12

Brogg sagte freundlich: »Ich muß Sie natürlich verhaften. Das werden Sie einsehen. Die Vorschriften sind nun mal nicht anders.«

»Natürlich«, sagte Lanoy. »Das versteht sich von selbst. Ich wunderte mich schon, weshalb es so lange dauerte, bis mich Ihre Leute aufgespürt hatten.«

»Unsicherheit bei den hohen Stellen. Es gab eine Menge Hin und Her.« Brogg lächelte den kleinen Mann an. »Es ist Ihnen gelungen, die Hohe Regierung ziemlich aufzuregen. Die Leute brennen darauf, Sie zu verhaften, aber gleichzeitig haben sie Angst, ihre Machtstellung durch irgendeine Verschiebung der Vergangenheit aufs Spiel zu setzen. So taten sie vorerst gar nichts. Die klassische Situation: Sie mußten zum Aufhören gezwungen werden, aber niemand wagte den ersten Schritt.«

»Ich bin mir über die peinliche Situation der Regierung im klaren«, sagte Lanoy. »Sogar ganz an der Spitze haben die Leute ein schrecklich kompliziertes Leben, nicht wahr? Nun ja, jetzt sind Sie aber doch hier. Kommen Sie nach draußen. Dann können wir den Sonnenuntergang beobachten.«

Brogg folgte Lanoy aus der Hütte. Es war sehr spät, und Brogg machte bereits Überstunden, aber er widersprach nicht. Den ganzen Tag hatte er zusammen mit Leeward diesen Lanoy eingekreist. Sie hatten Televektorkonstanten berechnet und verschoben, bis der Radius immer enger wurde. Wie Brogg Quellen am Vormittag versprochen hatte, handelte es sich nur um Stunden. Und seit Broggs Anruf waren genau vier Stunden und einige Minuten vergangen. Brogg hatte Leeward vor einer Stunde absichtlich auf eine falsche Spur gesetzt. Und nun befanden sich Lanoy und Brogg allein an der einsamen Hütte. Brogg hatte dem Zeitreise-Unternehmer viel zu sagen.

Eine dicke goldene Sonne hing am dunklen Himmel. Sie warf einen purpurnen Glanz über das verschmutzte Wasser. Das Glitzern wirkte unheimlich, und die schleimigen Geschöpfe, die sich an der Wasseroberfläche wanden, erschienen im sterbenden Licht des Tages plötzlich ganz anders. Lanoy atmete tief ein und sah nach Westen.

»Es ist herrlich«, sagte er schließlich. »Ich konnte dieses Gebiet nie verlassen, Untersekretär Brogg. Ich sehe selbst in der Häßlichkeit das Schöne. Werfen Sie doch einen Blick auf den See. Haben Sie schon einmal so etwas erlebt? Ich stehe jeden Abend ehrfürchtig hier draußen.«

»Bemerkenswert.«

»Ja. In diesem Schlamm steckt Poesie. Sie müssen wissen, daß er fast keinen Sauerstoff mehr enthält. Das organische Leben ist abgewandert, nur die primitiven Formen haben sich erhalten. Ich stelle mir vor, daß die Schlammwürmer bei Sonnenuntergang zu tanzen beginnen. Sie schaukeln durch das Ried. Sehen Sie nur das Farbenspiel an dem großen Algenfleck da drüben. Unsere Algen werden so lang wie Meerestang. Mögen Sie eigentlich Poesie?«

»Ich liebe die Geschichte.«

»Welche Epoche?«

»Die römische. Das frühe Imperium. Tiberius bis Trajan. Trajans Zeit war das wahre goldene Zeitalter.«

»Die Republik interessiert Sie nicht?« fragte Lanoy. »Die tapferen Erneuerer? Cato? Lucius Junius Brutus? Die Gracchen?«

Brogg war erstaunt. »Sie wissen über solche Dinge Bescheid?«

»Ich mußte meine Netze weit ausspannen«, sagte Lanoy. »Wie Sie wissen, ist der Handel mit der Vergangenheit mein tägliches Brot. Ich habe eine gewisse Vertrautheit mit der Geschichte gewonnen. Trajan, hm? Sie würden wohl gern Rom besuchen? Das Rom der Trajan-Epoche?«

»Natürlich«, sagte Brogg heiser.

»Oder Hadrian? Immer noch ein goldenes Zeitalter. Wenn Trajan sich nicht machen ließe, würden Sie sich mit Hadrian zufriedengeben? Sagen wir, eine Toleranz von einer Generation. Trajan könnten wir verfehlen, aber in diesem Fall würden wir bestimmt irgendwo in der Hadrian-Ära landen. Am besten stecken wir das Ziel so, daß wir uns das Ende der Trajan-Epoche vornehmen. Dann ist die Toleranz nach der anderen Richtung nicht so groß. Denn das würde Ihnen nicht gefallen, was? Sie würden bei Titus, Domitian oder einem von dieser Bande herauskommen. Wahrscheinlich nicht nach Ihrem Geschmack.«

Broggs Stimme war rauh und brüchig geworden.

»Wovon sprechen Sie eigentlich?«

»Sie wissen es recht gut.«

Die Sonne war untergegangen. Der zauberhafte Glanz verschwand vom Wasserspiegel. »Sollen wir hineingehen?« fragte Lanoy. »Ich zeige Ihnen einen Teil der Maschinen.«

Brogg ließ sich nach drinnen führen. Er überragte Lanoy bei weitem. Lanoy war nicht größer als Koll, und er hatte etwas von Kolls nervöser, innerer Energie. Aber während Koll vor Haß und Mißgunst überzusprudeln schien, war Lanoy ruhig und zuversichtlich.

Lanoy öffnete eine Tür in der Wand, die das Gebäude abteilte. Brogg warf einen Blick hindurch. Er sah senkrechte Stangen aus einem glänzenden Metall, einen Drahtmaschenkäfig, Zählwerke, Schalter, eine Anordnung von Rheostaten. Ganze Reihen von farbigen Schalttafeln zeigten komplizierte Datenanordnungen. Man hatte den Eindruck, als sei alles willkürlich so zusammengestellt worden.

»Das ist die Zeitmaschine?« fragte Brogg.

»Ein Teil davon. Es gibt Ergänzungsstücke davon in Zeit und Raum. Ich will Sie nicht mit Einzelheiten belästigen. Aber das Prinzip ist einfach. Eine plötzliche Belastung der Kontinuum-Schicht. Wir stoßen Material aus der Jetzt-Zeit hinein und entfernen eine ebenso große Masse aus der Vergangenheit. Sie verstehen, Erhaltung von Masse und Energie. Wenn unsere Kalkulationen um ein paar Gramm danebengehen, entstehen Störungen. Manchmal ist das natürlich unvermeidlich. Wir zapfen übrigens die Thetakraft an. Sobald jemand ein Stati-Feld benutzt, wird ein Zeitpotential aufgebaut, das wir uns zunutze machen. Dennoch ist der Vorgang ziemlich kostspielig.«

»Was verlangen Sie für eine Reise?«

»Im allgemeinen zweihundert Credits. Das heißt, wir nehmen nicht immer Geld an.«

»Sie schicken Leute auch kostenlos durch?« fragte Brogg.

»Das nicht. Ich wollte nur sagen, daß wir von gewissen Leuten kein Geld annehmen. Wir bestehen auf anderen Zahlungsmitteln — Dienstleistungen, Informationen, Dinge dieser Art. Wenn sie nicht gewillt sind, uns zu helfen, befördern wir sie nicht. Diesen Leuten hilft keine noch so große Summe.«

»Das verstehe ich nicht.«

»Sie werden es noch verstehen«, sagte Lanoy. Er schloß die Tür und kehrte in den vorderen Teil der Hütte zurück. Nachdem er sich bequem in seiner Hängematte ausgestreckt hatte, fragte er Brogg: »Wie wird die Verhaftung in meinem Fall erfolgen?«

»Sie werden in unser Gebäude kommen müssen und sich mit Kriminalsekretär Quellen unterhalten. Er behandelt den Fall. Inzwischen sichern wir diesen Ort hier durch einen breiten Strahlengürtel ab. Er wird während der Verhandlung nicht betreten. Jedes Beweismittel wird direkt an die Hohe Regierung weitergeleitet. Es kommt natürlich sehr darauf an, wie Sie mit Quellen fertigwerden.«

»Aber ich muß ins Kriminalsekretariat?«

»Ja.«

»Was für ein Mann ist Quellen? Leicht zu behandeln?«

»Ich denke schon. Wenn man die richtige Behandlungsmethode kennt …«

»Was kostet es, sie zu erfahren?«

Brogg beugte sich vor. »Ist Ihre Maschine wirklich auf fünf Jahrhunderte beschränkt?«

»Aber nein. Wir erzielen immer bessere Fortschritte. Die kontrollierte Reichweite betrug schon vor Jahren fünf Jahrhunderte, die unkontrollierte geht viel weiter.«

Brogg nickte. »Die Schweine und Hunde, die bis ins zwölfte Jahrhundert zurückgeschickt wurden, nicht wahr?«

»Das wissen Sie?«

»Ich war sehr gründlich. Wie groß ist Ihre kontrollierte Reichweite jetzt?«

Lanoy zuckte mit den Schultern. »Das ist verschieden. Wir können fast überall hin — bis zu tausend vor Christus. Aber die Toleranz wird größer, je weiter man zurückgeht. Im Augenblick haben wir die Spanne bis auf etwa dreißig Jahre beschränkt, aber das ist doch noch sehr viel. Die Jahre 1776 oder 1492 zum Beispiel könnten wir glatt treffen. Das ist nicht schwer.« Er lächelte. »Wie muß man Quellen behandeln?«

Brogg sah ihn starr an. »Was kostet eine Reise zurück in Hadrians Zeitalter?«

»Die Beantwortung meiner letzten Frage.«

»Bargeld nehmen Sie nicht?«

»Nicht von Ihnen.«

Brogg nickte. »Darüber läßt sich reden«, sagte er. »Ich glaube, wir könnten handelseinig werden.«


* * *

Bei Sonnenuntergang war Helaine Pomrath davon überzeugt, daß ihr Mann den Sprung gemacht hatte.

Es war eine beinahe telepathische Gewißheit. Er war zum Abendessen nicht heimgekommen, aber in den letzten Wochen hatte er sich häufig verspätet. Diesmal war es irgendwie anders. Helaine spürte seine Abwesenheit. Sie hatte so lange mit ihm zusammengelebt, daß sie sich an seine Gegenwart gewöhnt hatte, selbst wenn er nicht im Raum war. Und jetzt spürte sie eine plötzliche Leere, eine Lücke.

Der Raum erschien kleiner und dunkler. Die Augen der Kinder waren groß. Helaine sagte ihnen beruhigende Dinge. Sie versuchte, nicht an Beth Wisnack und ihre bösartige Prophezeiung zu denken. Helaine fragte nach der Uhrzeit, und die Uhr erwiderte, daß es halb sieben sei. Sie gab den Kindern ihr Abendessen, aber sie selbst brachte keinen Bissen hinunter.

Um Viertel nach sieben rief sie ihren Bruder in seiner Privatwohnung an.

»Es tut mir wirklich leid, daß ich dich stören muß, Joe, aber es ist wegen Norm. Er ist nicht zum Abendessen heimgekommen, und ich mache mir Sorgen.«

Am anderen Ende der Leitung entstand ein langes Schweigen. Helaine beobachtete Quellens Gesicht, aber der Ausdruck verwirrte sie. Er hatte die Lippen fest zusammengepreßt.

»Joe? Warum sagst du nichts? Hör zu, ich weiß, daß ich eine dumme Gans bin, die sich wahrscheinlich wieder einmal unnütz sorgt. Aber ich kann es nicht ändern. Ich habe das bestimmte Gefühl, daß etwas Schreckliches passiert ist.«

»Es tut mir so leid, Helaine. Ich habe getan, was ich konnte.«

»Wovon sprichst du eigentlich?«

»Wir haben eine Verhaftung vorgenommen. Wir haben den Kerl eingekreist, der das Zeitreise-Unternehmen führt. Aber wir hatten keine Zeit mehr, Norm zurückzuhalten. Er ist uns durch die Maschen geschlüpft.«

Sie spürte, wie die Kälte von ihren Beinen langsam hochkroch und ihren ganzen Körper in einen Eisklumpen verwandelte. »Joe, ich verstehe dich nicht. Weißt du etwas über Norm?«

»Wir überwachten ihn per Monitor. Brogg hat ihm auf meinen Befehl hin gestern einen Horcher verpaßt. Heute morgen machte er sich auf die Suche nach Lanoy. Das war der Mann, der die Zeitreisen leitete.«

»Der, den ihr verhaftet habt?«

»Ja. Er ist bei uns. Ich werde ihn morgen vormittag verhören. Norm ging zu ihm. Es war weit draußen, und die Fahrt dauerte den ganzen Vormittag. Wir kreisten Lanoy per Televektor ein, aber du mußt verstehen, daß wir einfach keine Möglichkeit hatten, Norm noch rechtzeitig zu erwischen. Ich habe eine Bandaufnahme der ganzen Verfolgung.«

»Er ist — fort.«

»Fort«, bestätigte Quellen. »Er ließ sich ins Jahr 2050 zurückschicken. Lanoy war nicht sicher, daß er genau das gewünschte Jahr treffen würde, aber er schien doch ziemlich zuversichtlich. Helaine, ich muß dir sagen, daß Norm bis zur letzten Sekunde nur an dich dachte. Du kannst selbst die Bänder abhören. Er sagte, daß er dich und die Kinder liebt. Er versuchte eine Regelung zu treffen, damit ihr ihm in die Vergangenheit folgen könntet. Lanoy versprach es ihm. Es ist alles aufgezeichnet.«

»Fort. Er hat einfach den Sprung gemacht.«

»Er war in einer entsetzlichen Verfassung, Helaine. Was er heute morgen alles sagte — er war praktisch verrückt.«

»Ich weiß. Es ging schon seit Tagen so. Ich versuchte, ihn zu einem Therapeuten zu schicken, aber …«

»Kann ich irgend etwas für dich tun, Helaine? Möchtest du, daß ich zu dir herauskomme und bei dir bleibe?«

»Nein.«

»Ich kann auch jemanden vom Fürsorge-Dienst vorbeischicken.«

»Gib dir keine Mühe.«

»Helaine, du mußt mir glauben, daß ich alles tat, was in meiner Macht stand, um das zu verhindern. Und wenn du zu Norm in die Vergangenheit möchtest, werde ich dafür sorgen, daß du die Möglichkeit bekommst. Das heißt, wenn die Hohe Regierung weitere Reisen zuläßt, jetzt, da wir Lanoy verhaftet haben.«

»Ich muß es mir überlegen«, sagte Helaine ruhig. »Ich weiß noch nicht, was ich tun werde. Laß mich jetzt allein. Auf alle Fälle vielen Dank für alles, Joe.«

Sie verdunkelte den Schirm und schaltete das Gerät aus. Jetzt, da das Schlimmste sich verwirklicht hatte, war Helaine merkwürdig ruhig. Sie würde nicht in die Vergangenheit gehen, um ihrem Mann nachzujagen. Sie war die Witwe Pomrath — verraten, im Stich gelassen.

»Mammi, wo ist denn Dad?« fragte Joseph.

»Er ist weggegangen, Junge.«

»Wird er bald wiederkommen?«

»Ich glaube nicht«, sagte Helaine.

Marina sah auf. »Heißt das, daß Daddy tot ist?«

»Nicht ganz«, erklärte Helaine. »Es ist zu kompliziert. Ich werde es euch später erklären. Und jetzt macht eure Hausaufgaben, Kinder. Es wird fast Zeit zum Schlafengehen.«

Sie ging an die Schublade, in der sie die Alkoholröhrchen aufbewahrten. Mit einem schnellen Griff holte sie eines heraus, preßte die Spitze gegen ihre Haut und nahm eine starke Einspritzung. Anschließend war sie weder angeregt noch deprimiert. Sie war einfach starr. Ohne Gefühle.

Die Witwe Pomrath. Beth Wisnack wird es gern hören. Sie kann es nicht ertragen, daß andere Frauen noch einen Mann haben.

Sie schloß die Augen und stellte sich vor, wie Norm im Jahre 2050 landete. Er war ein Fremder und ganz allein. Aber sie wußte, daß er es schaffen würde. Er hatte seine medizinische Ausbildung. In der primitiven Vergangenheit konnte er bestimmt als Arzt ein Auskommen finden. Vielleicht gelang es ihm sogar, seine Herkunft zu verbergen. Schließlich hatte sich sein Name nicht unter den Registrierten befunden.

Er würde reich und erfolgreich sein. Patienten würden ihm zuströmen, besonders die Frauen. Er würde nicht mehr so verzweifelt und hager aussehen, sondern Tüchtigkeit und Optimismus ausstrahlen. Helaine fragte sich, was für eine Frau er heiraten würde. Geheiratet hatte. Es war alles vorbei. Das war das Unheimliche daran. Norm hatte bereits gelebt. Er war bereits gestorben, etwa im Jahre 2100, und sein Körper war vor Jahrhunderten zu Staub zerfallen, zusammen mit dem Körper seiner zweiten Frau und seiner anderen Kinder. Vielleicht bildeten die Abkommen seiner Familie heute einen starken Stamm. Vielleicht gehöre ich selbst zu ihnen, dachte Helaine. Und das Buch war geschlossen. Sein Geschick war Jahrhunderte vor ihrer Heirat hineingeschrieben worden. Und schon damals stand fest, daß er sie verlassen und zurück in die Vergangenheit gehen würde. Bevor er geboren war.

Helaines Gedanken verwirrten sich. Sie nahm ein zweites Alkoholröhrchen. Es half nicht sehr viel. Die Kinder saßen mit dem Rücken zu ihr da, in ihre Hausarbeiten-Maschine geschnallt. Sie taten so, als lernten sie eifrig.

Ich bin verloren, dachte sie.

Ich bin ein Nichts.

Ich bin die Witwe Pomrath.

Mit dem dritten Röhrchen kam ihr ein neuer Gedanke. Ich bin noch ziemlich jung. Wenn ich mich ein paar Monate entspannen kann, sehe ich wieder anziehend aus. Joe kann sich um die Formalitäten kümmern. Es muß eine besondere Regierungspension für die verlassenen Frauen von Zeitreisenden geben. Ich werde ausgehen, mich erholen, wieder etwas Heisch ansetzen. Und dann heirate ich wieder. Natürlich, meine Fortpflanzungsbewilligung ist schon aufgebraucht, aber das macht nichts. Ich finde schon einen Mann, dem nichts an einer Vaterschaft liegt. Er wird Joseph und Marina adoptieren. Ein großer, hübscher Mann in einer der oberen Klassen. Ob ich einen aus Klasse Sechs erwische? Einen Witwer vielleicht, oder einen, dessen Frau auch in die Vergangenheit reiste?

Ich werde es Norm zeigen. Ich werde mir einen echten Mann ergattern.

Schon jetzt konnte sie spüren, wie ihr Körper aufblühte, wie sie voller wurde. Seit Monaten und Jahren lebte sie nun in Angst und Sorge, klammerte sich an ihren Mann und versuchte ihm seine Verzweiflung auszureden. Nur damit er sie nicht verließ. Und jetzt war er doch fort. Jetzt brauchte sie keine Angst mehr um ihn zu haben. Jetzt konnte sie sich wieder dem Leben zuwenden. Sie fühlte sich bereits jünger.

Ich werde es Norm Pomrath zeigen, dachte Helaine. Er wird es noch bereuen, daß er mich im Stich ließ.

Загрузка...