13 Ranistard – und ein Feind wird entdeckt

Fayan, Larid und ich ritten in Begleitung von Telion auf Ranistard zu. Als wir an diesem Tag aus dem Wald herauskamen, lagen seine Mauern in der Ferne vor uns. Die Kand, auf denen meine Kriegerinnen und ich durch das leichtgewellte Hügelland auf die Stadt zuritten, hatten denjenigen gehört, die am Tag zuvor das Lager angegriffen hatten. Nun dienten ihre Leichen als Fraß für die Kinder der Wildnis. Für die Leichen der eigenen Leute hatten die Sklaven tiefe Löcher graben müssen. Als man sie dort hineingelegt hatte, wohlbedeckt, wurden die Löcher wieder zugeworfen und mit großen Steinen bedeckt, wobei alle, die in der Karawane mitritten, dabeigestanden hatten. Ich wunderte mich kurz, warum sie sich so verhielten, verdrängte diese Gedanken dann aber wieder. Wieso hatten die Stadtmenschen ihre Feinde geehrt, indem sie sie den Kindern der Wildnis überließen, aber diese gleiche Ehre ihren eigenen Leuten verweigert? Irgendwann im Lauf der Nacht war Fayan wieder zu sich gekommen, wenn auch bedrückt und mit rotgeweinten Augen. Wir hatten das Fleisch geteilt, das man uns gebracht hatte, dann die Kerzen gelöscht und uns zum Schlafen niedergelegt. Larid, die noch vor dem Morgengrauen zu uns kam, weckte uns, um uns eine Neuigkeit mitzuteilen, die sie von Telion erfahren hatte. Das wenige, was ich davon verstand, erfüllte mich mit großem Zorn.

Nidisar und Ceralt waren über den Anblick, den wir in der Schlacht geboten hatten, sehr erschrocken gewesen. Sie hatten erwartet, daß wir auf die Knie fallen und unsere Gegner um Gnade bitten würden.

Ceralt hatte zuvor die Zahl meiner Kriegerinnen, die ihn und seine Leute überwältigt hatten, geschätzt und angenommen, daß sie recht groß sei, weil wir anders nicht mit ihnen fertig geworden wären. Er hatte dabei jedoch nicht bedacht, daß wir diese große Zahl benötigten, um sie lebend zu fangen. Außerdem wußte er nicht, daß wir auf dem Kriegszug waren, um den geraubten Kristall wiederzuholen. Der Anblick, wie wir zu kämpfen verstanden, hatte die Jäger ängstlich, fast krank gemacht.

Sie hatten neben ihrem Zelt gestanden, als wir kamen, um unsere Kand zu fordern. Der Karawanenmeister hatte auf unsere Waffen geblickt und uns widerspruchslos die Kand bringen lassen. Niemand von den Städtern hatte mit uns gesprochen, auch die Weiber nicht, die wieder ihre langen Gewänder trugen und ihre Haare zusammengesteckt hatten. Selbst die Sklaven, die die Zelte zusammenfalteten, hatten uns ängstlich angesehen.

Meine Kriegerinnen und ich hatten die ledernen Sitze von den Kand abgenommen, waren aufgestiegen und warteten darauf, daß die Karawane sich in Bewegung setzte. Telion war gekommen, hatte uns schweigend die Halsbänder abgenommen und dann mit stolz erhobenem Haupt neben uns gewartet, nicht im geringsten beschämt darüber, daß er sich in der Gesellschaft von – Wilden befand.

Bei der Mittagsrast war Fayan kurz im Wald verschwunden und mit einem kleinen Polt zurückgekehrt, das sie mit ihrem Dolch erledigt hatte. Schnell hatten wir ihm das Fell abgezogen und sein Fleisch unter uns verteilt. Polt ist nicht so wohlschmeckend wie Nilno, aber uns schmeckte es gewaltig, nach all dem, was wir in letzter Zeit bekommen hatten. Telion boten wir nichts davon an. Er wollte offensichtlich auch nichts haben. Als sich die Karawane wieder in Bewegung setzte, kam Ceralt auf uns zu, so, als wolle er mit uns reden. Wir waren an seinen Worten aber nicht interessiert, wandten uns brüsk ab, bestiegen unsere Kand und ritten, gefolgt von Telion, weiter. Endlich erreichten wir Ranistard, dessen Tore offen vor uns lagen. Die bewaffneten Männer, die sie bewachten, ließen die Karawane anstandslos passieren. Innen warteten einige Männer, die freudig auf das Gefährt zustürmten, in dem die Stadtweiber saßen. Sie wurden jubelnd von ihnen heruntergehoben und eingehend begutachtet.

Die Weiber schienen über die Aufmerksamkeit, die man ihnen schenkte, nicht sehr glücklich zu sein, insbesondere nicht Halia. Als wir herankamen, wollten die Männer sich in gleicher Weise auch an uns heranmachen, aber unsere Hand am Griff des Schwertes hielt sie davon ab. Halia betrachtete mich mit haßerfülltem Blick, aber die mit den hellen Haaren streckte die Arme aus und rief: »Jalav, vergib uns, aber wir können uns keine Achtung erzwingen, so, wie ihr das tut. Wir können keinen anderen Menschen so das Leben nehmen wie ihr.« Ich zügelte mein Kan. »Man muß nicht anderen das Leben nehmen, um Achtung zu erringen«, sagte ich. »Achtung und Würde hängen von einem selbst ab.« Dann ritt ich weiter. Ranistard bot den gleichen Anblick wie Bellinard. Seine mit Steinen belegten Straßen und seine hohen Gebäude schienen aber irgendwie menschenleerer zu sein. Nur eine Handvoll Sklavinnen konnten wir entdecken, und die Männer glotzten uns gierig an. Ich schenkte ihren hungrigen Blicken keinerlei Beachtung und fragte mich nur, wo wohl der Kristall versteckt sei.

Telion ritt voraus, bis wir auf eine breite Straße kamen, an deren Ende ein hohes Gebäude stand, ähnlich dem in Bellinard, in dem wir gefangengehalten wurden. Als Telino darauf zuritt, zügelte ich mein Kan erneut. Er sah sich um und sagte: »Jalav, du brauchst keine Angst zu haben. Wir sind nicht in Bellinard, und man wird dich hier nicht so behandeln, wie man dich dort behandelt hat. Darauf hast du mein Wort.« »Das Wort eines Städters gilt nur wenig«, entgegnete ich. »Ich ziehe es vor, im Freien zu lagern.«

»Das kannst du nicht!« fuhr er auf. »Du könntest zu leicht...« Er unterbrach sich, dann fuhr er fort, offensichtlich besorgt: »Die Männer von Ranistard haben zu lange die Frauen entbehren müssen. Wenn du mit deinen Kriegerinnen draußen lagerst, könnten sie ihren Begierden nicht mehr Einhalt gebieten und über euch herfallen. Zwar würden manche durch eure Schwerter fallen, aber zum Schluß würdet ihr doch überwältigt werden. Möchtet ihr einem Haufen zu allem fähiger Männer anheimfallen? Nimm mein Wort als Krieger, daß euch nichts passiert, solange ihr in meiner Gesellschaft seid.« Wäre ich allein gewesen, so wäre meine Antwort anders ausgefallen. Aber so mußte ich an meine Kriegerinnen denken und sagte: »Ich bin einverstanden.«

Telion nickte erleichtert, dann ritt er weiter. Vor dem riesigen Gebäude hielt er an. Wir stiegen ab und banden unsere Kand an einer Stange an der Treppe fest. Sorgfältig wurden wir von einigen Wächtern gemustert, die vor dem Tor standen, aber niemand verwehrte uns den Eintritt.

»Hier entlang«, sagte Telion. Wir folgten ihm vorsichtig durch einen langen Gang, der mit einem feinen blauen Tuch belegt war. An den rosaroten Wänden hingen blaue Seidentücher, vor denen Fackeln in großen silbernen Gestellen standen. Wir begegneten vielen Männern, die uns neugierig ansahen. Auch einige Frauen in blauen Seidengewändern sahen wir, die metallene Halsbänder trugen.

Auf meinen fragenden Blick sagte Telion: »Das sind die einzigen übriggebliebenen Sklavinnen in Ranistard. Ihre Anwesenheit hier ist sehr wichtig, denn der Palast des Hohen Senats muß gepflegt werden, und seine Wache muß versorgt werden. Ihr Los ist nicht einfach, aber mit so wenig Frauen ist es nicht zu ändern. Ich werde euch Zimmer besorgen, dann werde ich erst einmal ein Bad nehmen. Noch niemals in meinem Leben hatte ich eins so nötig wie jetzt.«

»Ist denn hier ein Fluß in der Nähe?« fragte Larid. »Ich habe keinen entdecken können, als wir hierherkamen.« Telion sah sie verwundert an, dann lachte er. »Nein, meine kleine Flamme«, entgegnete er sanft, »hier ist kein Fluß in der Nähe. Man kann aber im Zimmer baden, und ich werde dafür sorgen, daß ihr das auch könnt. Es wird Zeit, daß ihr ein bißchen Zivilisation mitbekommt.« Wir stiegen eine lange Treppe hinauf, und dann ging es wieder durch einen Gang, an dem sich zu beiden Seiten Türen befanden. An seinem Ende kamen wir in einen größeren Raum, in dem sich vier Sklavinnen befanden. Als Telion sich ihnen näherte, verbeugten sie sich tief. »Ich benötige drei Zimmer für meine Gefährtinnen hier«, sagte Telion, »die so bequem wie möglich sein sollen, mit Bädern. Sorgt dafür!«

»Sehr wohl, Meister«, sagte eins der Weiber, sprang auf und klatschte in die Hände. Eilfertig liefen die anderen drei und öffneten einige Türen für uns.

»Die Sklavinnen werden euch bringen, was ihr braucht«, sagte Telion. »Ich werde wiederkommen, wenn es Zeit zum Essen ist. In der Zwischenzeit könnt ihr euch etwas ausruhen.« Mit einem Lächeln verschwand er.

Mir gefiel es nicht in dem Gebäude, aber ich tröstete mich mit dem Gedanken, daß, sobald es finster war, wir die Wachen an den Toren überwältigen und die Hosta hereinlassen würden. Dann würden wir bald erfahren, wo sich die Kristalle befanden, und wer sie geraubt hatte. So lange mußte ich mich gedulden. »Bitte einzutreten, Madam«, sagte das Sklavenweib und hielt mir eine Tür auf. Ich nickte meinen Kriegerinnen zu und trat in den Raum ein.

Er war groß und sehr hoch und besaß vier Fenster, die vom Boden bis zur Decke reichten und mit Seide verhangen waren. An einer Wand befand sich eine große Feuerstelle, deren Holz aber nicht brannte. Gegenüber sah ich eine breite Liege, aus Holz geschnitzt, mit vier Füßen und einem Dach auf vier Pfosten, die fast bis zur Decke reichten. Daneben entdeckte ich ein merkwürdiges Gestell, auf dem sich viele winzige Töpfe, große Kämme und Bürsten befanden. Über ihm hing eine flache Scheibe, in der sich alles spiegelte, besser als in noch so klarem Wasser.

Auf der anderen Seite der großen Liege stand eine Wand aus Seide, auf die die Sklavin nun zuging. Als sie sie öffnete, sah ich dahinter einen großen, runden, steinernen Topf, der etwa meine halbe Höhe hatte, aber doppelt so breit war. Dann schlurfte die Sklavin ohne ein Wort wieder hinaus. Neugierig ging ich zu einem der Fenster und sah hinaus. Vor dem Gebäude, in dem ich mich befand, und vor dem ebenso großen Gebäude gegenüber standen bewaffnete Wächter. Ich freute mich darauf, sie bald mein Schwert spüren zu lassen. Die Tür hinter mir öffnete sich, und herein trat die Sklavin, zusammen mit zwei anderen. Alle drei trugen große, hölzerne Töpfe, gefüllt mit Wasser, die sie in den Steintopf leerten. Dann verschwanden sie, kehrten aber bald mit weiterem Wasser zurück, das sie gleichfalls in den Topf schütteten. Danach kehrte nur eine der Sklavinnen zurück, mit einem großen, weichen Tuch, das sie entfaltete. Sie verriegelte die Tür und sagte: »Euer Bad ist bereit, Madam.«

Endlich hatte ich begriffen. Ich ging zu dem Topf und sah hinein, dann lachte ich. Würde jemand tatsächlich erwarten, daß ich dort hineinstieg? Man konnte noch nicht einmal darin schwimmen. Trotzdem sagte ich: »Ich werde es benutzen«, und begann, meine Waffen abzulegen. Die Sklavin schlug die Augen nieder, so daß ich fragte: »Hast du Angst? Glaubst du, ich tue dir etwas?«

»O nein«, entgegnete sie. »Es ist nur, weil ich noch nie eine solche Frau wie Euch gesehen habe. Wäre ich so stark gewesen wie Ihr, wäre ich niemals Sklavin geworden.« »Skalvin zu werden, das Schicksal kann jede Frau erleiden«, antwortete ich. »Sklavin zu bleiben, das ist eine andere Sache.« Ich stieg in den Topf und fand zu meinem Erstaunen, daß das Wasser warm war. Wie verzärtelt mußten doch die Stadtleute sein, daß sie nicht einmal in kaltem Wasser baden wollten! Die Sklavin trat heran und fragte: »Darf ich Euch helfen? Es würde mir mehr eine Ehre sein als eine Pflicht.« Ich schüttelte den Kopf. »Ich brauche keine Hilfe«, sagte ich zu ihrer Enttäuschung. »Ich werde sowieso nicht lange drinbleiben, denn mir gefällt dieses Wasser nicht. Es erfrischt nicht so gut wie kaltes Wasser.« Sie nickte demütig und fiel mit gesenktem Haupt auf die Knie,bereit, meine Befehle zu befolgen. Auch die Hosta gehorchten meinen Befehlen, aber ihr Gehorsam war von anderer Art. Niemals würden sie ihre Knie beugen, nicht einmal vor ihrer Anführerin. Für solch eine Demutsgebärde würden man sie aus dem Volk der Midanna ausstoßen.

Beim Waschen spürte ich die Wundstellen, die das Halsband gescheuert hatte, und wünschte, daß alle Männer einmal solch ein Halsband tragen müßten, um zu wissen, wie es sich anfühlt. Besonders an einige Männer dachte ich dabei. Ich tauchte kurz noch einmal unter, dann stand ich auf. Sofort eilte die Sklavin mit dem Tuch herbei und trocknete mich ab. Widerstandslos, obwohl unwillig, ließ ich es geschehen. Dann mußte ich aber herzlich lachen, denn die Sklavin brachte mir ein Gewand aus gelber Seide. Daß eine Anführerin der Hosta sich in die Farbe der Heida kleiden würde, war ein wirklich amüsanter Gedanke, abgesehen von der Art des Gewandes selbst.

Noch immer kichernd, zog ich meine eigenen Stammesfarben an, dann legte ich den Schwertgurt, meine Wadenbänder und den Dolch an. Die Sklavin schien erneut höchst verängstigt, verbeugte sich und entfernte sich, was mir nicht unwillkommen war. Dann kämmte ich meine Haare, legte mich auf den Boden und wartete. Ein Jäger, der in der Wildnis lebt, lernt es, viel Geduld zu haben.

Es war beinahe dunkel, als Telion eintrat. Er schüttelte den Kopf, als er mich sah, und fragte: »Aus welchem Grund sind die Kerzen nicht angezündet? Und warum liegst du auf dem Teppich, anstatt im Bett?«

»Die Kerzen sind aus dem einfachen Grund nicht angezündet, weil ich kein Feuer habe«, entgegnete ich. »Und was ein ›Teppich‹ oder ein ›Bett‹ ist, weiß ich nicht.« »Oh, Jalav, du bist sehr schwierig«, sagte Telion kopfschüttelnd. »Ein ›Teppich‹ ist das, worauf du jetzt stehst, und ein ›Bett‹ ist die Liege dort drüben. Und um Feuer zu bekommen, hättest du nur eine der Sklavinnen rufen müssen.« »Ich kann Sklavinnen nicht leiden«, entgegnete ich, »und will deshalb so wenig wie möglich mit ihnen zu tun haben. Gibt es nun zu essen? Hast du es mitgebracht?« »Ja, es gibt nun zu essen«, antwortete er, »aber nicht hier. Laß uns Larid und Fay an holen.«

Wir gingen zum nächsten Zimmer, aber als Telion die Tür öffnete, entfuhr ihm ein leiser Fluch. In der Mitte des Zimmers, in dem die Kerzen angezündet worden waren, standen die beiden, Fayan mit dem Dolch in der Hand. Sie hatten Zielübungen auf den Pfosten der Liege gemacht, und Larids Dolch stak genau in der Mitte. Ein vorzüglicher Wurf. Aber Telion schien nicht so zu denken. »Was macht ihr hier?« fragte er lautstark. »Glaubt ihr denn, ihr wärt im Wald oder in einer Taverne?«

»Es gab nichts anders zu tun, deshalb haben wir uns damit die Zeit vertrieben«, entgegnete Larid. Sie zog ihren Dolch aus dem Pfosten und bemerkte: »Schade, daß die Stadtleute nicht nach solchen Zielen werfen. Sie könnten bestimmt ihre Zielsicherheit vergrößern.«

In diesem Moment schlug ein anderer Dolch genau oberhalb ihres eigenen in dem Pfosten ein. Es war Telions Dolch. Wir sahen uns an, dann lachten wir alle gemeinsam. »Larid, du bist ein wahrer Kobold«, sagte Telion, »aber du solltest mich nicht so herausfordern. Gewiß ist der Bettpfosten ein gutes Ziel, aber so etwas tut man nicht im Palast des Hohen Senats. Laßt uns nun zum Essen gehen.« Lachend reichte Larid Telions Dolch zurück. Es war ihr anzumerken, daß sie den großen Mann mit den rotgoldenen Haaren inzwischen viel besser leiden konnte. Ich blickte Fayan an, aber diese wich meinem Blick aus. Sie hatte schweigend wieder ihren Dolch im Wadenband befestigt und benahm sich wie eine Kriegerin, die tapfer ihre Wunden trägt. Auch Telion sah sie an und verlor seine gute Stimmung wieder. Ohne ein weiteres Wort führte er uns hinaus. Das entscheidende Wort zu Fayan, der Kriegerin, konnte allein eine sprechen: Mida. Wir gingen die Treppe hinunter, durchquerten einen großen Raum und standen vor einigen hohen Türen, die von bewaffneten Männern bewacht wurden. Groß und stattlich waren diese Männer. Larid musterte sie eingehend, dann kniff sie mir ein Auge. Meine Kriegerinnen würden viel Spaß mit ihnen haben, nachdem wir die Kristalle zurückgeholt hätten, aber wir würden keinen von ihnen in unsere heimatlichen Zelte mitnehmen. Städter blieben am besten da, wo sie herkamen. Die großen Türen wurden aufgestoßen, und wir betraten einen von Fackeln erleuchteten großen Raum, in dessen Mitte sich eine große, ›Tisch‹ genannte Plattform befand, um die viele Sitze herumstanden, wie einer von der Hüterin des Horts eingenommen wird.

An einer Seite des Raumes standen drei Männer, alle hochgewachsen und gut aussehend, deren mittlerer in einem blauen Gewand gekleidet war, das den Tüchern an den Wänden und auf dem Boden glich. Alle drei lächelten, als sie uns erblickten, und der in der Mitte sagte zu Telion: »Ich muß Euch viel öfter aussenden, Telion, wenn Ihr jedesmal solch hübsche Andenken mitbringt.«

»Der Erwerb solcher Andenken ist aber sehr viel einfacher als ihr Unterhalt, Galiose«, entgegnete Telion mit einer leichten Verbeugung und fügte nach einer Pause hinzu: »Leider gibt es nach solch langer Abwesenheit wenig zu berichten für mich.« »Am wichtigsten ist, daß Ihr wohlbehalten wieder zurückgekehrt seid, Telion«, erwiderte der Mann, den Telion Galiose genannt hatte. »Daß Ihr von Lodistard zurückkamt, um mir beizustehen, läßt mich tief in Eurer Schuld stehen.« »Wie konnte ich anders?« sagte Telion, »wo ich mein Leben doch so oft Eurem Beistand zu verdanken hatte.« »Das werde ich Euch nie vergessen«, entgegnete Galiose. »Doch nun solltet Ihr uns Eure Begleiterinnen vorstellen.« »Galiose«, sagte Telion förmlich mit einer Armbewegung, »darf ich Euch mit Jalav, der Anführerin des Stammes der Hosta, und ihren Kriegerinnen Fayan und Larid bekanntmachen?«

»Kriegerinnen?« fragte Galiose zweifelnd. »Ich sehe, daß sie Waffen tragen, aber Kriegerinnen... ?«

»Ja, das sind wir«, warf Larid ein, »und zwar solche, die besser als die Männer wissen, wie man mit den Waffen umgeht.« Galiose und seine Männer lachten. Nur Telion blickte finster drein. »Wir wollen uns zu Tisch begeben«, sagte Galiose, »denn Komplimente haben wir genug ausgetauscht.« Er setzte sich an die Längsseite des Tisches und forderte mich auf, neben ihm Platz zu nehmen. Mir gefiel die Art zu sitzen nicht besonders, aber als Gast wagte ich keinen Widerspruch. Ich ließ mich also in dem Sitz nieder und hatte nur Schwierigkeiten, mein Schwert unterzubringen. Telion setzte sich neben mich, dann kam Larid, dann einer der anderen Männer, dann Fayan, und zum Schluß der letzte der Männer.

Sofort brachten Sklavinnen große Metalltöpfe, die mit Renth gefüllt waren. Ich hatte Durst und nahm einen großen Schluck. Galiose, der an seinem Topf nur genippt hatte, sagte lächelnd zu mir: »Wie ich sehe, schmeckt Euch der Renth. Nur rate ich Euch, vorsichtig damit zu sein, denn dieses Getränk hat es in sich.«

»Renth«, entgegnete ich aufgebracht, »ist wesentlich schwächer als unser Daru, das euch Männern kaum bekommen würde.«

Keineswegs beleidigt, antwortete Galiose lachend: »Ihr scheint alle eine hübsch scharfe Zunge zu haben. Aber ich glaube nicht, schon jemals etwas von Daru gehört zu haben.« Telion beugte sich vor und sagte: »Daru ist auch nur etwas für den Gaumen von Kriegerinnen.«

Viele Sklaven brachten nun das Essen herein, soviel, daß man meinen konnte, ein ganzer Stamm müsse gesättigt werden. Vier Sorten Fleisch gab es, Wurzeln, Beeren, gebackenen Weizen, Früchte von den Bäumen, Vögel vom Himmel, Fische aus dem Wasser und Süßigkeiten.

Das Mahl wurde unterbrochen durch den Eintritt eines Bewaffneten, der meldete: »Herr, draußen sind einige, die dringend mit dem Krieger Telion zu sprechen wünschen und nicht das Ende des Mahls abwarten wollen. Soll ich sie arrestieren lassen?« Galiose sah Telion an, der leicht lächelte. »Führ sie herein!« befahl er. Der Bewaffnete verbeugte und entfernte sich. Kaum war er hinter der Tür verschwunden, stürmten Ceralt und Nidisar herein. »Wie ich sehe, hast du tatsächlich gute Bekannte im Palast des Hohen Senats«, fuhr Ceralt Telion an. »Mich würde interessieren, was wegen meiner Jäger unternommen werden kann.«

»Im Moment wenig«, antwortete Telion und nahm sich eine kleine Frucht vom Tisch. »Aber vielleicht können wir die Herren hier dazu bewegen, daß sie ihre Gastfreundschaft auf zwei ungeduldige Besucher von Bellinard ausdehnen.« »Es ist genug vorhanden«, meinte Galiose freundlich und sagte: »Bitte, nehmt Platz.«

»Wir danken Euch für Eure Großherzigkeit«, antwortete Ceralt mit einer Verbeugung, und ließ sich mit kaum unterdrücktem Ärger uns gegenüber nieder. Nidisar folgte ihm nach kurzem Zögern.

Das Mahl ging weiter, und der Renth floß in Strömen. Die Fröhlichkeit am Tisch wuchs. Nur die beiden Jäger blieben davon ausgeschlossen. Einmal bemerkte ich, wie Nidisar Fayan einen Blick zuwarf, den sie nicht erwiderte, und war darüber sehr befriedigt. Auch Ceralt versuchte, meinen Blick einzufangen, hatte damit aber keinen Erfolg. Eher würde ich in der Schlacht das Leben verlieren wollen, als ihm noch einmal in die Hände zu fallen.

Endlich waren alle gesättigt. Die Sklaven verschwanden und kehrten nicht wieder. Da lehnte Galiose sich in seinen Sitz zurück und sagte zu Telion: »Jetzt würde ich gerne den Bericht über Eure Reise hören. Am besten erzählt es sich beim Renth nach einem guten Essen.«

»Mein Bericht wird ziemlich spannend sein und einige Fragen offenlassen«, entgegnete Telion. »Wie Ihr mir befahlt, ritt ich hinter Arrelin her, der angeblich nach Bellinard unterwegs war, um dort heiratsfähige Frauen für Ranistard abzuholen. Einer seiner Männer ging nach Bellinard, aber die anderen ritten mit unbekanntem Ziel weiter. Ich folgte ihnen bis über den Fluß Dennin, wo ich die Existenz der Midanna entdeckte.« Er nahm einen kräftigen Schluck Renth, dann fuhr er mit einem Lächeln fort: »Bei den Midanna, so fand ich heraus, handelt es sich um eine Sorte Frauen, die äußerst ungewöhnlich sind. Bevor ich herausfinden konnte, was Arrelin im Schild führte, wurde ich von den Midanna gefangengenommen und – hm – gezwungen, ihr Gast zu sein. Als sie mich schließlich wieder freiließen, war Arrelin verschwunden.« Telion machte eine Pause, um einen Schluck Renth zu trinken, dann sah er mich an und erzählte weiter: »Anschließend ritt ich wieder nach Bellinard, da ich hoffte, dort nicht nur Arrelin zu finden, sondern auch eine gewisse Jalav, die mir kurz etwas von einem Verlust erzählt hatte. Einige ihrer Kriegerinnen waren erschlagen worden, und das, was sie behüteten, war verschwunden. Ich war sicher, daß die Tat von Arrelin ausgeführt wurde, auf Geheiß von Vistren, seinem Gebieter. In Bellinard fand ich bald heraus, wo sich Jalav befand und auch Arrelin, der im Begriff stand, mit der Karawane aufzubrechen, in der sich die Bräute für Ranistard befanden. Also schloß ich mich ihr, zusammen mit Jalav und anderen, an. So kamen wir hierher. Um zu wissen, um was es geht, möchte ich Jalav eine Frage stellen: Was wurde euch entwendet?«

Alle sahen mich neugierig an. Langsam fragte ich: »Wo kann ich den finden, den ihr Vistren nennt?« Galiose lachte. »In der Tat, sehr ungewöhnliche Frauen, Telion«, sagte er. »Ich hoffe, Ihr gabt Euer Bestes – um sie zu unterhalten. Dieser Vistren, Jalav, ist mein Feind, der mir nach meiner Stellung und meinem Leben trachtet. Im Moment brütet er irgend etwas Teuflisches aus, das ich verhindern muß. Sobald dies geschehen ist, gebe ich Euch mein Wort, sollt Ihr das zurückerhalten, was er Euch genommen hat.« Er beugte sich zu mir herüber und fragte eindringlich: »Nun, heraus mit der Sprache, was ist es?«

»Das geht niemanden etwas an«, entgegnete ich so freundlich wie möglich. »Und dieser Vistren gehört uns. Ihr solltet Euch da nicht einmischen!«Galiose war über meine Antwort sehr verärgert. Er schlug mit der Faust auf den Tisch und rief: »Beim viergeschwänzten Sigurr dem Finsteren! Dieses Weib will mich warnen!« Telion beugte sich vor und sagte mit verstecktem Grinsen: »Ihr solltet noch etwas wissen, Galiose. Dieses Weib verfügt über eine Streitmacht von einhundert Kriegerinnen, alle auf dem Rücken von Gandod. Sie treiben sich außerhalb der Stadt herum und beabsichtigen, sie einzunehmen.« »Sie einzunehmen?« brüllte Galiose erregt. »Was für einen Unsinn redet Ihr da?«

»Ich berichte nur über ihre Absichten«, erwiderte Telion mit einem Achselzucken. »Und dann halten sie noch etwa zwanzig Jäger aus Bellinard gefangen, die Gefolgsleute von Ceralt dort drüben. Ceralt hatte die Absicht, die Horde ausfindig zu machen und seine Männer gegen das Leben von Jalav einzutauschen.«

»Zwanzig Jäger?« sagte Galiose nachdenklich. »Das darf man nicht außer acht lassen.« Dann beugte er sich wieder zu mir herüber und sagte: »Ich frage mich erneut, mein Kind. Was hat dieser Vistren, was er gegen mich benutzen will?« »Es ist nichts, was einen Mann interessieren kann«, entgegnete ich und trank meinen letzten Schluck Renth. »Und es wird auch bald nicht mehr in seinem Besitz sein, ebensowenig wie sein Leben. Allerdings wird das erste schnell geschehen, das letztere nicht ganz so schnell.«

»Vistren weiß inzwischen über ihr Hiersein Bescheid«, sagte Telion. »Drei der Söldner von Arrelin, die sich bei der Karawane befanden, versuchten, aus ihr herauszupressen, was sie hier will. Ceralt und ich kamen rechtzeitig hinzu, und danach paßte ich auf, daß nicht andere das gleiche versuchten. Arrelin schickte die drei voraus nach Ranistard, das nehme ich jedenfalls an, denn gestern, kurz vor Einbruch der Dunkelheit, wurde die Karawane überfallen, wobei das Ziel offensichtlich Jalav mit ihren Kriegerinnen war. Wären sie nicht so erfahrene Kämpfer, dann wäre bestimmt ihr Blut vergossen worden, anstatt das der Banditen.«

Galiose murmelte nachdenklich: »Ich möchte wissen, warum Vistren so auf ihr Leben aus ist.«

»Wahrscheinlich soll niemand wissen, über was er nun verfügt«, meinte Telion. »Unter solchen Umständen zu schweigen, hilft nur dem Feind.«

»Es mag aber auch sein«, warf ich ein, »daß er weiß, was ihm blüht. Er sollte sich wohl vor den Hosta hüten.« Galiose schnaubte verärgert. »Ihr seid äußerst halsstarrig«, sagte er. »Hätte Telion Euch nicht sein Wort gegeben, dann...« Er vollendete seine Worte nicht, sondern sagte nach einiger Zeit: »Da Ihr mein Gast seid, gibt es vielleicht andere Methoden, Euch zum Reden zu bringen. Viel angenehmere...« Er beugte sich wieder zu mir herüber. Abrupt stand Ceralt auf und sagte wütend: »Ich verlange zu erfahren, was mit meinen Jägern geschieht! Ich muß dieses Weib gegen sie austauschen.«

Galiose sah Ceralt ärgerlich an. »Ihr wißt nicht einmal, wo sich die Kriegerinnen befinden«, sagte er. »Wie kann man mit jemandem einen Handel machen, der nicht gegenwärtig ist?« »Und«, fügte Telion hinzu, »wie willst du wissen, ob sie überhaupt auf diesen Handel eingehen? Vielleicht ist er gar nicht üblich bei den Hosta.«

Ich lachte. Sicher wußte Ceralt, wie recht Telion hatte. Als er mich ansah, lachte ich noch heftiger.

»Dieses Weib gehört mir!« schrie Ceralt erregt. »Ich habe sie als Sklavin gekauft und habe sie nie freigelassen. Ich verlange, daß mir mein Eigentum zurückgegeben wird!« Galiose dachte über diese Worte nach, dann wandte er sich an mich. »Was denkt Ihr darüber, Jalav?« fragte er. »Seid Ihr eine Sklavin dieses Mannes?«

»Jalav gehört keinem lebenden Wesen als Sklavin«, entgegnete ich. »Wäre ich nicht Gast hier, hätte ich diese Behauptung mit dem Schwert gesühnt. Als Gefangene hätte ich solche Worte ertragen müssen, aber ich bin keine Gefangene mehr.« »Ihr habt es gehört«, sagte Galiose zu Ceralt. »Jemand, der für seine Freiheit kämpft, kann kein Sklave sein.«»Sie gehört mir«, antwortete Ceralt. »Ich war ein Narr, zu gestatten, daß sie wieder ein Schwert in die Hand bekam. Das nächste Mal, wenn sie in meinen Besitz gelangt, wird sie mir nicht mehr entkommen.« Er sah mich kalt an und verließ den Raum, gefolgt von Nidisar, der die ganze Zeit kein Wort gesprochen hatte.

»Ceralt scheint seinen Standpunkt sehr unnachgiebig zu verteidigen«, bemerkte Telion. »Ceralt ist ein Narr«, sagte ich.

»Viele Männer sind Narren«, sagte Galiose, sich erhebend. »Nur die wenigsten besitzen jedoch die Einsicht, dies zu erkennen. Kommt, schöne Jalav. Ich möchte die Unterhaltung mit Euch in einer komfortableren Umgebung fortsetzen.« Damit führte er mich aus dem Raum. Mich kümmerte wenig, was er vorhatte, denn ich verspürte einen großen Drang in mir. Wir schritten durch einen langen Gang, gefolgt von einigen Bewaffneten, bis wir eine hohe Tür erreichten, vor der weitere Bewaffnete standen. Alle traten ehrerbietig beiseite, als Galiose mit mir die Tür durchschritt.

Drinnen knieten zwei Weiber mit Halsbändern, die bei unserem Eintritt aufsprangen und Galiose aus seinem Gewand halfen. An einer Feuerstätte an der Wand brannte ein großes Feuer. Ich war froh, daß nicht auch noch Kerzen den Raum erhellten, denn mir war schon mächtig warm. Was für ein Dummkopf war ich doch gewesen, wieder so viel von dem Renth zu trinken!

»Sicher möchtest du jetzt dein Schwert ablegen«, sagte Galiose hinter mir. Wir waren allein in dem Raum. Ich zögerte einen Moment, dann warf ich es von mir. Galioses Arme umfingen mich, heiß brannten seine Lippen auf meinem Körper. Groß war das Bedürfnis in mir, groß war auch mein Verlangen, doch hätte ich mich gegen ihn gewehrt, wenn ich dazu in der Lage gewesen wäre. Er warf mich auf den Teppich vor dem Feuer und nahm mich. Vergeblich versuchte ich, meinen Dolch zu erreichen, aber seine starken Arme hielten mich fest. Viel Spaß muß er mit mir gehabt haben. Mehr als ich jedenfalls, denn es gefiel mir nicht, von einem Mann benutzt zu werden. Vielleicht lag darin, daß die Männer die Frauen zu ihrem Spaß benutzen, das Übel, wovon gesagt wurde, daß es am Anfang der Welt geschah.

Galiose kam immer wieder, bevor er endlich erschöpft von mir abließ und vor dem Feuer einschlief. Ich stand auf, nahm mein Schwert und ging hinaus. Niemand wagte es, mich anzuhalten, als ich zu meinen Kriegerinnen ging.

Fayan saß noch vor dem Feuer. Sie sprang sofort auf und ging mit hinüber zu Larid. Auch diese saß vor dem Feuer. Wir setzten uns zu ihr.

»Telion war nicht sehr erfreut«, sagte Larid, »als ich mir einen anderen Mann für die Nacht aussuchte. Der neue war nicht schlecht, aber lange nicht so gut wie Telion. Deswegen fordere ich ihn für mich, solange wir hier sind.« »Wir sind nicht mehr lange hier«, entgegnete ich. »Wir wissen, wo sich die Kristalle befinden, und wir werden sie uns holen.« Ich ging zum Fenster und zeigte auf das gegenüberliegende Gebäude. »Dort muß der wohnen, den sie Vistren nennen. Ich habe beobachtet, wie sie hinüberblickten, als sie von ihrem Feind sprachen. Ihr beide müßt die Kriegerinnen suchen, die Gimin in die Stadt geschickt hat, und dann müßt ihr zusammen die Tore der Stadt für unser Heer öffnen. Ich habe keinen Zweifel, daß Gimin unsere Ankunft beobachtet hat und auf das Öffnen der Tore wartet.«

»Larid kann dies gut alleine tun, Jalav«, sagte Fayan. »Mein Platz ist an der Seite meiner Anführerin.« »Nein, Fayan«, sagte ich freundlich, aber bestimmt. »Ich werde mir alleine das Gebäude dort drüben ansehen. Wenn Larid die anderen nicht finden sollte, würde deine Klinge an den Toren dringend benötigt werden. Das wichtigste sind die Kristalle, denk daran.«

Mein Befehl schien ihr nicht zu gefallen, doch sie wußte, daß sie ihn befolgen mußte. Deshalb nickte sie gehorsam. Das Tuch unter unseren Füßen verschlang das Geräusch unserer Schritte, als wir uns leise und gewandt, wie der Zaran, nach draußen schlichen. Vor dem Eingang standen viele Bewaffnete, aber wir fanden irgendwo ein Fenster, das offenstand. Durch dieses verschwanden wir in die Dunkelheit.

Draußen trennten wir uns, meine Kriegerinnen, um unseren Schwestern Einlaß in die Stadt zu verschaffen, und ich, um dem Mann zu begegnen, der der Grund für so viel Qual und Beschämung unter den Hosta war – und für den ehrenlosen Tod derjenigen, die mich geboren hatte.

Загрузка...