern? Die kombinierte Geschwindigkeit würde dann bei 0,25 oder sogar 0,3 Licht liegen. Die relativistische Störung wäre dann ganz erheblich, und selbst der winzigste Fehler beim Kompensieren hätte einen glatten Fehlschuss zur Folge.«

»Dann müssen wir sie also zwingen, auf Gefechtsgeschwindigkeit zu gehen, und uns ihnen mit einer größeren Streitmacht in den Weg stellen«, folgerte Geary.

»Ich glaube nicht, dass uns das gelingen wird«, meinte Desjani missmutig.

Co-Präsidentin Rione kam um sie herum. »Warum konzentrieren sich Militärs eigentlich immer nur auf eine Alternative?«, fragte sie. Geary sah sie verwundert an. »Wenn Sie wollen, dass die langsamer fliegen, dann müssen Sie ihnen nur ein interessantes Ziel bieten.«

»Ich möchte nicht auf diese Weise irgendwelche Einheiten opfern«, erklärte er, und Desjani nickte bekräftigend.

Rione beugte sich vor. »Sie denken einfach zu ehrlich, Captain Geary. Und Sie ebenfalls, Captain Desjani. Stellen Sie ihnen eine Falle.«

Geary wechselte einen Blick mit Desjani, während er entgegnete: »Was für eine Falle?«

»Ich bin kein Militärexperte, Captain Geary«, sagte Rione. »Aber Ihnen wird doch sicher etwas einfallen.«

Desjani betrachtete mit zusammengekniffenen Augen das Display. »Das könnte funktionieren.«

»Obwohl die Syndiks jede unserer Bewegungen beobachten können?«, fragte er.

»Ja, Sir. Der Trick besteht darin, es nach einer bestimmten Absicht aussehen zu lassen, obwohl wir tatsächlich eine ganz andere Absicht verfolgen.«

»Ja, hervorragend«, stimmte Rione ihr zu. »Spielen Sie dem Feind etwas vor und täuschen Sie ihn über Ihre wahren Absichten hinweg.«

Während er zustimmend nickte, zwang sich Geary zu einer neutralen Miene. Einen solchen Vorschlag aus Riones Mund zu hören hatte etwas Unbehagliches, wenn er gleichzeitig an die Zweifel dachte, die er bezüglich ihrer wahren Motive hegte. »Die Streitmacht, mit der wir sie ködern wollen, kann aber nicht zu schlagkräftig sein, sonst merken die Syndiks das.«

»Ich denke an einen Stern namens Sutrah«, erklärte Desjani bedächtig.

Er schaute sie rätselnd an, doch dann hellte sich seine Miene auf. »Das wäre ausgleichende Gerechtigkeit, nicht wahr?«

Letztlich erforderte es einen immensen Analyseaufwand für die Steuersysteme, eine Flugbahn zu entwickeln, mit der sich Desjanis Plan in die Tat umsetzen ließ. Alle sechs Unterformationen mussten in einem weiten Bogen durch das System fliegen und in einigen Fällen Schiffe austauschen, die eine Zeit lang einem eigenen Kurs folgen würden. Einige Schiffe und Formationen durchquerten dabei bestimmte eingegrenzte Regionen, die von den Syndik-Schiffen am wahrscheinlichsten passiert wurden, wenn man die Flugbewegungen der Allianz-Schiffe berücksichtigte, allen voran die der Formation Gamma. Das alles musste so ablaufen, dass die Syndiks nicht durchschauten, warum die Formationen ausgerechnet diesen Flugbahnen folgten. Gleichzeitig musste ein glaubwürdiges Bild vermittelt werden, dass ein Teil der Flotte den Syndiks in Gefechtsabsicht entgegenflog, während der andere Teil scheinbar weiter die Vorräte im System plünderte. Dabei war es wichtig, die Formation Gamma als ein verlockendes Angriffsziel zu präsentieren und es so aussehen zu lassen, als sei die sich ihrer bedenklichen Position gar nicht bewusst. Die Hoffnung beruhte darauf, dass die Syndiks Kurs auf diese Formation nahmen, um der größeren Streitmacht aus dem Weg zu gehen, die sich weiter vor ihnen versammelte.

Zu Captain Tulevs Schlachtkreuzern hatte sich das Schnelle Hilfsschiff Goblin gesellt, und gemeinsam bildeten sie den Köder, auch wenn es Geary gar nicht gefiel, eines der Hilfsschiffe aufs Spiel zu setzen. »Ohne ein Hilfsschiff in der Formation werden sie den Köder nicht schlucken«, beharrte Desjani, und Geary hatte ihr zähneknirschend zugestimmt.

Jetzt saß er da und betrachtete ausgiebig das komplexe Geflecht aus Flugbahnen, denen seine Schiffe folgen sollten. Dann erteilte er die Freigabe, mit der die Befehle an die Flotte gesendet wurden. »An alle Einheiten: Sie erhalten gleich Ihre Einsatzbefehle. Es ist unabdingbar, dass jede Einheit exakt die erteilten Befehle befolgt.«

Das Ganze war viel zu kompliziert, um jedem Schiffskommandanten zu erklären, was er zu tun hatte. Die detaillierten Anweisungen wurden rausgeschickt, und zu den angegebenen Zeitpunkten setzte sich die Flotte in Bewegung. Während Geary zusah, wie der Plan von den einzelnen Schiffen seiner breit gestreuten Formation mit den jeweiligen Zeitverzögerungen umgesetzt wurde, hatte er Zeit genug, um sich darüber Gedanken zu machen, ob sich auch wirklich jeder an seine Befehle hielt. Einen solchen Plan hätte kein Individuum und nicht mal ein ganzer Kommandostab auf die Beine stellen oder gar ausführen können. Und ohne die immense zahlenmäßige Überlegenheit seiner Flotte wäre dieser Plan überhaupt nicht umsetzbar gewesen.

Nun saß er da und beobachtete, wie seine Schiffe auf Kurs gingen, während die Syndiks weiter in das innere System gerast kamen.

»Du wirst todmüde sein, wenn du bis zum Beginn des Gefechts hierbleibst«, murmelte eine Stimme neben ihm.

Geary drehte sich zu Rione um. »Ich weiß. Aber das Ganze funktioniert nur, wenn jeder genau das macht, was er machen soll.«

»Und wenn das nicht passiert«, gab sie zurück, »wirst du es sowieso erst bemerken, wenn es bereits zu spät ist. Ob du nun zusiehst oder nicht, es wird am Ergebnis nichts ändern.«

Er sah zu Desjani, die in ihrem Kommandosessel ein Nickerchen machte. Geary beneidete sie um diese Fähigkeit. Wieder betrachtete er sein Display. Wenn die Syndiks auf ihrem gegenwärtigen Kurs blieben, würden sie in acht Stunden in Gefechtsreichweite kommen. Wenn sie die Geschwindigkeit reduzierten oder Kurs auf eine andere Formation nahmen, dann sollte es noch mindestens zehn Stunden dauern. Falls sie bereits auf die Formation Gamma zusteuerten, konnte er sogar von zehneinhalb Stunden ausgehen. Rione hat recht. Es wäre dumm von mir, auf der Brücke zu bleiben. »Ich begebe mich für eine Weile nach unten«, ließ er die Wachhabenden wissen. »Informieren Sie mich bitte unverzüglich, wenn ein Schiff von seinem vorgegebenen Kurs abweicht oder wenn sich Veränderungen bei den Syndiks ergeben.«

Er stand auf und schaute Rione an. »Und du?«, fragte er leise.

Während sie über seine Schulter blickte, schüttelte sie den Kopf. »Ich will keinen Gerüchten Vorschub leisten, wie du deine Zeit verbringst, wenn du dich auf ein Gefecht vorbereitest«, erklärte sie sehr leise und sanft. »Du gehst jetzt in deine Kabine und legst dich schlafen. Mach schon.«

»Ja, Madam Co-Präsidentin«, erwiderte er. »Du wirst aber nicht die ganze Zeit hier oben bleiben, oder?«

»Nein. Ich warte noch eine Weile, dann ziehe ich mich in meine Kabine zurück.«

Das würde mit Sicherheit von den zahllosen Augen bemerkt werden, die solche Dinge immer mitbekamen. Er wusste auch, dass sie recht damit hatte und es schlecht aussehen würde, wenn die Flotte den Eindruck bekam, Geary würde sich vor einem Gefecht noch ausgiebig vergnügen. »Okay, dann sehen wir uns später hier wieder.«

Diesmal nickte Rione. »Ich muss gestehen, ich fühle mich zum Teil mitverantwortlich, wenn dieser Plan nicht funktioniert. Immerhin habe ich ihn ja gewissermaßen vorgeschlagen.«

»Richtig, aber ich habe ihm zugestimmt. Die Verantwortung trage nur ich, sonst niemand.«

Sie sah ihm tief in die Augen. »John, es gab Momente, da habe ich mich gefragt, ob ich meinen Gefühlen zu dir hätte nachgeben dürfen oder ob ich auf Distanz hätte bleiben sollen, weil es für die Allianz und mein eigenes langfristiges Glück besser wäre. Aber Aussagen wie diese wischen alle Bedenken weg.«

Es schien keine passende, schlichte Antwort auf diese Bemerkung zu geben, daher nickte Geary nur und lächelte sie an. Dann verließ er die Brücke und begab sich auf einem ausgedehnten Umweg zu seinem Quartier, damit er von der Crew der Dauntless auch gesehen wurde, wie er allein unterwegs war. Hier und da legte er einen Zwischenstopp ein, unterhielt sich mit einigen Besatzungsmitgliedern und wiederholte diese längst vertrauten Sprüche, dass sie ganz bestimmt die Syndiks besiegen und sicher nach Hause zurückkehren würden und wie stolz er war, diese Flotte zu befehligen. Auch wenn es ihm missfiel, die beiden ersten Dinge zu versprechen, die er eigentlich gar nicht versprechen konnte, traf es aber ohne jegliche Vorbehalte zu, dass er wirklich Stolz verspürte. Das Wissen darum würde ihm helfen, ruhig zu schlafen. Als er seine Kabine betrat, stellte er zu seiner Verwunderung fest, wie sehr ihm bereits bewusst war, dass Victoria Rione nicht da war.

Er wachte auf, als sich der Komm-Alarm meldete, und sah, dass sechs Stunden verstrichen waren. »Geary hier.«

»Wir haben festgestellt, dass die Syndik-Streitmacht Alpha den Kurs geändert hat, Sir. Sie fliegt jetzt auf die Formation Gamma zu.«

Sie hatten den Köder also geschluckt. »Ich bin in ein paar Minuten bei Ihnen.«

Auf dem Weg ins innere System hatte es für die Syndiks eine große Bandbreite an möglichen Kursen gegeben, sodass es nicht möglich gewesen war, auch nur einigermaßen verlässlich einzuschätzen, welche Punkte sie am ehesten passieren würden. Der Plan der Allianz hatte daher auch ganz darauf abgezielt, die Syndiks zu einer bestimmten Vorgehensweise zu verleiten und sie zu einem Angriff auf eine kleinere Formation zu veranlassen, die sich allem Anschein nach versehentlich vom Rest der Flotte getrennt hatte und nun schutzlos unterwegs war.

Als sich Geary auf seinem Platz auf der Brücke niederließ und sein Display aktivierte, bekam er einen Kegel angezeigt, der die möglichen Flugrichtungen der Syndiks abdeckte. An der Basis wies dieser Kegel einen immer noch großen Durchmesser auf, doch nach dem Kurswechsel des Feindes verengte der sich zu einem schmalen Kanal, der sich der Flugbahn der Formation Gamma näherte und dem sie folgen mussten, wenn sie diese Schiffe attackieren wollten. Wunderbar. Wenn sie angreifen, erwischen wir sie. Und wenn sie sich gegen Gamma entscheiden sollten, sind unsere Schiffe sicher. In jedem Fall gewinnen wir, abgesehen von einigem vergeudeten Material.

Der Rest der Allianz-Flotte formierte sich immer noch neu: eine weitere kleine Formation, die von der Witch begleitet wurde — die aber zu weit von der Position der Syndiks entfernt war, wenn die nicht einen Schwenk quer durch das System unternehmen wollten —, außerdem zwei größere Formationen, angeordnet um die Dauntless beziehungsweise um die Courageous. Die Eingreiftruppe Furious war fast zwei Lichtstunden entfernt und befand sich auf der anderen Seite der Syndiks, wo sie damit beschäftigt gewesen war, Syndik-Einrichtungen auf den beiden innersten Welten zu bombardieren. Geary war dankbar dafür, dass ein großer Teil der Schiffe, die die beiden Formationen ausmachten, noch immer unterwegs war. Zu ihrem Plan gehörte auch, die Syndiks glauben zu lassen, dass die Allianz sich Zeit damit ließ, die Vorbereitungen für den Syndik-Angriff zu treffen. Als Folge davon würden die Allianz-Schiffe auch nur mit Verzögerung auf den Kurswechsel des Gegners reagieren können.

All das war nur Theater, das die Syndiks dazu bringen sollte, genau dort hinzufliegen, wo die Allianz sie haben wollte.

Dennoch war es in zunehmendem Maß nervenaufreibend mitanzusehen, wie die Syndiks auf die Formation Gamma zusteuerten, die nach wie vor ihrem Kurs folgte, aber von 0,05 auf 0,075 Licht beschleunigt hatte. Für die Syndiks würde das nach einem Fluchtversuch aussehen, aber in Wahrheit diente es nur dem Zweck, den Punkt zu verschieben, an dem die Syndiks die Formation Gamma abfangen würden. Jetzt war alles nur noch eine Frage der Physik. Um in Feuerreichweite der Formation Gamma zu gelangen, mussten die Syndiks sich an einen bestimmten Punkt begeben, wo die Allianz sie auch haben wollte. Der Trick bestand nun darin, die Syndiks davon abzuhalten, es sich doch noch anders zu überlegen und einen neuen Kurs einzuschlagen. Deshalb gab sich die Formation Gamma auch solch übertriebene Mühe auf 0,075 Licht zu beschleunigen, wobei sich aber die Goblin zurückfallen ließ, als könne sie dieses Tempo nicht mithalten. Die anderen Schiffe wurden prompt wieder langsamer, damit das Hilfsschiff aufschließen konnte. Es war nur zu hoffen, dass die Syndiks sich von diesem Schauspiel täuschen ließen.

Gearys eigene Formation war mittlerweile vollzählig und schwenkte herum, damit sie auf einen Abfangkurs zu den Syndiks gehen konnte. Er hatte die Bezeichnung Formation Delta vom vorangegangenen Manöver beibehalten, obwohl die Gruppe jetzt aus mehr als doppelt so vielen Schiffen bestand. Auf der anderen Seite der Formation befand sich die neue Formation Beta, die ebenfalls auf den doppelten Umfang angewachsen war. Sie war noch dreißig Lichtminuten entfernt, setzte sich in diesen Minuten aber hoffentlich auch in Bewegung. Die deutlich kleinere Streitmacht Formation Echo mit der Witch in ihrer Mitte gab vor, noch einmal zum dritten Planeten zu fliegen, um zusätzliche Vorräte zu plündern oder weitere Anlagen auf der Oberfläche zu zerstören. Die Eingreiftruppe Furious schließlich hatte den Befehl erhalten, auf der anderen Seite des Systems zu warten, um eine letzte Rückversicherung für den Fall zu bilden, dass die Syndiks unbehelligt entwischen konnten. Wenn alle Stricke rissen, würde diese Eingreiftruppe hoffentlich einige gute Treffer landen, falls die Syndiks versuchten, sich abermals davonzustehlen.

»Bestimmt werden die doch dahinterkommen, was Sie vorhaben, oder nicht?«, fragte Rione.

»Das will ich aber nicht hoffen«, wandte Geary ein. »Es sollte für die Syndiks nicht so offensichtlich sein. Für sie wird es so aussehen, als würden wir versuchen zu beschleunigen, aber als könnten wir sie nicht mit Gefechtsgeschwindigkeit erreichen, bevor sie auf die Formation Gamma treffen. Das Gleiche gilt für die Formation Beta, die sogar noch ein Stück weiter entfernt ist als wir. Sie werden glauben, sie haben eine schwächere Formation erwischt, die sich zu weit von uns entfernt hat. Sie haben vor, mit hoher Geschwindigkeit hinzufliegen, dann abzubremsen, Gamma mit allem zu bewerfen, was sie an Waffen zur Hand haben, und dann sofort wieder zu beschleunigen, sodass unsere geplanten Abfangkurse für die Formationen Delta und Beta vergebens waren.«

»Sie sind verschlagener, als ich es Ihnen zugetraut hätte, Captain Geary«, stellte Rione fest.

»Captain Desjani hat mir geholfen, diesen Plan zu entwickeln.«

Desjani grinste sie flüchtig an.

»Wenn alles wie erhofft verläuft, wird das Vorhaben der Syndiks scheitern, noch bevor sie überhaupt Gamma erreicht haben. Deren Plan wird sich schon lange davor in Wohlgefallen auflösen. Die wirkliche Schwierigkeit für unser Vorhaben bestand darin, genug Schiffe durch das Gebiet zu schicken, das die Syndiks durchfliegen müssen, um zur Formation Gamma zu gelangen, ohne dass sie bemerken, dass wir einen relativ schmalen Streifen vermint haben.«

»Und«, ergänzte Desjani, »da der Plan der Syndiks erkennbar vorsieht, sich mit hoher Geschwindigkeit zu nähern und möglichst lange mit 0,2 Licht zu fliegen, werden die relativistischen Störungen ihnen große Schwierigkeiten bereiten, die Sprengladungen rechtzeitig zu entdecken, zumal es sich nicht um ein kompaktes Minenfeld handelt, sondern um verteilt angeordnete Linien.«

Jetzt blieb ein weiteres Mal nichts anderes zu tun, als das Geschehen zu verfolgen. Alle Beteiligten waren noch mehrere Stunden von einem Kontakt entfernt, und die Darstellungen der verschiedenen Formationen krochen im Schneckentempo über das Display. Geary nutzte die Zeit, um seine Formation so umzustellen, wie sie seiner Meinung nach am effektivsten einsetzbar war. Da er davon ausging, dass die Syndiks einen Schlagabtausch mit ihm vermeiden wollten, ordnete er seine Schiffe zu einem rechteckigen Block an — Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer in der Mitte, umgeben von den leichteren Einheiten, während die Eskortschiffe den äußeren Rand bildeten. Wenn er nur eine Gelegenheit bekam, auf die vorbeifliegenden Syndiks zu feuern, dann sollten seine schwersten Einheiten auch so viel treffen, wie es nur möglich war.

Von wachsender Unruhe erfasst, stand Geary schließlich auf. »Ich werde eine Weile durch das Schiff spazieren.« Die Besatzung hielt seine Spaziergänge zweifellos für ein Zeichen, dass er an den Menschen interessiert war, und das traf ja auch grundsätzlich zu. Aber in Augenblicken wie diesen half eine Runde auch, die Nervosität abzubauen und die Zeit bis zum Gefecht totzuschlagen, das nur langsam näher rückte.

Die Crewmitglieder, denen er begegnete, wirkten alle ermüdet von den vielen Tagen Alarmbereitschaft, die Geary im Sancere-System aufrechterhielt, aber sie waren alle gut gelaunt und zuversichtlich. Die hoffnungsvollen und siegessicheren Mienen, die ihm dabei begegneten, stimmten ihn unverändert besorgt, da er wusste, wie fehlbar er war. Wenigstens konnte er sich aber sagen, dass er sie bislang auch nicht nur einmal enttäuscht hatte. Bei seinem Rundgang fielen ihm aber auch einige Crewmitglieder auf, die einen Blick hinter ihn warfen, als ob sie jemanden suchten — bis ihm klar wurde, dass sie nach Co-Präsidentin Rione Ausschau hielten, auch wenn keiner ihn darauf ansprach. Das hatte etwas Beunruhigendes.

Auf seinem Weg kam er auch an der Gedenkstätte für die Vorfahren vorbei und betrat einen der kleinen Räume, wo er zunächst eine Kerze anzündete und ein kurzes Gebet sprach. Die lebenden Sterne wussten, dass er jede Hilfe gebrauchen konnte, die er bekam. Aber so verlockend es auch war, noch zu bleiben und eine Weile zu einem Publikum zu sprechen, dessen er gewiss sein konnte — seinen Vorfahren —, Geary wusste auch, dass er sich nicht hier verstecken konnte, während die Flotte in den Kampf zog.

Mit all diesen Dingen konnte er nicht annähernd genug Zeit totschlagen. Er ließ sich bestätigen, dass sich an der Situation nichts geändert hatte und alle Beteiligten unverändert ihrem Kurs folgten, der die Syndiks in die Minen führen würde. Dann zwang er sich, die Messe aufzusuchen und so zu tun, als würde er etwas essen. Die Mahlzeiten bestanden jetzt größtenteils aus Syndik-Rationen, die sie bei Kaliban und nun auch hier bei Sancere aus den Lagern geholt hatten. Die Matrosen, mit denen er sich unterhielt, waren wie er der Meinung, dass man dem Syndik-Essen zumindest eine gute Eigenschaft zuschreiben konnte: Sie ließen die üblichen Flottenrationen wie Delikatessen erscheinen.

»Wahrscheinlich würden die Syndiks in Scharen zu uns überlaufen, wenn sie von uns etwas Anständiges zu essen bekämen«, meinte eine Matrosin, während sie auf etwas herumkaute, das der Beschriftung nach Haschee sein sollte, das aber aus undefinierbarem Fleisch bestand sowie sehr merkwürdig aussehenden Kartoffeln, die ihrer Struktur und dem Geschmack nach auch Pappklumpen hätten sein können.

Geary kehrte auf die Brücke zurück. Rione war nicht dort, und Desjani schlief wieder in ihrem Sessel. Ein Captain, der so viel Zeit auf der Brücke verbrachte, konnte seine Crew in den Wahnsinn treiben, aber Desjani brüllte ihre Untergebenen nicht an und versuchte auch nicht jeden Handgriff der Wachhabenden zu kontrollieren. Also war ihre Brückenbesatzung von ihrer Anwesenheit auch längst nicht so genervt, wie man hätte annehmen können.

Sie wachte auf, als Geary sich hinsetzte, und nickte ihm zu. »Noch eine Stunde, bis die Syndiks die ersten Minen erreichen. Sie fliegen weiterhin geradewegs darauf zu.«

»Was glauben Sie, wann die anfangen werden zu bremsen?«, fragte Geary.

»In etwa einer halben Stunde. Damit bleibt ihnen nur eine minimale Fehlermarge.« Desjani zeigte auf die voraussichtliche Flugbahn, die auf ihrem Display dargestellt wurde. »Wenn sie zu früh bremsen, verlassen sie den Kurs, der sie zu den Minen führt, aber dann stehen die Chancen viel besser, dass wir sie mit unserer Formation zu packen kriegen. Falls sie aber die Formation Gamma attackieren wollen, dann müssen sie an diesem Punkt ihr Bremsmanöver einleiten.«

Geary lehnte sich zurück und versuchte, sich so gut wie möglich zu entspannen. Um die Zeit zu überbrücken, ging er nochmals die Liste der Vorräte durch, die die Flotte in diesem System an Bord genommen hatte, und überprüfte, wie die Hilfsschiffe mit der Produktion von Ersatzteilen vorankamen. Da die Schiffe bei Sancere zahlreiche Manöver geflogen waren und damit ein entsprechend hoher Verbrauch an Brennstoffzellen festzustellen war, ließ er Captain Tyrosian von der Witch eine kurze Nachricht zukommen, vor allem neue Brennstoffzellen zu produzieren. Sie konnten noch so viele Kartätschen, Minen und Raketen im Waffenarsenal haben, aber sie würden einem nicht helfen, ein Schiff von der Stelle zu bewegen.

Co-Präsidentin Rione kehrte auf die Brücke zurück und betrachtete die Crew, Captain Geary und Captain Desjani auf ihre übliche unbeeindruckte und herausfordernde Weise. Als er ihr grüßend zunickte, wurde Geary bewusst, dass er sie angesichts dieser distanzierten Ausstrahlung wohl niemals versehentlich mit Victoria ansprechen würde, wenn sie auf der Brücke war. Die Co-Präsidentin, die auf dem Beobachterplatz saß, mochte zwar wie die Victoria aussehen, die Gearys Bett teilte, aber ihr Auftreten war so ganz anders, dass sie tatsächlich diese andere Person zu sein schien, die seinen Entscheidungen grundsätzlich mit Misstrauen begegnete. Ich habe sie zwar gebeten, ihre herausfordernde Art beizubehalten, aber mein Gefühl sagt mir, dass sie sich auch so verhalten würde, wenn ich nichts gesagt hätte.

Desjani nickte ihr ebenfalls mit einem Anflug von Freundlichkeit zu. Dass Rione jetzt privat mit Geary verbandelt war, schien sie in Desjanis Augen vertrauenswürdiger zu machen als zuvor. Er vermutete allerdings, dass Rione einer solchen Denkweise nichts abgewinnen konnte, weshalb er es ihr gegenüber auch gar nicht erst zur Sprache bringen würde. Es hätte ihn aber nicht gewundert, wenn sie selbst bereits darauf aufmerksam geworden war, was möglicherweise auch erklärte, warum sie ihm gegenüber offiziell einen so frostigen Ton anschlug. Vielleicht sollte er sie vorläufig noch nicht darauf ansprechen, dass die Crew zu erwarten schien, sie beide zusammen zu sehen. Oder aber sie wollte mit ihm gesehen werden, um aus ihrem Verhältnis ein möglichst öffentliches Spektakel zu machen.

Geary widmete sich für den Augenblick lieber der viel einfacheren Situation, die die Syndik-Flotte und seine fünf Formationen betraf. Sein Display zeigte an, dass alle Schiffe sich inzwischen in voller Gefechtsbereitschaft befanden. Er und Tausende von Offizieren und Matrosen hatten vorläufig nichts weiter zu tun als zuzusehen, wie die Zeit verging, bis der Moment kam, an dem die Syndiks auf die ersten Minen trafen.

Die Syndiks drehten fast genau am vorausgesagten Punkt ihre Schiffe um, sodass die Antriebseinheiten nach vorn zeigten und das Bremsmanöver eingeleitet werden konnte. Ein paar Minuten darauf sah Geary, wie die Formation Gamma geringfügig beschleunigte, damit die Syndiks wieder genau auf den Kurs zurückkehrten, der sie in die Minen führen sollte. Es war denkbar, dass die Syndiks dieses Manöver mit Argwohn beobachteten. Offenbar waren sie aber viel zu sehr darauf fixiert, ihre ins Auge gefassten Ziele zu attackieren, denn im nächsten Moment passten sie ihren Kurs tatsächlich exakt so an, wie die Allianz es gebrauchen konnte.

Fünfzehn weitere Minuten verstrichen. »Da sind sie«, murmelte Desjani.

Die komplexen Manöver der Allianz-Schiffe hatten alle dazu beigetragen, die Falle zu stellen, in die die Syndiks noch während des Bremsmanövers hineinrasen würden. Die Falle bestand jedoch nicht aus einem dicht gestreuten Minenfeld, sondern aus einem Gitternetz aus mehreren Reihen und Linien aus Minen, die im Abstand von mehreren Lichtsekunden entlang der erwarteten Flugbahn verteilt waren. Die Syndik-Schiffe bewegten sich mit dem Heck voran auf diese Minen zu, sodass jeder Treffer die Antriebseinheiten erwischen würde, was genau dem Plan der Allianz entsprach.

Die Syndik-Formation durchflog die ersten beiden Linien, ohne mit einer Mine in Berührung zu kommen. Es war frustrierend, aber die Chancen sprachen eher gegen eine Vielzahl von Treffern. Die dritte Linie war dann jedoch genau richtig platziert.

Ein Syndik-Jäger bekam einen direkten Treffer am Heck ab, die Mine ließ die hinteren Schilde zusammenbrechen und die Antriebseinheit explodieren, sodass er manövrierunfähig weitertrudelte. Ein Schlachtkreuzer steckte zwei Treffer ein, die eine einzelne Antriebseinheit außer Gefecht setzte. Es folgte eine kurze Pause, während der die Schiffe weiterflogen, dann erreichten sie die vierte und fünfte Linie. Diesmal mussten die Syndiks mehr Treffer hinnehmen, und ein Schwerer Kreuzer wurde gar aus seiner Flugbahn geschleudert, wobei er noch mehrere Antriebseinheiten eines Schlachtkreuzers gleich daneben zerstörte.

Inzwischen war den Syndiks klar geworden, dass sie in ein Hindernis geraten waren. Die beste Gegenmaßnahme wäre es, die Schiffe erneut zu drehen, damit die Bugschilde alle weiteren Treffer einstecken konnten. Dieses Manöver hätte aber bedeutet, dass sie ihre Antriebseinheiten nicht länger für das Bremsmanöver einsetzen konnten, und damit wären sie zu schnell, um die Formation Gamma abzufangen. Geary war davon ausgegangen, dass die Syndik-Führer lieber ein paar Treffer einstecken würden, anstatt sich die Gelegenheit entgehen zu lassen, das Feuer auf die Allianz-Schiffe zu eröffnen. Wären die Syndiks mit allen Minen gleichzeitig kollidiert und hätten dementsprechende Verluste erlitten, wäre der Angriff vermutlich abgeblasen worden. Da aber mal ein, mal zwei Treffer zu verzeichnen waren und das Hauptaugenmerk auf der scheinbar schutzlosen Formation Gamma lag, wurde das Ganze von deren Befehlshaber offensichtlich als nicht so ernst gesehen, bis es zu spät war.

Weitere Treffer waren zu verzeichnen, da die Syndiks immer neue Linien durchflogen. Jede Mine schwächte die Schilde ein wenig mehr und ließ die Schäden Schritt für Schritt größer werden. Inzwischen musste der Syndik-Commander sich Sorgen machen, denn die getroffenen Schiffe fielen bereits zurück und würden womöglich nicht mehr folgen können, wenn die Flotte nach dem Beschuss von Gamma beschleunigte.

»Captain Tulev hat Geister abgefeuert«, meldete Desjani. »Sieht so aus, als wären das alle Geister, die er zur Verfügung hat. Sie werden genau in dem Moment auf die Syndiks treffen, wenn die die letzte Linie aus Minen hinter sich lassen.«

»Guter Zug«, sagte Geary.

Drei Minen in der letzten Linie flammten auf, als sie mit den Schiffen in Kontakt kamen, dann nahmen die Syndik-Schiffe Kurs auf die Formation Gamma. Augenblicke später kamen ihnen die Geister entgegen. Durch die hohe relative Geschwindigkeit verfehlten einige der Raketen ihr Ziel, aber der Rest traf auf die Schiffe, deren Schilde von den Minen bereits stark geschwächt waren und sich noch nicht regeneriert hatten. Ein weiterer Schlachtkreuzer erlitt Treffer an den Antriebssystemen, ein Jäger verging in einem Feuerball aus Trümmern, und zwei verbliebene Schwere Kreuzer wurden massiv zusammengeschossen. Außerdem verloren zwei der Schlachtschiffe gleich mehrere Antriebseinheiten.

»Passen Sie den Kurs an, um die Syndiks abzufangen«, wies Geary Desjani an und gab den gleichen Befehl an Captain Duellos von der Formation Bravo. Die übrigen Schiffe seiner Formation würden den Flugmanövern der Dauntless folgen, während Desjani leichte Korrekturen beim Kurs und bei der Geschwindigkeit vornahm, um auf den besten Abfangkurs zu gehen.

»Wir werden bald selbst ein Bremsmanöver einleiten müssen«, betonte sie.

Geary schaute auf sein Display. »An alle Einheiten der Formation Delta: Korrigieren Sie die Ausrichtung Ihrer Schiffe um hundertachtzig Grad.« Damit würden die Allianz-Schiffe sich so drehen, dass die Hauptantriebssysteme nach hinten wiesen. »Beginnen Sie, auf 0,1 Licht abzubremsen bei Zeit drei eins.«

Tulev hatte seine Schlachtkreuzer so ausgerichtet, dass sie den Syndiks zugewandt waren. Zugleich waren sie so positioniert, dass sie einen Schutzschild vor der Goblin bildeten. Die Syndik-Formation wurde durch die beschädigten Schiffe, die ihre Position nicht halten konnten, zwar immer weiter auseinandergerissen, doch sie zielte weiter auf die Allianz-Formation zu und verfügte immer noch über mehr als die doppelte Feuerkraft, die Tulevs Streitmacht aufbieten konnte.

Geary stutzte, da er zu verstehen versuchte, was er soeben gesehen hatte.

Desjani grinste breit. »Genial!«

Tulev hatte seine Schiffe drehen und auf maximale Beschleunigung genau in dem Moment gehen lassen, als es für die Syndiks zu spät war zu reagieren, aber noch gerade rechtzeitig, um dem Gegner den Weg abzuschneiden. Das Manöver erforderte ein absolut perfektes Timing, und Tulev hatte genau das geschafft. Gleichzeitig hatte er ein Sperrfeuer aus Kartätschen auf die vordersten Syndik-Schiffe gerichtet, die bereits auf Tulevs Schiffe schossen, dabei aber nur auf jenen Punkt zielten, an dem die Formation noch anzutreffen gewesen wären, hätte sie ihre Geschwindigkeit beibehalten. So konnten die Syndiks erst mit Verspätung an der Stelle auf die Allianz-Kriegsschiffe zielen, wo sie sich tatsächlich befanden. Die beiden führenden Schlachtschiffe schienen in Flammen zu stehen, als die konzentrierte Salve aus Kartätschen auf ihre Schilde traf. »Er hat sie erwischt!«, jubelte Desjani, als die Sensoren der Dauntless anzeigten, dass beide Schiffe schwer beschädigt worden waren.

Dennoch verblieben immer noch etliche große Syndik-Schiffe, die an Tulevs Formation vorbeizogen. Die Schilde der Allianz-Schiffe rings um die Goblin blitzten und flammten auf, als der Beschuss durch die Syndik-Formation sein Ziel erreichte. »Die Leviathan hat mehrere Treffer abbekommen«, meldete ein Wachhabender. »Die Dragon hat zwei Antriebseinheiten verloren sowie die Hauptsteuerkontrolle. Die Steadfast meldet, die Höllenspeer-Batterien Eins Alpha und Drei Alpha sind ausgefallen und haben mehrere Treffer abbekommen. Die Valiant wurde mittschiffs schwer beschädigt, feuert aber weiter.«

Geary ballte die Fäuste und versuchte nicht daran zu denken, wie viele Matrosen auf diesen Schiffen ihr Leben verloren. Wenn er einen oder mehrere Schlachtkreuzer verlieren sollte, wäre das ein hoher Preis, ganz gleich welche Verluste sie den Syndiks zugefügt hatten.

»Die meisten schweren Syndik-Schiffe haben sich aus der Feuerreichweite der Formation Gamma entfernt«, meldete ein Wachhabender.

Während Geary die aktuellen Schadensmeldungen las, die von seinen Schlachtkreuzern eingingen, wurde ihm bewusst, dass die den Syndiks durch Minen, Geister und Kartätschen zugefügten Schäden seine eigenen Schiffe gerettet hatten. Diese Treffer hatten dafür gesorgt, dass die Syndiks zu einer breit gefächerten Formation gezwungen worden waren, weshalb der Beschuss nicht so konzentriert ausfallen konnte und die Schilde der Allianz-Schiffe länger durchgehalten hatten, als es bei einer geschlossenen Formation des Feindes der Fall gewesen wäre. »Was ist mit der Goblin

»Mehrere Treffer, aber keine schweren Schäden.«

Er atmete erleichtert auf. Tulevs Schlachtkreuzer hatten zurückgeschlagen, als die Syndiks vorbeiflogen, und ihren Schiffen weitere Treffer zugefügt. Anders als die Kriegsschiffe der Allianz konnten die Syndiks nicht auf Verstärkung hoffen, die ihnen zu Hilfe eilte. Sie mussten zwangsläufig die Flucht ergreifen, aber vielen von ihnen war es nicht möglich, schnell zu entkommen. Bedauerlicherweise waren aber immer noch zu viele Schiffe in der Lage, ihnen zu entwischen.

Wieder ballte Geary die Faust und schlug auf die Armlehne. Er hatte sich zuvor einige Male gefragt, warum sich ausgerechnet an dieser Stelle der Lehne keine Kontrollen befanden, und nun wurde ihm endlich klar, dass man den Bereich ganz bewusst freigehalten hatte, damit frustrierte Commander mit der Faust draufschlagen konnten.

»Die haben noch immer fünf Schlachtschiffe, die kaum beschädigt sind, und drei Schwere Kreuzer.« Die Syndik-Formation dehnte sich weiter und weiter aus, da die unverändert flugtüchtigen Schiffe davonrasten, während die beschädigten Einheiten ihnen nur mühsam folgten. »Die können wir nicht einholen. Verdammt.«

»Das müssen wir auch gar nicht«, gab Desjani tonlos zurück. »Es sei denn, ich irre mich.«

»Wie meinen Sie das?«

Sie deutete auf die Spitze der Syndik-Flotte. »Da draußen ist ein Commander unterwegs, der jetzt die Hälfte seiner Streitmacht verloren hat — oder verloren haben wird, sobald wir uns die beschädigten Schiffe vorgenommen haben. Die verbliebenen Einheiten stellen für uns keine Bedrohung dar, die uns davon abhalten könnten, das zu tun, was wir in diesem System tun wollen. Der Commander weiß, er kann bestenfalls auf ein Leben im Arbeitslager hoffen. Ein Erschießungskommando ist wahrscheinlicher, auch wenn wir von Bestrafungen gehört haben, die unter dem Deckmantel der ›freiwilligen Teilnahme an medizinischen Forschungen‹ geführt werden und nichts anderes bedeuten, als dass die Betroffenen zu Tode gefoltert werden.«

Geary betrachtete sein Display. »Sie glauben, dieser Commander wird es vorziehen, im Kampf zu sterben?«

»Das ist vielleicht grundsätzlich nicht die beste Lösung, es sei denn, einen erwartet ohnehin der Tod.« Wieder zeigte Desjani auf die Darstellung. »Sie sind schon drauf und dran.« Die intakten und die leicht beschädigten Schlachtschiffe bremsten tatsächlich ab und kehrten zu den schwer beschädigten Schwesterschiffen zurück. »Ob sie nun verzweifelt sind oder nicht«, merkte sie an, »es ist ein tapferer Zug von diesen Schiffen.«

Als Geary hörte, dass Desjani diese Syndiks als tapfer bezeichnete, horchte er auf. Sie war im Begriff, den Feind als menschliches Wesen wahrzunehmen. Er würde sie warnen müssen, dass solche Empfindungen ihr zwar helfen konnten, das Verhalten des Gegners besser zu verstehen, dass es aber damit auch schwieriger wurde, das Notwendige zu tun, wenn es getan werden musste — beispielsweise die tapferen Matrosen auf diesen tapferen Schiffen zu töten.

Abfangpunkte wurden in rascher Folge auf seinem Display aktualisiert, während die Syndiks weiter die Geschwindigkeit drosselten. »Ich werde diese Formation unter die Syndiks bringen, während Formation Bravo darüber in Position gehen soll. Bravo wird in der Lage sein, fünfzehn Minuten nach unseren Salven das Feuer zu eröffnen. Wir wenden dann und greifen sie danach erneut an.« Geary erteilte die erforderlichen Befehle und ließ die Formation Delta leicht nach Backbord und nach unten fliegen, während die Formation Bravo ihren Kurs nach Steuerbord und nach oben korrigieren sollte.

Tulev hatte seine Begleitschiffe dem davonfliegenden Feind hinterhergeschickt. In diesem Moment verging einer der beschädigten Schweren Kreuzer in einer Explosion, da die Allianz-Schiffe ihn erneut unter massiven Beschuss genommen hatten.

Geary stutzte und sah sich die Bewegungen der Syndik-Schlachtschiffe genauer an. »Eingreiftruppe Gamma, holen Sie Ihre Eskorten zurück, sonst sehen die sich gleich Schlachtschiffen gegenüber. Lassen Sie sie eine Position außerhalb der Feuerreichweite des Feindes einnehmen, damit sie auf alle Einheiten schießen können, die zurückfallen und nicht länger vom Rest der Streitmacht geschützt werden.« So wie Wölfe, die einer fliehenden Herde nachliefen und sich auf jedes Tier stürzten, das strauchelte und den Anschluss an die Gruppe verlor.

Es würde allerdings noch einige Minuten dauern, bevor der Befehl die Eskorten erreichte, und es war zu hoffen, dass die Syndiks noch etwas länger brauchten, um ihre Formation zu ordnen.

Die Syndiks brachten ihre Schiffe eben in eine grob würfelförmige Aufstellung, als sich Geary mit der Formation Delta unter sie begab und von dort mit allen Waffen auf die untersten Schiffe feuern ließ. Zwei beschädigte Schlachtkreuzer bekamen weitere Treffer ab, drei Schlachtschiffe erlitten schwere Schäden, und die Schweren Kreuzer sowie die wenigen überlebenden Jäger wurden durch das Feuer der Allianz-Schiffe schlicht ausgelöscht.

Fünfzehn Minuten später ließ Geary seine Formation in einer ausholenden Kurve wenden, da schob sich die Formation Bravo von oben über die Syndik-Flotte und zerschoss zwei Schlachtschiffe und einen der verbliebenen Schlachtkreuzer.

Geary betätigte die Komm-Kontrolle, als die Formation Delta sich wieder im Anflug auf den Gegner befand. »An den Befehlshaber der Syndik-Flotte, die von uns angegriffen wird. Ihre Situation ist aussichtslos. Ergeben Sie sich, dann werden Sie und die Besatzungen Ihrer Schiffe entsprechend dem Kriegsrecht behandelt.«

Es kam keine Antwort, aber damit hatte er auch nicht gerechnet. Wahrscheinlich traf Desjanis Vermutung zu, und der Syndik-Commander hatte längst beschlossen, dass ein Tod in der Schlacht jenem Schicksal vorzuziehen war, das seine Vorgesetzten andernfalls für ihn vorsahen.

Der Syndik-Würfel schrumpfte allmählich zu einem flachen Quadrat zusammen und kam nur noch langsam voran, da die halbwegs intakten Schiffe sich an die Geschwindigkeit der stark beschädigten Einheiten anpassten. Die Formation Delta nahm die Restflotte unter Beschuss, danach waren nur noch zwei Schlachtschiffe funktionstüchtig. Der zweite Vorüberflug der Formation Bravo zerschlug dann die noch verbliebenen Reste der Syndik-Streitmacht, und als Bravo sich entfernte, explodierte eines der Syndik-Schiffe wegen eines überhitzten Kerns.

Geary atmete gedehnt aus und musterte die Wolke aus Rettungskapseln, die sich auf den Weg in Sicherheit begaben. »Wie wahrscheinlich ist es wohl, dass der Syndik-Befehlshaber mit diesem letzten Schlachtschiff untergegangen ist?«, fragte er in den Raum.

Desjani nickte nur.

Rione deutete auf das Display, auf dem zu sehen war, wie sich Allianz-Schiffe den Wracks näherten, um sicherzustellen, dass alle feindlichen Einheiten tatsächlich so vollständig zerstört worden waren, dass die Syndiks mit den Überresten nichts mehr anfangen konnten. »Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Sieg, Captain Geary.«

»Sie haben uns auf die Idee gebracht«, gab Geary zurück.

Wieder nickte Desjani. »Ein abschreckendes Beispiel dafür, wenn man das macht, was der Gegner von einem erwartet.«

»Ja. Und der Trick besteht darin, herauszufinden, was der Gegner von einem erwartet, damit man weiß, was man nicht machen sollte.« Er sah sich die Anzeigen an, die den Zustand seiner Flotte zeigten. »An alle Einheiten: Kehren Sie zur Dauntless zurück und nehmen Sie die allgemeine Flottenformation ein. Captain Tulev, ich brauche Ihre Schlachtkreuzer und die Eskorten mit den Hilfsschiffen, damit die Sie unterstützen können. Lassen Sie mich so bald wie möglich die geschätzten Reparaturzeiten für Ihre Schiffe wissen. An alle Schiffe der Formation Gamma: hervorragende Arbeit.«

Desjani sah ihn von der Seite an. »Werden wir Sancere bald verlassen?«

»Ganz genau.« Geary musterte das Systemdisplay und dachte daran, auf wie viele Werften, Orbitaleinrichtungen und militärische Anlagen die Allianz-Flotte bei der Ankunft in diesem System gestoßen war. Nur wenig davon existierte jetzt noch. Wollen wir doch mal sehen, ob die Syndiks das ihren Leuten auch noch als Sieg verkaufen können. »Wir haben hier so viel Schaden angerichtet wie nötig. Außerdem werden wir bei Ilion gebraucht. Wenn wir Glück haben, warten da einige Schiffe, die sich uns wieder anschließen wollen.«

»Und denen eine große Syndik-Streitmacht im Nacken sitzen wird«, fügte Rione an.

»Ja. Ich sollte wohl besser veranlassen, dass die Hilfsschiffe während des Transits mehr Waffen und mehr Brennstoffzellen herstellen. Ich vermute, wir können beides bei Ilion gut gebrauchen.«

Bevor sie in den Sprung überwechselten, nahm sich Geary noch die Zeit, um unter vier Augen mit Commander Cresida zu reden. »Wären Sie nicht auf die Idee gekommen, das Hypernet-Portal kontrolliert zusammenbrechen zu lassen, dann würden wir uns jetzt sehr wahrscheinlich nicht mehr unterhalten können. Als Befehlshaber der Flotte kann ich Sie mit dem Silbernen Nebel auszeichnen, und genau das werde ich hiermit auch machen. Ich hoffe, es stört Sie nicht, dass die lobende Erwähnung etwas vage gehalten ist.«

Cresida errötete vor Freude. »Danke, Sir. Ich hoffe, wir werden diesen Algorithmus nicht noch einmal anwenden müssen.«

»Das hoffe ich auch«, stimmte er ihr zu. »Als Befehlshaberin einer eigenständigen Formation haben Sie hervorragende Arbeit geleistet.« Er hielt kurz inne. »Ich befördere Sie außerdem hiermit zum Captain. Meinen Glückwunsch, das haben Sie sich redlich verdient. Wenn die Zeit es erlaubt, werden wir eine angemessene Zeremonie bei Ilion nachholen.«

»Captain?« Sie lächelte und sah ihn verblüfft an. »Vielen Dank, Sir. Ich weiß nicht, was ich noch sagen soll.«

»Sie müssen gar nichts sagen. Schließlich haben Sie sich genau das verdient. Die Eingreiftruppe Furious hat sich für diese Flotte als äußerst wertvolle Einheit erwiesen.« Geary lehnte sich zurück und entspannte sich ein wenig, nachdem der formelle Teil der Besprechung erledigt war. »Commander Cres… oh, verzeihen Sie. Captain Cresida, es gibt da eine Sache, die mich rätseln lässt.« Sie beobachtete ihn aufmerksam, auch wenn die erste offizielle Anrede mit ihrem neuen Dienstgrad sie unwillkürlich grinsen ließ. »Als das Portal zerstört wurde, was geschah da mit den Schiffen, die möglicherweise auf dem Weg nach Sancere waren?«

»Da gibt es zwei Möglichkeiten, Sir«, antwortete sie. »Als der Pfad zwischen Sancere und dem Portal, von dem diese Schiffe kamen, unterbrochen wurde, ist es denkbar, dass alles auf diesem Pfad zerstört wurde.«

Geary nickte und malte sich aus, wie Schiffe ohne eine Vorwarnung vernichtet wurden. Feindliche Schiffe zwar, dennoch … »Und die andere Möglichkeit?«

»Die wird für die wahrscheinlichere gehalten, Sir«, erklärte Cresida. »Man glaubt, wenn der Pfad aufhört zu existieren, dann kehren die betroffenen Schiffe einfach in den Normalraum zurück.«

»Das ist alles?« Kaum hatte er ausgesprochen, wurde ihm die Bedeutung dieser Möglichkeit bewusst. »Sie kehren in den Normalraum zurück? Irgendwo zwischen Sancere und dem Stern, von dem sie abgeflogen sind?«

»Ja, Sir.«

»Was an einem Punkt sein könnte, der sehr weit vom nächsten Stern entfernt ist«, fügte Geary hinzu.

»Richtig, Sir. Mit etwas Glück, kluger Rationierung und einigen kreativen Lösungen, um Abfälle zu verwerten, verbrauchte Luft zu regenerieren und Gemüse und Ähnliches anzupflanzen, sollten sie in der Lage sein, es bis zum nächsten Stern zu schaffen, von wo aus sie durch einen Sprungpunkt in Sicherheit gelangen können.«

»Aber selbst wenn der nächste Stern nur ein Lichtjahr entfernt ist, würde es Jahre dauern, bis sie ihn erreichen.«

»Ja, vor allem, wenn man bedenkt, dass sie sparsam mit ihren Antriebsreserven umgehen müssen. Wahrscheinlich sind es mindestens zehn Jahre, vermutlich aber noch viel mehr.«

Geary schüttelte den Kopf. »Ich schätze, das ist besser als zu sterben. Sie könnten einige ihrer Rettungskapseln benutzen und den größten Teil der Crew in Tiefschlaf versetzen, ohne die Kapseln zu starten. Damit würden die Vorräte deutlich länger reichen. Allerdings möchte ich keiner von denjenigen sein, die wach bleiben müssen. Die werden lange Zeit auf einen Stern starren, der nur sehr, sehr langsam größer wird.«

»Na ja, es ist ja nicht so, als würden wir morgen schon wieder zu Hause sein«, warf Cresida ironisch ein.

»Stimmt. Und wenn wir dafür gesorgt haben, dass einige Syndik-Kriegsschiffe für die nächsten zehn Jahre zwischen den Sternen festsitzen, dürfte das der Allianz zumindest ein wenig helfen.« Er lächelte flüchtig. »Vielleicht erfahren sie ja, wenn sie den nächsten Stern erreichen, dass der Krieg seit Jahren vorbei ist. Ich frage mich, was für ein Gefühl das wäre.«

Cresida schwieg einen Moment lang. »Manche von uns fragen sich, ob dieser Krieg jemals ein Ende nehmen wird oder ob wir und die Syndiks immer weiter aufeinander losgehen werden.«

Er musterte sie und hielt sich vor Augen, dass Cresida ihr Leben lang nichts anderes als diesen Krieg gekannt hatte, dessen Anfänge schon Jahrzehnte vor ihrer Geburt lagen. »Ich vermute, manchmal muss es einem vorkommen, als würde der Krieg schon ewig toben. Aber es muss irgendeine Möglichkeit geben, diesen Konflikt so zu beenden, dass die Allianz sicher ist und die Syndiks nicht wieder einen Angriff starten.« Dabei fiel ihm wieder ein, welche verheerende Zerstörungskraft die Hypernet-Portale besaßen. Mit Hilfe der Portale wäre es möglich, den Krieg zu beenden und die Bedrohung durch die Syndiks aus der Welt zu schaffen. Werde ich wohl jemals zu der Ansicht gelangen, dass die Vernichtung der Portale die einzige Lösung ist? Oder schlimmer noch: dass es die richtige Lösung ist? »Wir sehen uns bei Ilion, Captain.«

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