KAPITEL 2


Trommeln. Trommeln in der Tiefe!

Alberich schrak auf. Er lehnte an der Innenseite des Portals, und die Kälte des eisernen Torflügels biß wie Ameisengift in seinen Rücken. Einen Augenblick lang war er verwirrt, wußte nicht, wo er sich befand. Dann dämmerte es ihm: Er war während seiner Nachtwache am Tor eingeschlafen. Und als wäre das nicht Schande genug, hatte er dabei noch seine Waffe fallengelassen. Hastig hob er die Geißel mit den sieben goldenen Stachelkugeln vom Boden auf und sah sich um. Gut, niemand hatte bemerkt, daß er eingenickt war. Die anderen lagen in ihren Quartieren, weiter unten im Berg.

Sein nächster Blick ging durch die Sichtluke nach draußen, über den winzigen Vorplatz hinweg zum dunklen Tannenhain. Der Mond schien hell vom Nachthimmel herab und überzog die Wipfel mit Silbertau. Keine Menschenseele war zu sehen, nur ein Uhu gurrte leise im Geäst.

Trommeln!

Die Erinnerung kehrte auf einen Schlag zurück. Er hatte Trommeln gehört!

Ach was, er mußte geträumt haben. So sehr er jetzt auch horchte, er hörte doch nur seinen eigenen Atem und das Blut, das in seinen Ohren rauschte.

Er hätte es niemals zugegeben, nicht unter der schrecklichsten Folter, aber er war froh, daß er seine drei Gefährten hatte, mit denen er sich die Wacht über den Hohlen Berg teilen konnte. Nicht, daß er ihnen je offen dafür gedankt hätte - sie wären nur übermütig geworden, und überhaupt, lieber hätte er sich eigenhändig die Zunge herausgeschnitten -, doch ohne sie wäre der Nibelungenhort längst in die Hände von Dieben und Raubrittern gefallen. All die Angriffe, die sie in den vergangenen zwei Jahren gemeinsam abgewehrt hatten, all die Kämpfe, all das Blutvergießen - er allein wäre dem nicht gewachsen gewesen.

Daß er neuerdings während der Nachtwache am Tor einnickte, war nur ein weiterer Hinweis darauf, daß seine Kräfte nachließen. Er war nicht mehr der junge Zwerg, der einst mit Hilfe der Tarnkappe den Berg vor Eindringlingen bewahrt hatte. Schon seine schmähliche Niederlage gegen den Xantener hatte angekündigt, daß auch der größte aller Zwergenkrieger älter wurde. Als nächstes würden die Gelenke knirschen, der Rücken schmerzen, die Hand zittern. Sogar sein Bart würde schütter werden.

Der Traum hatte eine Erinnerung in ihm geweckt. An etwas, das ihm jemand erzählt hatte, vor vielen, vielen Jahren. Etwas aus seiner Kindheit, über Angriffe aus dem Inneren der Erde, über einen Feind, der so grausam war, daß die Zwerge ihn nur mit Glück und dem Beistand der Götter hatten zurückschlagen können. Das war noch zu Zeiten des alten Thorhâl gewesen, des letzten Königs unter dem Berg. Thorhâl der Schwächling. Thorhâl der Verräter, wie die Nibelungen ihn genannt hatten. Und Alberich hatte ihnen beigepflichtet.

Er betrachtete die Goldgeißel in seiner Hand, die sieben glänzenden Stachelkugeln, lauschte auf das zarte Klirren, wenn sie aneinanderschlugen. Er hatte schon mit dieser Waffe gekämpft, als seine drei Gefährten noch nicht geboren waren. Alberich war um ein Vielfaches älter als sie, und doch hatte er in seinem langen Leben nichts gesehen als das Innere des Hohlen Berges und den Weg über die Landbrücke zu Obbos Gasthof. Erst seine Reise zur Drachenhöhle hatte ihn für eine Weile von hier fortgeführt, und seine Erinnerung daran war wenig erquicklich. Die Ereignisse dort hatten ihn beinahe das Leben gekostet.

Vielleicht war ja alles vorherbestimmt. Vielleicht hatten die Götter nicht gewollt, daß er den Hohlen Berg verließ.

Nun, er hatte die Lektion begriffen.

Trommeln!

Alberich ließ die Geißel fast ein zweites Mal fallen. Es war kein Traum! Diesmal hatte er die Laute ganz deutlich gehört. Zwei, drei pochende Trommelschläge, die im Echo des Berges ein geisterhaftes Eigenleben gewannen. Das konnte nicht sein! Durfte nicht sein!

Mit bebenden Fingern verriegelte er die Sichtluke des Portals, eilte dann durch die riesige Eingangshalle mit ihren haushohen steinernen Türwächtern bis zum Absatz einer breiten, flachstufigen Treppe. So schnell wie nie zuvor sprang er sie hinunter, erreichte eine Plattform über einem tiefen Abgrund und nahm dort eine Abzweigung in einen Seitengang. Hier befanden sich, hinter Vorhängen aus grobem Stoff, die Schlafquartiere der Gefährten.

Alberich riß Löwenzahns Vorhang zur Seite, baute sich vor dem Lager des Halbhunnen auf und rüttelte kräftig an dessen Schultern; sie waren fast so breit, wie Alberich hoch war.

Der Krieger öffnete knurrend ein Auge. »Was willst du?«

»Du mußt hoch zum Tor, meine Wache übernehmen!« rief Alberich atemlos. »Sofort!«

Löwenzahns Auge fiel wieder zu. »Ja, ja.« Und schon schlief er weiter. Alberich schüttelte ihn und fluchte. Vergebens. Löwenzahn und Geist waren erst am späten Abend zurückgekehrt, vollkommen erschöpft, und schon nach wenigen Worten waren sie in ihren Quartieren verschwunden. Wahrscheinlich würde Löwenzahn auch dann weiterschlafen, wenn der Berg um ihn zusammenbrach.

Alberich sprang zurück auf den Gang und versuchte es bei Mütterchen. Die alte Räuberin war in Windeseile hellwach, obgleich sie keinen Zweifel daran ließ, daß ihr die Störung alles andere als behagte.

»Du bist eine Plage, Alberich Horthüter!« schimpfte sie und rieb sich die Augen.

»Bitte«, flehte er, »übernimm meine Wache am Tor. Ich muß hinunter zum Hort.«

Mütterchen riß die Augen auf. »Mitten in der Nacht?«

»Ich habe -« Und er brach ab, um zu überlegen, ob er Mütterchen von den Trommelschlägen erzählen sollte. Er beschloß, vorerst zu schweigen. Mütterchen würde ihm nur vorwerfen, daß er eingeschlafen war und geträumt hatte. »Es ist wichtig«, sagte er deshalb nur und hoffte, Mütterchen würde keine weiteren Fragen stellen.

Tatsächlich seufzte sie nur und stand auf. Soviel Gleichmut war für sie höchst ungewöhnlich und mußte daran liegen, daß sie noch immer furchtbar müde war.

Alberich wartete nicht ab, bis sie sich angekleidet und bewaffnet hatte. Statt dessen lief er hinaus auf den Gang, rief über die Schulter ein knappes »Danke!« und eilte von der Plattform aus eine zweite Treppe hinab, die tiefer ins Herz des alten Zwergenreiches führte.

Er durchquerte mehrere Ebenen, die zum Teil so wirr miteinander verschachtelt waren, daß nur ein Zwerg die Grenzen zwischen den Stockwerken ausmachen konnte. Alberich lief achtlos durch die Große Halle der Schnitzwerke, ein hoher Saal, in dem hölzerne Skulpturen eines verrückten Zwergenkünstlers vermoderten. Gleich daran schloß sich eine Halle an, in der Statuen aus Stein über reichverzierte Wände wachten, Werke begabter Steinmetze, deren Arbeiten den felsverliebten Zwergen viel näher waren als der verhaßte Umgang mit Holz.

Weitere Treppen, weitere Kammern und Säle, und immer noch hatte Alberich nicht einmal das obere Drittel des Zwergenreiches hinter sich gelassen. Im magischen Zwielicht des Felslabyrinths sah er so deutlich wie ein Mensch bei Tageslicht, und doch erfüllte ihn die Weite und Leere der endlosen Flure und Hallen zum erstenmal mit Schaudern. Er stellte sich vor, wie es einst gewesen war, als hier ein gnadenloser Krieg getobt hatte. Ein Krieg, der sich durch fernes Trommeln angekündigt hatte.

Atemlos, mit rasendem Herzen, blieb er einen Augenblick stehen, am Grunde einer künstlichen Schlucht aus behauenen Felswänden, die übersät waren mit einer Heerschar grinsender Wasserspeier. Hoch über ihm wölbte sich ein Himmel aus Granit, so weit entfernt wie Gewitterwolken über dem Rhein. Die stumme Majestät dieses Anblicks hätte Alberich zu jedem anderen Zeitpunkt vor Ehrfurcht erstarren lassen, schwärmend im Angesicht solcher Pracht. Doch jetzt hatte er für solche Dinge keine Zeit.

Er horchte. Beinahe hoffte er, das unheimliche Trommeln möge sich noch einmal wiederholen, nur damit er Gewißheit hatte, daß er sich nicht täuschte. Doch jetzt herrschte Stille im verlassenen Zwergenreich, abgesehen vom Brausen unterirdischer Luftströme und dem leisen Plätschern der Wasserrinnen. Kein Trommeln mehr und auch kein anderer Laut, den man dafür hätte halten können.

Alberich wickelte die Ketten der Goldgeißel mit einer beiläufigen Handbewegung um den Griff. Schlimm genug, daß sein Atem so raste und sein Herz laut genug schlug, um selbst Löwenzahn aus seinem Schlummer zu reißen. Er mußte seine Anwesenheit nicht auch noch durch das Klingen der Stachelkugeln verraten.

Er verharrte noch einen Augenblick, dann setzte er seinen Weg fort. Das Trommeln konnte von überall hergekommen sein, aus jedem Winkel der Zwergenstadt, und doch sagte ihm eine innere Stimme, daß sein Ursprung in den unteren Ebenen zu finden war, in den alten Minenschächten oder, schlimmer noch, in der Horthalle.

Im Grunde aber sprach alles für ein Hirngespinst. Warum sollte jemand, dem es wider Erwarten gelungen war, in den Berg einzudringen, eine Trommel schlagen? Würde er nicht so leise wie möglich einstecken, was es einzustecken gab, und sich ohne viel Aufhebens davonmachen? Alberich war kein Dieb, doch er verstand genug von der Räuberei, daß ihm die Geräusche einige Rätsel aufgaben. Wenn er ehrlich zu sich war, konnte es nur eine Lösung geben: In Wahrheit hatte es gar keine Geräusche gegeben, ganz gewiß kein Trommeln. Sollte er nicht genug Ehrgefühl aufbringen, sich seinen Fehler - schlimmer: seine Panik - einzugestehen?

Doch so einfach war das nicht. Er war der Horthüter, der Wächter vom Hohlen Berg. Und es war seine Aufgabe, ungewöhnlichen Lauten nachzugehen, noch dazu, wenn sie wie das Dröhnen fremder Kriegstrommeln klangen.

Unter den feindseligen Blicken der Wasserspeier durchquerte er die Schlucht, stieg an ihrem Ende eine enorme Freitreppe hinab und machte sich auf zum nächstbesten Schacht, der ihn auf geradem Weg in die Minen führen würde.

Er hatte gerade den Zugang zum höchstgelegenen Minenstollen erreicht, als das Trommeln von neuem begann.

Und diesmal klang es nah!

Die Stollen waren nur grob aus dem Fels gehauen, kein Vergleich zu den reliefgeschmückten Fluren und Hallen des Wohnbereichs. Decken und Wände der Minen waren durch Balken abgestützt. Wasserrinnen gab es hier nicht. Alberich mochte sich täuschen, aber er hatte das Gefühl, als sei das Licht hier unten schwächer, trotz der größeren Nähe zum Hort. Fast, als würde der magische Glanz des Goldes von den kantigen, häßlichen Wänden der Minenstollen abgestoßen; eine Flucht der Anmut vor dem Unvollkommenen. Ein weiterer Beweis dafür, daß der Hortglanz einen eigenen Willen, ein eigenes Leben besaß. Alberich war sicher, daß der ganze Berg in Finsternis versinken würde, wenn der verfluchte Xantener seine Drohung wahrmachen und den Schatz von hier fortbringen würde. Alberich würde lieber sterben, als diesen Tag mitzuerleben.

Das Trommeln ging weiter, dumpfes, träges Dröhnen. Alberich lockerte die Ketten der Goldgeißel und stieg tiefer in das Labyrinth der Stollen. Nach einigen hundert Schritten gelangte er an eine Stelle, an der die Arbeiter auf eine Blase im Fels gestoßen waren, ein natürlicher Hohlraum, in dessen oberen Teil der Stollen mündete. Der Weg endete an einer Steilwand, und jenseits davon lag nichts als Schwärze. Weder Wände noch Boden waren zu erkennen. Das undurchdringliche Dunkel schien sogar das Trommeln aufzusaugen wie ein Schwamm; die Laute klangen hier weniger hallend, fast stumpf.

Alberich wußte, daß vor vielen Jahren einige Zwerge in diese Schwärze hinabgestiegen waren und nach tagelangem Klettern und Abseilen den Grund erreicht hatten, eine finstere, unbewegte Wasseroberfläche, unterhalb derer nichts zu leben schien, gewiß keine Fische. Sicher war nur, daß es keinen unterseeischen Zugang zu dem Gewässer geben konnte, denn da sich die Minen unterhalb des Rheins befanden, hätte eine Verbindung zwischen dem Fluß und dem See unwillkürlich die unteren Ebenen überflutet. Die Zwerge waren zurückgekehrt, kaum klüger als zuvor; sie hatten mehrere ihrer Kameraden verloren, die während des Abstiegs abgestürzt waren, und auch am Ufer des unterirdischen Gewässers hatte es keine Spur mehr von ihnen gegeben. Der schwarze See hatte sie einfach verschluckt.

Alberich hatte vermutet, daß die Quelle des Trommelns hier zu finden sei, nur eine Ahnung, die sich jetzt jedoch als falsch erwies. Während er an der Kante stand und in die lichtlose Finsternis blickte, ertönte das Trommeln ganz eindeutig in seinem Rücken.

Er wollte umkehren, hatte schon den ersten Schritt gemacht, als er sah, daß er nicht mehr allein im Stollen war.

Etwas, jemand, kam auf ihn zu, jagte heran, blitzschnell, und in seinen Händen funkelte Stahl.

Alberich sprang zur Seite, konnte dem Schlag der Axt gerade noch ausweichen. Er war geübt im Kampf und hatte in Dutzenden, in Hunderten solcher Duelle gesiegt. Jetzt aber lähmte ihn der Anblick seines Gegners bis ins Mark. Es war kein Mensch, der ihm da entgegentrat, auch keine Ausgeburt dämonischer Felsenschlünde.

Es war ein Zwerg.

Und das war vollkommen unmöglich.

Alberich blieb keine Zeit, sich zu wundern oder gar Fragen zu stellen. Der nächste Angriff seines Gegners kam schneller, als er erwartet hatte, und mit mörderischer Präzision.

Die feindliche Axt sauste auf ihn zu, Alberich riß seine Goldgeißel empor und wehrte den Hieb mit dem stählernen Griff seiner Waffe ab. Noch in derselben Bewegung holte er mit den Stachelkugeln Schwung und ließ sie in die Richtung seines Gegners wirbeln, geradewegs auf dessen Gesicht zu. Der andere warf sich zur Seite, doch eine der Kugeln streifte seine Schulter und schlug eine tiefe Kerbe in seinen Lederharnisch. Blut drang aus der Wunde. Die Züge des Verwundeten verzerrten sich, er fletschte die Zähne wie ein wildes Tier.

Die kurze Kampfpause gab Alberich Zeit, seinen Feind genauer zu betrachten. Es war ein Zwerg, daran bestand kein Zweifel. Er war eine Handbreit größer als er selbst und um einiges jünger, fast noch ein Frischling, vielleicht vierzig, fünfzig Jahre alt. Sein lederner Panzer wies kaum Kerben oder Kratzer auf, so als hätte sein Träger ihn noch nie in einem echten Kampf erprobt. Langes braunes Haar wucherte unter einem halbrunden Helm hervor, der Bart des Zwerges war kurzgeschnitten. Sein Gesicht war eingefallen und grau, er wirkte ausgehungert wie nach einem langen Marsch, bei dem ihm die Verpflegung ausgegangen war.

»Warum greifst du mich an?« fragte Alberich in der alten Zwergensprache. Als er sie zuletzt benutzt hatte, war er noch ein Kind gewesen.

Die Züge seines Gegners verzogen sich zu einem wilden Grinsen. »Du wirst sterben, Alter«, zischte er zwischen aufgeplatzten Lippen. Seine Aussprache klang seltsam, ohne daß Alberich hätte sagen können, was ihn daran so irritierte.

»Ich bin viermal so alt wie du, Junge«, sagte Alberich, »und ich habe in mehr Schlachten gekämpft, als du zählen könntest. Sei nicht dumm und gib endlich auf.«

Die Antwort war ein aufgebrachter Schrei, und dann schlug auch schon erneut die Axt auf ihn ein. Die scharfe Schneide verfehlte ihn nur um Fingerbreite, und da wurde ihm endlich klar, daß es in diesem Kampf keine friedliche Übereinkunft geben würde.

Es war Wahnsinn. Vollkommener Wahnsinn. Es gab keine Zwerge mehr am Rhein, sie waren vor zwei Jahrhunderten von hier verschwunden. Alberich war der letzte, hatte sein ganzes einsames Leben mit dieser Gewißheit zugebracht. Und jetzt, wie aus dem Nichts, tauchte einer von seinem Volk auf, und statt sich zu verbrüdern und ihre gegenseitige Neugier zu stillen, kämpften sie miteinander auf Leben und Tod.

Alberich ließ die Goldgeißel in engem Winkel vorschnellen, ihre Ketten wickelten sich um den Stiel der Axt, und eine der Kugeln bohrte ihre Stacheln in den Handrücken des jungen Zwerges. Er schrie auf und zerrte an seiner Waffe, ohne sie jedoch freizubekommen.

»Hör endlich auf!« verlangte Alberich noch einmal, doch er hatte kaum zu Ende gesprochen, da ließ der Junge die Axt los und riß ein Kurzschwert aus seinem Gürtel. Alberich taumelte zurück und purzelte über einen Stein, schlug der Länge nach hin, mit dem Oberkörper über das Wirrwarr aus Axt und Geißel. Der junge Zwerg reagierte zu spät, konnte seinen Lauf nicht mehr bremsen, stolperte ebenfalls und wurde von seinem eigenen Schwung über Alberich hinweggetragen. Mit einem gellenden Kreischen schlitterte er über die Felskante hinweg. Als Alberich wieder auf die Beine kam, war sein Gegner bereits in der Schwärze verschwunden.

Niedergeschlagen und enttäuscht vom unnötigen Tod des Jungen trat er von der Kante zurück, löste die Geißelketten vom Griff der Axt und schleuderte die zweischneidige Waffe in hohem Bogen hinaus in die Finsternis. Dann drehte er sich um und machte sich durch den leeren Minenstollen auf den Rückweg.

Die Trommeln waren verstummt.


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