PROLOG

Der Kapitän blickte auf. Im Licht der Schreibtischlampe wirkte sein Gesicht, als bestünde es aus dunklen Tälern und aus gezackten Gipfeln. Ein Bullauge stand der Som­mernacht einer fremden Welt offen.

»Nun?« sagte er.

»Ich habe es übersetzen lassen, Sir«, antwortete der Soziotechniker. »Ich mußte von den modernen Sprachen zurück extrapolieren, deshalb hat es so lange gedauert. Aber im Laufe meiner Arbeit habe ich genügend gelernt, um mit diesen... Geschöpfen sprechen zu kön­nen.«

»Gut«, brummte der Kapitän. »Jetzt kriegen wir viel­leicht doch noch heraus, was das Ganze soll. Donner und Blitz! Ich hab' hier draußen mit allem möglichen gerech­net, aber nicht damit.!«

»Ich weiß, wie Ihnen zumute ist, Sir. Selbst mit den ganzen greifbaren Beweisen vor Augen fiel es mir immer noch schwer, dem Bericht zu glauben.«

»Schon gut, ich will ihn sofort lesen. Man bekommt ja hier doch keine Ruhe.« Der Kapitän entließ den Soziotechniker mit einem Kopfnicken.

Einen Augenblick lang saß der Kapitän unbewegt da, sah das Dokument an, ohne es dabei wirklich zu sehen. Das Buch selbst war eindrucksvoll antik gewesen, Unzialen auf Pergament, zwischen massiven Deckeln. Diese Übersetzung hingegen war ganz prosaisch mit der Maschine geschrieben. Und doch hatte er beinahe Angst, die Seiten umzublättern, Angst vor dem, was er vielleicht erfahren würde. Vor mehr als tausend Jahren hatte es eine schreckliche Katastrophe gegeben; das Echo ihrer Nachwirkungen war noch zu vernehmen. Der Kapitän kam sich sehr klein und einsam vor. Die Heimat war fern. Und doch... Er begann zu lesen.

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