5


Es dauerte noch eine halbe Stunde, bis sie aufbrechen konnten. Der seltsame Transportschlitten, den die Jared aus den Teilen eines kleinen Moroni-Gleiters konstruiert hatten, war wie durch ein Wunder fast unbeschädigt geblieben, und mit vereinten Kräften konnten sie die zentnerschwere Bombe und den wesentlich leichteren Taktikcomputer aufladen. Allerdings vertraute Charity der angeschlagenen Steuerungsanlage nicht mehr.

Charity drängte zum Aufbruch. Nach ihrer Erinnerung konnte der Sonnenaufgang im Gebiet von MacDonald in jedem Moment beginnen. Ihre Schutzanzüge waren alt, und nach Jahrzehnten ohne regelmäßige Wartung bargen sie mehr als nur ein kleines Risiko für ihre Träger. Und im Vakuum war es einfacher, einen Anzug zu heizen. Eine Überhitzung dagegen war viel schwieriger zu verhindern, und die Wahrscheinlichkeit, daß sie in der Sonnenhitze Probleme bekommen würden, war hoch. In ihrer momentanen Situation konnte ein Problem nur tödlicher Natur sein. Es gab keine Bagatellen in einer von Menschen und sogar von Moroni verlassenen Gegend.

Der Transportschlitten schwebte einen halben Meter über dem Mondstaub, der unter dem Druck des Feldes geringfügig nachgab. Soweit sie die Erklärungen der Jared verstanden hatte, verteilte das Feld einfach das Gewicht des Schlittens und seiner Ladung auf eine größere Fläche und in die Tiefe hinein. Platz war knapp bemessen, und keiner von ihnen konnte sich auf dem Schlitten von den vergangenen Strapazen erholen oder sich auf die kommenden Strapazen vorbereiten. Mit einer größeren Energiezelle hätte der Schlitten auch fliegen können wie der Gleiter, aus dessen ausgeschlachtetem Wrack er hervorgegangen war, aber das Gewicht einer solchen Zelle hätte seine Kapazität weit überstiegen - und ein Gleiter mit einem Schleppkabel zur Stromversorgung machte wenig Sinn.

Ihr Weg führte sie ziemlich genau an der Furche entlang, die die HOME RUN in den Mondboden gezogen hatte. Damit bewegten sie sich zwar fast parallel zum Massetreiber, aber die Abweichungen von der geplanten Bahn hatten sie weit über das Gelände hinausgetragen, und sie befanden sich in der Nähe der Wendeschleife, wo die leeren Boosterkäfige des Massetreibers umgelenkt und in die Ladehallen dirigiert wurden. Der Anfang der Beschleunigungsstrecke mußte irgendwo dort vor ihnen liegen, und Charity wollte den Weg durch die große Verladerampe, die sich seitlich von ihnen befinden mußten, um jeden Preis vermeiden.

Der Mondstaub wallte bei jedem Schritt um ihre Stiefel herum auf, blieb dann reglos in der Luft hängen, bevor er sich wie in Zeitlupe wieder senkte. Trotz der schweren Anzüge konnten sie sich leicht bewegen, verzögert wie in tiefem Wasser, aber ohne erkennbare Anstrengung. Skudder und Harris zogen mit improvisierten Riemen den Schlitten hinter sich her. Keiner von ihnen wollte riskieren, die Steuerungsanlage des Schlittens zu benutzen, mit dem Risiko, den Schlitten ganz zu verlieren. Es war ein bizarres, beinahe absurdes Bild - zwei Männer stemmten sich in Gurte und zogen einen Schlitten, der nicht auf Kufen über den unwegsamen Boden glitt, sondern in Kniehöhe schwebte, wie von Geisterhand getragen. Zusammen mit den anderen, die neben und vor ihnen dahinstapften, wirkten sie wie eine Polarexpedition, die zur falschen Zeit am falschen Ort war, auf der Suche nach Eis, das es auf diesem Himmelskörper seit Jahrmilliarden nicht mehr gab. Charity und Dubois leuchteten mit den Scheinwerfern den Weg ab, und hin und wieder stocherten sie mit dem Kolben ihrer Waffen im Mondstaub, um sich zu vergewissern, daß der Untergrund stabil war. Henderson, Steiner und Estevez gingen neben dem Schlitten, die entsicherten Gewehre in den Händen. In regelmäßigen Abständen lösten sie einander in den verschiedenen Rollen ab.

Auf diese Weise konnten sie in drei Stunden etwa zwölf Kilometer zurücklegen, bevor die Anstrengung sie langsamer werden ließ. Das Gelände wurde zerklüfteter, immer häufiger schoben sich Felsen wie spitze Zähne aus dem Mondstaub in die Höhe, und Geröll lag an den Hängen, die unmerklich immer mehr Neigung bekamen. Nach anderthalb Kilometern erreichten sie das Ende der Furche, die ihr Schiff hinterlassen hatte.

»Ein ziemliches Stück«, sagte Skudder, der wie Harris inzwischen zum dritten Mal vor dem Schlitten stand und deutlich schwerer atmete als am Beginn des Marsches.

Charity musterte mit leichtem Entsetzen die großen Felsbrocken, die den Anfang der Schleifspur säumten. Die HOME RUN hatte keinen davon erfaßt, zu ihrer aller Glück, denn an diesen großen Felsgebilden wäre die Hülle zerschellt wie eine Eierschale. Trümmerstücke, die sich beim ersten Aufprall gelöst haben mußten, lagen in kleinen und größeren Kratern.

»Wir haben viel Glück gehabt«, meinte Charity nur. »Legen wir eine kleine Rast ein. Wir haben vielleicht die Hälfte geschafft, und von hier an wird es nur noch unübersichtlicher.«

Sie bugsierten den Schlitten an ein vier Meter hohes Bruchstück eines Triebwerks heran und hockten sich in ihren Druckanzügen in die Senke, die die Wucht des Aufpralls gegraben hatte. Das pulverisierte Gestein schwebte wie federleichter Nebel um sie herum und senkte sich erst wieder, als sie eine Weile ruhig gesessen hatten.

Die Nahrungsaufnahme erforderte glücklicherweise mehr Geschicklichkeit als körperliche Anstrengung. Sie mußten kleine Tuben oder Flaschen an eine Öffnung vor dem Helmkinn anschließen. Innen im Helm war ein kleiner mechanischer Greifarm angebracht, dessen einzige Funktion es war, einen Schlauch bis zwischen die Lippen des Trägers zu führen. Preßte man den Behälter außen am Helm zusammen, dann gelangte bei offener Kupplung ein geschmackloser und farbloser Nährstoffbrei in den Mund des Unglücklichen, der in dem Druckanzug steckte.

Charity hing dunklen Gedanken nach, während sie lustlos auf der zweiten Tube herumdrückte, die angeblich Putenfleisch und Senfsoße enthielt. Der pappige Geschmack lenkte ihre Erinnerungen zu einen anderem Teil der Vergangenheit, die vor sechzig Jahren spurlos verschwunden war. Und das wiederum erinnerte sie an ein Versprechen. Nun, dieses Versprechen würde sie halten können.

»Skudder«, sagte sie.

»Ja?« Er drückte an einer eigenen Plastiktube herum, deren Inhalt ihm keine echte Begeisterung entlocken konnte.

»Du wolltest doch wissen, woher der Name MacDonald stammt«, sagte sie. Er nickte in seinem Helm. »Nun«, sagte sie und hob die dritte Tube, die sie in der Hand hielt, »sie waren berühmt für so etwas hier.«

Er verzichtete auf eine Antwort.

»Damals mußte man nicht auf den Mond, um solche Köstlichkeiten zu genießen«, fügte sie mit aufgesetzter Wehmut hinzu. »Damals, vor sechzig Jahren, da ging man einfach auf die andere Straßenseite oder setzte sich ins Auto; und schon war man da. Jeder konnte sich so etwas leisten.«

»Die gute, alte Zeit«, spottete Harris.

»Ja«, sagte sie grinsend. Dann drückte sie noch ein letztes Mal die Tube Putenfleisch in Senfsoße zusammen. Ihr Grinsen verschwand.

Verdammt, sie vermißte es tatsächlich.

»Vielleicht hat die Invasion auch ihre guten Seiten«, murmelte Skudder zwischen zwei Bissen.

Gerade als sie zu einer Antwort ansetzte, bemerkte sie aus den Augenwinkeln ein metallisches Blinken am Horizont.

»Funk aus«, sagte sie und ließ sich auf die Knie fallen. Die anderen starrten sie sekundenlang überrascht an. Wertvolle Zeit verstrich, bevor sie ohne weitere Worte gehorchten. Sie duckten sich nebeneinander in den Krater. Charity spähte aus der Deckung des zertrümmerten Triebwerks heraus die Furche entlang, die sie gekommen waren.

Acht silberne Scheiben bewegten sich auf den Absturzort der HOME RUN zu. Sie kamen aus der Richtung der Verladerampen oder von der dahinterliegenden Grube II. Charity hielt den Atem an und wartete auf die Kursänderung. Die Scheiben flogen einen leichten Bogen, näherten sich dann dem Boden und flogen weiter an der Furche entlang, noch immer dem Absturzort entgegen. Sie atmete erleichtert auf. Ein Mann robbte an ihre Seite. Trotz des abgeschalteten Helmlichts erkannte sie Skudder. Er tippte ihr rechtes Handgelenk an, und sie bemerkte, daß sie noch immer die Tube in der Hand hielt. Wütend verriegelte sie den Anschluß und befreite sich von dem Behälter.

Sie ließ den Helm zu ihm kippen, bis die Visierscheiben aneinanderlagen.

»Neun oder zehn Kilometer«, sagte sie mit gesenkter Stimme.

»Sie haben uns nicht entdeckt«, sagte Skudder mit mehr Sicherheit, als sie empfand. Sie entschloß sich, seinem Instinkt zu vertrauen.

»Fliegen zum Wrack«, sagte sie. »Also sind sie doch hier oben.«

»Ich vermute, daß sie das Wrack gründlich untersuchen werden«, versetzte Skudder. »Wie lange wird es dauern, bis sie bemerken, daß es Überlebende gegeben hat?«

»Keine Ahnung«, sagte sie. »In dem Durcheinander merken sie es nie, oder vielleicht schon nach zehn Minuten. Wir haben Spuren hinterlassen.« Sie stieß einen stummen Fluch aus. »Verdammt, wir sind viel zu sorglos gewesen.«

»Sie müssen uns erst mal finden.«

»Unsere Fußabdrücke werden noch in Millionen Jahre zu sehen sein«, versetzte sie grimmig, »viele kleine Schritte für einen Menschen ...«

»Was?«

»Vergiß es. Ich muß langsam mal auf das achten, was ich so rede.« Die Gleiter näherten sich inzwischen dem Horizont. »Wenn sie außer Sicht sind, packen wir ein und verschwinden.«

»Wohin?«

Sie sah nach hinten, wo die andern kauerten, die kein Wort von ihrer Diskussion mitbekommen konnten. »Zum Massetreiber. In zwei Stunden können wir dort sein, wenn wir ein wenig Glück haben.«

»Wäre ja mal etwas anderes«, meinte Skudder sarkastisch. »Dir ist klar, daß wir genau in ihre Arme laufen werden?«

»Wir haben keine andere Wahl«, bekannte sie offen. »Kein Sauerstoff, keine Deckung. Hier draußen sammeln sie uns ein wie Fallobst. Zwischen den Hallen und Maschinenanlagen können sie uns wenigstens nicht orten, und das Gelände ist unübersichtlich. Wir könnten uns Jahre dort versteckt halten. Und wenn die Schienenbahnen noch funktionieren, können wir in einer halben Stunde tausend Kilometer zwischen sie und uns legen.«

»Wenn man uns nicht am Fahrkartenschalter erwischt«, sagte er mit spürbaren Widerwillen. »Ich fürchte, du hast recht. Uns gehen langsam die Möglichkeiten aus.«

»Nur gut, daß wir gerade Rast gemacht haben«, murmelte sie und blickte zu dem aufragenden Antriebsteil, unter das sie sich geduckt hatten. »Dieser ganze Schrott hat uns wenigstens vor ihren Ortungsgeräten abgeschirmt.«

Eine Vierergruppe senkte sich plötzlich herab und verschwand hinter dem Horizont. Vermutlich waren sie gelandet, während die anderen vier zur Sicherheit ihre Position beibehielten.

»Warum haben die so lange gebraucht?« sagte Charity. »Das frage ich mich schon die ganze Zeit. Selbst wenn sie am anderen Ende von Grube II gewesen wären, hätten sie nur ein paar Minuten gebraucht, bevor sie über uns gewesen wären. Wir hätten keine Chance gehabt. Und sie wußten, daß wir kommen. Wir haben uns laut genug angekündigt.«

»Sie haben uns schließlich abgeschossen«, stimmte Skudder zu.

»Warum also erst jetzt?« Sie runzelte die Stirn. »Oder kommen die gar nicht von der Basis?«

»Wie meinst du das?«

»Die Moroni-Anlagen müssen ja nicht hier sein. Vielleicht liegen wir ganz falsch.« Sie lachte. »Im wahrsten Sinne des Wortes.«

Die zweite Vierergruppe verlor an Höhe und verließ ihre Sicherungsformation. Im nächsten Moment waren alle Gleiter außer Sicht.

Charity schaltete das Funkgerät auf dem militärischen Kanal ein, der nur geringe Leistung hatte. »Los, verschwinden wir«, sagte sie und bedeutete den anderen, ihr zu folgen. »Wenn wir mit heiler Haut hinter die Hügelkette kommen, haben wir sie erst mal abgehängt.«

Sie packten hastig zusammen und setzten den Transportschlitten in Bewegung, wobei jeder sich bemühte, den westlichen Horizont im Auge zu behalten, ohne dabei aufzufallen. Innerhalb von zwanzig Minuten waren sie, in völliger Funkstille und mit vereinten Kräften den Transportschlitten ziehend, bis an die Hügelkette gelangt, die sich auf der anderen Seite als abgetragener Überrest eines ehemals riesigen Einschlagkraters zeigte, der inzwischen nicht mehr war als ein ziemlich langweiliges Plateau, bedeckt mit kleineren Kratern, die einige hundert Millionen Jahre jünger sein mochten. Im Schatten des sanft geschwungenen Kraterrandes stolperten sie auf dieses Plateau hinunter, und diesmal war ihr größtes Problem, ein Abgleiten des Schlittens zu verhindern. Charity gestattete sich ein Gefühl des Triumphes, als sie wohlbehalten im Krater angelangt waren.

So standen sie und rangen nach Luft, als plötzlich die Hügelkuppen in einem hellen Licht schimmerten, daß zunächst nur wenige hochragende Stellen erfaßte, sich dann aber langsam immer mehr ausbreitete. Es war, als zöge sich ein Saum aus weißem, kaltem Feuer über das Mondgestein. Dubois und Harris hatten ihre Waffen in den Händen, bevor sich irgend jemand bewegen konnte.

»Was ist das?« fragte Skudder, als er sich instinktiv hinter einen Felsbrocken geduckt hatte. Die anderen waren seinem Beispiel gefolgt. Er winkte hastig.

»Geh runter«, rief er. Das Licht war immer intensiver geworden. Charity blieb stehen, schutzlos auf der freien Fläche, die behandschuhten Fäuste in die Seite gestemmt. Sie schüttelte den Kopf, während sie von einem ihrer Begleiter zu den anderen sah, die ganz kleine Schar verteilt hinter dem spärlichen Sichtschutz, den Felsen und Staub bieten konnten.

Plötzlich begann sie aus vollem Halse zu lachen. Es war ein befreiendes Lachen, in dem schlagartig die ganze Last der letzten Stunden von ihr fiel, und obwohl es ein wenig hysterisch begann, wurde es immer lauter und kräftiger, je länger es dauerte. Sie lachte Tränen, hielt sich hilflos den Bauch und zeigte mit dem Finger auf ihre völlig entgeisterten Begleiter. Skudder rappelte sich auf, blieb aber auf Distanz, als wäre, was immer sie erwischt hatte, durchaus in der Lage, von Druckanzug zu Druckanzug auch ihn anzustecken. Womit er vollkommen recht hatte. Sie verlor beinahe das Gleichgewicht und stützte sich gegen einen Felsen hinter ihr. Vergessen waren die Moroni, die Jared, die Toten, vergessen war die Bombe.

»Was ist so verdammt komisch«, brüllte Skudder los. Sie versuchte mühsam, die Beherrschung zu wahren, und platzte wieder heraus.

»Keine Panik«, brachte sie schließlich heraus. Ihr Gesicht glättete sich, und sie streckte ihm die Hand entgegen. »Komm her«, sagte sie und unterdrückte einen weiteren Lachanfall. In dem Moment, in dem er zu ihr kam, schimmerte plötzlich auch ihr Helm in diesem Licht, und als er sich hastig umdrehte, sah er die Quelle dieses intensiven Lichtes.

»Jetzt«, sagte Charity mit unüberhörbarem Sarkasmus, »geht für uns die Sonne auf.«


*


Die Bunkerstadt hatte sich in den Wochen von Stones Abwesenheit nachhaltig verändert. Seit das Bombardement durch die Moroni-Streitkräfte beendet war, hielten die Jared auch die Oberfläche besetzt. Stellenweise war der Sand zu Glas geschmolzen, und die freien Flächen markierten die Stellen, an denen hochradioaktive Trümmer in der Luft abgefangener Raketen herabgestürzt waren, aber die Vegetation hatte den größten Teil der Ruinen von Köln bereits zurückerobert. Es war eine seltsam veränderte Vegetation, knorrige, schwarze Gewächse, deren blauschwarze Blätter keine Ähnlichkeit mit irdischen Pflanzen hatten. Es gab auch andere, pilzartige Formen, die Stone irgendwie an das Nest im Dom erinnerten.

Die Bunkerstadt selbst sah einem Nest täuschend ähnlich. Viele der unterirdischen Hallen und Gänge wurden nicht mehr beleuchtet, und das, was Stone in den anderen Räumen gesehen hatte, ließ ihn nicht gerade den Wunsch nach mehr Licht verspüren. Seitdem der Höhepunkt des Krieges zwischen Jared und Moroni überschritten war, waren die Ameisen unter den Jared in der Überzahl, und die Menschen, die in die Gemeinschaft der Jared aufgenommen worden waren, hatten sich in ihren Gewohnheiten ihren nichtmenschlichen Partnern angeglichen.

Glücklicherweise gab es noch ein paar Stockwerke nahe der Kommandozentrale, die in ihrem ursprünglichen Zustand belassen worden waren, und glücklicherweise befand sich dort auch sein Quartier. Stone hatte Zugang zu einem Computerraum, den er häufiger nutzte, seit die Jared angefangen hatten, die Kommandozentrale ihren Bedürfnissen entsprechend umzubauen. Die meiste Zeit verbrachte er allein, denn die Jared-Menschen waren ihm zunehmend unheimlich geworden in ihrer wortkargen, geistesabwesenden Verrücktheit, und anscheinend gab es in der Bunkerstadt außer ihm keinen normalen Menschen mehr. Die Tief Schlafkammern waren vollkommen leer, und außer der Handvoll Soldaten, die mit der HOME RUN gestartet waren, hatte er von den Menschen, die sich dem Krieg angeblich freiwillig angeschlossen hatten, keine Spur entdecken können.

»Paris«, murmelte er, den Blick auf die Papiere auf seinem Schreibtisch gerichtet. »Oder die Wastelands

»Urlaubspläne?« fragte eine Stimme von der Tür her. Stone wußte bereits, um wen es sich handelte, bevor er sich umdrehte. Außer ihm gab es nur noch ein Wesen mit Humor in der riesigen Bunkeranlage, und zu allem Überdruß entwickelte dieses Wesen einen ausgesprochen perfiden Humor.

Der Zwerg grinste boshaft. »Sie sehen in der Tat erholungsbedürftig aus, Governor«, spottete er. »Was machen die Unterlagen?«

Stone tippte mit dem Zeigefinger auf die Karten, die er vor sich ausgebreitet hatte. »Ich bin fertig«, sagte er. »Ich habe jedes Moroni-Depot eingezeichnet, von dem ich jemals gehört habe, und noch ein paar zusätzlich, die ich erraten habe.« Und wenn das nicht reicht, fügte er in Gedanken hinzu, dann erfinde ich eben noch welche.

Gurk musterte ihn, als hätte er seine Gedanken erraten. »Großartig«, sagte er und setzte sich auf eine Pritsche an der gegenüberliegenden Wand. »Wir können jede Schraube gebrauchen, die wir auftreiben können.«

»Was ist passiert?«

»Erdbeben«, sagte der Zwerg lapidar. »Um genau zu sein, Eisbeben. Die arktische Scholle zerbricht, langsam aber sicher.«

»Und der Ring?«

»Das ist die spannende Frage.« Zum ersten Mal konnte Stone so etwas wie Müdigkeit im Gesicht des Zwerges erkennen. »Vielleicht schaffen wir es, das Eis auf der Innenseite vom Ring abzusprengen, bevor die Risse zu groß geworden sind. Es gibt nicht mehr viele Möglichkeiten.« Er grinste wieder. »Schließlich können wir nicht auf dem Meeresboden weiterarbeiten, oder?«

Stone rollte die Karten zusammen und reichte sie zu Gurk hinüber.

»Sie sind jetzt gewissermaßen arbeitslos, was?«

Stone zuckte die Achseln. »Ich bin froh, wenn ich hier herauskomme«, sagte er. »Köln ist nichts für mich.«

Der Zwerg nickte wissend. »Die neue Ordnung ist nichts für Sie, was?«

»Oder für sonst jemanden.«

»Ja.« Gurk kratzte sich am Kinn. Im Halbdunkel sah es für Stone fast so aus, als hätten sich seine Züge in den letzten Tagen geglättet. Tatsächlich schien Gurk immer seltener den ätzenden, bissigen Spott zu zeigen, der früher sein Markenzeichen gewesen war. Die Verantwortung bekam ihm anscheinend nicht, oder vielleicht gab er sich weniger Mühe, sein Image aufrechtzuerhalten. »Der Ring ist heute geschlossen worden, Stone. Wir haben eine Chance, trotz der Beben. Inzwischen können wir über die Maschinen dort oben das Loch direkt beobachten.«

»Ist es gewachsen?«

»Geringfügig. Ich habe noch keine weiteren Sprünge entdecken können.« Er zog etwas aus einer seiner großen Jackentaschen. »Ich habe mich in den Computern am Ring umgesehen, als wir noch dort waren. Und als unsere Freunde gerade mal in die andere Richtung geschaut haben.«

Stone setzte sich auf und blickte unwillkürlich zur Tür. Vor drei Wochen wäre es ihm nicht im Traum eingefallen, sich vor den Jared zu fürchten, aber die Veränderungen in Köln waren zu umfassend gewesen, und das Ergebnis zu fremdartig. Er vergewisserte sich, daß der Zwerg die Tür hinter sich geschlossen hatte.

»Wie zum Teufel bist du hier überhaupt hereingekommen?«

»Ich kann ganz gut mit Computern umgehen.« Gurk schwenkte ungeduldig die Hand. »Da oben auf der Baustelle habe ich ein paar interessante Dinge gefunden. Ich habe ein wenig gezögert, ob ich sie Ihnen geben soll, aber jetzt, wo Sie nichts mehr zu tun haben ...« Er grinste wieder.

»Interessante Dinge«, wiederholte Stone vorsichtig. »Inwiefern interessant?«

»Erinnern Sie sich an die Radiosignale, die uns der bezaubernden Gegenwart von Charity Laird beraubt haben?« Der Zwerg stand auf und blieb vor Stones Schreibtisch stehen. »Die Signale kamen aus dem Loch«, sagte er. »Die Jared haben einen Teil der Signale an verschiedenen Stellen empfangen, und sie haben den Ursprung rekonstruieren können.«

»Die Nachricht kam vom Pol?«

»Kaum«, sagte Gurk verärgert. »Sie kann von überall hergekommen sein. Wir wissen nur, daß ein funktionierender Transmitter in der Nähe gewesen sein muß.«

Natürlich, dachte Stone überrascht. »Das Loch funktioniert als Transmitter?«

Der Zwerg verzog verächtlich das Gesicht. »Solange Sie nichts als Radiosignale oder Kartoffelpüree hindurchschicken. Ich habe es Ihnen doch gesagt, Stone, die Durchgangsstellen sind immer dieselben, und das ganze Zeug drumherum ist nur Brimborium.«

Er warf etwas auf den Tisch, das er die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte. Stone erkannte eine Computerdisk.

»Was ist das?«

»Die Original-Aufzeichnung der Botschaft«, sagte der Zwerg gedehnt. »Inklusive der Stellen, die die Jared angeblich nicht aufgefangen haben oder die sie angeblich nicht entschlüsseln konnten.« Er beugte sich mit verschwörerischer Miene zu Stone herüber. »Vielleicht sind unsere Freunde mit menschlichen Funkzeichen nicht so vertraut, wissen Sie?«

»Ich dachte, daß Ihnen vielleicht noch etwas einfallen könnte, Governor.«

Er drehte sich um und ging zur Tür, bevor Stone ein Wort herausbringen konnte. Der Governor starrte die kleine Disk an, als handele es sich um einen besonders giftigen Käfer.

»Vielleicht schaffen Sie es auf diese Weise doch noch in den verdienten Ruhestand«, fügte Gurk noch hinzu, bevor er die Tür hinter sich schloß.


*


Ihre Glückssträhne setzte sich fort. Im Licht der Sonne, die das Gelände der MacDonald-Basis inzwischen vollständig erfaßt hatte, glänzten die Baugerüste des Massetreibers, keine vier Kilometer von der Hügelkette entfernt. Die Absturzstelle lag nicht so weit im Osten, wie sie angenommen hatten, und das Gelände war bei weitem nicht so unwegsam wie befürchtet. Auf ihrem Weg passierten sie leere Frachtcontainer und Haufen von Plastikbehältern, Fahrzeugwracks und Dingen, die zu irgendwelchen Gebäuden gehört haben mußten. Charity begriff nach einiger Zeit, daß sie sich dem Gelände über einen Schrottplatz näherten. Ein Dutzend Kettenfahrzeuge stand aufgereiht, die Motoren zerlegt oder komplett ausgebaut, einige der Ketten gebrochen und hinter den Fahrzeugen ausgerollt. Drei große Tanks für Gas oder Flüssigkeit lagen nicht weit entfernt, der mittlere Tank mit einem Loch, in das man einen Kampfpanzer hätte fahren können. Viele der seltsamen Umrisse hatten Zwecken gedient, die Charity nicht einmal vermuten konnte.

Es war nicht zu befürchten, daß die Moroni zwischen all diesem Gerümpel ihre Spur wiederfinden würden. Sie wahrten weiter die Funkstille, verständigten sich mit Handzeichen und bugsierten den Transportschlitten zwischen dem Müll hindurch zu dem Gebäudetrakt, der sich immer deutlicher vor ihnen abzeichnete. Das Sonnenlicht hatte die Temperatur in die Höhe getrieben, und nach zwanzig Minuten schwitzten sie stumm in ihren Anzügen, die erste Zeichen von Überlastung zeigten.

Nach weiteren fünfhundert Metern entdeckte Charity eine breite Rampe, die in eine gewaltige Halle führte, vermutlich ein Hangar für eine der großen Baumaschinen, an die sie sich noch dunkel erinnern konnte. Das Metall glänzte stumpf, aber sowohl die Rampe als auch die Halle lagen im Schatten der großen Tanks. Ihr Anzug-Thermometer zeigte fünfunddreißig Grad an, und sie spürte ihre Wäsche wie eine zweite, schweißnasse Haut. Flüchtig registrierte sie, wie absurd langsam die Schweißtropfen sich von ihren Brauen lösten und irgendwo in ihren Kragen fielen. Die Dunkelheit wirkte unglaublich einladend. Sie bedeutete den anderen mit ein paar Handzeichen, ihr in sicherem Abstand zu folgen. Skudder, Harris und Dubois kamen mit dem Transportschlitten hinterher, während Henderson, Steiner und Estevez zu ihr aufschlossen. Charity sah die Verbindungsgänge von der Seitenwand des Hangars hinüber zu dem riesigen Gebäudekomplex, der sich wie eine Muschelschale über die Schienen des Massetreibers erhoben. Die Beschleunigungsstrecke war in fünfzig Metern Höhe über dem Boden auf viele Meter durchmessenden, massiven Trägerstelzen gelagert, weil die gewaltigen Magnetfelder jede Elektronik störten und alles Metall zu einer Gefahr werden ließen. Im Betrieb hatte man den gesamten Abschnitt um die Hochstrecke gesperrt. Die eigentliche Katapultschiene des Massetreibers war so breit wie eine achtspurige Autobahn. Sie konnten sie vom Boden aus nur von der Seite sehen, aber Charity erinnerte sich an die gewaltige Wanne, die sich pfeilgerade bis zum Horizont zog, wie ein Kanal, aus dem jemand alles Wasser abgelassen hatte. Die Verladerampen waren so ausgedehnt wie eine Werft für Öltanker und so komplex wie ein Flughafenterminal. Der Hangar stellte nur einen kleinen Schuppen in der gesamten Anlage dar, mit einem Kabinenschacht oder einem Laufband beiläufig mit dem Zentrum verbunden, aber das machte ihn zum idealen Hintereingang.

Sie löste ihren Waffengurt von der Schulter und entsicherte das Gewehr. Sie trug dieselbe Waffe wie die anderen, eine Space-Force-Waffe, die sie nur ein- oder zweimal in der Hand gehabt hatte, eine rückstoßfreie Projektilwaffe, keinen Laser. Auf dem Mond war alles gegen hohe Temperaturen und intensives Licht geschützt worden. Und es fiel wesentlich leichter, eine großkalibrige Waffe samt Munition mit sich herumzuschleppen. Das unförmige Ding verschoß kleine, durchschlagende Wuchtgeschosse in unglaublich hoher, vollautomatischer Folge und aus einem zweiten Lauf Explosivgeschosse und Raketengeschosse. Der Granatwerfer saß hinter dem dritten, unteren Rohr, ein Treibsatzsystem mit Einzelschuß-Kontrolle. Die Begriffe fielen ihr nacheinander wieder ein, als sie die Bedienungstasten am Kolben berührte und die Bereitschaftslampen prüfte. Leuchtende Zahlen sprachen von gefüllten Magazinen und entsicherten Rotationsverschlüssen.

Sie hob die Waffe an die Schulter. Das Zielgerät befand sich in ihrem Helm, nicht an der Waffe, wo es nutzlos gewesen wäre.

Ein dünnes Kabel verband die Waffe mit ihrem Anzug, und ein durchsichtiges Display klappte wie eine Spielkarte aus Glas vor ihrem rechten Auge herunter, als sie den entsprechenden Schalter umlegte. Diesen Teil hatte sie früher immer besonders lächerlich gefunden, aber jetzt war sie dankbar für die Sicht, die ihr das Zielgerät bot. Ein tanzendes Fadenkreuz markierte die Stelle, die sie mit der Waffe anvisiert hatte.

»Ein System für Revolverhelden«, murmelte sie in der Stille ihres Helms. Inzwischen schwitzte sie so sehr, daß Helmvisier und Display schon leicht beschlagen waren. Nun, wenn die Präzisionstechnologie versagen sollte, entwickelte die Waffe immer noch eine verheerende Feuerkraft.

Sie ließ Lauf und Blick durch die Dunkelheit wandern, während sie den Fuß der Rampe erreichten und sich vorsichtig hinaufbewegten. Estevez und Henderson blieben ein wenig zurück. Der Gedanke, daß Henderson eine entsicherte Waffe in der Hand hielt, beruhigte Charity nicht sonderlich. Aus den Augenwinkeln sah Charity, daß Dubois ebenfalls ihre Waffe in der Hand hielt und den Himmel über und hinter ihnen absuchte, für den Fall, daß sie so kurz vor dem Ziel noch entdeckt werden sollten. Im gespenstisch grünen Schimmer des Restlichtverstärkers gewannen die Wartungskräne und die gewaltigen Greifarme der Reparaturanlagen langsam Konturen. Die Halle war leer; welche riesenhafte Maschine sich darin auch immer befunden haben mochte, sie war fort.

Sie erreichten die Schattenlinie. Charity verzichtete auf ihre Helmscheinwerfer, doch die schwachen Kontrollampen innerhalb des Helm ließen die Gesichter in der Dunkelheit schimmern. Die beiden Männer hinter ihnen wuchteten mühsam den widerspenstigen Transportschlitten die Rampe hinauf. Sie wartete, bis Steiner aufgeschlossen hatte, dann betraten sie nebeneinander die Halle.

Innen schaltete Charity den Kanal mit kurzer Reichweite ein und bedeutete den anderen mit einem Wink, es ihr gleichzutun. »Niemand daheim«, sagte sie, während Skudder und Harris den Schlitten mit einer letzten Anstrengung in die Halle wuchteten, über die Kante am Ende der Rampe hinweg.

»Was ist das hier?« fragte Harris.

»Unterstand für einen Montage-Kran«, vermutete sie. »Sie können sich eines merken, Harris, hier oben ist alles riesig. In der niedrigen Schwerkraft kann man wirklich große Spielzeuge bauen. Nach den ersten Jahren hatte ich manchmal das Gefühl, die Ingenieure seien alle ein wenig verrückt geworden.«

Skudder blickte zu der vierzig Meter über ihnen gezogenen Decke auf. »Sieht nicht sehr stabil aus.«

»Leichtbauweise«, stimmte sie zu, während sie noch einmal das Innere absuchte. »Ist zur Abwehr des Sonnenlichts und der Mikrometeoriten gedacht. Vermutlich hat das Dach Hunderte von millimetergroßen Löchern, wo die etwas größeren Teilchen eingeschlagen sind.« Sie grinste. »Eine Handvoll Schußwaffen würde dieses Ding über uns zusammenbrechen lassen. Aber es schirmt auch den Funk ab, und irgendwo da vorne ist eine Tür, durch die wir in die eigentliche Basis kommen.«

»Und was dann?« fragte Skudder erschöpft.

»Direkt hinter den Verladerampen lag ein militärischer Komplex, darunter die Kontrollzentrale für den Massetreiber und die Werftanlagen. Und dahinter sind die Kabinenrohre zum Tagebaugebiet. Wenn wir überhaupt irgend etwas finden, dann dort oder in der Zentrale. Und es gibt mit Sicherheit Wasser, Strom und Proviant. Selbst wenn die Moroni damals hiergewesen sind, können sie nicht alles in Stücke geschossen haben, und unser Zeug hat sie nie besonders interessiert.« Ihr Anzug kühlte spürbar ab, und sie nahm erleichtert zur Kenntnis, daß ihr keine weiteren Schweißtropfen von der Stirn fielen. »Beeilen wir uns. Ich könnte ein Bad gebrauchen.«

Sie gingen weiter in die Halle hinein. Der Transportschlitten glitt lautlos und leicht über dem Betonboden dahin. Harris und Estevez legten ihre Waffen auf der Ladefläche ab und übernahmen die Riemen. Sie wichen ein paar Kisten aus, die gelbe und rote Warnzeichen trugen, und kamen an ein paar Kabelbäumen vorbei, von denen mehrere Bündel wirr herunterhingen. Schläuche lagen auf dem Boden. Eine große Stahlplatte bedeckte den Boden und verschloß vermutlich irgendeine Wartungsgrube. Charity wich der geriffelten Metallfläche aus und ging am Rand der Grube entlang. Steiner überholte sie auf der anderen Seite und war ein paar Meter vor ihr, als sie die Platte umgangen hatte. Einer der Container war umgekippt und aufgeplatzt, und ein Dutzend Verpackungseinheiten lagen auf dem Boden verstreut. Es war wie eine surrealistische Landschaft aus Müll und Vakuum-Kartons. Hinter ihr erreichte Henderson die Platte, und bevor sie etwas sagen konnte, setzte er den Fuß auf die freie Fläche. Irgendwo vor ihnen leuchtete ein kleines rotes Licht auf.

»Was ...«

Steiners Druckanzug brannte wie eine Fackel, als der unsichtbare Laserstrahl zwischen den Verstrebungen hindurch sein Ziel fand. Dann explodierte sein Rückentornister, und gleich darauf die Magazine seiner Waffe, und er verschwand in einer geräuschlosen, riesigen Feuerlohe.

Keiner von ihnen hatte Zeit gehabt, irgendwie zu reagieren. Charity ließ sich nach vorn fallen und ging zugleich in die Knie, um die Bewegung in der niedrigen Schwerkraft zu beschleunigen. Ihre Finger zogen alle drei Auslöser gleichzeitig durch, und die dreigeteilten Rückstoßflammen aller drei Läufe zeichneten einen Feuerkranz in die Dunkelheit. Die Explosion der Granate zerfetzte einen Kabelschacht, eine Wand und mehrere Geräte, die sie nicht identifizieren konnte, weil sie nur im Moment der Detonation in Licht getaucht waren. Die Explosivgeschosse zeichneten in völliger Lautlosigkeit eine Wolke aus Trümmern und Glut. Sie konnte die Vibrationen schwach im Betonboden spüren und rollte sich zur Seite ab, erkannte aber noch, daß sie das rote Licht verfehlt hatte. Irgend jemand schoß über sie hinweg in die Dunkelheit, und Henderson jagte eine Geschoßsalve in die Decke über ihnen, sinnlos und vermutlich unbeabsichtigt. Hinter ihr streifte ein zweiter Laserpuls den Transportschlitten, und Fetzen aus Metall und Plastik rissen von der Seite des Schlittens ab.

Ihre Glückssträhne war definitiv zu Ende gegangen.

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