Epilog

General Muuzh’ Plan hatte den erhofften Erfolg. Er vereinigte die Städte der Ebene und Seggidugu, und Tausende von Gorajni-Solda-ten desertierten und liefen zu ihm über. Die Truppen des Imperators schmolzen zusammen, und noch vor dem Ende des Sommers waren die Sotschitsija-Lande befreit. Diesen Winter verbrachte der Imperator im verschneiten Gollod, während seine Spione und Botschafter versuchten, Potokgavan zu überreden, ein Heer zusammenzustellen und Muuzh den Dolchstoß in den Rücken zu verpassen.

Doch Muuzh hatte dies vorhergesehen, und als die Potoku-Flotte eintraf, wurde sie von General Bitanke und zehntausend Soldaten empfangen, Männer und Frauen einer Miliz, die er selbst ausgebildet hatte. Die meisten Potoku-Soldaten starben im Wasser, und ihre Schiffe wurden verbrannt, und ihr Blut ließ mit jeder Welle, die sich am Strand brach, rote Gischt zurück. Und im Frühling fiel Gollod, und der Imperator starb durch eigene Hand, bevor Muuzh ihn töten konnte. Muuzh stand im Sommerpalast des Imperators und verkündete, daß es keine Inkarnation Gottes auf Harmonie gab und nie gegeben hatte — abgesehen von einer unbekannten Frau, die ihm als Körper der Überseele erschienen war und dem Gatten der Überseele zwei Töchter geboren hatte.

Muuzh starb im nächsten Jahr an einem Giftpfeil der Potoku, als er die überflutete Hauptstadt von Potokgavan belagerte. Drei Verwandte aus dem Stamm der Sotschitsija, ein halbes Dutzend Gorajni-Offiziere und Raschgallivak von Basilika beanspruchten seine Nachfolge. Im Verlauf der anschließenden Bürgerkriege fielen drei Heere über Basilika her, und die Einwohner flohen. Trotz Bitankes kühner Verteidigung fiel die Stadt. Ihre Mauern und Gebäude wurden niedergerissen, und die jeweiligen Kriegsgefangenen warfen die Steine in den See der Frauen, bis es keine Steine mehr gab und der See breit und flach war.

Im nächsten Sommer legten nur noch alte Straßen davon Kunde ab, daß es hier einmal eine Stadt gegeben hatte. Und obwohl einige wenige Priesterinnen zurückkehrten und neben dem See der Frauen einen kleinen Tempel erbauten, vermischte sich das heiße und das kalte Wasser nun tief unter der neuen Oberfläche des Sees, und deshalb stieg kein heiliger Nebel mehr auf, und deshalb war dieser Ort nicht mehr so heilig. Nur wenige Pilger kamen.

Die ehemaligen Bürgerinnen Basilikas ließen sich überall auf der Welt nieder, doch viele von ihnen erinnerten sich noch daran, wer sie waren, und gaben die Geschichten weiter, Generation um Generation. Wir stammen aus Basilika, erklärten sie ihren Kindern, und deshalb lebt die Überseele noch in unseren Herzen.

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