Diesmal ist Dugan entschieden zu weit gegangen. In der letzten Woche habe ich versucht, mit ihm ins Gespräch zu kommen, um zu erfahren, weshalb er das alles eigentlich tut.
Eigentlich wäre das Dandrins Aufgabe gewesen, aber Dandrin scheint alle Verantwortung in dieser Sache von sich zu schieben und den Dinger, ihren Lauf zu lassen. Dugan zwingt ihn nicht zum Arbeiten, weil er alt ist.
Ich verstehe Dugan überhaupt nicht mehr. Gestern sagte er zu mir:
„Wir werden die Welt beherrschen.“ Was meint er damit? Beherrschen?
Will er wirklich allen Menschen sagen, was sie tun und lassen sollen? Wenn alle Leute in Dugans Zeit so waren, ist es wirklich kein Wunder, daß sie alles zerstört haben. Und was ist, wenn zwei Leute ein und demselben Menschen zwei einander widersprechende Befehle geben? Es muß eine seltsame Welt gewesen sein.
Dugan hat mir Jarinne zur Frau angeboten. Jarinne sagt, sie sei bei Dugan gewesen und Corilann wüßte es. Dandrin sagt, ich sollte Jarinne nicht nehmen, weil das Dugan ärgern würde. Aber wenn es ihn ärgert, weshalb hat er sie mir dann angeboten? Und — jetzt komme ich erst darauf — mit welchem Recht kann er mir einen anderen Menschen anbieten?
Jarinne ist eine gute Frau. Ich könnte Corilann mit ihr vergessen.
Und dann sagte mir Dugan noch, daß es bald eine Expedition in den Norden geben würde — wir werden Waffen mitnehmen und die Wilden besiegen. Dugan hat von den Maschinen der Wilden gehört und sagt, er brauchte sie für die Stadt. Ich sagte ihm, ich müßte jetzt gehen, um meinem Vater bei der Jagd zu helfen.
Ich schloß also das Tor auf, das Dugan erst vor ein paar Tagen angebracht hatte, und da tauchte er plötzlich hinter mir auf. „Du willst wohl abhauen?“ fragte er mich mit seiner rauhen Stimme. „Hier geht keiner, verstanden?“ Er fuchtelte mir mit der Faust vor dem Gesicht herum. „Wir können keine Stadt bauen, wenn jeder einfach geht, sobald es ihm nicht mehr paßt.“
„Aber ich muß gehen“, sagte ich. „Du hast mich hier lange genug festgehalten.“ Ich wollte weitergehen, da schlug er plötzlich mit der Faust auf mich ein, und ich fiel zu Boden.
Ich spürte Blut an meiner Nase, wo er mich getroffen hatte. Die Leute ringsum sahen zu. Ich stand langsam auf.
Ich bin größer und viel stärker als Dugan, aber ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, daß ein Mensch einen anderen schlagen könnte. Aber das ist auch etwas von den Dingen, die mit ihm auf unsere Welt gekommen sind.
Um meiner selbst willen war ich gar nicht so unglücklich — jeder Schmerz hört wieder auf. Aber Jubilain, der Sänger, sah zu, als Dugan mich schlug, und ein Sänger soll vor einem solchen Anblick bewahrt werden. Sie sind anders als wir. Ich fürchte, daß Jubilain dieser Anblick geschadet hat.
Nachdem er mich niedergeschlagen hatte, ging Dugan weg. Ich stand auf und ging wieder zurück. Jetzt will ich nicht mehr weggehen. Ich muß mit Dandrin sprechen. Es muß etwas geschehen …